Bootsmann und Komteß: Klaus Störtebeker 5 – Abenteuerroman
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Die Burg von Kalmar, an der südöstlichen Küste gelegen, nannte man schon von jeher den »Schlüssel zu Schweden«. Der damalige Herrscher hatte sie erbauen lassen, um Angriffe heidnischer Piraten gut abwehren zu können. In den Jahren 1275 bis 1290 wurde sie umgebaut und auch von den späteren Besitzern immer wieder verändert, so daß sie inzwischen einem Schloß ähnelte.
Der jetzige Schloßherr, Herzog Folke von Thurkland, hatte für die Architektur nicht viel übrig, für die Politik ebenfalls nicht, sein ganzes Sinnen und Trachten galt den Wissenschaften, ganz besonders der Astrologie. Darüber konnte er Zeit und Stunde vergessen, seine Gemahlin und seine beiden Söhne selbstverständlich auch. Ohne groß nachzudenken, hatte er es seinerzeit seiner Ehefrau überlassen, sich zusammen mit anderen Adligen an der Entmachtung von Magnus II. Erikson zu beteiligen. Er hatte nichts dagegen gehabt, daß Albrecht von Mecklenburg zum König gewählt wurde, auch wenn dieser sich bald bei Volk und Adel unbeliebt machte, weil er meist im Interesse der deutschen Hansestädte handelte und damit seinen Thron immer mehr in Gefahr brachte.
Den Herzog kümmerte es also nicht, daß der König allmählich seine Macht einbüßte und Margarete von Dänemark an Einfluß gewann, er widmete sich lieber seinen Passionen und war meist nur in seinem Kabinett zu finden.
Seine Söhne ähnelten im Aussehen und im Wesen eher der resoluten Mutter und befanden sich nur selten hier im Schloß. Sigismund, der jüngere Prinz, hielt sich zur Zeit in Stockholm auf, wo er militärische Aufgaben wahrnahm.
Erbprinz Carl Magnus, der kürzlich einen ausgedehnten Landbesitz in Livingholm geerbt hatte, liebte
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Buchvorschau
Bootsmann und Komteß - Gloria von Felseneck
Klaus Störtebeker
– 5–
Bootsmann und Komteß
Störtebeker machte wertvolle Beute. Vor dem gefürchteten Piraten war wirklich niemand sicher. Es kam zu einer folgenschweren Begegnung ...
Gloria von Felseneck
Die Burg von Kalmar, an der südöstlichen Küste gelegen, nannte man schon von jeher den »Schlüssel zu Schweden«. Der damalige Herrscher hatte sie erbauen lassen, um Angriffe heidnischer Piraten gut abwehren zu können. In den Jahren 1275 bis 1290 wurde sie umgebaut und auch von den späteren Besitzern immer wieder verändert, so daß sie inzwischen einem Schloß ähnelte.
Der jetzige Schloßherr, Herzog Folke von Thurkland, hatte für die Architektur nicht viel übrig, für die Politik ebenfalls nicht, sein ganzes Sinnen und Trachten galt den Wissenschaften, ganz besonders der Astrologie. Darüber konnte er Zeit und Stunde vergessen, seine Gemahlin und seine beiden Söhne selbstverständlich auch. Ohne groß nachzudenken, hatte er es seinerzeit seiner Ehefrau überlassen, sich zusammen mit anderen Adligen an der Entmachtung von Magnus II. Erikson zu beteiligen. Er hatte nichts dagegen gehabt, daß Albrecht von Mecklenburg zum König gewählt wurde, auch wenn dieser sich bald bei Volk und Adel unbeliebt machte, weil er meist im Interesse der deutschen Hansestädte handelte und damit seinen Thron immer mehr in Gefahr brachte.
Den Herzog kümmerte es also nicht, daß der König allmählich seine Macht einbüßte und Margarete von Dänemark an Einfluß gewann, er widmete sich lieber seinen Passionen und war meist nur in seinem Kabinett zu finden.
Seine Söhne ähnelten im Aussehen und im Wesen eher der resoluten Mutter und befanden sich nur selten hier im Schloß. Sigismund, der jüngere Prinz, hielt sich zur Zeit in Stockholm auf, wo er militärische Aufgaben wahrnahm.
Erbprinz Carl Magnus, der kürzlich einen ausgedehnten Landbesitz in Livingholm geerbt hatte, liebte mehr das bäuerliche Leben und hatte zudem einen ausgeprägten Hang zur Seefahrt. Nicht selten war er wochenlang auf dem Meer unterwegs.
Gestern war er nach längerer Zeit auf »Schloß Kalmarhus« eingetroffen, weil seine Mutter Angelegenheiten von größter Wichtigkeit mit ihm zu besprechen hatte. Mißmutig hatte er ihrem Befehl gehorcht, obwohl ihn die »Angelegenheiten von größter Wichtigkeit« nicht sonderlich interessierten, betrafen diese doch nur seine schon lange geplante Vermählung mit der flandrischen Komtesse Mechthild Margarita von Wisby.
Die Verhandlungen zu dieser Verbindung waren bereits vor mehr als fünfzehn Jahren durchgeführt worden, als seine Eltern und er in Brügge Station gemacht hatten. Er war damals vierzehn gewesen und hatte keinen Blick für das kleine, pummelige Mädchen gehabt, das einmal seine Ehefrau werden sollte.
Seine Eltern und besonders seine Mutter hatten seitdem den brieflichen Kontakt mit dem Grafen aufrechterhalten und bestürmten ihn, ihren Sohn, nun schon seit seinem vierundzwanzigsten Geburtstag, seine Braut nun endlich zu heiraten. Bis jetzt hatte er dieses Schicksal geschickt von sich abwenden können.
Doch seit der gestrigen Unterredung mit seiner Mutter wußte er, daß die Tage seiner Freiheit gezählt waren. Er würde heiraten müssen, er war der Erbprinz und hatte für Nachwuchs zu sorgen.
Fest entschlossen, der Ehe die beste Seite abzugewinnen, war er zu seinen Gemächern gegangen, wo ihm vor wenigen Minuten sein Miniaturbildnis und das seiner Braut überreicht worden waren. Mißmutig und verärgert betrachtete er sein eigenes Abbild, das der Hofmaler seines Vaters angefertigt hatte. Er fand das Bildnis nicht sehr ähnlich, es war viel zu geschmeichelt, denn so gut sah er einfach nicht aus. Das Schönste an ihm, seine dichten und lockigen Haare, kamen allerdings gar nicht zur Geltung. Der Hut mit der breiten Krempe und den Federn verdeckte diese Pracht völlig.
Gundolf Bringström hatte wohl gemeint, die rabenschwarzen Locken und die bräunliche Gesichtsfarbe würden so ganz und gar nicht zu einem schwedischen Prinzen passen. Wahrscheinlich hatte er auch deshalb die Augenbrauen und die Gesichtsfarbe wesentlich heller gemalt. Dem Prinzen gefiel sein Konterfei überhaupt nicht, er sah auf ihm aus wie ein Milchbart. Aber für eine Brautwerbung würde es natürlich ausreichen. Die Komtesse Mechthild Margarita von Wisby, die die Miniatur erhalten sollte, würde ihn wahrscheinlich recht hübsch finden, aber sie würde ihn auch nehmen, wenn er eine schiefe Nase und schlechte Zähne hätte, das heißt, sie würde ihn nehmen müssen. Immerhin war er der beste Fang auf dem Heiratsmarkt. Das wußte ihr Vater sehr genau und hielt daher an dem uralten Heiratsversprechen fest.
Der junge Mann legte das kleine Bild jetzt zur Seite und betrachtete nun die Miniatur seiner angehenden Gemahlin. Das Bildnis war schon vor mehr als zwei Wochen geschickt worden und hatte seine Mutter zu schnellem Handeln veranlaßt. Er habe sich endlich mit den Gedanken an seine Vermählung vertraut zu machen, hatte sie ihm erst heute morgen unmißverständlich erklärt und erneut auf die Absprache mit dem flandrischen Grafen verwiesen. Und sie erinnerte ihn schließlich daran, daß die liebliche Komtesse inzwischen alles gelernt hätte, was eine zukünftige Prinzessin und spätere Herzogin wissen mußte. Sie und ihre Zofe könnten sogar schwedisch sprechen. Außerdem wäre seine Braut jetzt schon einundzwanzig Jahre und aus diesem Grund beinahe eine alte Jungfer. Demzufolge hätte er sie umgehend zu heiraten.
Der Prinz wollte aber nicht, noch nicht. Die Miniatur sah er sich aber trotzdem ganz genau an. Sie zeigte eine schöne, auserlesen gekleidete Frau mit rötlichen und fein gekräuselten Haaren, dunkelblauen Augen und einem herzförmigen Mund.
Na ja, er würde sie nicht gerade von der Bettkante schubsen, daß er sich aber innerlich nach ihr verzehrte, das konnte er nun beim besten Willen nicht behaupten. Gelangweilt legte er das Bildnis zu seinem eigenen. Nein, er würde noch nicht heiraten – erst in ein paar Monaten. Der Sommer hatte noch gar nicht richtig begonnen, und das Wetter würde sicher viel zu schön sein, um zu Hause zu sitzen – bei einer Frau, die er nicht kannte.
*
Die er nicht kannte? Ganz so war es nicht. Der Prinz verzog seinen Mund zu einem ironischen Lächeln und dachte an jenen Abend, als er in Flandern geweilt hatte, beim Freiherrn von Ringstein zu Gast gewesen war und dort an einer Scharade teilgenommen hatte. Das war nun schon über fünf Jahre her, doch er erinnerte sich noch gut daran. Erzählt hatte er von diesem Abend allerdings niemandem, auch seinen Eltern und seinem Bruder nicht. Offiziell hatte er bei einem entfernten Verwandten, der in der Nähe von Brügge ein Gut besaß, Land- und Forstwirtschaft studieren sollen.
Nun ja, das hatte er auch getan, hatte aber immer wieder die Gesellschaft von jungen Leuten gesucht und war für jeden Spaß zu haben gewesen. Er war mit ihnen durch die Wälder gezogen und hatte edles Wild gejagt, hatte in Turnieren mit Schwert und Lanze gekämpft und war auch den schönen, jungen Damen nicht aus dem Weg gegangen. Und dann hatte der Zufall es gewollt, daß er seiner zukünftigen Gemahlin begegnete, ohne daß sie von seiner Anwesenheit wußte.
»Die Komtesse Mechthild Margarita von Wisby ist heute abend auch bei uns zu Gast«, hatte ihm Justus von Ringstein heimlich zugeflüstert. »Ist sie nicht diejenige, die einmal dein Weib werden soll?«
»Ja, sie wurde mir schon versprochen, da spielte sie noch mit Puppen«, hatte er uninteressiert geantwortet und sich einem blonden Edelfräulein zugewandt, das ihm besonders gut gefiel. Doch der Gedanke an seine spätere Ehefrau hatte ihn nicht mehr losgelassen. Er hatte sich maskiert, so wie alle anderen auch und hatte sie dann ganz aus der Nähe gesehen. Sie trug zwar auch eine Maske, aber ihr leuchtendes Haar verriet sie, so daß Justus von Ringstein leise zu ihm sagen konnte: »Das ist sie, deine Zukünftige. Sie ist zwar erst sechzehn, aber schon so schön, daß sie allen Männern die Köpfe verdreht.«
Ja, das fand er auch, sie war zauberhaft schön, aber auch kokett und eitel, denn sie achtete sehr darauf, daß sie sich ihr kostbares Kleid nicht beschmutzte