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Aufruhr im Camp der Lebenslänglichen: Wyatt Earp 222 – Western
Aufruhr im Camp der Lebenslänglichen: Wyatt Earp 222 – Western
Aufruhr im Camp der Lebenslänglichen: Wyatt Earp 222 – Western
eBook132 Seiten1 Stunde

Aufruhr im Camp der Lebenslänglichen: Wyatt Earp 222 – Western

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Über dieses E-Book

"Vor seinem Colt hatte selbst der Teufel Respekt!" (Mark Twain) Der Lieblingssatz des berühmten US Marshals: "Abenteuer? Ich habe sie nie gesucht. Weiß der Teufel wie es kam, dass sie immer dort waren, wohin ich ritt." Diese Romane müssen Sie als Western-Fan einfach lesen!

Es war kurz nach Einbruch der Dunkelheit. In der kleinen Stadt Midland wurden die Lichter angezündet. Die Menschen hatten ihr Tagewerk noch längst nicht beendet. Viele von ihnen arbeiteten oft bis neun und zehn Uhr, und manche schufteten sogar bis Mitternacht. Es war ein hartes Leben in einer Westernstadt. Katy Beaver hatte in der Main Street den einzigen Store. Es war ein Geschäft, in dem es vom Rasiermesser über die Seife bis zum Zucker und zum Salzsack alles gab, was man zum täglichen Leben benötigte. Aber es war kein sonderlich gutgehendes Geschäft, das die junge Frau da führte. Sie plagte sich zwar redlich, aber es brachte doch nur eben und eben so viel ein, dass sie mit ihren vier vaterlosen Kindern davon durchkam. Joe Beaver hatte die Poststation in der Stadt gehabt. Aber als er vor zwei Jahren von mehreren Banditen getötet wurde, die zu den Galgenmännern gehörten, gaben die Bürger von Midland die Poststation einem jungen Mann und nicht ihr. Damit stand sie mittellos da, denn Beaver hatte nicht genug verdient, um auch noch etwas auf die Seite legen zu können. Wer vier Kinder hatte, der brauchte das bisschen Geld, das er bei der Post verdiente. Aber Katy Beaver war kein Mensch, der verzweifelt die Hände in den Schoß legte. Sie flehte den steinalten und als überaus geizig bekannten James Fenton, der ihr gegenüber wohnte und einen ziemlich schnuddeligen Store führte, händeringend an, sie doch in seinem Laden arbeiten zu lassen. Niemand gab der unglücklichen Frau eine Chance auf dem Weg zu Fenton. Aber mit glückstrahlendem Gesicht kam sie zurück. Fenton hatte ihr Anerbieten angenommen und ihr zwanzig Dollar für den Monat geboten. Er selbst wohnte im Obergeschoss des Hauses, sie durfte mit ihren vier Kindern ins Untergeschoss des Hauses ziehen. Mit Feuereifer stürzte sich die kaum vierundzwanzigjährige junge Frau auf die Arbeit.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum28. Apr. 2020
ISBN9783740965082
Aufruhr im Camp der Lebenslänglichen: Wyatt Earp 222 – Western

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    Buchvorschau

    Aufruhr im Camp der Lebenslänglichen - William Mark

    Wyatt Earp

    – 222 –

    Aufruhr im Camp der Lebenslänglichen

    William Mark

    Es war kurz nach Einbruch der Dunkelheit.

    In der kleinen Stadt Midland wurden die Lichter angezündet. Die Menschen hatten ihr Tagewerk noch längst nicht beendet. Viele von ihnen arbeiteten oft bis neun und zehn Uhr, und manche schufteten sogar bis Mitternacht. Es war ein hartes Leben in einer Westernstadt.

    Katy Beaver hatte in der Main Street den einzigen Store. Es war ein Geschäft, in dem es vom Rasiermesser über die Seife bis zum Zucker und zum Salzsack alles gab, was man zum täglichen Leben benötigte.

    Aber es war kein sonderlich gutgehendes Geschäft, das die junge Frau da führte. Sie plagte sich zwar redlich, aber es brachte doch nur eben und eben so viel ein, dass sie mit ihren vier vaterlosen Kindern davon durchkam.

    Joe Beaver hatte die Poststation in der Stadt gehabt. Aber als er vor zwei Jahren von mehreren Banditen getötet wurde, die zu den Galgenmännern gehörten, gaben die Bürger von Midland die Poststation einem jungen Mann und nicht ihr. Damit stand sie mittellos da, denn Beaver hatte nicht genug verdient, um auch noch etwas auf die Seite legen zu können. Wer vier Kinder hatte, der brauchte das bisschen Geld, das er bei der Post verdiente.

    Aber Katy Beaver war kein Mensch, der verzweifelt die Hände in den Schoß legte. Sie flehte den steinalten und als überaus geizig bekannten James Fenton, der ihr gegenüber wohnte und einen ziemlich schnuddeligen Store führte, händeringend an, sie doch in seinem Laden arbeiten zu lassen. Niemand gab der unglücklichen Frau eine Chance auf dem Weg zu Fenton. Aber mit glückstrahlendem Gesicht kam sie zurück. Fenton hatte ihr Anerbieten angenommen und ihr zwanzig Dollar für den Monat geboten. Er selbst wohnte im Obergeschoss des Hauses, sie durfte mit ihren vier Kindern ins Untergeschoss des Hauses ziehen.

    Mit Feuereifer stürzte sich die kaum vierundzwanzigjährige junge Frau auf die Arbeit. Es ging alles gut bis zu dem Tag, als der alte Fenton morgens nicht mehr herunterkam, um nach dem Rechten zu sehen, was er sonst unerfreulicherweise allzu häufig tat. Er hatte über Nacht das Zeitliche gesegnet. Die junge Frau war verzweifelt. Was sollte sie nun tun? Es war klar, dass sie nun das Haus wieder verlassen musste. Da aber kam der alte Reverend, der die kleine protestantische Gemeinde Midlands versorgte und legte dem Sheriff einen Brief hin, der die unverkennbare krakelige Handschrift des alten Traders trug. Der Sheriff hatte gemeint, dass der Brief aber an den Reverenden gerichtet sei. Daraufhin hatte der Gottesmann den Umschlag geöffnet. Darin lag ein Zettel, der aus den Geschäftsbüchern des Alten gerissen war und nur die wenigen Zeilen trug: Ich vermache das Geschäft und auch das Haus der braven Katy Beaver und ihren Kindern.

    So war der Trauertag zugleich auch der schönste Tag für die junge Frau und ihre vier Kleinen geworden.

    Aber der Freude sollte auch bald das Leid folgen. Denn im Ort waren Gerüchte laut geworden, die wissen wollten, dass die junge Frau dem Ableben des Alten nachgeholfen hätte. Auch tuschelte man, dass sie das Testament selbst geschrieben hätte.

    Das war jedoch eine furchtbare Verleumdung, die sich aber hartnäckig hielt. Es kamen immer weniger Leute in den Laden, und schließlich war der Kundenstamm so klein geworden, dass von einem einträglichen Geschäft längst nicht mehr die Rede sein konnte.

    Dennoch verzweifelte Katy Beaver nicht. Sie bemühte sich, es jedem recht zu machen und für jeden ein besonders nettes Wort zu finden.

    Dennoch verzweifelte Katy Beaver nicht. Sie bemühte sich, es jedem recht zu machen und für jeden ein besonders nettes Wort zu finden.

    Fast anderthalb Jahre führte sie nun schon den Store und wusste, dass es ganz, ganz langsam etwas besser ging, dass sie Hoffnung haben konnte, eines Tages ein wirklich ordentliches Geschäft daraus gemacht zu haben.

    Aber dazu sollte es nicht mehr kommen.

    In den Abendstunden dieses Dezembertages wurde ein schwarzer Strich durch die Rechnung der Katy Beaver gemacht.

    Als sie die spindeldürre Mrs. Wingerten hinausgelassen hatte, legte sie den Riegel vor. Für heute sollte Feierabend sein. Aber das bedeutete nicht, dass ihre Arbeit nun erledigt war. Ganz im Gegenteil, wenn sie jetzt hier im Geschäft etwas Ordnung geschaffen hatte, ging es drinnen im Haushalt weiter. Sie hatte zwar die Kinder zwischendurch schon hinauf ins Bett gebracht, aber in der Küche häufte sich noch das Geschirr vom ganzen Tag. Denn selbst mittags kam sie nicht dazu, Tassen, Teller und Besteck zu spülen. Und wenn die Arbeit erledigt war, hatte sie Näharbeiten und Flickereien, die sie noch bis spät in die Nacht hinein beschäftigen würden. So saß die junge Frau oft bis nach Mitternacht da und arbeitete, um sich und ihre Kinder durchzubringen.

    Als sie die kleine Kerosinlampe eben ausdrehen wollte, zuckte sie zusammen.

    An der Tür hinter ihr war ein Geräusch gewesen. Es war die Tür zum Flur.

    Katy Beaver war keine ängstliche Frau, aber das Geräusch hatte sich sonderbar angehört.

    Sie ging mit zwei, drei Schritten auf die Tür zu, stieß sie auf – und stand wie angewachsen auf der Schwelle.

    Denn nur zwei Schritte vor ihr stand ein Mann.

    Er war sehr groß und hager.

    Die Frau kam gar nicht dazu, ihren Schrecken zu überwinden, geschweige denn, einen Schrei auszustoßen. Schon war der Mann bei ihr. Und wenige Sekunden später lag die fünfundzwanzigjährige Frau tot am Boden.

    Der Würger stieg über den leblosen Körper hinweg und blickte in den Ladenraum.

    Immer noch brannte die Kerosinlampe.

    Mit einem raschen Griff zog er die Ladenkasse auf und raffte alles Geld an sich, stopfte es in seine Taschen und wollte sich gerade umwenden, um auf dem gleichen Wege, auf dem er das Haus betreten hatte, zu flüchten, als er hinten im Hof ein Geräusch vernahm.

    Kurz entschlossen wandte er sich um, lief um den Ladentisch herum und verließ den Store durch die vordere Tür zur Straße hin.

    Es war sonderbar, dass zu diesem Zeitpunkt niemand auf der Straße war, dass sich niemand auf dem Vorbau und auch nicht auf der gegenüberliegenden Straßenseite befand. Man hatte ihn weder an der Kasse stehen, noch den Laden durchqueren sehen.

    Auch auf der Straße hatte ihn niemand bemerkt. Er war wie ein Gespenst gekommen und auch ebenso verschwunden.

    Im Haus Beavers herrschte Stille. Nichts deutete auf das furchtbare Geschehnis hin, das sich vor knapp einer Minute hier abgespielt hatte. Im Nachbarhaus feierte der Uhrmacher Jean Goldsmith seine Silberne Hochzeit, und im Hause links nebenan lag im Obergeschoss der alte Thomas Weekenth, der schon sieben Jahre vergebens auf den Tod wartete. Schräg gegenüber im Haus des Sattelmachers Johanson waren mehrere Verwandte zusammengekommen, die über eine Erbschaft stritten. In jedem Hause spielte das Leben seine alltägliche Rolle weiter.

    Unerkannt und ungesehen verließ der Mörder die Stadt.

    *

    Knapp zehn Minuten später tauchten in der Mitte der Main Street zwei Reiter auf, die von Osten in die Stadt gekommen waren.

    Der eine war ein hochgewachsener Mensch mit breiten Schultern und schmalen Hüften. Er hatte ein von Wind und Wetter tiefbraun gegerbtes Gesicht, das einen markantmännlichen Schnitt aufwies. Die langbewimperten Augen hatten etwas von der tiefen Bläue zugefrorener Hochgebirgsseen an sich. Schwarz und dicht war das Haar, das unter der Krempe des Hutes hervorblickte. Der Mann trug ein graues Kattunhemd, eine schwarze Samtschleife und eine schwarze Jacke. Um die Hüften hatte er einen breiten büffelledernen Waffengurt, der an beiden Seiten je einen schweren schwarzknäufigen 45er Revolver hielt.

    Dieser Mann war niemand anders als der berühmte Marshal Wyatt Earp!

    Der Missourier, wie er seit anderthalb Jahrzehnten von Freunden und Gegnern genannt wurde, saß im Sattel seines edlen Falbhengstes. Neben ihm ritt ein Mann auf einem schwarzen Hengst, der fast ebenso groß war wie der Marshal selbst, aber feingliedriger und schmaler gebaut. Er hatte ein aristokratisch geschnittenes Gesicht, das von einem eisblauen Augenpaar beherrscht wurde. Wer einmal in diese Augen gesehen hatte, würde sie so leicht nicht wieder vergessen. Es waren die Augen Doc Hollidays!

    Yeah, es war einer der seltsamsten Männer, der je über die Prärie des weiten Westens geritten ist: der wirklich studierte Doktor John Henry Holliday aus der Stadt Valdosta in Georgia.

    Wyatt Earp, der berühmte Gesetzesmann aus Dodge City, war seit einer ganzen Zeit mit Doc Holliday befreundet. Man hat dem Mann des Gesetzes oft verargt, dass er mit dem Spieler und Scharfschützen Holliday befreundet war. Aber Wyatt Earp hatte diese Freundschaft nicht zu bereuen gehabt. Denn mehr als einmal hatte die schnelle Revolverhand des einzigartigen Schützen Holliday das Leben des Marshals aus dem Feuer gerissen. Es war eine große schweigende Freundschaft, die die beiden Männer verband und die nicht nur in der bitteren Stunde im Tombstoner O.K.-Corral ihre Bewährung gefunden hatte.

    Die beiden Westmänner hatten einen Ritt

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