Du machst mein Leben erst schön!: Der Bergpfarrer 248 – Heimatroman
Von Toni Waidacher
()
Über dieses E-Book
Diese Serie enthält alles, was die Leserinnen und Leser von Heimatromanen interessiert.
Hanna Lorenz betrat wie jeden Morgen das Büro der Firma Bruckner und zog ihre Jacke aus. Ines Gerber hetzte zur Tür herein, als die Sekretärin sich gerade an ihren Schreibtisch setzte. »Bin ich zu spät?« »Geht grad so. Was war denn los? Wieder den Bus verpasst?« Ines Gerber verschwand hinter ihrem Schreibtisch. »Frag' mich bloß net!«, winkte sie ab. »Jeden Morgen dasselbe Theater. Was werde ich froh sein, wenn das Madel groß genug ist und aus dem Haus geht!« Hanna schmunzelte. Kathi war also wieder mal das Problem, die vierzehnjährige Tochter von Ines und Klaus Gerber, in einem wirklich schwierigen Alter. Die junge Frau kam nicht mehr dazu, der Kollegin ein paar tröstende Worte zu sagen, denn im nächsten Moment erklang die Stimme des Juniorchefs aus dem Lautsprecher der Gegensprechanlage. »Frau Lorenz, bitte zu mir.« »Bin schon unterwegs«, murmelte die Sechsundzwanzigjährige und nahm gleich die eingegangene Post mit. Hanna konnte nicht verhindern, dass ihr Herz heftig pochte, als sie das Büro von Tobias Bruckner betrat. Er stand, mit dem Rücken zu ihr, am Fenster und blickte hinaus. »Guten Morgen«
Mehr von Toni Waidacher lesen
Der Bergpfarrer Extra
Ähnlich wie Du machst mein Leben erst schön!
Titel in dieser Serie (100)
Der Bergpfarrer 115 – Heimatroman: Katharinas neues Glück Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 78 – Heimatroman: Stille Tränen – neues Glück? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 106 – Heimatroman: Er brach ihr das Herz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 103 – Heimatroman: Dich hat mir der Himmel geschenkt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 108 – Heimatroman: Solang du nur zu mir hältst! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 100 – Heimatroman: Geh' nicht am Glück vorbei Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 124 – Heimatroman: Ich bringe dir das Glück zurück Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 110 – Heimatroman: Wenn aus Freundschaft Liebe wird Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 102 – Heimatroman: Die Tochter seines ärgsten Feindes… Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 109 – Heimatroman: Liebe auf den zweiten Blick Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 105 – Heimatroman: Sagt mir, wer mein Vater ist Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHalt dein Glück mit beiden Händen fest!: Der Bergpfarrer 157 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 107 – Heimatroman: Intrige aus Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 79 – Heimatroman: Wo das Edelweiß blüht… Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIhr blieb nur die Erinnerung: Der Bergpfarrer 134 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 104 – Heimatroman: Der unbeugsame Bergbauer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 101 – Heimatroman: Nimm mich, wie ich bin Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 120 – Heimatroman: Er fühlt sich schuldig Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 118 – Heimatroman: Wer andere auf die Probe stellt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 113 – Heimatroman: Ein Mann mit vielen Gesichtern Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 126 – Heimatroman: Gefallener Engel? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSie fanden sich in St. Johann: Der Bergpfarrer 130 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLeise kommt das Glück: Der Bergpfarrer 132 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 99 – Heimatroman: Von der Liebe vergessen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 111 – Heimatroman: Verschmähte Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 117 – Heimatroman: Weil sie eine Fremde war Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 119 – Heimatroman: Braut für einen Tag Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRuf des Herzens: Der Bergpfarrer 138 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 116 – Heimatroman: Die Macht der Liebe wird uns helfen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 122 – Heimatroman: Florian, unser rettender Engel? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Mami, geh nie wieder fort Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Herzlosen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWer heiratet meinen Papi?: Mami 1998 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVincent macht sich auf den Weg Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPhilipps dunkles Geheimnis: Der Bergpfarrer 353 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPhilipps dunkles Geheimnis: Der Bergpfarrer 464 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 326 – Heimatroman: Philipps dunkles Geheimnis Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIrische Fantasie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSignaturen. Mysteriöse Geschichten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMit meinen Kindern allein: Mami 2010 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIhr Bild in seinem Herzen: Der Bergpfarrer 469 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSophienlust - Die nächste Generation 17 – Familienroman: Das gestohlene Kind Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPhilipps dunkles Geheimnis: Der Bergpfarrer (ab 375) 492 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeimkehr der Herzen: Toni der Hüttenwirt 197 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDaniela erbt Schloss Lovenburg: Fürstenkinder 95 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHundeherz und Liebesglück Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWer einmal lügt ...: Der kleine Fürst 204 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Kubaner Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHochzeit in Waldkogel: Toni der Hüttenwirt 349 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas vergessene Versprechen: Toni der Hüttenwirt Classic 2 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDu bist so schön, Svenja!: Der neue Dr. Laurin 38 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 348 – Heimatroman: Ihr Bild in seinem Herzen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie schwarzen Schafe: Erzählungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLiebe mit Rhythmus: (Liebe mit... Teil 2) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Kind aus der Fremde: Kinderärztin Dr. Martens Classic 29 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Anrufer: Die junge Gräfin 26 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKein Glück für Nicki?: Der neue Sonnenwinkel 77 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFrauke bekommt Hilfe …: Toni der Hüttenwirt (ab 301) 306 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWas Liebe alles bewirkt: Toni der Hüttenwirt Extra 101 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFrauke bekommt Hilfe ...: Toni der Hüttenwirt 306 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Zeitgenössische Romantik für Sie
Dem Paradies so nah Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Braut für den spanischen Playboy Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLiebesspiele auf Schloss Nymphenburg: Sexy Storys aus der Weltstadt mit Herz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Duke, der mein Herz stahl Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKleines Biest | Kurzgeschichte: Der etwas andere Bar-Besuch Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Finnische Träume - Teil 1 | Roman: Eine verbotene Liebe ... Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJulia Extra Band 386 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUrlaubsromanzen Kurzgeschichten: Jahreszeit des Verlangens Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchmutzige kleine Jungfrau: Geheimnisse einer Unterwürfigen, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie griechische Überraschung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine filmreife Hochzeit (Hochzeitsfieber bei den Andersens #1) Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Hot Pursuit - 1 Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Nanny für eine Nacht: Ein Milliardär – Liebesroman Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Die verbotene Babysitterin: Ein Milliardär - Liebesroman: Nachtclub-Sünden, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuf der Suche nach dem Earl ihrer Träume Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGestohlene Unschuld Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDoktorluder Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFinnische Träume - Teil 6 | Roman: Eine verbotene Liebe ... Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNachtclub-Sünden Kurzgeschichten: Milliardär Liebesromane Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNeapel sehen - und sich verlieben: Die Rinucci Brüder 6 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLieben Sie mich, Marquess! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Duke mit dem versteinerten Herzen: Digital Edition Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Versprochene Braut des Scheichs: Die Almasi Scheich, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenA Pretty Mess Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnter Feuer: Band 4: Unter Feuer, #4 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMit dir kommt das Glück Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerführt von dem griechischen Tycoon Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKomm zu mir nach Italien Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenThe Billionaire's Agreement: Ein Weihnachtliche Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin besonderes Praktikum Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Du machst mein Leben erst schön!
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Du machst mein Leben erst schön! - Toni Waidacher
Der Bergpfarrer
– 248 –
Du machst mein Leben erst schön!
Bitte glaube mir, Hanna!
Toni Waidacher
Hanna Lorenz betrat wie jeden Morgen das Büro der Firma Bruckner und zog ihre Jacke aus. Ines Gerber hetzte zur Tür herein, als die Sekretärin sich gerade an ihren Schreibtisch setzte.
»Bin ich zu spät?«
»Geht grad so. Was war denn los? Wieder den Bus verpasst?«
Ines Gerber verschwand hinter ihrem Schreibtisch.
»Frag’ mich bloß net!«, winkte sie ab. »Jeden Morgen dasselbe Theater. Was werde ich froh sein, wenn das Madel groß genug ist und aus dem Haus geht!«
Hanna schmunzelte. Kathi war also wieder mal das Problem, die vierzehnjährige Tochter von Ines und Klaus Gerber, in einem wirklich schwierigen Alter.
Die junge Frau kam nicht mehr dazu, der Kollegin ein paar tröstende Worte zu sagen, denn im nächsten Moment erklang die Stimme des Juniorchefs aus dem Lautsprecher der Gegensprechanlage.
»Frau Lorenz, bitte zu mir.«
»Bin schon unterwegs«, murmelte die Sechsundzwanzigjährige und nahm gleich die eingegangene Post mit.
Hanna konnte nicht verhindern, dass ihr Herz heftig pochte, als sie das Büro von Tobias Bruckner betrat. Er stand, mit dem Rücken zu ihr, am Fenster und blickte hinaus.
»Guten Morgen«, grüßte Hanna und blieb abwartend stehen.
»Ja, guten Morgen«, nickte der Sohn des Firmeninhabers und seit ein paar Monaten Geschäftsführer der »Bruckner Maschinenbau GmbH«.
Er deutete auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch und nahm selbst dahinter Platz. Hanna legte die Post auf den Tisch und setzte sich, wobei sie es vermied, ihn anzusehen.
»Es gibt da ein paar Dinge, die unbedingt in den nächsten Tagen bearbeitet werden sollten«, sagte Tobias Bruckner. »Unter anderem müssen wir die Kündigung der ›Meiler Teile KG‹ vorantreiben.«
Hanna blickte überrascht auf.
Dinge, die in den nächsten Tagen bearbeitet werden sollten – das bedeutete, solange der Seniorchef,
Alfons Bruckner, noch im Urlaub war …, und was die »Meiler Teile KG« anbelangte, da war Hanna sicher, dass Tobias’ Vater anders entscheiden würde …
»Sind Sie sicher, was Meiler angeht?«, wagte sie zu fragen.
Tobias blickte sie irritiert an.
»Wagen Sie etwa, meine Entscheidung in Frage zu stellen?«, brauste er auf. »Die Herrschaften sind mit der Zahlung drei Monate im Rückstand! Wir haben nichts zu verschenken. Also, es wird gekündigt, mit einer letzten Zahlungsfrist von heute an in zehn Tagen. Haben wir bis dahin kein Geld gesehen, treiben wir sehr schnell die Zwangsvollstreckung voran. Ende und Aus!«
Hanna räusperte sich.
»Bitte, entschuldigen Sie, wenn ich anderer Meinung bin«, sagte sie. »Ihr Vater wäre sicher nicht mit dieser Maßnahme einverstanden. Sollten wir nicht besser warten, bis er zurück ist, bevor wir …«
Weiter kam sie nicht. Tobias Bruckner blickte sie an, als sei sie aus einer Anstalt ausgebrochen. Sein markantes Gesicht war rot angelaufen, und auf der Stirn hatte sich eine dicke Zornesfalte gebildet.
»Was erdreisten Sie sich?«, brüllte er unbeherrscht los. »Solange mein Vater im Urlaub ist, treffe ich hier alle Entscheidungen. Und Sie haben sich jedweden Kommentars zu enthalten! Haben Sie mich verstanden?«
Hanna stand mit einem Ruck auf und erwiderte seinen Blick.
»Brüllen Sie mich nicht so an!«, entgegnete sie in einem schärferen Ton als beabsichtigt. »Die Firma Meiler ist ein langjähriger Kunde, und ich bin sicher, dass Ihr Vater es niemals gutheißen wird, was Sie da beabsichtigen.«
Tobias schnappte nach Luft.
»Wissen …, wissen Sie was?«, raunzte er. »Ich habe Sie hier hergeholt, weil ich glaubte, mich auf Ihre Loyalität verlassen zu können. Aber es hat ganz den Anschein, als hätte ich mich geirrt. Es wird wohl das Beste sein, wenn Sie wieder an Ihren alten Arbeitsplatz im Lohnbüro zurückkehren.«
Es kam nicht oft vor, dass Hanna Lorenz in Wut geriet. Doch diese Dreistigkeit brachte das Fass zum Überlaufen.
»Und wissen Sie was?«, entgegnete sie. »Setzen Sie sich von mir aus selbst ins Lohnbüro. Da können S’ wenigstens net solch einen Schaden anrichten wie hier! Gott sei Dank gibt’s auch noch andre Firmen, in denen ich arbeiten kann. Hier jedenfalls kündige ich. Und zwar fristlos!«
Damit entschwand sie nach draußen und ließ einen ziemlich verblüfft dreinsehenden Tobias Bruckner in seinem Büro zurück.
Ines Gerber sah sie fragend an.
»Was war denn los?«
Die lauten Stimmen hatte sie wohl gehört, jedoch nicht, was gesagt worden war.
Hanna ging an den Schreibtisch und packte ihre persönlichen Sachen zusammen.
»Was los war?«, antwortete sie. »Der Herr Junior trifft Entscheidungen über den Kopf seines Vaters hinweg, die dieser niemals gutheißen würde. Das war los.«
»Und darüber habt ihr gestritten?«
Erst jetzt bemerkte die Kollegin, dass Hanna ihre Sachen in einen kleinen Karton gepackt und unter den Arm geklemmt hatte.
»Was machst’ denn da?«, fragte sie sichtlich verwundert.
»Ich gehe«, erwiderte Hanna. »Ich hab’ nämlich grad’ gekündigt.«
*
Später kam es ihr wie eine sehr törichte Kurzschlusshandlung vor. Hanna hatte beinahe fluchtartig die Firma verlassen und war nach Hause gefahren. Bei einer Tasse Tee dachte sie über alles nach.
Eigentlich war es bodenloser Leichtsinn gewesen, den gut bezahlten Job einfach so hinzuwerfen. Gut, mit ihrer Qualifikation würde sie bestimmt schnell wieder eine Stelle finden, dennoch fühlte Hanna ein klein wenig Wehmut bei dem Gedanken, dass sie das Büro nie wieder betreten würde. Sie hatte wirklich gerne dort gearbeitet. Vor fünf Jahren hatte sie im Lohnbüro angefangen und sich in Abendkursen weitergebildet. Die Mühe war nicht umsonst gewesen. Als Tobias Bruckner nach seinem Studium in die Firma des Vaters eintrat, war er schnell auf die fähige junge Mitarbeiterin aufmerksam geworden, die da unten in der Personalabteilung arbeitete. Und er hatte Hanna nach oben geholt, in die Etage, wo die Direktion ihre Büros hatte, und sie nach seiner Beförderung zum Geschäftsführer zu seiner persönlichen Sekretärin gemacht.
Gewiss war es für ihn nicht leicht gewesen. Lange Jahre hatte er im Schatten seines übermächtigen Vaters gestanden und erst nach und nach gewisse Kompetenzen innerhalb der Firma zugewiesen bekommen. Hanna hatte ihn auf diesem steinigen Weg begleitet, ihm Mut zugesprochen, wenn es wieder einmal schwierig wurde, und den Juniorchef vor so manchem Fehler bewahrt, den er im Übereifer zu machen drohte.
Und irgendwann in dieser gemeinsamen Zeit, ja, irgendwann hatte sie sich unsterblich in Tobias Bruckner verliebt!
Ja, das war eigentlich das Schlimmste daran, dass sie ihn liebte und dabei genau wusste, dass er für sie so unerreichbar war wie der sprichwörtliche Mann im Mond. Manchmal hatte sie den Eindruck, Tobias würde sie gar nicht als Frau wahrnehmen, sondern nur als seine Sekretärin. Nicht einmal hatte er ein Wort darüber verloren, wenn sie eine neue Frisur trug oder ein besonderes Kleidungsstück, das sie extra fürs Büro gekauft hatte. Nein, es war eine unerwiderte Liebe, und manchmal schalt sie sich selbst eine Närrin, weil sie insgeheim immer noch die Hoffnung hegte, dass sich dieser Zustand eines Tages änderte.
Doch jetzt war wohl alles aus und vorbei!
Hanna schenkte seufzend Tee nach und überlegte, was sie nun anfangen sollte. Freilich konnte sie sich gleich wieder eine neue Arbeit suchen, doch irgendwie hatte sie das Gefühl, es würde ihr guttun, erst einmal wegzufahren und von allem ein wenig Abstand zu gewinnen. Urlaub hatte sie ohnehin ewig nicht gehabt.
Doch wohin sollte die Reise gehen?
Sie konnte der Einfachheit halber nach Hause