Skandal um Prinzessin Cecelia
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Cecelias heißes Liebesabenteuer mit Shane hat Folgen: Die Prinzessin erwartet ein Kind - von einem Bürgerlichen, der zudem ihr größter geschäftlicher Konkurrent ist. Um einen Skandal zu vermeiden, gibt es nur eine Lösung: Shane muss schnellstens um Cecelias Hand anhalten ...
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Buchvorschau
Skandal um Prinzessin Cecelia - Jacqueline Diamond
IMPRESSUM
Skandal um Prinzessin Cecelia erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2002 by Harlequin Books S.A.
Originaltitel: „The Improperly Pregnant Princess"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe COLLECTION BACCARA
Band 213 - 2004 by CORA Verlag GmbH, Hamburg
Übersetzung: Ursula Drukarczyk
Umschlagsmotive: GettyImages_AnnaPoguliaeva, titoOnz
Veröffentlicht im ePub Format in 12/2017 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733754532
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
Erleichtert legte Fürst Easton Carradigne den Hörer auf. Aller Voraussicht nach war die Zukunft des kleinen Fürstentums Colina nun gesichert.
Schwerfällig erhob sich der achtundsiebzigjährige Fürst, um aus dem hohen Fenster die geliebte Aussicht zu bewundern.
Trotz der abendlichen Stunde waren die Weite und die Pracht der Landschaft unübersehbar. Selbst jetzt im Februar war das Land dank des milden Mittelmeerklimas schneefrei.
Nichts auf der Welt lässt sich mit Colina vergleichen, dachte Easton. In Scharen schwärmten die Touristen in dieses Paradies, das sich vom Gebirge bis hinunter zum Meer zwischen Frankreich und Spanien erstreckte. Sie schätzten die traumhaften Strände, die heißen Quellen in den Bergen, das gute Klima und die vorzüglichen Weine.
Easton regierte dieses Land und seine hunderttausend Untertanen seit mehr als fünfzig Jahren voller Hingabe und hoffte von Herzen, dass seine Nachfolgerin es ihm gleichtun würde.
Noch bis vor einem Jahr war sein ältester Sohn Byrum als Erbprinz der designierte Thronfolger gewesen. Doch bei einer Safari in Afrika war Byrum zusammen mit seiner Frau Sarah durch einen Jeep-Unfall ums Leben gekommen.
Traditionsgemäß hätte Eastons Wahl nun auf deren Sohn Markus fallen müssen, doch dann waren ihm unglaubliche Gerüchte zu Ohren gekommen. Es hieß, Markus hätte beim Unfall seiner Eltern die Hände im Spiel gehabt. Doch abgesehen vom Wahrheitsgehalt dieser Geschichten ließen ihn auch sein exzessiver Alkoholkonsum und seine häufigen Depressionen nicht geeignet erscheinen, das Fürstentum zu regieren.
Während der Trauer um Byrum hatte Easton sich keine Gedanken über seine Nachfolge gemacht, bis sich seine hin und wieder auftretenden Schwächeanfälle im letzten Monat so verschlimmert hatten, dass sein Hausarzt ihn unter strengster Geheimhaltung zu ärztlichen Untersuchungen nach Paris schickte.
Die Ärzte dort fanden heraus, dass er an einer seltenen, unheilbaren Blutkrankheit litt. Sie gaben ihm noch höchstens ein Jahr zu leben.
Damit war die Frage der Nachfolge nun vordringlich geworden. Obwohl das Fürstentum in seiner achthundertjährigen Geschichte fast immer in direkter Linie vom Vater auf das älteste Kind vererbt worden war, gestattete das Gesetz ausdrücklich, dass der Fürst seinen Nachfolger selbst bestimmen konnte.
Dies hatte er nun vor.
Ein leises Klopfen an der Tür kündigte Fürst Eastons Berater General Harrison Montcalm an.
„Ist alles vorbereitet, Durchlaucht?", fragte er.
„Mein Privatjet steht morgen in aller Frühe zum Abflug bereit, erwiderte Easton. „Meine Schwiegertochter erwartet uns.
Wie lange hatte er die elegante Charlotte Delacey Carradigne nicht gesehen? Zwanzig Jahre?
Ihr letztes Zusammentreffen hatte stattgefunden, nachdem sein jüngster Sohn Drake bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen war. Er hinterließ seine Frau und drei Töchter in New York. Charlotte war als Präsidentin der familieneigenen Reederei sehr beschäftigt und hatte Colina seit Drakes Beerdigung nicht mehr besucht. Zu seiner Schande musste Easton sich eingestehen, dass er seine Enkelinnen sträflich vernachlässigt hatte.
Die Zeit verging so schnell. Viel zu schnell, wie Easton jetzt erkennen musste.
„Sie haben den wahren Grund Ihres Besuchs nicht genannt?", fragte Sir Harrison.
„Nein. Ich wollte meine Enkelinnen sehen, wie sie wirklich sind. Je weniger sie wissen, desto besser. Vor allem, was Cecilia angeht."
„Also haben Sie Prinz James nicht als Thronerben in Betracht gezogen?" Nur Sir Harrison durfte es wagen, eine solche Frage zu stellen.
„Das steht nicht zur Debatte, erwiderte Easton bedrückt. „Glauben Sie mir, ich wünschte, es wäre anders.
Sein zweiter Sohn James, der als Wildhüter in Wyoming jobbte, war das schwarze Schaf der Familie. Er hatte drei gescheiterte Ehen mit nicht standesgemäßen Frauen hinter sich, aus denen mehrere Kinder hervorgegangen waren. Keines dieser Kinder schien zur Thronfolge geeignet.
Nein, Charlottes Töchter waren seine Favoriten. Vor allem die Älteste, Cecilia, die ihr Studium der Betriebswirtschaft erfolgreich abgeschlossen hatte und jetzt als Vizepräsidentin der Reederei DeLacey arbeitete. Mit neunundzwanzig Jahren schien sie Easton erfahren genug, das kleine Fürstentum zu regieren.
„Wie Sie es wünschten, werden wir mit kleinem Stab reisen", bemerkte Sir Harrison.
„Sehr gut. Ellie kommt doch mit?" Eleanor Standish war die Privatsekretärin des Fürsten.
„Sicher. Außerdem begleiten uns sechs Bodyguards, fuhr Sir Harrison fort. „Und natürlich der Sicherheitschef.
Sir Harrison machte keinerlei Anspielung darauf, dass es sich bei Sicherheitschef Captain Devon Montcalm um seinen eigenen Sohn handelte.
„Der Duke of Raleigh aber auch, oder?", fragte Easton.
„Sicher. Er ist über seinen delikaten Auftrag informiert." Cadence St. John sollte vor allem über die Sicherheit der Prinzessinnen wachen. Denn sollte Markus tatsächlich für den Tod seiner Eltern verantwortlich sein, würde er mit Sicherheit nicht zögern, die Prinzessinnen einzuschüchtern oder möglicherweise sogar zu bedrohen.
„Ich hoffe sehr, dass Prinzessin Cecilia Ihren Vorstellungen entsprechen wird", sagte Sir Harrison.
„Das wird sie", bekräftigte der Fürst, ehe er seinen Berater entließ.
„Glückwunsch, sagte die Ärztin. „Sie sind schwanger.
„Ich bin was?" CeCe Carradigne saß auf dem Rand der Untersuchungsliege und versuchte diese Neuigkeit zu verdauen, die ihr galt – der unverheirateten CeCe, die bisher absolut keine mütterlichen Gefühle entwickelt hatte.
„Die Schwangerschaft war geplant, nehme ich an?", fuhr Dr. Elizabeth Loesser fort.
„Nicht wirklich." CeCe rang vergeblich um Fassung.
„Eine Schwangerschaft ist immer etwas Erfreuliches, vor allem, wenn die Mutter so kerngesund ist wie Sie, sagte die Ärztin. „Sollten Sie jedoch eine Freigabe zur Adoption erwägen, werde ich Ihnen selbstverständlich auch weiterhelfen.
Eine Carradigne und ihr Baby zur Adoption freigeben? Das wäre ein gefundenes Fressen für die Klatschpresse. CeCe sah schon die Schlagzeilen vor sich: „Fürstliches Baby unerwünscht".
Doch auch so würden sich die Paparazzi auf die Geschichte stürzen, sobald ihre Schwangerschaft publik würde: „Prinzessin schwanger, aber wo ist der Vater?", würden sie in jeden Winkel Amerikas trompeten.
„Eine Freigabe zur Adoption kommt natürlich nicht in Frage", antwortete sie.
„Nun, ich bin sicher, der werdende Vater wird sich seiner Verantwortung stellen", fügte Dr. Beth hinzu.
„Der Vater?, wiederholte CeCe. Auch das noch! Die Neuigkeiten hatten sie so überwältigt, dass sie bisher keinen Gedanken an Shane O’Connell verschwendet hatte. „Er hat damit nichts zu tun.
„Ach, meine Liebe." Offenbar nahm Dr. Beth an, der Vater sei verheiratet.
Verdammter Shane O’Connell! Der Typ sollte nur versuchen, Besitzansprüche zu stellen!
Warum musste sie aber auch Hals über Kopf mit diesem dunkelhaarigen, dunkeläugigen Mann ins Bett steigen!
Obwohl die Erfahrung ganz außergewöhnlich aufregend gewesen war. Bei dem Gedanken an Shanes schmale Hüften und seinen verführerischen Mund spürte sie eine plötzliche innere Hitze.
Wütend über sich selbst, schenkte CeCe der restlichen Unterhaltung mit der Ärztin nur noch wenig Aufmerksamkeit. Sie hatte nur einen einzigen Gedanken: Was soll ich jetzt tun?
Nachdem sie einen neuen Untersuchungstermin vereinbart hatte, gab CeCe telefonisch ihrem Fahrer Bescheid, dass er sie abholen sollte. Dann verließ sie hastig die Arztpraxis, die mit Informationen für werdende Mütter und Vitaminen voll gestopfte Aktentasche fest unter den Arm gepresst.
Schwanger! Und ausgerechnet von Shane O’Connell!
CeCe selbst hatte die Zusammenarbeit zwischen seinem Transportunternehmen und der Reederei DeLacey eingefädelt, um auf internationaler Ebene noch konkurrenzfähiger zu werden. Obwohl ihre Geschäftsinteressen übereinstimmten, verliefen die Verhandlungen zwischen ihnen zumeist stürmisch.
Sie neigten beide zu ausgeprägtem Eigensinn, und sobald sie sich gemeinsam in einem Raum befanden, krachte es. Außer in dieser einen bewussten Nacht.
Shane und sie hatten sich in seiner Wohnung verabredet, weil sie dort ungestörter verhandeln konnten als in dem zweigeschossigen Penthouse, wo CeCe mit ihrer Mutter, einer ihrer Schwestern und dem Personal lebte. Sie hatte keinen Augenblick bedacht, dass es gefährlich sein könnte, einen Abend mit einem Mann allein in dessen Wohnung zu verbringen.
Sie hatten über Geschäfte gesprochen und sich dabei wie üblich gestritten, während sie einige Drinks nahmen. Plötzlich hatten sie einander in den Armen gelegen.
Hinterher waren sie beide überaus verlegen gewesen. Zumindest CeCe, die sich so schnell wie möglich verabschiedet hatte.
Und ausgerechnet diese eine Liebesnacht war nicht ohne Folgen geblieben.
Draußen auf der Straße wehte ein eisiger Wind den Duft von frischen Hotdogs von einem nahe gelegen Imbissstand herüber. Heißhunger überfiel CeCe.
Waren Hotdogs gut für das Baby? Egal. Sie lief die wenigen Schritte zum Imbiss. Kaum hatte sie ihren Hotdog bezahlt, hielt auch schon der Mercedes mit ihrem Fahrer an der Ecke.
„Ins Büro bitte", wies sie den Chauffeur Paulo an. Ein Blick auf die Uhr zeigte CeCe, dass es bereits nach ein Uhr war. Und um halb zwei hatte sie einen Termin mit Shane.
Shane war immer sehr ungeduldig, daher wollte CeCe sich auf keinen Fall verspäten und ihm dadurch einen Vorteil verschaffen. Der gemeinsame Liefervertrag mit dem chinesischen Spielzeughersteller Wuhan musste unter Dach und Fach gebracht werden, und sie würden sich heute zum ersten Mal seit jenem bewussten Abend sehen.
Sollte sie ihm von der Schwangerschaft erzählen? Vermutlich hatte er ein Recht darauf, es zu erfahren. Die Frage war nur: Wie informierte man einem äußerst smarten Selfmademan möglichst geschickt über seine bevorstehende Vaterschaft?
Um genau ein Uhr neunundzwanzig erreichten sie das neunzehnstöckige Verwaltungsgebäude der Reederei DeLacey. CeCe sprang aus dem Wagen, bedankte sich bei Paulo und eilte durch die Lobby.
Schwungvoll stieß sie die zweiflügelige Glastür mit der Aufschrift ‚Geschäftsführung – Vizepräsidentin‘ auf. Ihre Sekretärin Linzy Lamar saß vor einem der PCs, sprang bei CeCes Erscheinen aber sofort auf. Sie war eine gut aussehende geschiedene Frau von Mitte dreißig, die voll in ihrem Beruf aufging.
„Mr. O’Connell erwartet Sie bereits in Ihrem Büro, sagte sie. „Und Ihre Mutter wollte Sie ebenfalls sprechen.
„Hat sie Ihnen den Grund genannt?"
„Nein, Miss Carradigne. Sie meinte, sie würde später noch einmal vorbeischauen. Ich habe Ihnen die neue Verkehrsstatistik auf den Schreibtisch gelegt."
„Danke", erwiderte CeCe im Vorbeigehen und öffnete die breite, glänzende Holztür zu ihrem hellen Arbeitszimmer.
Shanes breitschultrige Silhouette hob sich vor einem der Fenster mit Blick über den Hafen ab. „Ich rufe Sie zurück", sagte er gerade in sein Handy und beendete das Gespräch. Stirnrunzelnd wandte er sich zu CeCe um.
Als ihre Blicke sich trafen, schien die Zeit für einen Augenblick stillzustehen.
Aus seinen dunkelbraunen Augen musterte er CeCe so eindringlich, dass sie kaum zu atmen wagte. In den zwei Monaten seit ihrem letzten Zusammentreffen hatte sie ganz vergessen, welche Anziehungskraft er ausüben konnte.
Er tippte auf seine Armbanduhr. „Du kommst fünf Minuten zu spät. Ich bin ziemlich in Eile, mein Terminkalender ist voll."
„Ich wurde unerwartet aufgehalten", gab sie kühl zurück und knallte ihre Aktentasche auf den Schreibtisch.
„Beim Mittagessen, nehme ich an."
„Keineswegs. Ich habe unterwegs gegessen."
„Davon bekommt man Magengeschwüre."
„Das lass mal mein Problem sein."
Shane schenkte ihr ein schiefes Lächeln, das ihr eine