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Ein Croissant für zwei: Digital Edition
Ein Croissant für zwei: Digital Edition
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eBook170 Seiten2 Stunden

Ein Croissant für zwei: Digital Edition

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Über dieses E-Book

Dieser Mann sieht zwar wahnsinnig gut aus, macht aber nur Ärger! Das denkt zumindest Miriam, die Erik jeden Morgen beim Bäcker trifft. Ständig schnappt er ihr das letzte Croissant vor der Nase weg. Und nun soll ausgerechnet er bei einem Werbespot ihren Ehemann spielen ..

SpracheDeutsch
HerausgeberCORA Verlag
Erscheinungsdatum17. Aug. 2014
ISBN9783733786427
Ein Croissant für zwei: Digital Edition
Autor

Elaine Winter

Elaine Winter wurde in Hannover geboren und studierte Anglistik und Germanistik, nachdem sie eine Ausbildung zur Hotelfachfrau absolviert hatte. Von frühster Kindheit an hätte sie, vor die Wahl gestellt, eine Geschichte jeder Süßigkeit vorgezogen. Bevor sie ihre Leidenschaft fürs Schreiben und Übersetzen zum Beruf machte, war sie im Kunsthandel, im Verlag und in der Werbung tätig

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    Buchvorschau

    Ein Croissant für zwei - Elaine Winter

    IMPRESSUM

    Ein Croissant für zwei erscheint in der Harlequin Enterprises GmbH

    Erste Neuauflage by Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg,

    in der Reihe: Digital Edition

    © 2007 by Cora Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg

    Deutsche Erstausgabe in der Reihe: TIFFANY LIEBEN & LACHEN,

    Band 39 – 2007 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg

    Umschlagsmotive: Mihajlo Radenkovic / Thinkstock

    E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

    ISBN 9783733786427

    Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.

    CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

    Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:

    BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, MYSTERY

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    1. KAPITEL

    Miriam

    Nur meine beiden besten Freundinnen wussten, dass unter meiner modischen Kleidung ein altmodisches Herz schlug.

    Schon immer gab es Tage, an denen ich mit mir und meinem Leben zufrieden war. Tage, an denen ich ausgeschlafen und bester Laune aus dem Bett sprang und während der morgendlichen Dusche die Plätze eins bis drei der aktuellen Charts sang oder zumindest versuchte, sie zu singen, denn meistens fehlte mir der Text oder die Melodie oder auch beides, was allerdings in jenen fröhlichen Minuten meiner Laune keinen Abbruch tat.

    An diesen glücklichen Tagen aß ich ein gesundes Müsli mit Früchten und informierte mich dabei im Wirtschafts- und im Politikteil der Zeitung über das Tagesgeschehen, bevor ich so pünktlich aufbrach, dass ich ohne jede Hektik rechtzeitig in der Redaktion ankam.

    Tage dieser Art hatten nur einen Nachteil: Sie waren leider selten. Meistens schlurfte ich morgens verschlafen und missmutig ins Bad und kreischte unter dem kühlen Strahl der Dusche entsetzt auf. Nach dem Duschen widerstand mein Haar allen Stylingbemühungen und beharrte darauf, wie eine Strohmiete nach einem wilden Sturm auszusehen. Und statt in Ruhe ein gesundes Müsli zu essen, besorgte ich mir unterwegs ein kalorien- und fettreiches, aber äußerst wohlschmeckendes Schokoladencroissant.

    Womit wir bei meinen Schwächen wären. Da waren zunächst einmal, wie schon erwähnt, meine zwar von Natur aus goldblonden, aber äußerst störrischen Haare. Außerdem war ich süchtig nach Shoppingkanälen. Nicht, dass ich mir die zauberhaften Porzellanpüppchen bestellte oder in Versuchung geriete, eine Bohrmaschine zu erwerben, mit der man bei Bedarf auch den Teppich saugen und Schlagsahne schlagen konnte. Jedenfalls bestellte ich nichts mehr, seit das wunderbare, sich selbsttätig aufblasende Gästebett, auf dem in der Sendung ein Elefant ein paar höchst eindrucksvolle Kunststücke dargeboten hatte, unter meiner eher grazilen Tante Agnes sanft, aber unwiderruflich sein Leben ausgehaucht hatte. Diese Erfahrung (es hatte mich mehrere Stunden meiner kostbaren Nachtruhe gekostet, meine hysterische Tante zu beruhigen) hielt mich jedoch nicht davon ab, auch weiterhin stundenlang den Enthusiasmus und den Elan zu bewundern, mit dem die älteren Damen und Herren, die sich auf den Shoppingkanälen wohl ein Zubrot zu ihrer Rente verdienten, alles von der schlank machenden, fleischfarbenen Unterwäsche bis zum Kleiderschrank im floralen Design anpriesen.

    Meine größte Schwäche waren jedoch Süßigkeiten. Ich liebte nicht nur Schokoladencroissants, sondern auch Eiscreme, Gummibärchen, Konfekt und Sahnetorten – eben alles, was süß und klebrig war. Zum Glück neigte ich nicht zum Übergewicht, das hatte ich von der mütterlichen Linie meiner Familie geerbt, aber wenn ich zwischen meinen Salatblättchen zählenden Geschlechtsgenossinnen saß und Himbeer-Mascarpone-Torte aß, kam ich mir angesichts der mitleidigen bis strafenden Blicke, die mich in solchen Situationen trafen, immer sehr einsam vor.

    Eine weitere meiner Schwächen war, dass ich mit Männern nie besonders viel Glück gehabt hatte – man hätte es auch ausgesprochenes Pech nennen können. Vielleicht war ich einfach unfähig, mir den Richtigen auszusuchen. Was nicht hieß, dass ich im Laufe der Jahre nicht den einen oder anderen durchaus ansehnlichen und/oder sogar netten Mann kennengelernt hätte. Mit einigen von ihnen hatte ich sogar eine Beziehung geführt oder jedenfalls versucht, es zu tun. Doch aus den unterschiedlichsten Gründen, meistens weil ich herausfand, dass mein Herzbube bestenfalls als Spitzbube durchging, hatte keine dieser Beziehungen länger als zwei oder höchstens drei Monate gehalten. Vielleicht war ich einfach keine Frau für das spießige „Für immer und ewig", das uns kitschige Liebesfilme als das Höchste der Gefühle verkaufen wollen. Was nicht hieß, dass ich mir solche Filme nicht ansah. Gelegentlich tat ich das durchaus, und es gab Momente, in denen ich mich danach sehnte, ein Leben lang jeden Morgen dasselbe Gesicht neben mir auf dem Kopfkissen zu sehen, ganz gleich, wie runzlig dieses Gesicht im Lauf der Jahre allmählich wurde.

    Als kurz vor meinem dreißigsten Geburtstag Lorenz und ich ein Paar wurden, glaubte ich, mit ihm würde mir die Sache mit dem Kopfkissen und dem Runzelgesicht gelingen. Immerhin hatten wir fast zehn Monate gebraucht, um zueinanderzufinden, nachdem wir uns bei den Aufnahmen zu einer Fernsehreportage kennengelernt hatten. Wir hatten also genügend Zeit gehabt, uns und unsere Gefühle gründlich zu prüfen. Gute Voraussetzungen für eine lang andauernde Beziehung, wie ich fand.

    Am Morgen jenes Tages, an dem sich herausstellte, dass ein monatelanges Hin und Her nicht unbedingt ein gutes Omen sein muss, war ich wie üblich zu spät dran, mein Haar glich einem Hexenbesen nach stürmischem Flug um den Blocksberg, und als ich mein Auto startete, übertönte das Knurren meines Magens das Motorengeräusch.

    Auf dem Weg zur Redaktion fuhr ich immer bei der Bäckerei Stemmler vorbei. In langwierigen Feldversuchen hatte ich herausgefunden, dass es bei Stemmler die besten Schokoladencroissants der Stadt gab. Hier war der Blätterteig locker, aber nicht krümelig, und das Schokoladenherz schmolz im Mund innerhalb von Sekunden und hinterließ nichts als Seligkeit. Und als wäre das alles noch nicht genug des Glücks gewesen, war der Platz im Halteverbot fast direkt vor der Ladentür nahezu immer frei.

    Schwungvoll bugsierte ich meinen Smart in die Lücke unter dem blau-roten Schild, sprang aus dem Wagen und spurtete auf die Bäckerei zu, während ich schon meinte, die süß-herbe Schokolade auf der Zunge zu schmecken. Der Andrang bei Stemmler war um diese Zeit immer groß. Es hatte sich als gute Strategie erwiesen, einfach so zu tun, als würde ich die anderen Hungrigen vor der Tür und dem Tresen gar nicht sehen. Ohne nach rechts und links zu blicken, fixierte ich also den Griff der Glastür, während die hohen Absätze meiner neuen, beigefarbenen Pumps hektisch über den Asphalt klapperten.

    „Au!"

    Der Schmerzenslaut aus rauer Männerkehle ließ mich kurz vor Erreichen der Tür erschrocken zur Seite springen, wodurch der Urheber des Schreis auch noch Bekanntschaft mit dem Absatz meines linken Schuhs machte, der ebenso wie der rechte, den er ja bereits kannte, mit einer Metallspitze bewehrt war. Ich aber verlor das Gleichgewicht, landete mit Schwung an einer breiten Brust und sah nur noch Blau. Es war das tiefe Blau eines T-Shirts, das leicht nach Waschmittel duftete, aber auch den klaren, frischen Geruch eines stürmischen Tags am Meer verströmte.

    „Tut mir leid", murmelte ich und versuchte, aus eigener Kraft wieder senkrecht zu stehen, was mir jedoch nicht gelang, weil kräftige Arme mich immer noch fest umfingen, als hätte ihr Eigentümer nicht vor, mich in absehbarer Zeit freizugeben.

    „Würden Sie mich dann bitte loslassen?", erkundigte ich mich mit erstickter Stimme bei dem Shirt vor meiner Nase.

    „Nur wenn Sie versprechen, nicht wieder herumzuhüpfen. Noch kann ich einigermaßen stehen. Das könnte sich nach einem weiteren Tritt mit Ihren gemeingefährlichen Absätzen ändern." Während er sprach, vibrierte sein Brustkorb leicht, was wiederum in meinem Bauch ein merkwürdiges Gefühl auslöste.

    Ich hob die Arme, stieß mich mit einem energischen Schubs von den breiten Schultern ab, legte den Kopf in den Nacken und sah dem Mann, an dessen Brust ich geklebt hatte, endlich ins Gesicht. Prompt geriet ich erneut ins Taumeln und vermied in letzter Sekunde einen weiteren Tritt auf seine Turnschuhe.

    Es war ein ziemlicher Schock, dass seine Augen exakt die gleiche dunkelblaue Farbe hatten wie sein T-Shirt. Überhaupt sah dieser Mann ziemlich beunruhigend aus. Beunruhigend im Sinne von „viel zu attraktiv, um zuverlässig zu sein". Zum Glück musste ich mir über die Attraktivität meines Gegenübers jedoch keine Sorgen machen, denn in meinem Leben gab es schließlich Lorenz, der attraktiv und zuverlässig war.

    „Darf ich dann jetzt mal?", fragte ich kühl, musterte den blauäugigen Mann mit eisigem Blick und deutete gleichzeitig auf die Tür, hinter der mein Schokoladencroissant auf mich wartete.

    „Natürlich." Mit einem Lächeln, das fast so nervenaufreibend war wie die Farbe seiner Augen, trat er beiseite und überließ mir höflich den Vortritt.

    Energisch warf ich mein Haar zurück und marschierte an ihm vorbei in den Laden. Dummerweise fiel mir nach wenigen Schritten meine Tasche aus der Hand, was meinem Abgang wohl leider ein wenig von seiner Würde nahm, zumal sich auch noch die Hälfte des Tascheninhalts auf dem Boden verteilte. Hastig sammelte ich die Tamponschachtel auf und fing den herumrollenden Lippenstift ein.

    „Bitte." Jemand hielt mir mein zerfleddertes Exemplar mit Rilke-Gedichten vor die Nase, in denen ich immer las, wenn ich irgendwo länger warten musste. Natürlich achtete ich beim Lesen peinlich darauf, dass niemand die Schrift auf dem Umschlag erkennen konnte, denn nicht einmal unter Folter hätte ich zugegeben, dass ich eine kitschig-romantische Ader besaß. Ich legte Wert darauf, als moderne junge Frau zu gelten, und nur meine besten Freundinnen Jolanthe und Sina wussten, dass unter meiner modischen Kleidung ein ziemlich altmodisches Herz schlug.

    Vorsichtig hob ich den Kopf und zuckte zusammen, als ich schon wieder in die gefährlich farbintensiven Augen sah. Mein Bedarf an blauen Augen war für diesen Tag gedeckt! Warum konnte mir nicht irgendein harmloser Rentner mit wässrigem Blick beim Aufsammeln meiner Habseligkeiten helfen?

    „Danke! Hastig riss ich Herrn Blauauge das Buch aus der Hand und hoffte inständig, dass er den Titel nicht gesehen hatte. „Ich kann das alleine! Lassen Sie sich nicht aufhalten.

    Fast war ich erstaunt, als er sich wortlos aufrichtete, zum Verkaufstresen ging und mich tatsächlich allein am Boden hocken ließ. In aller Eile stopfte ich Papiertaschentücher, Handy, ein paar klebrige Hustenbonbons und diverse Kassenbons zurück in meine Tasche, rappelte mich endlich hoch und eilte quer durch den Raum meinem Schokoladencroissant entgegen.

    Zwischen mir und dem heiß ersehnten Gebäck stand aber immer noch der Mann mit den blauen Augen, der sich soeben zwei Mehrkornbrötchen einpacken ließ. Ich baute mich so hinter ihm auf, dass ich über seine Schulter hinweg die mir bestens bekannte Stelle sehen konnte, wo die Schokoladencroissants lagen – heute war es nur noch ein einziges, das sich zwischen ein paar Krümeln auf dem Tablett langweilte. Beim Anblick des knusprigen Gebäcks lief mir das Wasser im Munde zusammen, und mein Magen knurrte zornig. Zum Glück schien Herr Blauauge nichts gehört zu haben, jedenfalls wandte er sich nicht um, wie ich einen schrecklichen Moment lang befürchtet hatte. Er war wohl zu sehr damit beschäftigt, sich eine Salzbrezel auszusuchen.

    „Und dann nehme ich noch das da!", hörte ich ihn gleich darauf sagen.

    „Das Schokoladencroissant? Die Verkäuferin strahlte ihn an. „Gerne.

    „Nein!" Das Wort kam laut und deutlich über meine Lippen, bevor ich etwas dagegen tun konnte.

    Prompt wurde ich schon wieder mit einem dunkelblauen Blick konfrontiert. „Wie bitte?"

    Rasch fixierte ich anstelle seiner Augen den unteren Teil seines Gesichts, aber aus irgendeinem Grund fand ich es fast ebenso schwierig, seinen Mund zu betrachten. Seine Lippen sahen gleichzeitig weich und fest aus, eine Tatsache, die mich aus irgendeinem Grund unruhig machte. Dieser Mann war einfach zu viel für einen frühen Dienstagmorgen.

    „Das Croissant – das wollte ich eigentlich haben. Es ist das letzte", stieß ich nach einem tiefen Durchatmen hervor.

    „Es war das letzte", berichtigte er mich lächelnd.

    „Hören Sie …" Plötzlich hatte ich das Gefühl, ohne

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