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Frankfurt liebt dich!: Die 10 großen Fragen im Leben von Twens und Thirty-Somethings
Frankfurt liebt dich!: Die 10 großen Fragen im Leben von Twens und Thirty-Somethings
Frankfurt liebt dich!: Die 10 großen Fragen im Leben von Twens und Thirty-Somethings
eBook229 Seiten2 Stunden

Frankfurt liebt dich!: Die 10 großen Fragen im Leben von Twens und Thirty-Somethings

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Über dieses E-Book

In Frankfurt leben deutlich mehr Single-Männer als ledige Frauen. Warum ist es für alleinstehende Frankfurterinnen trotzdem genauso schwer, einen Mann zu finden, wie für die vier Mädels von "Sex and the City" in der Millionenstadt New York.

Anne Zegelman erzählt von der Jagd nach dem Traummann im Schatten der Skyline. Frech und auf den Punkt berichtet sie von Flirts, Blind Dates und falschen Hoffnungen, immer vor dem Hintergrund lokaler Spots und Szene-Treffs. Sie analysiert, was zwischen den Singles von heute schief läuft – und erklärt, warum auch die große Liebe nicht die Antwort auf alle Fragen sein kann. Geschichten rund um die Liebe in der mal großen, mal kleinen Weltfinanzmetropole am Main.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum27. Aug. 2014
ISBN9783955421144
Frankfurt liebt dich!: Die 10 großen Fragen im Leben von Twens und Thirty-Somethings

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    Buchvorschau

    Frankfurt liebt dich! - Anne Zegelman

    Anne Zegelman

    Frankfurt liebt dich!

    Die zehn großen Fragen im Leben

    von Twens und Thirty-Somethings

    Fotos von Robin Kehl

    Alle Rechte vorbehalten • Societäts-Verlag

    © 2014 Frankfurter Societäts-Medien GmbH

    Satz: Julia Bohl, Societäts-Verlag

    Umschlaggestaltung: Nicole Ehrlich, Societäts-Verlag

    Umschlagabbildung: © Robin Kehl

    eBook: SEUME Publishing Services GmbH, Erfurt

    ISBN 978-3-95542-114-4

    Den vielen wunderbaren Frauen meiner Familie gewidmet, die wie ich vor allem aus Gefühl bestehen, aber ganz besonders der ältesten und der jüngsten Frau: meiner Oma Margareta Hollubetz und meiner kleinen Nichte, die gerade noch in Mamas Bauch wächst.

    Maybe yes,

    maybe no.

    Maybe rain,

    maybe snow.

    Schiffskoch Johnny aus Ghana

    Inhaltsverzeichnis

    1. Wo finde ich einen Mann, verdammt?

    Nasenbluten

    Heiratsmaterial

    Liebst du schon oder lebst du noch?

    Emotionaler Amoklauf

    Raubtiere

    2. Ist es Liebe – oder nur Sex?

    Walk of shame

    Am Uhrtürmchen

    Blind und blinder

    Wundheilsalbe

    Happy End – in der Mitte

    3. Warum soll ich eigentlich heiraten?

    Generation Probefahrt

    Die grosse Ver-wir-rung

    Dauerwurst

    Pastellfarbene Alpträume

    Ehe im neuen Jahrtausend

    4. Bin ich ein Mama-Mensch?

    Haben Sie schon mal in eine Tasse gepinkelt?

    Fünf-Jahres-Plan

    Wie die Welt sich weiter dreht

    Samenspender

    5. Darf’s noch etwas mehr sein?

    Grossstadt-Kaffee

    Fast-Verlobung

    Sex mit einer Frau

    6. Was sind meine Statussymbole?

    Pfingsthochzeit

    Die grosse Liebe

    7. Wie viel Treue ist treu genug?

    Luftwurzelliebe

    Kurzgeschichten

    8. Wie egoistisch darf ich sein?

    Hausfrauenhobby oder: mein Ego

    Weihnachtskrieg

    9. Anfang oder Ende?

    Schlussmachen

    Plexiglas

    Leidenschaft mit Ansage

    10. Wie geht es jetzt eigentlich weiter?

    Alt

    Schatzsucherin

    Zuckerwatte

    Danksagung

    Die Autorin

    Nasenbluten

    I

    ch betrachtete ihn über den Tisch hinweg und wünschte wirklich, ich hätte Nasenbluten. Oder zumindest etwas ähnlich Eindrucksvolles, das die Aufmerksamkeit für einen klitzekleinen Moment von diesem schauerlichen Date ablenken und mir die Möglichkeit geben würde, diskret zu verschwinden. Vielleicht würde es auch ein Feueralarm tun. Oder eine schöne Lebensmittelvergiftung … Hätte ich ihm erst einmal auf die polierten Lederschuhe gebrochen, würde er sicher aufhören, mit dieser monotonen Stimme über sein Wirtschaftsstudium zu dozieren.

    Ich war mal wieder auf einem dieser Dates, die kein Ende fanden. Mir gegenüber saß Marc, 34, Kommunikationschef eines privaten Frankfurter Bankhauses, dessen Aufgabe es war, eine Art Schleiertanz für Journalisten aufzuführen, damit die nicht weiter fragten.

    Das mochte zwar moralisch nicht ganz korrekt sein, war aber offenbar ziemlich lukrativ. Immerhin hatte er mich an diesem Abend in ein Sterne-Restaurant in Bockenheim eingeladen. Ich lehnte mich mit einem leisen Seufzer zurück und betrachtete die Location, die er für unser erstes und sehr wahrscheinlich letztes Date gewählt hatte. Die Wände waren mit schokoladenbraunem Stoff bespannt, auf dem Marmorkamin standen silberne Kerzenhalter und über uns schwebte ein Kronleuchter, der unseren Tisch diskret beleuchtete. Ich wünschte, ihm würden alle Glühbirnen auf einmal durchbrennen.

    Denn was ich im schwachen Licht sah, gefiel mir nicht. Nicht mehr.

    Dabei war Marc schon attraktiv, das konnte man einfach nicht abstreiten. Kurze braune Haare, die mit viel Hingabe und Gel so gestylt waren, dass es aussah, als wäre er gerade erst aufgestanden. Sehr hübsche braune Augen. Und ein breites Lächeln mit geraden, fast weißen Zähnen, die bestimmt irgendwann mal gerichtet worden waren. Sein Kinn glänzte noch von der frischen Rasur und der Männerpflege, die er benutzt hatte. Vielleicht nach dem Fitnessstudio?

    Ich ließ meinen Blick von seinem Gesicht über den Hals bis zu seinem Oberkörper wandern, der unter dem engen Hemd mehr oder weniger gut zu erkennen war. Das Hemd war rosa, ein kräftiges, rosiges Statement-Rosa, das sich nicht versteckte und gar nicht erst auf die Idee kam, jemand könnte ihn deshalb für weniger männlich halten. Sein Anzug war gut geschnitten, anthrazit, modernes Revers.

    Ja, Marc sah trainiert aus. Bestimmt hatte er einen hübschen Hintern. Vielleicht sollte ich später mit ihm nach Hause gehen, nur um seinen Hintern zu sehen, überlegte ich. Aber nein – das könnte ich nicht. Es sei denn, ich dürfte ihm vorher den Mund mit Klebeband zukleben.

    Mein Gott, dieser Mann hörte nicht auf zu reden. Das war ohne Frage eines der langweiligsten Dates, auf denen ich jemals war. Bla. Bla. Bla! Ich musste mich zurückhalten, um ihm nicht die Hände um den Hals zu legen und ihn zu würgen. Aber es war ohnehin zwecklos, dachte ich beim Betrachten seines stattlichen Halses mit dem hüpfenden Adamsapfel. Denn um ihn kaltzumachen oder wenigstens zum Schweigen zu bringen, hätte ich gar nicht genügend Muskelkraft.

    Da lachte er plötzlich, laut und amüsiert, gurrend – und mein Blick schnappte wie an einem Gummiband zurückgezogen wieder nach oben auf seinen Mund. Jetzt sah ich ihn ganz deutlich, den Grund, warum mir Marc trotz seines guten Aussehens und seiner schicken Essenseinladung suspekt vorkam. Dieser Mann hatte einen arroganten Zug um den Mund. Und außerdem lachte er über seinen eigenen Witz, den ich so überhaupt nicht lustig fand. Er hatte also auch noch einen echt miesen Humor. Gruselig.

    Plötzlich konnte ich fast dabei zusehen, wie sein Gesicht vor meinem inneren Auge in seine Einzelteile zerfiel und sich neu zusammensetzte. Sein strahlendes Lächeln: Eine Maske, antrainiert, vor dem Spiegel eingeübt. Immer wieder presste er zwischen dem Lächeln seine Lippen fest aufeinander, was ihn fast grausam wirken ließ. Bestimmt ein Choleriker.

    Seine Zähne: Wahrscheinlich künstlich, auf jeden Fall gebleicht. Dieser arrogante Zug um den Mund schien sich mit jeder Minute mehr zu verstärken und sich hart und grotesk bis in die Wangen fortzusetzen, fast wie beim Joker aus den Batman-Filmen.

    Erst jetzt fiel mir auf, dass seine eben noch hübschen Augen mit den kleinen Lachfältchen in den Augenwinkeln sehr kalt und irgendwie gehetzt wirkten. Und unglaublich berechnend.

    Ob er wohl wirklich auf einem Date war gerade? Oder war das hier für ihn viel eher eine Möglichkeit, sich mit all seinen manipulativen Tricks Zugang zu meinem Gehirn zu verschaffen, damit ich wenigstens positiv über sein dämliches Bankhaus berichtete?

    Nach einem Abend, der mir endlos vorkam, schleppte ich mich nach Hause. Meine Füße taten weh, ich fühlte mich emotional ausgeblutet und irgendwie traurig. Es hatte mich fast all meine Kraft gekostet, so zu tun, als genieße ich die langweilige Konversation, die mir das feine Essen gründlich verdorben hatte. Außerdem war ich sauer auf mich selbst. Was für eine Zeitverschwendung! Ich hätte mit meinen Mädels in diesem kleinen Restaurant auf der Berger Straße essen und anschließend einen wunderbaren Cocktail und unterhaltsame, lustige Gespräche genießen können. Stattdessen hatte ich mir den Abend mit diesem Heini um die Ohren geschlagen. Und dafür auch noch ein neues Kleid gekauft. Nicht, dass ich einen Grund bräuchte, um die Abteilung mit den reduzierten Kleidern im P&C auf der Zeil zu durchwühlen. Aber ach … Das arme Kleid und ich, wir hatten keinen guten Start. Um mein Outfit, dem nun wie ein Dunst aus Zwiebeln und Knoblauch für immer der Makel dieses Dates anhaften würde, tat es mir wesentlich mehr leid als um Marc. Da war ich ganz ehrlich.

    Heiratsmaterial

    N

    ein, bevor ich Marc nahm, suchte ich lieber weiter. Denn was ich wollte, war eine echte Beziehung, einen interessanten Menschen in meinem Leben und eine Liebe auf Augenhöhe. Doch ein Mann, der all das für mich sein konnte, schien nicht zu existieren. Dabei gab es in Frankfurt jede Menge Single-Männer. Laut der Volkszählung vor ein paar Jahren lebten 164.000 alleinstehende Kerle in unserer Stadt. Das waren so viele, dass sie mehr als dreimal die Commerzbank-Arena hätten füllen können. Dabei würde ein ganzes Fußballstadion voller Single-Männer doch schon langen!

    Heimspiele der Eintracht könnten bei den Frauen, die sich nicht schon ohnehin für Bundesligatabelle und Abseitsregel interessieren, plötzlich auf unglaubliches Interesse stoßen. Es wäre ein nahezu geniales Marketingkonzept: Unten drehte sich der Ball, während wir Frauen auf einer Großleinwand die Männer auf den Zuschauer-Rängen präsentiert bekämen. Natürlich mit Live-Kommentar!

    „Und der große, braunhaarige Single-Mann Olaf aus Sossenheim beißt in sein Wurstbrötchen, während er das Geschehen auf dem Spielfeld nicht aus den Augen lässt! Er kaut und kaut – die Spannung steigt, denn jetzt streckt er die Hand nach dem Becher mit dem lauwarmen, abgestandenen Stadion-Bier aus, ohne hinzusehen."

    Da würde doch jedes Wort der Stadionsprecherin mit frenetischem Jubel gefeiert und Olafs erster Schluck aus dem Bierbecher mit einer La-Ola-Welle belohnt werden!

    Man müsste sich nur dazu entscheiden, an die Zuschauermänner verschiedenfarbige Leibchen zu verteilen. Single, Verheiratet, Arschloch. Damit gleich klar war, in welchem Team jeder einzelne spielte. Oder man müsste die Fans mit den Eheringen am Finger am Eingang gleich heraussortieren, nicht nur diejenigen, die sich mit Pflastern jede Menge Böller unter der Kleidung auf die behaarte Haut geklebt hatten. Aber das sollte doch machbar sein.

    Ich wusste, wovon ich sprach. Während meiner Schulzeit hatte ich einen Sommer lang als Ordnerin für die Eintracht gearbeitet – damals noch am alten Waldstadion. Meine Aufgabe in dieser fast schon sepiagetönten Vergangenheit war es gewesen, die Eintrittskarten abzureißen und die weiblichen Fans am Eingang abzutasten. Ja, da kam man sich näher. Und lernte schnell, dass Frauen, was die Körperpflege anging, ähnlich schlimme Schweine sein konnten wie Kerle.

    Und eins hatte ich damals noch begriffen: Im Fußballstadion fand man keinen Mann. Die Jungs, die ihre Wochenenden dort verbrachten, kamen wegen der Eintracht, wegen der Live-Atmosphäre und dem schalen Bier aus Plastikbechern. Für Frankfurts Männer war die Commerzbank-Arena von jeher so eine Art erweiterter Auslauf. Sie flirteten zwar gerne, prahlten im Rudel und brüllten herum, wenn etwas auf dem Spielfeld nicht so lief, wie sie das in ihrer allumfassenden Weisheit als Schiri entschieden hätten. Doch nach dem Spiel ging es brav wieder nach Hause zu Frau und Kind.

    Und selbst, wenn doch mal ein lediges Exemplar zwischen all den Familienvätern dabei war, sollten wir Frauen uns genau überlegen, ob sich die Mühe lohnte. Denn die Eintracht war und ist eine mächtige, leidenschaftliche Konkurrentin. Und wenn wir Frauen nicht wirklich auf Fußball ständen, würde es nicht lang dauern, bis wir sauer wären, weil er jedes Wochenende seinen Hintern in den Schalensitz drückte oder seiner Mannschaft hunderte Kilometer quer durch Deutschland hinterherreiste.

    164.000 Single-Männer – da konnte es doch fast nicht sein, dass da keiner für meine Freundinnen und mich dabei war? Doch, konnte. Leider. In den letzten Jahren schien das eine Art Trend zu sein, das sah ich auch bei meiner besten Freundin Johanna: Sie war in meinen Augen wunderschön, sympathisch, klug, lustig, erfolgreich. Doch einen Mann fand sie nicht. Dabei waren ihre Ansprüche schon auf das Mindestmaß reduziert. Sie wollte geliebt, geachtet und geheiratet werden, sie wollte, dass man ihr zuhörte und ihr morgens einen Kuss und einen Klaps auf den Hintern gab. Und wenn neben ihr im Bett ein 1,80 Meter großer schwarzhaariger Traumtyp mit Sixpack gelegen hätte, wäre das schon auch okay gewesen. Musste aber nicht, ganz im Gegenteil.

    Ein schöner Charakter, Ehrlichkeit, Humor, ein attraktives Lachen, eine gute Lebenseinstellung und ein gepflegtes Äußeres waren Jo, mir und den meisten Mädels doch wesentlich wichtiger als ein Porsche und ein perfekter Body-Maß-Index. Und doch schien es solche Männer

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