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Chop Suey pikant!: Eine Kriminalkomödie in zehn Abschnitten
Chop Suey pikant!: Eine Kriminalkomödie in zehn Abschnitten
Chop Suey pikant!: Eine Kriminalkomödie in zehn Abschnitten
eBook172 Seiten2 Stunden

Chop Suey pikant!: Eine Kriminalkomödie in zehn Abschnitten

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Über dieses E-Book

Eine turbulente Milieustudie aus dem Herzen Hamburg-St. Georgs, auch "Kleiner Kiez" genannt. Dort können sich Finn, Roland, Kyra, Maria, Jim vor dem Hintergrund eines Mordfalles vortrefflich inszenieren. Hamburg, die derbe und raue Wasserkante im Norden, dessen ständiger Wind stets für frische Gedanken sorgt, animiert die Protagonisten geradezu zum "Blödeln" und lässt beinahe den Mordfall an einem Chinesen in Vergessenheit geraten. Doch nur beinahe…….., denn die Lösung des Mordfalles soll in einem Roman aus dem Jahre 1958 zu finden sein, der den "Ermittlern" Roland und Finn zugespielt wird.
Weiter spannt der Autor einen geschichtlichen Bogen von den ersten Chinesen, die sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Hamburg angesiedelt haben, und um die bis zum heutigen Tage immer noch ein Mysterium rankt. Dazu taucht er mit seinen Figuren nicht nur sprichwörtlich, sondern tatsächlich in die Unterwelt in ein Höhlensystem unter St. Pauli ein, in dem Opium und Glückspiel die bestimmenden Elemente der Chinesen gewesen sein sollen.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum8. Jan. 2016
ISBN9783738054064
Chop Suey pikant!: Eine Kriminalkomödie in zehn Abschnitten

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    Buchvorschau

    Chop Suey pikant! - Herbert von Lemgo

    Widmung

    Gut" – du hörst das Wort und atmest tief,

    du hörst es, und du seufzest!

    Sagen lässt sichs nicht, und schweigen

    lässt sichs auch nicht………..

    Augustinus

    Für Anjelika, Daria, Conrad-Sebastian, Joachim Resch

    Vorrede

    Als ich zur Fundstelle stoße, nicke ich dem Beamten zu und frage lässig:

    »Wie immer?«

    »Nicht so ganz!«, erhalte ich kurz und knapp als Antwort.

    Ich werfe dem Kollegen einen kurzen Blick zu, der mir noch hinterherruft:

    »Im zweiten!«, während ich bereits die Treppen erklimme und dort von Beamten empfangen werde.

    »Ein bisschen komplizierter heute!«, ruft mir der nächste zu.

    Ich nicke nur kurz und gehe wortlos den gezeigten Weg.

    »Aaaaaaaaah«, rufe ich entsetzt aus und weiche wie entgeistert zurück.

    Der Tote liegt grauenvoll zugerichtet vor uns und badet sprichwörtlich in seinem Blut. Mindestens dreißig Messerstiche musste er qualvoll erlitten haben, bis der Täter seinen Rausch ausgetobt hatte. Dazu waren weitere Versuche unternommen, den Mann zerstückeln zu wollen. Der Kopf des Totes liegt abgetrennt etwas abseits wie auch seine Hände wohlgeordnet daneben. Ein abscheuliches Bild bietet sich uns Anwesenden………….

    So oder ähnlich blutig fangen etliche Krimis an, die ich teilweise nur anlesen konnte, bis mich die Übelkeit zur nächsten Toilette trieb.

    Nein, lieber Leser, so etwas dürfen und können (ich hoffe „wollen") sie bei mir nicht erwarten. Dazu bin ich zu feinsinnig erzogen.

    Die Fälle, die mein Freund Roland, Kriminalkommissar aus Frankfurt am Main, und ich gemeinsam zu lösen versuchen (haben), sind anders gelagert und mit einigem „Charme" versehen. Als Vorausblick: Wir zählen zu den Menschen, die gewiss mit der gebotenen Akribie an die anstehenden Aufgaben herangehen, die andererseits gern auch den Tag mit einigen Ablenkungen ausschöpfen und zu genießen wissen!

    Ach! Und es gibt noch etwas sehr wichtiges von weiteren Protagonisten zu vermelden (bevor ich mir großen Ärger einhandle!). Kyra, die Aushilfskriminalistin, ohne die kein Fall zu lösen ist; Chaos-Maria, meine Ex-Frau, die frei nach Goethe „stets die Ordnung sucht und fortwährend das Chaos bewirkt"; Hannah, die Ernste und ältere Schwester von Kyra und zuletzt die eine oder andere Person, die je nach Fall dazustößt.

    Insgesamt bilden wir zusammen einen bunten Strauß an Charakteren. Ganz wie der Stadtteil, in dem ich lebe: St. Georg in Hamburg! Und genau deshalb ist alles bestens für diese (und weitere) Kriminal-Komödie(n) angerührt!

    Lassen sie sich überraschen!

    Der Autor

    Von Frankfurt nach Hamburg

    »Also«, so redet mich Roland an, »ich habe ein kleines Problem, bei dem du mir eventuell helfen könntest.«

    »Warum fragst du so höflich?«

    »Wie meinst du das?«, fragt mein Gegenüber zurück.

    »Nun, wir kennen uns schon ein paar Tage, so meine ich das!«

    Heute ist der 21. Mai 2015. Das Wetter ist eher im April angesiedelt, denn es zeigt verschiedene Facetten wie Sonne, Regen, Wind, buchstäblich wie auch das Gesicht meines Freundes und Gegenübers. Wenn ich zu diesem Zeitpunkt gewusst hätte, worauf ich mich einlassen würde, besser ich hätte ich die Tür nicht geöffnet oder dringende Termine vorschieben sollen. So aber nicke ich meinen Freund herein und der Schlamassel kann seinen Lauf nehmen. Doch dazu komme ich im weiteren Verlauf noch.

    Bevor ich auf Roland, meinen „Fall-zu-Fall-Ex-Kollegen", ausführlich zu sprechen komme, stelle ich mich zuerst vor (auch wenn es unhöflich erscheinen mag!). Ich heiße Finn, lebe in Hamburg und bin 42 Jahre alt. Finn bedeutet blond, weiß, hell. Jetzt besitzen sie in etwa eine Vorstellung von mir. Was noch fehlt: schlank, sportlich, 190 cm groß, Schuhgröße 45, langes schmales Gesicht, Augenfarbe graugrün. Vor einigen Jahren bin ich aus dem Kriminaldienst ausgeschieden, nachdem ich im Lotto eine achtstellige Summe gewonnen habe.

    Sofort könnten Vorurteile geweckt werden wie: Ach, wieder so ein verkorkster Typ, der sicherlich Porsche fährt und obendrein in Eppendorf wohnt (ein Stadtteil mit hohem Singleanteil und Einkommensstruktur) und selbstverständlich ledig ist. Nein, nein! Das ist zu kurz gedacht und passt nicht zu dieser Geschichte und auch nicht zu mir. Nein, ich empfinde mich selbst als eher genügsam. Ich fahre einen Morgan + 8, bin geschieden und wohne in St. Georg. Mein Auto ist mehr als 16 Jahre alt, bretthart und bei Regen immer undicht und „obsolet" obendrein. Wenn sie den Ausdruck in diesem Zusammenhang nicht verstehen, reihen sie sich in die Menge der Gaffer ein. Wer fertigt noch ein Auto teilweise aus Eschenholz an? Morgan macht es verdammt gut. Zusammengefasst ist es das, was ich an ihm (ihr) liebe. Auch trägt es einen sehr klassischen Namen: Maria! Den Namen meiner Exfrau. Als das Auto damals zum ersten Mal vor unserer Tür stand, schrieb sie mit einem knallroten Lippenstift ihren Namen, den sie schwungvoll zu einem Herzen ausformte, auf den linken Kotflügel direkt neben den Scheinwerfer. Auch lachte sie umwerfend dabei. Obgleich ich einige Einwände dagegen vortrug, ließ ich mich davon anstecken und amüsierte mich gemeinsam mit ihr. Seither trägt es ihren Namen, denn ich ließ den Lippenstift mit Klarlack überspritzen und damit für das gesamte Autoleben konservieren. Immer wenn ich um meine weiße Maria herumlaufe, glänzt mir die Verzierung leuchtend rot entgegen. In der letzten Zeit etwas wehmütig, wie ich festgestellt habe. Es ist jetzt bereits einige Jahre her, dass mich meine Frau verlassen hat. Ich war ihr zu langweilig geworden. Künstlerdenke von ihr eben! Aber als maschineller Trost blieb ja die fahrende Maria im Haus!

    Nun aber endlich zu meinem Freund Roland, Kriminalkommissar aus Frankfurt am Main, der mir gegenüber sitzt und heute irgendwie angespannt wirkt (und gar nicht locker wie gewohnt wirkt!). Stets muss er sich von mir anhören, zum „Kretschmerschen- Pykniker-Typen" zugehörig zu sein. Wesentliche Merkmale: mittelgroß (knapp 180 cm), Neigung zu Fettansatz, insgesamt stämmig mit kräftigem Knochenbau, Temperament behäbig, gemütlich, gutherzig, gesellig, heiter, teilweise auch still und weich. (Gut, dass er diese stille gedankliche Aufzählung nicht mitbekommt, denn er hat immer Erklärungen gegen die Neigung zu Fettansatz vorzubringen, in dem er mir stets erzählt, die Arbeitsessen im Büro seien Schuld an dem einem oder anderem überzähligen Kilo (stimmt aber so nicht: Roland ist Genussmensch!)). Ich denke, es reicht erst einmal für den ersten Eindruck, denn, wie heißt es so schön Neuhochdeutsch: Die inneren Werte zählen! und die sind sehr ausgewogen und abgestimmt, nach innen wie auch nach außen. Doch augenblicklich steht ihm sein Anliegen ganz dick auf die Stirn geschrieben: Mord!

    »Weißt du«, so fragt er ganz ruhig, nachdem ich ihm eine Flasche Holsten als nachdrücklichen Willkommensgruß vor die Nase gestellt habe, »was das ist?«, und er hält mir ein längliches Stück Papier unter die Augen.

    »Eine ICE-Fahrkarte für den heutigen Tag Frankfurt - Hamburg. Sieht ein wenig verwässert aus. Musstest du spontan vor Freude weinen, dass du mich heute wiedersehen würdest? Oder leidest du bereits an Alters-Wehleidigkeit?«

    »Übertreibt nicht, Finn! Die schwamm zusammen mit einem Chinesen im Main herum!«

    »Soll übel zugerichtet worden sein, der Typ. Konnte man jedenfalls lesen! Und nun hast du diese bereitwillig genutzt, um mich wiederzusehen. Richtig?«, und ich grinse Roland breit ins Angesicht.

    »Nicht so ganz. Ich habe für mich eine Fahrkarte gekauft. Du bist schon einige Zeit außer Dienst. Das wäre Vorteilsnahme im Amt, solltest du dich noch daran erinnern können?«

    »Hmmmm, also hast du zwei Fahrkarten? Eine verwässerte ungenutzte und deine, wenn ich dich richtig verstanden habe. Das bedeutet eigentlich eine zu viel, außer«, und mein Grinsen wird noch breiter und provokanter, »wenn du dein Problem gleich mitgebracht hättest!«

    »Ich habe eher daran gedacht, dass du dich ein wenig umhörst, ob ein Chinamann erwartet würde? Soll ja eine Menge davon bei euch hier in Hamburg geben!«, antwortet er humorlos.

    »Jetzt offensichtlich einen weniger!«, erwidere ich ebenso trocken. »Aber das können wir gemeinsam erledigen. Ich lade dich zum Essen ein!«

    »Chinesisch habe ich schon lange nicht mehr gegessen. Klingt irgendwie verführerisch!«

    »Dann können wir in aller Ruhe quatschen. Du übernachtest selbstverständlich bei mir. Aber ich warne dich: Die Nacht könnte lang werden! Schließlich haben wir uns schon ewig nicht mehr gesehen! Oder wäre das auch Vorteilsnahme im Amt?«

    »Deinen Humor habe ich irgendwie vermisst. Tut aber gut!«, und er schlägt mir auf die Schulter. »Oh, ich sehe, du hast ja immer noch deine Piranhas? Nette Tierchen!«

    »Erinnere dich! Seit Maria fort ist, esse ich fleischlos. Seitdem fühle ich mich insgesamt besser, wenn ich Fleisch verfüttern und dabei den Tierchen einen Schmaus und Freude bereiten kann. Aber für dich mache ich heute Abend gern eine Ausnahme: wegen deines Chop Suey-Mannes! Haha!«

    »Oder wegen Maria!? Haha!«

    Als wir unten auf der Straße stehen, ruft mir ein Mädchen zu: »Finn, du solltest dein Auto dichtmachen, soll bald wieder zu regnen anfangen!«

    »Danke, ich will Maria gerade in die Garage fahren!«, und ich lächele vertraut zurück.

    »Ist das dein Freund? Ist ja ein richtig schnuckeliger Typ!«, und sie deutet mit dem Finger auf Roland, grinst auf eindeutige Weise und wackelt mit dem Po dazu. »Hat er ein bisschen Zeit? Oder ist er schon vergeben?«

    »Herzchen, das ist mindestens eine Frage zu viel. Heute Abend jedenfalls an mich!«

    »Wooooow! Na dann mal viel Spaß zu zweit, ihr Süßen!«

    Als Roland und ich bereits im Auto sitzen, der Motor des Morgan ruhig brummelt, kommt die Kleine zu uns an das Auto, legt ihre schlanken Arme auf die Tür und gibt ein längeres Küsschen in die Luft. Bereits im nächsten Augenblick dreht sie sich um, zieht den knappen Stretchrock hoch, der ihren kleinen zarten Hintern freilegt, um sich, ohne noch einmal umzuwenden, zurück zu ihrem Platz zu begeben. Von ringsherum brandet Gelächter auf, während sich meine Maria langsam in Bewegung setzt.

    »Verdammt jun…..«, weiter kommt Roland nicht.

    »Ich weiß, was du sagen willst: Sweet little sixteen!«

    »Ein Song von Little Richard!«

    »Wenn ich dich verbessern darf«, antworte ich ihm, »von Chuck Berry, 1958. Hat es bis auf Platz zwei der Charts geschafft. War auch bei uns ein großer Hit!«, und ich grinse meinen Freund an. »Sie ist erst sechzehn Jahre alt und schon knapp zwei Jahre dabei! Wenn du noch ein paar Tage hierbleibst, wirst du sie besser kennenlernen!«

    Wenig später im chinesischen Restaurant bei Jim.

    »Hi, Finn, dein Tisch ist frei. Kommt mit! Was macht Maria?«

    »Welche meinst du?«

    »Deinen Holzbock natürlich! Deine Ex speist nicht bei mir. Ist zu fein geworden! Ich habe sie neulich in der Stadt getroffen. Sie kam gerade aus dem „Tempel"

    (eine Edel-Boutique in der Innenstadt) vollgepackt mit etlichen Einkaufstaschen heraus. Sie hat mich nur flüchtig im Vorbeigehen gegrüßt!«

    »Nimm‘s ihr nicht übel? Frauen und shoppen! Und vermutlich klebte ihr Smartphone am Ohr?«

    »Genau! Haha!«

    »Das ist mein alter Kumpel, Roland. Ist ein Bulle!«, und ich deute mit dem Finger auf ihn.

    »Hättest du mir nicht zu sagen brauchen. Ich habe es sofort gerochen!«, und er zieht noch einmal die Luft laut hörbar durch die Nasenflügel ein. Postwendend stellt sich auch Jim, der Wirt, vor. »Alle nennen mich Jim. Denen ist mein richtiger Name Lian-Ying zu kompliziert. Kannst mich selbstverständlich auch Jim nennen, Roland.«

    »Mach ich gern!«

    »Wisst ihr schon, was ihr wollt?«

    »Zur Feier des Tages Reiswein und Chop Suey. Und danach deinen Spezialtee!«

    Jim verlässt uns beide kurz, gibt den Auftrag an die Küche weiter, und setzt sich zu uns an den Tisch zurück.

    »Ihr habt Fragen an mich!«, das sehe ich deinem Kumpel jedenfalls an.

    »Weißt du, Jim. Genau das habe ich auch zu ihm gesagt, als er heute Morgen unerwartet vor der Haustür stand.«

    Roland schaut wie überführt in die Runde, hält sich noch merklich zurück.

    »Finn, dir habe

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