Die Insel am Horizont
Von Kay Thorpe
()
Über dieses E-Book
Für die bildhübsche Tamara ist die Situation schwierig: Nach einem Schiffsunglück können sie und die Besatzung des Frachters sich zwar auf eine einsame Insel retten, aber die Männer sind sehr aufdringlich. Zum Glück macht der attraktive Keith ihr einen verlockenden Vorschlag …
Kay Thorpe
Als Kay Thorpe 1964 ein Baby bekam, hatte sie bereits in den verschiedensten Bereichen gearbeitet, u.a. bei der Women’s Royal Air Force und als Zahnarzthelferin. Nun stand sie vor der Frage: Was kam jetzt für sie beruflich in Frage, wo sie wegen des Kindes ans Haus gebunden war? Da sie schon immer eine sehr lebhafte Fantasie besessen und bereits als Kind ihre Freundinnen mit ausgedachten Geschichten unterhalten hatte, entschloss sie sich, einen Roman zu schreiben. Sie betrieb Marktforschung, las viele Romances und befragte Leserinnen in der Stadtbücherei, was ihnen in einem Liebesroman am wichtigsten sei. Dann machte sie sich an die Arbeit, und zu ihrer Freude wurde gleich ihr erstes Manuskript, das sie 1968 beendete, von dem englischen Verlag Mill & Boon gekauft. Seitdem hat sie über 70 Romances geschrieben, die Leserinnen weltweit begeistern. Die erfolgreiche Autorin lebt mit ihrem Ehemann Tony und dem Kater Mad Max in der englischen Grafschaft Derbyshire.
Mehr von Kay Thorpe lesen
Romana Exklusiv
Ähnlich wie Die Insel am Horizont
Titel in dieser Serie (100)
Süße Küsse in Athen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeißes Happy End in Griechenland Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFeurige Küsse zum Fest der Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRückkehr nach Connemara Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHochzeitsglocken für Schwester Jill Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerführt im Schloss des stolzen Spaniers Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Hollywood-Märchen für Dr. Morgan Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeißer Flirt in Napa Valley Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWüstenbraut wider Willen: Digital Edition Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUngezähmte Begierde Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHappy End unter griechischer Sonne Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSpanische Nächte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeiße Küsse unter griechischer Sonne ... Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie süße Rache des stolzen Spaniers Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerführung für Anfänger: Digital Edition Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVon nun an und für immer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchicksalsnächte in Spanien Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNacht des Schicksals Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHochzeit wäre die Lösung: Digital Edition Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Sommer voller Leidenschaft Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGefangen im Sturm der Leidenschaft Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeiß wie die Sonne Griechenlands Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJulia und Vincenzo - eine Liebe in Venedig Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTanzen ist die beste Medizin Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Braut für Daddy Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenErotische Träumereien: Digital Edition Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDaddy gefunden Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm Rausch einer Nacht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSüßes, wildes Spiel Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGib mir mehr von dieser Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
DIE ANTARES SCHWEIGT: Der Krimi-Klassiker! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGestohlenes Glück: Der kleine Fürst 332 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin fast perfektes Paar Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMit Tränen im Herzen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGeständnis auf der Hochzeitsreise Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Fremde mit der Maske Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeiß wie die Wüstensonne Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGemeinsam sind wir stark Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeewölfe - Piraten der Weltmeere 420: Die Rote Korsarin schlägt zu Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeewölfe - Piraten der Weltmeere 696: Gefahr auf Great Abaco Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTage und Nächte im Paradies Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDem Licht entgegen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLady Christines größter Wunsch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSpielerisch wie der Wind Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Spiel mit den Seejungfrauen: Butler Parker 112 – Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Diamant Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRomana Exklusiv Band 357 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZWISCHEN 10 UND 12: Der Krimi-Klassiker! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGefangen im eigenen Schloß: Fürstenkrone 228 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWenn Es Liebe Ist Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Weihnachtsengel für den Lord Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenINTRIGEN UM MISS SERENA Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer König von Thule: Historischer Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerdammte Konkurrenz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIn deinem verführerischen Bann Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNebelgrauen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas schwarze Uhrwerk Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTheopolis - Heimat meines Herzens: Liebesreise nach Griechenland Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFlieh nicht vor deinen Gefühlen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSturm über St.Kitts: Historisches Abenteuer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Romanzen für Sie
Verführt von dem griechischen Tycoon Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Braut für den spanischen Playboy Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenReigen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJulia Extra Band 386 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMit dir kommt das Glück Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Weg zum eigenen Sklaven: Ein Leitfaden für die dominante Frau Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJosefine Mutzenbacher - Unzensierte Ausgabe: »Der mit Abstand beste deutschsprachige erotische Roman aller Zeiten« Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWilhelm Meisters Lehrjahre Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Urlaubsromanzen Kurzgeschichten: Jahreszeit des Verlangens Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHistorical Gold Band 251: Im Bann des irischen Kriegers / Eroberung und Verführung / Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNeapel sehen - und sich verlieben: Die Rinucci Brüder 6 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnter Feuer: Band 4: Unter Feuer, #4 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAus dem Leben eines Taugenichts: Ein Märchen für Erwachsene Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Duke, der mein Herz stahl Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMandy - Das Königreich Sangenia: ein modernes Märchen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDem Paradies so nah Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTouch of Sin: 9 erotische Geschichten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWicked Little Princess Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Witwe und ihr geliebter Schuft Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPerfekter Sex: Wie Sie jeden Mann und jede Frau um den Verstand bringen! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Erbin und ihr geliebter Verräter Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNachtclub-Sünden Kurzgeschichten: Milliardär Liebesromane Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKleines Biest | Kurzgeschichte: Der etwas andere Bar-Besuch Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Auf der Suche nach dem Earl ihrer Träume Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGestohlene Unschuld Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZärtlicher Winter Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Duke mit dem versteinerten Herzen: Digital Edition Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEntzückt von einem Herzog: Sagenhafte Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWicked Little Price Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHistorical Exklusiv Band 8: Höchster Einsatz: Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Die Insel am Horizont
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Die Insel am Horizont - Kay Thorpe
IMPRESSUM
Die Insel am Horizont erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© by Kay Thorpe
Originaltitel: „Stormy Passage"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA
Band 259 - 1978 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Umschlagsmotive: GettyImages_soup_studio, _undefined undefined
Veröffentlicht im ePub Format in 04/2018 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733756604
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:
BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, MYSTERY, TIFFANY
Alles über Roman-Neuheiten, Spar-Aktionen, Lesetipps und Gutscheine erhalten Sie in unserem CORA-Shop www.cora.de
Werden Sie Fan vom CORA Verlag auf Facebook.
1. KAPITEL
„Miss Smith, stellte der Käpt’n fest, „ist eine außergewöhnlich junge Frau, dass sie so eine Reise ganz allein überhaupt geplant hat. Ich bewundere den Mut zum Risiko unserer heutigen Jugend.
„Mut zum Risiko?, erwiderte der dunkelhaarige Mann an seiner linken Seite und zog eine Augenbraue hoch. „Könnte man es nicht auch leichtsinnige Sorglosigkeit nennen?
Tamara sah, wie ihr Gegenüber sie mit einem hämischen Blick musterte. „Vielleicht ein bisschen von beidem, entgegnete sie kühl. „Ein Stück Sorglosigkeit ist immer dabei, wenn man sich aus dem alten Trott löst, um zu sehen, was der Rest der Welt zu bieten hat. Bleibt noch hinzuzufügen, dass ich völlig abgebrannt wieder nach Hause komme. Aber ich werde Erinnerungen mitbringen, die mir die nächsten Jahre, in denen ich wieder für meinen Lebensunterhalt arbeiten muss, verschönen können. Es sei denn, jemand ist so nett, mir noch eine kleine Erbschaft zu hinterlassen. Dann reise ich überall dorthin, wo ich dieses Mal nicht hinkomme.
„Sie haben wohl eine Menge älterer Verwandter?" Der Spott in der Stimme des Mannes war unverhüllt.
„Nein, gab Tamara zu. „Tatsächlich habe ich überhaupt keine Verwandten. Diese Reise habe ich meinem Paten zu verdanken.
Fast bedauerte sie es, dass sie so offen war und ihre Anwesenheit an Bord der „Saratoga" erklärte. Aber Kapitän Anders hatte sich so warmherzig nach den Gründen erkundigt, weshalb sie ein Frachtschiff den Bequemlichkeiten eines Luxusdampfers vorzog, dass sie gar nicht anders konnte. Nicht, dass sie etwas dagegen hatte, wenn man ihre Lebensverhältnisse kannte. Aber dieser eine Mitpassagier hatte es fertig gebracht, sie in die Defensive zu drängen, und das ärgerte sie. Bryant hatte ihn der Kapitän genannt, und er war Engländer wie sie selbst. Allerdings deutete seine tiefe Bräune darauf hin, dass er nicht auf der britischen Insel zu Hause war.
Es war schwierig, unter den abschätzenden Blicken dieses Mannes Unbefangenheit zu bewahren. Er sah gut aus, das musste Tamara zugeben, wenn man diese Art hagerer harter Männlichkeit mochte. Etwas mehr Empfindsamkeit und weniger Zynismus wären eher nach ihrem Geschmack gewesen.
„Ich persönlich stimme mit dem Skipper überein, unterbrach der blonde Mann in Uniform an ihrer rechten Seite ihre Gedanken. „Man braucht schon Nerven, um auf allen möglichen Frachtschiffen bis hierher zu kommen, ganz zu schweigen von dem, was Sie noch vorhaben. Die meisten Frauen hätten einen hübschen, bequemen Musikdampfer vorgezogen.
Tamara lächelte. „Da haben Sie recht, aber mit einem Luxusliner wäre ich mit dem Geld nicht weit gekommen. Zuerst hatte ich ja auch Bedenken, aber die Reederei hat alles perfekt arrangiert! Leicht selbstironisch schloss sie: „Die meisten meiner Freunde halten mich allerdings für total verrückt.
Der Erste Offizier grinste zurück. „Nun ja, ganz Unrecht haben sie wahrscheinlich nicht. Wie lange wollen Sie denn unterwegs sein?"
„Rund zehn Wochen. Ein bisschen Zeit habe ich dadurch gespart, indem ich von London nach Barbados geflogen bin. Doch in La Guaria musste ich drei Tage auf mein Schiff warten. Sie mussten einen neuen Kessel einbauen. Tamaras blaue Augen funkelten, als sie die grauen Augen ihres Gegenübers trafen. „Eines der kleinen Hindernisse, die das Leben parat hat. Nur wenige Dinge gehen exakt nach Plan. Immerhin gab es mir die Chance, mehr von Venezuela zu sehen, als ich gehofft hatte.
„Was ein ziemliches Loch in Ihre Reisekasse gerissen haben muss, konterte der Mann. „Noch mehr solch unvorhergesehener Hindernisse, und Sie finden sich gestrandet auf der falschen Seite der Erde wieder!
Tamaras Kopf schoss hoch, und die Lampe ließ ihr dichtes, honigfarbenes Haar aufleuchten. „Wenn das passiert, würde ich mich nicht als gestrandet betrachten, Mr. Bryant. Ich nehme einen Job an und verdiene mir Geld für die Heimreise."
„Ach, einfach so, spottete der Mann. „Bei Ihnen klingt das fast plausibel. Warum nicht zugeben, dass Sie keine unvorhergesehenen Ausgaben eingeplant haben?
Seine Ironie war unüberhörbar, aber Tamara ignorierte sie. „Sagen wir, ich überquere meine Brücken erst dann, bevor ich sie erreicht habe. Bis zu den Gesellschaftsinseln ist meine Passage bezahlt. Dann will ich nach Tonga und dann hinüber nach Australien, wo ich bei Freunden wohnen kann."
„Und Neuseeland wollen Sie einfach auslassen? Wie schade!"
„Das kommt nächstes Mal dran." Langsam brachte Mr. Bryant sie zum Überkochen, und genau darauf spekulierte er wohl. Dieser Typ würde sich köstlich amüsieren, wenn sie die Fassung verlöre. Aber da hatte er keinen Erfolg bei ihr.
Tamara wandte ihre Aufmerksamkeit den anderen beiden Passagieren zu und erkundigte sich mit strahlendem Blick: „Sie beide gehen auch in Tahiti von Bord, stimmt’s?"
Der ältere der beiden betrachtete mit Wohlgefallen ihr fein gezeichnetes Gesicht, ehe er antwortete: „Mein Bruder und ich möchten uns auf den Inseln niederlassen. Wir haben uns beide zurückgezogen, und als Junggesellen können wir es uns leisten, noch einmal unser Leben zu ändern. Anders als Sie hatten wir nicht den Mut, ins Unbekannte aufzubrechen, als wir noch jünger waren."
„Es jetzt zu tun, bedarf noch viel mehr Mut, widersprach Tamara sanft. „Ich hoffe, Sie finden das, was Sie sich vorstellen.
Der Erste Offizier rückte seinen Stuhl näher an Tamara heran, wobei er vorgab, ihr mehr von dem ausgezeichneten Wein einschenken zu müssen, den der Kapitän spendiert hatte, um den ersten Abend nach ihrem Auslaufen aus Panama festlich zu begehen. Den Steward übersah er dabei geflissentlich.
„Ist Smith Ihr richtiger Name?, forschte er. „Oder ein Pseudonym?
„Der richtige", antwortete Tamara.
„Und was ist mit Ihrem Vornamen?"
„Auch der richtige. Tamara. Meine Eltern haben damit etwas übertrieben, um das ‚Smith‘ nett zu machen, finde ich."
„Das finde ich nicht. Er passt zu Ihnen. Er blickte ihr tief in die Augen, während er ihren Namen Silbe für Silbe wiederholte. „Ungewöhnlich, würde ich sagen. Übrigens, ich heiße Mike.
Michael Chandris, Erster Offizier der Saratoga, du bist ein Mann, vor dem man auf der Hut sein muss, entschied Tamara auf Anhieb. Man gibt dir den kleinen Finger, und du nimmst die ganze Hand. Unter gewissen Umständen ganz amüsant, sofern die Umstände ein Alleinsein mit ihm ausschlossen.
Die anderen Offiziere betrachteten das Geplänkel der beiden mit Kennermienen. Das Draufgängertum ihres Ersten beim schönen Geschlecht schien schiffsbekannt zu sein. Etwas abrupt wandte Tamara sich dem Kapitän am Kopfende des langen Tisches zu.
„Ihre Reederei sagte mir, dass Sie mir eine Passage von Tahiti aus verschaffen können, Kapitän. Stimmt das?"
„Das lässt sich sicher machen, aber es wird nicht die gleiche Linie sein. Es gibt da eine Menge Inseldampfer mit Kabinen, die Sie zu einigen Anlaufhäfen mitnehmen können", antwortete der Kapitän.
„Laufen wir außer der Cocos-Insel noch andere Häfen an?"
„Einer ist vorgesehen, um unseren Freund hier abzusetzen! Der Kapitän wies auf den Mann an seiner anderen Seite. „Mr. Bryant gehört die Insel Mataleta.
Tamara glaubte, nicht recht gehört zu haben. Unwillkürlich weiteten sich ihre Augen, als sie einen erstaunten Blick auf ihr Gegenüber warf. Sie sah das schwache Zucken seiner Mundwinkel und biss sich auf die Lippen. Na schön, sie war beeindruckt. Wer wäre es nicht? Eine Pazifik-Insel wirklich und wahrhaftig sein Eigen nennen zu können – das war der Stoff, aus dem die Träume sind. Aber er sollte nur nicht denken, dass sie deswegen begann, um ihn herumzuschwänzeln. Reich oder arm, der Mann behielt die gleichen unleidlichen Eigenschaften.
„Faszinierend, sagte sie. „Haben Ihre Vorfahren sie sich gekapert?
„Nein, erwiderte Mr. Bryant gleichmütig. „Mein Ururgroßvater bekam sie für erwiesene Dienste. Sie bildete einst die Grenze der Marquesas-Gruppe. Ich teile sie jetzt mit einem Freund und Geschäftspartner.
„Wie geht es ihm?", unterbrach der Kapitän besorgt.
Mr. Bryant zuckte die Achseln. Sein Gesicht blieb unbewegt. „So gut, wie man es erwarten kann. Der Verfall geht langsam voran. Das macht es in einer Weise noch schlimmer für ihn. Er kann noch Jahre leben, während er alle Fähigkeiten langsam verliert."
„Und kein Arzt kann ihm helfen?"
„Nein."
Offensichtlich hielt es Kapitän Anders an der Zeit, das Thema zu wechseln. „Ihre Tochter muss inzwischen mächtig gewachsen sein. Wie alt ist sie jetzt eigentlich?", erkundigte er sich.
„Neun. Mr. Bryants Stimme blieb ausdruckslos, aber sein Gesichtsausdruck hatte sich irgendwie geändert. Seine Augen kehrten zu Tamara zurück und streiften ihr Haar und ihr Gesicht mit einem Anflug von Missachtung. „Es wird Zeit, dass sie in ein Internat geschickt wird. Die letzte Hauslehrerin hat es nur zwei Monate ausgehalten.
Der Kapitän lachte leise. „Sie sollten wieder heiraten, Keith. Plötzlich sah er etwas unsicher drein. „Nun ja, vielleicht ist das Internat die bessere Lösung.
Ein Witwer? Oder geschieden? Tamara überlegte verwundert. Komisch, aber sie konnte sich diesen Mann beim besten Willen nicht als Ehemann vorstellen. Welche Frau würde es schon mit einem solchen Partner aufnehmen? Es sei denn, die Ehe war es, die ihn so unleidlich gemacht hatte. Verstohlen betrachtete sie seinen mitleidlosen Mund und fühlte, wie ein Schauer sie durchfuhr. Nein, das war ihm angeboren. Er war seinen Weg gegangen, ohne Rücksicht auf irgendjemanden und irgendetwas. Ein Mann, der alles und jedes siegreich umschiffte. Aber was sollten diese Gedanken? Schließlich war sie nicht in ihn verliebt.
Es war schon spät, als sie sich vom Dinner erhoben. Tamara entschuldigte sich mit der Bemerkung, dass sie noch auspacken müsse, und machte sich auf den Weg zu ihrer Kabine. Die Unterkunft auf der Saratoga war nicht übertrieben geräumig, aber für das, was sie gezahlt hatte, gab es keinen Grund zur Beschwerde. Drei Kabinen waren sozusagen für menschliche Fracht reserviert. Keith Bryants lag direkt neben ihrer. Die dritte teilten sich die Regan-Brüder. Sie mussten es sehr eng haben, aber sie bezweifelte, dass ihnen das etwas ausmachte. Die längste Zeit ihres Lebens hatten sie auf diese Reise gewartet. Wie glücklich musste sie sich selbst preisen, dass ihr das Schicksal dieses Abenteuer so viel früher beschert hatte.
Die Nachricht von der Erbschaft hatte Tamara kurz vor ihrem zweiundzwanzigsten Geburtstag erhalten. Sie kam völlig unerwartet, denn sie hatte ihren Paten seit Jahren nicht mehr gesehen.
Das Leben war nicht einfach gewesen, seitdem achtzehn Monate zuvor ihr Vater gestorben war. Darum wäre es gewiss das Vernünftigste gewesen, wenn sie das Geld als Sicherheit gut angelegt hätte, was ihr auch jeder geraten hatte. Aber was hätte sie dann alles versäumt: die märchenhafte Schönheit der karibischen Inseln, das aufregende Erlebnis, von Hafen zu Hafen entlang der venezolanischen und kolumbianischen Küste zu schippern, das Abenteuer, durch den Panama-Kanal hindurchzufahren.
Nein, sie bereute nichts. An die Zukunft konnte sie immer noch denken, wenn die Reise vorbei war. Jetzt lagen noch zwei Monate Welterkundung vor ihr, und sie wollte das Beste daraus machen.
Sie war noch dabei, ihre Sachen zu verstauen, als es an der Kabinentür pochte. Als sie öffnete, sah sie Mike Chandris davor stehen.
„Ich dachte, Sie würden sich gern mal das Schiff zeigen lassen, sagte er mit beschwörendem Lächeln. „Draußen ist außerdem ein echter pazifischer Bilderbuchmond.
„Doch wohl derselbe, den wir auch zu