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Rachels Traum
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eBook176 Seiten2 Stunden

Rachels Traum

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Über dieses E-Book

Die große Liebe erwartet Rachel gar nicht mehr. Aber sie möchte ihre Tochter wiedersehen, die sie vor zwölf Jahren zur Adoption freigeben musste. Und so beschließt sie, in die Nähe von Megan und ihrem Adoptivvater zu ziehen, ohne den beiden jedoch zu verraten, wer sie ist...

SpracheDeutsch
HerausgeberCORA Verlag
Erscheinungsdatum7. Okt. 2017
ISBN9783733753474
Rachels Traum
Autor

Elissa Ambrose

Elissa Ambrose kommt ursprünglich aus Montreal, Canada. Jetzt lebt sie mit ihrem Ehemann und 2 Töchtern in Arizona. Sie hat einen College – Abschluss in Englischer Literatur und arbeitete danach als Software – Entwicklerin. Immer noch sucht sie nach der Verbindung beider Berufsfelder aber sie glaubt, nach all den Jahren als Programmiererin hat sie einen starken detailorientierten Fokus entwickelt. Wenn Elissa nicht schreibt oder liest, macht sie Extremsport oder ist kochend in der Küche zu finden. Nachdem sie ein Manuskript beendet hat, fliegt sie mit ihrem Mann nach England.

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    Buchvorschau

    Rachels Traum - Elissa Ambrose

    IMPRESSUM

    Rachels Traum erscheint in der HarperCollins Germany GmbH

    © 2003 by Elissa Harris Ambrose

    Originaltitel: „A Mother‘s Reflection"

    erschienen bei: Silhouette Books, Toronto

    Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.

    © Deutsche Erstausgabe in der Reihe BIANCA

    Band 1421 - 2003 by CORA Verlag GmbH, Hamburg

    Übersetzung: Tatjana Lenart-Seidnitzer

    Umschlagsmotive: GettyImages_NelliSyr

    Veröffentlicht im ePub Format in 10/2017 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.

    E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

    ISBN 9783733753474

    Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.

    CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

    Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:

    BACCARA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, MYSTERY, TIFFANY

    Alles über Roman-Neuheiten, Spar-Aktionen, Lesetipps und Gutscheine erhalten Sie in unserem CORA-Shop www.cora.de

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    1. KAPITEL

    Middlewood, 50 Meilen.

    Das Schild am Straßenrand huschte vorüber. Noch fünfzig Meilen bis in ihre Zukunft. Weniger als eine Stunde entfernt.

    Rachel blickte auf den Tacho und widerstand dem Drang, das Gaspedal durchzutreten. Warum die Eile? Welchen Unterschied machten schon ein paar Minuten? Sie hatte bereits zwölf Jahre gewartet – zwölf lange, schmerzliche Jahre.

    Sie umklammerte das Lenkrad, als sie an die fünf schlichten Worte des Privatdetektivs dachte. Fünf schlichte Worte, die ihr Leben für immer verändert hatten.

    Sie leben in Middlewood, Connecticut.

    So nahe. Wie war es nur möglich, dass sie es nicht gespürt hatte?

    Anderthalb Stunden nach der Abfahrt in Hartford checkte sie in das Gasthaus Colonial Inn ein. Ihr Zimmer mit Bad war behaglich, überstieg aber ihr Budget. Sie musste sich schleunigst ein kleines, billiges Apartment suchen. Der Privatdetektiv war teuer gewesen, und sie zahlte immer noch Miete in Hartford. Wenn ihr Plan aufging, brauchte sie die Wohnung dort natürlich nicht mehr.

    Nachdem sie ausgepackt hatte, machte sie sich frisch und schlüpfte in ein grünes Leinenkostüm. Sie wollte professionell und doch feminin wirken. Attraktiv, aber nicht zu aufgetakelt.

    Sie blickte zur Uhr. Ihr blieb noch eine halbe Stunde. Sie setzte sich an den Schreibtisch, öffnete ihren Aktenkoffer und holte ein Foto aus dem großen Umschlag.

    Das Mädchen auf dem Bild, mit den langen Wimpern und hohen Wangenknochen, mochte auf andere zart wirken, aber Rachel ließ sich nicht irreführen. Das herzförmige Gesicht, von schulterlangen roten Locken umrahmt, ließ sie sanft erscheinen, aber die Augen blickten eindringlich und herausfordernd.

    Rachel lächelte vor sich hin. Sie hatte sich immer vorgenommen, ihr Baby Katie zu nennen – nach ihrer Großmutter Katie McCarthy, einer eigensinnigen, stolzen Person, die nie einer Herausforderung ausgewichen war.

    „Katie", flüsterte sie und strich mit einem Finger über das Gesicht ihrer Tochter, die sie mit siebzehn, vor zwölf Jahren, zur Adoption freigegeben hatte. Laut dem Bericht des Privatdetektivs hieß sie Megan.

    Jahrelang hatte Rachel davon abgesehen, nach ihr zu suchen. Sie hatte sich eingeredet, dass sie kein Recht hatte, sich in das Leben ihrer Tochter einzumischen, die bestimmt glücklich war, die behütet und geliebt wurde.

    Jahrelang hatte sie versucht, die Sehnsucht zu ignorieren, und jahrelang war es ihr misslungen. Dann hatten die Träume eingesetzt, und die Sehnsucht war übermächtig geworden. Als die Träume sie schließlich vor einer Gefahr gewarnt hatten, war sie ausgezogen, um ihre Tochter zu suchen.

    Und nun war die Suche vorüber.

    Rachel holte ein zweites Foto heraus. Sie musste zugeben, dass Adam Wessler, Megans Adoptivvater, gut aussah. Sein markantes Gesicht deutete auf Fairness und Integrität, aber war es ein gütiges Gesicht? Ein mitfühlendes Gesicht? Um ihrer Tochter willen hoffte sie es inbrünstig.

    Erneut blickte sie zur Uhr. Es war Zeit zu gehen. Sie steckte die Fotos zurück in den Umschlag, nahm Handtasche und Aktenkoffer und verließ das Gasthaus.

    Eigentlich hatte sie beabsichtigt, mit dem Auto zu fahren, denn es waren starke Regenfälle vorausgesagt worden. Doch der Himmel war strahlend blau, und keine Wolke war in Sicht. Spontan beschloss sie, zu Fuß zu gehen.

    Sie hatte einen Sommer lang Zeit, ein wesentlicher Teil von Megans Leben zu werden. Erst wenn ihr das gelungen war, wollte sie ihre wahre Identität enthüllen. Und welcher Mensch würde jemanden abweisen, der seiner Tochter so wichtig geworden war?

    Aber wenn er es doch tat? Was war, wenn er sie ausschloss, sobald ihr Geheimnis gelüftet war?

    Eine weitere, dringendere Sorge beschlich sie. Was war, wenn das Einstellungsgespräch schief lief?

    Rote und gelbe Tulpen säumten den gepflasterten Gehweg und verneigten sich vor ihr in der leichten Brise, doch sie achtete kaum darauf. Im Geiste sah sie Adams Gesicht vor sich.

    Aus einem Zeitungsausschnitt, den ihr der Privatdetektiv geschickt hatte, wusste sie, dass Adam kürzlich seine Stellung an der Highschool aufgegeben hatte, um das neue Gemeindezentrum zu leiten, und dass er Personal suchte. Es war kein Zufall, dass es sich bei einer der freien Stellen um eine Schauspiellehrerin handelte und sie die perfekte Kandidatin war. Es war Schicksal.

    Ein Spaziergang von fünf Minuten brachte sie zu einem supermodernen, großen Bauwerk aus Backstein und Glas. Der Komplex erhob sich vor ihr wie eine abweisende Festung. Das war das Gemeindezentrum einer Kleinstadt? Unschlüssig blieb sie auf den Stufen stehen und erwog, sich abzuwenden und nach Hause zurückzukehren. Aber was für ein Leben führte sie in Hartford? Ohne Megan war es bedeutungslos. Nichts anderes konnte die Leere in ihr füllen, die wie ein Brunnen von Jahr zu Jahr tiefer und breiter wurde.

    Während sie sich zögernd den riesigen Glastüren näherte, blickte sie zu dem Komplex, der sich an das Hauptgebäude anschloss. Das Gemeindezentrum war nicht nur Mittelpunkt für die schönen Künste, sondern diente auch für Freizeitaktivitäten von Yoga bis Eiskunstlauf. Eine Eisbahn am Arbeitsplatz zu haben, war unbestritten ein großer Vorteil. Zusammen mit Megan Schlittschuh zu laufen, konnte eine Verbindung zwischen Mutter und Tochter knüpfen.

    Mit frischem Mut betrat Rachel die Eingangshalle. Fröhliche, leuchtende Aquarelle zierten die Wände. Eines fesselte ihre Aufmerksamkeit. Es zeigte einen Marktplatz mit fünf Kindern in Mänteln und Handschuhen, die gerade einen Schneemann bauten. Die Sonne fiel auf den Schnee, erschuf ein Kaleidoskop an Farben und erweckte den Zauber der Kindheit zum Leben.

    „Es ist wundervoll, nicht wahr?, fragte eine Stimme hinter ihr. „Es ist das Werk unserer besten Künstlerin, Laura Matheson-Logan. Ihr Mann, Jake Logan, hat diesen Komplex erbaut und das Gemälde gestiftet.

    „Es ist wunderschön, sagte Rachel, den Blick auf das Bild geheftet. „Ich beneide Künstler. Sie haben diese erstaunliche Gabe, eine Illusion einzufangen und zu etwas Permanentem zu machen. Sie drehte sich zu der Frau um. „Ich bin beim Theater. Sobald das Stück vorüber ist, bleibt nichts weiter als eine Erinnerung."

    „Ich weiß, was Sie meinen. Aber ich bewundere Menschen, die aus dem Effeff Gemütsbewegungen erzeugen können. Die Stimmung mag vergänglich sein, aber das ist das Leben doch auch. Die Frau lächelte. „Ich bin Doreen Parker, die Direktionsassistentin. Momentan bin ich Empfangsdame, Sekretärin und allgemein Mädchen für alles. Wir haben erst vor ein paar Tagen eröffnet, und wie Sie sehen, stecken wir mitten im Chaos. Sie deutete zu zahlreichen Kisten an den Wänden. „Wie kann ich Ihnen helfen?"

    „Ich bin Rachel Hartwell. Obwohl sie seit zwei Jahren als Single lebte, trug sie noch ihren Ehenamen. Zumindest war die Ehe nicht ganz umsonst, dachte sie sarkastisch. „Ich habe einen Termin bei Mr. Wessler.

    Doreen musste bereits um die sechzig sein, aber sie sah keineswegs matronenhaft aus. Ihr dunkelblaues Schneiderkostüm war schlicht, aber dennoch schick, und ihr Haar war zu einem eleganten Knoten hochgesteckt. Rachel wurde bewusst, dass auch sie gemustert wurde, und wusste instinktiv, dass dem prüfenden Blick nicht viel entging.

    „Entschuldigen Sie, dass ich Sie so anstarre, sagte Doreen. „Aber Sie kommen mir irgendwie bekannt vor. Sind wir uns schon mal begegnet?

    Rachels Herz setzte einen Schlag lang aus. Ihre Mutter war im Nachbarort Ridgefield aufgewachsen und erst einen Monat vor Rachels Geburt nach Hartford gezogen. Hatte Doreen sie womöglich gekannt? Waren ihr vielleicht Jahre später Gerüchte über Beth Cunninghams zügellose schwangere Tochter zu Ohren gekommen?

    Erneut war Rachel ihrem Exmann dankbar, dass er ihr seinen Namen gegeben hatte. „Ich komme aus Hartford, sagte sie ausweichend. „Ich bin durch und durch ein Großstadtmensch.

    „Middlewood ist zwar keine Großstadt, aber es wird Ihnen bestimmt gefallen. Kommen Sie mit. Ich bringe Sie zu Adams Büro."

    Rachel folgte ihr über einen langen Korridor. „Haben Sie keine Angst vor Diebstahl?, fragte sie, als sie um eine Ecke bogen. Alle Fenster der Empfangshalle standen weit offen, damit der Geruch nach frischer Farbe abziehen konnte. „Gibt es keine Alarmanlage?

    Doreen lachte. „Sie sind wirklich ein Großstadtmensch. Dann wurde sie ernst. „Ich muss zugeben, dass es auch in Middlewood Verbrechen gibt. In letzter Zeit wurde ein paar Mal eingebrochen. Aber das waren wohl nur Kids, denn es wurde nichts weiter als CDs und DVDs entwendet. Aber um Ihre Frage zu beantworten, wir aktivieren eine Alarmanlage, wenn das Zentrum geschlossen ist. So, da sind wir. Sie klopfte an eine unlackierte Holztür und öffnete, ohne auf eine Antwort zu warten.

    Der Raum wirkte leer. „Der verdammte Pfosten will einfach nicht halten, knurrte eine tiefe Stimme aus einem Schrank. „Wo steckt Farley? Er hat versprochen, diesen Schrank bis Mittag fertig zu haben.

    Ein großer Mann in gut geschnittenem, aber zerknittertem Anzug tauchte auf und schalt: „Also wirklich, Doreen, kannst du nicht auf eine Antwort warten, bevor du hereinkommst?"

    Der Privatdetektiv hatte Adam Wessler beschrieben als einen wichtigtuerischen und arroganten Mann, der großen Wert auf seine Privatsphäre legt. Offensichtlich liebte Adam seine Privatsphäre, denn sonst hätte er Doreen nicht zurechtgewiesen, und ob er ein Wichtigtuer war oder nicht, blieb abzuwarten. Aber arrogant? In seinem zerknitterten, verstaubten Anzug entsprach er nicht dem, was sie erwartet hatte. Zugegeben, er sah so gut aus wie auf dem Foto mit seiner geraden, schmalen Nase und dem kantigen, stolzen Kinn, aber seine Kleidung ließ ihn eher wie einen Bauarbeiter als den Direktor eines Gemeindezentrums wirken. Er hielt einen Hammer in einer Hand und strich sich mit der anderen durch das völlig zerzauste Haar.

    Als er sich umdrehte und den Hammer auf den Schreibtisch legte, musste sie ein Grinsen unterdrücken. Im Gegensatz zu dem einfarbigen grauen Anzug war seine Krawatte mit bunten Cartoons bedruckt. Ein Geschenk von Megan? Dass er sie trug, widersprach jedenfalls dem Bericht des Detektivs, der ihn nicht nur als wichtigtuerisch und arrogant, sondern auch als konservativ darstellte.

    Adam Wessler schien eine sehr interessante Mischung an Charakterzügen aufzuweisen.

    Er wirbelte herum und musterte sie unverhohlen. Weder der Bericht noch die Fotos von ihm hatten sie auf seine stahlblauen Augen vorbereitet, deren scharfer Blick sich wie ein Laserstrahl in sie zu bohren schien.

    „Aber, Adam, sagte Doreen wie zu einem Kind, „Farley hat gesagt, dass er hier erst Ende der Woche fertig wird. Du weißt doch, dass das Theater Vorrang hat. Wie sollen die Kinder denn ohne Bühne proben? Sie können nicht ewig die Cafeteria benutzen.

    „Und was ist damit?", murrte Adam und deutete zu der Wand hinter ihm. Die linke Seite war in einem freundlichen Grün, die rechte hingegen in einem schmutzigen Grau gestrichen.

    Doreen schnalzte missbilligend mit der Zunge. „Es ist nicht Farleys Schuld, dass du dich nicht entscheiden kannst. Was meinen Sie, Rachel? Grün oder Grau?"

    Sie blickte zu Adam, der mit verschränkten Armen und gereizter Miene dastand. „Grün beruhigt angeblich die Augen. Der Anblick besänftigt das Gemüt, genau wie Harfenmusik."

    „Wer ist diese Frau, und warum redet sie mit mir über Harfenmusik? Während er zu Doreen sprach, ließ er Rachel nicht aus den Augen. Er heftete den Blick auf ihr pfefferminzgrünes Kostüm und erklärte: „Ich ziehe Grau vor.

    Das merkt man, dachte sie und bemühte sich, seine Grobheit zu übersehen. „Ich bin Rachel Hartwell, sagte sie, reichte ihm die Hand und ließ sie wieder sinken, als er sie nicht nahm. „Ich bin wegen der Stelle hier …, fuhr sie mit erzwungener Zuversicht fort. „Mr. Wessler?", hakte sie nach, als er unter seinem Schreibtisch verschwand.

    „Da ist es ja." Triumphierend tauchte er wieder auf. „Nach diesem kleinen Kasten

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