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Das, was man Liebe nennt
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eBook165 Seiten2 Stunden

Das, was man Liebe nennt

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Über dieses E-Book

Wie jedes Jahr um die Weihnachtszeit ist bei Vicky Moreton das liebe Geld mal wieder sehr knapp. Um ihre karge Haushaltskasse ein wenig aufzubessern, vermietet sie eins der vielen Zimmer des alten Pfarrhauses an den Bauunternehmer Jay Brentford. Dieser kühle Geschäftsmann zieht sie magisch an - schon ewig hat Vicky kein so starkes Verlangen mehr gespürt. Seit sie sich mit achtzehn, vom ersten Champagner berauscht, einem Fremden hingegeben hat, ist Liebe kein Thema mehr für sie gewesen. Ihre ganze Fürsorge galt ihren Zwillingen Julie und Jamie - gezeugt in jener Liebesnacht. Doch jetzt werden Vickys heiße Gefühle anscheinend erwidert: Jay lässt keine Gelegenheit aus, mit ihr allein zu sein ...

SpracheDeutsch
HerausgeberCORA Verlag
Erscheinungsdatum8. Sept. 2018
ISBN9783733759216
Das, was man Liebe nennt
Autor

Penny Jordan

Am 31. Dezember 2011 starb unsere Erfolgsautorin Penny Jordan nach langer Krankheit im Alter von 65 Jahren. Penny Jordan galt als eine der größten Romance Autorinnen weltweit. Insgesamt verkaufte sie über 100 Millionen Bücher in über 25 Sprachen, die auf den Bestsellerlisten der Länder regelmäßig vertreten waren. 2011 wurde sie vom britischen Autorenverband Romantic Novelists‘ Association für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Penny Jordan wurde 1946 im englischen Preston geboren. Als Teenager zog sie nach Cheshire, wo sie bis zu ihrem Tode blieb. Sie besuchte die Todmorden Grammar School und arbeitete anschließend als Schreibkraft in Manchester. Während ihrer Zeit als Bankangestellte, schenkte ihr Steve Halsall, Buchhalter und ihr zukünftiger Ehemann, ihre erste Schreibmaschine – eine Autorin war geboren. Penny behauptete später oft, sie habe Geschichten erfunden, seit sie denken könne. Im Alter von zehn Jahren hörte sie zum ersten Mal vom Mills & Boon-Verlag, als eine Nachbarin ihrer Mutter die Zeitschrift "Woman’s Weekly" gab. Mit Anfang zwanzig begann sie zu schreiben und veröffentlichte in den ersten Jahren unter verschiedenen Pseudonymen 25 Regency-Romane, zwei Liebesromane und einen Romantic Thriller. Dann erfuhr sie, dass der Romance Verlag Mills & Boon nach neuen Autoren suchte. "Ich war immer ein Fan von Mills & Boon-Romanen – am Tag der Veröffentlichung meiner Lieblingsautorenhabe ich immer so früh wie möglich Feierabend gemacht, um rechtzeitig in die Buchhandlungen zu kommen und ein Exemplar zu ergattern, bevor alle vergriffen waren. Irgendwann nahm ich all meinen Mut zusammen und bot Mills & Boon mein erstes eigenes Buch. Ich entschied mich für die Art Liebesroman, die ich selber am liebsten lese, mit einem Wüstenprinzen als Helden. Dieser erschien unter dem Titel 'Falcon's Prey' [bei CORA unter dem Titel "Betörende Nächte in Kuwait" bei Julia erschienen, die Red.]. Über Wüstenprinzen zu schreiben hat mir immer großen Spaß gemacht, und sie sind so etwas wie mein Markenzeichen geworden. " Die Lektorin, die Penny Jordans Roman 1980 in einem Stapel unveröffentlichter Manuskripte entdeckte, sagte über sie: "Ein Naturtalent – eine geborene Geschichtenerzählerin mit einem einzigartigen, kraftvollen und leidenschaftlichen Ton. "Die Manuskripte, die Penny Jordan auf ihrer alten Schreibmaschine schrieb, waren berüchtigt, weil oft Heldennamen und einzelne Buchstaben fehlten, da Pennys Arbeitsweise impulsiv war und die Maschine kleine Macken hatte. Daher ...

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    Buchvorschau

    Das, was man Liebe nennt - Penny Jordan

    IMPRESSUM

    Das, was man Liebe nennt erscheint in der HarperCollins Germany GmbH

    © 1985 by Penny Jordan

    Originaltitel: „The Hard Man"

    erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London

    Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.

    © Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA

    Band 1484 - 2002 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg

    Übersetzung: Dorothea Ghasemi

    Umschlagsmotive: shutterstock_ESB Professional

    Veröffentlicht im ePub Format in 09/2018 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.

    E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

    ISBN 9783733759216

    Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.

    CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

    Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:

    BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY

    Alles über Roman-Neuheiten, Spar-Aktionen, Lesetipps und Gutscheine erhalten Sie in unserem CORA-Shop www.cora.de

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    1. KAPITEL

    „Alles scheint in Ordnung zu sein."

    Philip Sterne betrachtete den dunklen Schopf seines neusten Klienten, der gerade das Dokument unterschrieb. Während seiner langjährigen Tätigkeit als Anwalt war er selten einem Unternehmer begegnet, der gleichermaßen entschlussfreudig wie intelligent war. Zweifellos war das das Geheimnis von Jay Brentfords meteoritenhaftem Aufstieg als Geschäftsmann.

    Seit Jay Brentford vor weniger als zehn Jahren die erste Firma übernommen hatte, wurde ständig im Finanzteil der Tageszeitungen über ihn berichtet. Seine jüngste Errungenschaft – eine kleine, ziemlich heruntergewirtschaftete Baufirma in einem verschlafenen Dorf in den Cotswolds – passte auf den ersten Blick vielleicht nicht zu den übrigen. Er, Philip, war allerdings ebenfalls sehr geschäftstüchtig und konnte gut nachvollziehen, warum ein Mann mit den finanziellen Mitteln, über die Jay Brentford verfügte, diesen Schritt vollzog – vor allem wenn er an der Ausschreibung für die geplante Autobahn teilnehmen wollte.

    Zügig unterschrieb Jay Brentford den Vertrag. Er stand in dem Ruf, ein unerbittlicher Mann zu sein, und sah auch so aus. Groß und schlank, in einem dunklen Anzug, strahlte er Autorität aus, und der Blick seiner kühlen grauen Augen konnte sicher vernichtend sein, wenn jemand oder etwas nicht seinen Ansprüchen genügte. Wie alt mochte Jay Brentford sein? Mitte, Ende dreißig?

    Der leicht schroffe Klang seiner Stimme riss Philip aus seinen Gedanken.

    „Eine Unterkunft?", wiederholte er.

    „Ja, ein gutes Hotel. Ich muss hier einige Dinge erledigen und brauche für mindestens zwei Wochen ein Zimmer."

    Philip runzelte die Stirn. „Hm, in Little Camwater gibt es nur ein Hotel, ‚The Bells‘, und das ist zurzeit ausgebucht, erwiderte er bedauernd. „Am besten versuchen Sie es in Gloucester, und wenn Sie da nichts finden, vielleicht in einem Touristenhotel in einem der anderen Dörfer.

    „Touristenhotel?" Jay schüttelte den Kopf und runzelte ebenfalls leicht die Stirn. In einem Touristenhotel stiegen die Leute ab, denen er momentan nicht begegnen wollte.

    Die Übernahme von Camwater Construction war ein spontaner Entschluss gewesen, den die übrigen Mitglieder seines Vorstands immer noch nicht hundertprozentig billigten, obwohl sie schließlich dafür gestimmt hatten. Ihrer Meinung nach konnten sie sich auch an der Ausschreibung für die geplante Autobahn beteiligen, ohne eine Baufirma zu erwerben. Schließlich verfügten ihre anderen Firmen über alle erforderlichen Einrichtungen, und wenn sie den Zuschlag bekamen, würden sie ihr gesamtes Kapital benötigen. Er hatte sich allerdings über ihre Einwände hinweggesetzt und zu bedenken gegeben, dass die politisch Verantwortlichen das Angebot eher berücksichtigen würden, wenn es von einer ortsansässigen Firma kam. Er presste die Lippen zusammen, als er an die Probleme dachte, die vor ihnen lagen, wenn sie den Zuschlag bekamen. Der Bau einer Autobahn sorgte immer für lebhafte Diskussionen in den betroffenen Gegenden. Und obwohl diese sich in die schöne Landschaft einfügen würde, gab es bereits eine breite Opposition.

    Eine tiefe Müdigkeit überkam ihn, aber Jay verdrängte den Gedanken daran und überlegte stattdessen, wo er wohnen sollte. Wenn er kein Hotelzimmer fand, musste er in seinem Haus wohnen, und dazu hatte er keine Lust, weil er dann einige Leute einstellen musste. Er verzog das Gesicht. Vielleicht hatte Elaine doch recht gehabt, und er hätte sich nach den zähen Verhandlungen im Mittleren Osten eine Pause gönnen sollen, bevor er hierher gefahren war.

    Elaine … Um seine Mundwinkel zuckte es. Er wusste genau, was sie wollte, aber so bald würde er nicht heiraten. Jetzt nicht, vielleicht überhaupt nicht und schon gar nicht eine Frau wie Elaine, die außer ihm noch andere Liebhaber gehabt hatte. „Kein Hotel. Verdammt!" Dass er laut geflucht hatte, merkte Jay erst, als Philip leise sagte:

    „Na ja, es gibt eins – nicht direkt ein Hotel, aber eine sehr gute Pension, die zufällig von einer meiner Klientinnen geführt wird." Als Jay die Augenbrauen hochzog, wurde Philip rot.

    „Sie machen Werbung für Ihre Klienten? Gehört das auch zu Ihren Leistungen?"

    „Ganz und gar nicht", entgegnete der Anwalt entrüstet.

    Sofort bereute Jay seine sarkastischen Worte. Das Problem war, dass er schon seit Wochen so angespannt war. Der Auftrag, den er im Mittleren Osten ausgehandelt hatte, war zwar höchst lukrativ, doch alles, was hatte schief gehen können, war auch schief gegangen. So hatte er schließlich acht Wochen dort verbringen müssen, um sicherzustellen, dass die Strafklauseln im Vertrag nicht zum Tragen kommen würden. Er entschuldigte sich und beobachtete, wie Philip erleichtert aufatmete.

    „Eine Pension, sagten Sie? Jay verzog leicht das Gesicht. „Na, wenn es nichts Besseres gibt.

    Er stellte sich die Art Pension vor, wie er sie aus seiner Teenagerzeit kannte. Damals hatte er sich als Bauarbeiter verdingt. Es waren harte Zeiten gewesen, doch er hatte gut verdient und genug sparen können, um eine eigene kleine Firma zu gründen. Genug, um Jenny einen Heiratsantrag zu machen. Er war außerdem jung und naiv genug gewesen, um zu glauben, dass sie seine Liebe in dem gleichen Maße erwiderte. Schon bald war er eines Besseren belehrt worden. Noch immer erinnerte Jay sich genau an den Abend, an dem sie ihm mitgeteilt hatte, sie würde die Verlobung lösen und den Geschäftspartner ihres Vaters heiraten. Sie hatte seinen Blick gemieden, als sie ihm den Ring zurückgab, und selbst jetzt spürte er die Hilflosigkeit, die Bitterkeit und den Schmerz, die er damals empfunden hatte.

    Oh, er hatte mit ihr diskutiert und sie eindringlich gebeten, es nicht zu tun, weil John Oliver zwanzig Jahre älter war als sie. Jenny hatte sich allerdings entschieden und erklärt, sie könnte sich ein Leben an seiner Seite nicht vorstellen, das darin bestand, ihm von Projekt zu Projekt zu folgen und in einem ramponierten alten Wohnwagen zu hausen, während er jeden auch noch so kleinen Gewinn in seine Firma steckte. In dem Moment war ihm klar geworden, dass sie seine Visionen nicht teilte, sondern die Sicherheit und Ordnung der Welt ihres Vaters vorzog.

    Schließlich hatte er sie verlassen müssen. Damals war er vierundzwanzig gewesen und davon überzeugt, sie hätte ihm das Herz gebrochen, doch mittlerweile wusste er es besser. Herzen brachen nicht, sie wurden nur hart.

    „Wenn Sie wollen, kann ich Vicky anrufen und sie fragen, ob sie ein freies Zimmer hat, erbot sich Philip. „Eigentlich müsste es der Fall sein, denn um diese Jahreszeit hat sie normalerweise kaum Gäste. Camwater liegt etwas abseits der Touristenpfade, und sie ist erst im Hochsommer ausgebucht. Sie hat sehr viele Stammgäste, fuhr er fort und lächelte, was er selten tat. „Es ist unglaublich, wie sie es schafft, den Betrieb aufrechtzuerhalten. Als Henry gestorben ist, habe ich ihr geraten, die Pension zu verkaufen, doch sie hat darauf bestanden, sie für ihren Stiefsohn Charles weiterzuführen. Er schüttelte leicht den Kopf. „Ich hätte nie gedacht, dass sie es schaffen würde. Die ‚Alte Pfarrei‘ ist ein schönes Gebäude, aber die ganze Arbeit und die Kosten – und dann die Erziehung von Charles und den Zwillingen … Er verstummte, als hätte er gemerkt, dass er ihn langweilte, und griff zum Telefon.

    „Bitte verbinden Sie mich mit Mrs. Moreton von der ‚Alten Pfarrei‘, Madge", sagte er zu seiner Sekretärin.

    Jay ging unterdessen zum Fenster und blickte auf den kleinen Platz. Philip Sternes Kanzlei befand sich im zweiten Stock eines Reihenhauses aus spätgeorgianischer Zeit. Gegenüber lagen Gebäude aus der Tudorzeit, und der Platz hatte noch Kopfsteinpflaster. Heute war Markttag, und es herrschte reges Treiben, doch Jay nahm es kaum wahr. Er war in einer Kleinstadt im Norden in den Pennines aufgewachsen. Mit achtzehn erfuhr er, dass seine vermeintlichen Eltern in Wahrheit seine Tante und sein Onkel waren und seine Mutter die jüngere Schwester seiner Tante, die sich in Manchester mit einem Seemann eingelassen hatte. Dieser hatte die Gegend verlassen, lange bevor seine Mutter von der Schwangerschaft gewusst hatte.

    Die Tatsache, dass es sich nicht um seine leiblichen Eltern handelte, bewog ihn dazu, endlich dem Tal den Rücken zu kehren, in dem er sich immer gefangen gefühlt hatte. Seine Tante und sein Onkel waren über seinen Weggang nicht allzu traurig. Sie hatten sich zwar verpflichtet gefühlt, ihn großzuziehen, doch im Grunde hatte er nie zu ihnen gehört. So war er zum Beispiel der Einzige in der Familie gewesen, der das Gymnasium besucht hatte, und aufgrund seiner Intelligenz ein Außenseiter unter seinen Geschwistern. Er hatte zwar immer noch Kontakt zu ihnen, aber sie blieben auf Distanz, denn sie konnten leichter mit seinem Erfolg umgehen, wenn sie ihn als Cousin betrachteten. Er war Patenonkel des Sohns seines ältesten Cousins und schickte diesem regelmäßig Geld zum Geburtstag und zu Weihnachten.

    „Vicky?" Jay hörte Philip Sterne lachen und überlegte zynisch, dass Vicky Moreton offenbar wusste, wie sie diesen zu nehmen hatte.

    „Hast du ein freies Zimmer? Ja? Hervorragend. Ich habe einen Klienten, der für mindestens vierzehn Tage eine Unterkunft braucht. Es folgte eine kurze Pause, und schließlich fuhr Philip erfreut fort: „Ja, das findet er bestimmt gut. Ich beschreibe ihm den Weg zu dir … Sehr gut, danke, und wie geht es euch? Philip lachte wieder, und Jay merkte erst, dass er die Stirn runzelte, als Philip hinzufügte: „Victoria ist meine Patentochter, Mr. Brentford. Er lächelte flüchtig. „Sie hat ein freies Zimmer und hat vorgeschlagen, Ihnen die kleine Suite zu geben, die Henrys verstorbene Mutter bewohnt hat. So haben Sie genug Ruhe zum Arbeiten. Und es ist mit Vollpension.

    Und so kann Vicky mir wesentlich mehr in Rechnung stellen als für ein Einzelzimmer, dachte Jay, ließ sich allerdings nichts anmerken. Zweifellos würde Philip Sterne seine Patentochter sofort in Schutz nehmen.

    „Wie weit ist es von Camwater entfernt?", fragte Jay schroff.

    „Oh, weniger als fünf Meilen."

    Er ließ sich von Philip den Weg beschreiben und warf dann einen Blick auf seine Armbanduhr. Es war kurz nach drei, zu spät zum Mittagessen. Daher konnte er genauso gut gleich zur „Alten Pfarrei" fahren und seine Sachen hinbringen.

    Vom Wagen aus rief er in London an, um Bescheid zu sagen, dass er den Vertrag unterzeichnet hatte, und telefonierte anschließend mit Elaine. Um halb vier verließ er die kleine Marktstadt. Da es Anfang Dezember war, dämmerte es bereits, und die Hecken waren von Raureif überzogen. Es erinnerte ihn daran, wie sich ein harter Winter auf seine vertraglich vereinbarten Termine auswirken könnte, vor allem bei ihrem Projekt im Norden von Schottland. Die Straße gabelte sich, und Jay verlangsamte das Tempo. Er fluchte, als ihm plötzlich ein Junge auf einem Fahrrad genau vor den Wagen fuhr. Statt zu bremsen, wich er instinktiv aus. Eine Hecke tauchte vor ihm auf. Es spürte den Ruck, als das linke Vorderrad in den Graben geriet, und riss das Lenkrad herum. Schließlich schaffte er es, den Wagen auf der Straße zum Stehen zu bringen.

    „Tut mir schrecklich leid …"

    Jay überlegte gerade, wie knapp er den Radfahrer verfehlt hatte, als der Klang der Jungenstimme ihm ins Bewusstsein drang. Zorn packte ihn.

    Jay öffnete das Fenster auf der Beifahrerseite und beugte sich hinüber. Wütend funkelte er den Jungen an. „Was, zum Teufel, hast du dir dabei gedacht? Hat dir keiner beigebracht, was ein Vorfahrtschild bedeutet?"

    Der Junge erwiderte seinen Blick aus haselnussbraunen Augen und wurde

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