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Texanisches Meisterstück: Wyatt Earp 136 – Western
Texanisches Meisterstück: Wyatt Earp 136 – Western
Texanisches Meisterstück: Wyatt Earp 136 – Western
eBook130 Seiten1 Stunde

Texanisches Meisterstück: Wyatt Earp 136 – Western

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Über dieses E-Book

"Vor seinem Colt hatte selbst der Teufel Respekt!" (Mark Twain) Der Lieblingssatz des berühmten US Marshals: "Abenteuer? Ich habe sie nie gesucht. Weiß der Teufel wie es kam, dass sie immer dort waren, wohin ich ritt." Diese Romane müssen Sie als Western-Fan einfach lesen!

Es war Mitternacht, als der Reiter die letzten Lichter der Stadt vor sich auftauchen sah.


Er hatte einen anstrengenden Ritt hinter sich und ließ sein Pferd aus dem Galopp in Trab fallen. Trotz der Strapazen, die er hinter sich hatte, saß er aufrecht und mit der Leichtigkeit eines sehr jungen Menschen im Sattel.


Vor ihm lag Sasabe, die alte Grenzstadt, deren nördliche Hälfte amerikanisch, und deren südliche Hälfte mexikanisch war.


Durch ein Loch in der Wolkendecke fiel jetzt das Mondlicht und warf einen fahlen Schein auf den Reiter. Aber man hätte das Gesicht des Mannes nicht sehen können. Er hatte sich gerade ein großes graues Tuch bis unter die Augen gebunden und hinten unterm Hut verknotet. Die Krempe hatte er tief in die Stirn gezogen, so daß ein harter Schatten über seine Augen fiel.


Gewohnheitsmäßig griff er in das Revolverhalfter, zog die Waffe hervor, ließ die Trommeln rotieren und prüfte, ob die Kammern auch alle geladen waren. Dann griff die Rechte in den Scabbard und zog das kurzläufige Remington-Gewehr hervor, um auch dessen Ladung zu prüfen.


Der Mann, der da auf die nächtliche Stadt Sasabe zuritt, war ein Verbrecher. Er war der Galgenmann Cesare »Jim« Valetta, nächst dem Großen Chief das meistgefürchtete Mitglied des Geheimbundes der Maskenmänner. Er sollte in dieser Nacht namenloses Elend über drei Familien der kleinen Grenzstadt bringen.


Hinter Miguel Rondos General-store, auf der amerikanischen Seite der Stadt, stand in einem kleinen, sauber gepflegten Vorgarten das Häuschen des Lehrers Joe Carter. Der Lehrer war ein Mann von dreiundvierzig Jahren, mit schütterem dunklem Haar,
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum2. März 2017
ISBN9783740915575
Texanisches Meisterstück: Wyatt Earp 136 – Western

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    Buchvorschau

    Texanisches Meisterstück - William Mark

    Wyatt Earp 136 – Texanisches Meisterstück

    Wyatt Earp –136–

    Texanisches Meisterstück

    Roman von William Mark

    Es war Mitternacht, als der Reiter die letzten Lichter der Stadt vor sich auftauchen sah.

    Er hatte einen anstrengenden Ritt hinter sich und ließ sein Pferd aus dem Galopp in Trab fallen. Trotz der Strapazen, die er hinter sich hatte, saß er aufrecht und mit der Leichtigkeit eines sehr jungen Menschen im Sattel.

    Vor ihm lag Sasabe, die alte Grenzstadt, deren nördliche Hälfte amerikanisch, und deren südliche Hälfte mexikanisch war.

    Durch ein Loch in der Wolkendecke fiel jetzt das Mondlicht und warf einen fahlen Schein auf den Reiter. Aber man hätte das Gesicht des Mannes nicht sehen können. Er hatte sich gerade ein großes graues Tuch bis unter die Augen gebunden und hinten unterm Hut verknotet. Die Krempe hatte er tief in die Stirn gezogen, so daß ein harter Schatten über seine Augen fiel.

    Gewohnheitsmäßig griff er in das Revolverhalfter, zog die Waffe hervor, ließ die Trommeln rotieren und prüfte, ob die Kammern auch alle geladen waren. Dann griff die Rechte in den Scabbard und zog das kurzläufige Remington-Gewehr hervor, um auch dessen Ladung zu prüfen.

    Der Mann, der da auf die nächtliche Stadt Sasabe zuritt, war ein Verbrecher. Er war der Galgenmann Cesare »Jim« Valetta, nächst dem Großen Chief das meistgefürchtete Mitglied des Geheimbundes der Maskenmänner. Er sollte in dieser Nacht namenloses Elend über drei Familien der kleinen Grenzstadt bringen.

    Hinter Miguel Rondos General-store, auf der amerikanischen Seite der Stadt, stand in einem kleinen, sauber gepflegten Vorgarten das Häuschen des Lehrers Joe Carter. Der Lehrer war ein Mann von dreiundvierzig Jahren, mit schütterem dunklem Haar, frischem Gesicht und kräftiger Gestalt. Wenn er auch verschlossen wirkte, so war er doch einer der freundlichsten und fleißigsten Männer von Sasabe.

    Früh am Morgen, ehe er sich auf den Weg in die Schule machte, saß er schon zwei Stunden daheim über Schreibarbeiten, die er für den Mayor erledigte. Um zwölf, wenn er von der Schule nach Hause kam, beschäftigte er sich mit den Briefschaften, die die Leute ihm brachten. Nicht, daß die Menschen in Sasabe nicht Schreiben gelernt hätten – aber für viele von ihnen lag die Schule schon so lange zurück, daß sie sich kaum noch daran erinnern konnten. Und es gab doch immer irgend etwas zu schreiben. Der Lehrer verrichtete all diese Arbeiten, weil er für eine große Familie sorgen mußte.

    Sieben Kinder lebten unter seinem Dach. Und nur zwei davon waren seine eigenen, die fünf anderen waren von seinem Bruder, der in Nogales gelebt hatte und zusammen mit seiner Frau bei einem Bandenüberfall ums Leben gekommen sein sollte. Wie sich die Tragödie der Familie Carter in Nogales wirklich zugetragen und welche Hintergründe sie hatte, erfuhr man in Sasabe niemals. Zuweilen wurde geraunt, daß Jeff Carter, der Vater dieser Kinder, kein allzu gutes Leben geführt hätte.

    Bis halb zwölf hatte der Lehrer über Schreibarbeiten gesessen, als ihm vor Müdigkeit schließlich der Kopf auf die Brust sank. Er schloß das Tintenfaß, legte die beschriebenen Bogen in die Schublade seines Schreibtisches, der tagsüber nichts anderes als der Küchentisch war, erhob sich, ging hinaus in den Hof, wusch sich und trat müde ins Haus zurück.

    Am Ende des langen Flurs waren die beiden Schlafzimmer der Kinder, winzige Kämmerchen, in denen aber jedes Kind ein kleines Bett hatte, dafür hatte Joe Carter gesorgt. Und seine Frau, die vor einer Stunde in die schrägwandige Schlafkammer hinaufgegangen war, hielt die Kinder sauber und ordentlich.

    Mary Carter wußte nichts von den Sorgen, die ihren Mann seit einiger Zeit bedrückten. Er bekam so wenig Geld als Lehrer, daß auch die Nebenarbeiten das Loch nicht mehr ausfüllen konnten, das die Krankheit mehrerer Kinder im vergangenen Winter gerissen hatte. Carter hatte sich deshalb Geld leihen müssen. Da er ein angesehener Mann in der Stadt war, hatte man nicht gezögert, ihm ein paar Dollars zu geben. Der Mann, der das getan hatte, war der deutschstämmige Barbier Cramer unten in der Mainstreet gewesen.

    Aber die Frist für die Rückgabe des Geldes war nun abgelaufen. Carter mußte innerhalb von drei Tagen fünfundsiebzig Dollar zurückgeben.

    Fünfundsiebzig Dollar! Welch ein Stück Geld! Woher sollte er jetzt so viel nehmen? Damals im Winter, als er es von Cramer holte, war er sicher, es bis zum Mai spätestens herbeischaffen zu können. Sechs Monate waren noch eine lange Zeit, und da mußte sich doch etwas tun!

    Die Zeit war sehr kurz gewesen. Nun war sie verstrichen, und getan hatte sich nichts. Alles war im gleichen Trott weitergegangen. So sehr sich Carter auch bemüht hatte, er hatte keinen Weg gefunden, die fünfundsiebzig Dollar anzusparen.

    Und was hatte er nicht alles versucht! Er war mit dem kleinen Buggy seines Nachbarn auf die große Marquart Ranch hinausgefahren und hatte den wohlhabenden Viehzüchter gefragt, ob er Schreibarbeiten für ihn erledigen könnte. Aber der hatte nur den Kopf geschüttelt. Man war sparsam auf der Marquart Ranch, einer der drei Söhne des Ranchers erledigte diese Arbeiten selbst.

    Carter hatte mehrere solcher Wege gemacht, und dann war er eines Tages nach Nogales gefahren. Was sich an diesem Tag ereignete, hatte Mary Carter nie erfahren, sie hatte aber ihren Mann spät in der Nacht mit bleichem Gesicht und sehr verstört zurückkehren sehen.

    Immer näher und näher rückte der Termin, an dem das Geld zurückgegeben werden mußte. Cramer würde ihm den Schuldschein präsentieren. Nicht, daß der Barber ein brutaler Bursche gewesen wäre, aber schließlich brauchte er sein Geld auch.

    Carter schloß die Hoftür hinter sich, drehte den Schlüssel um, ging mit hölzernen Schritten den Korridor hinunter, blickte noch einmal in die Küche, in der der sparsame Mann die kleine Kerosinlampe gelöscht hatte, als er vorhin hinausgegangen war und blieb am Fuß der Treppe stehen.

    Eine tiefe Schwermut überkam ihn. Er hatte die Rechte aufs Geländer gestützt und den linken Fuß auf die erste Stufe gesetzt. Dennoch ging er nicht weiter. Tief war ihm der Kopf auf die Brust gesunken.

    Nein, er konnte jetzt nicht hinaufgehen, um sich hinzulegen, er hätte doch keinen Schlaf gefunden.

    Er wandte sich langsam um, ging in die Küche zurück und starrte durch das Fensterviereck in den Hof hinaus, der jetzt von einem bleichen, fahlen Mondstrahl beleuchtet wurde.

    Es war jener Mondstrahl, der in der gleichen Sekunde weit draußen vor der Stadt den Banditen Valetta traf.

    Carter dachte an die Mappe, die er sich bei Doktor Lopez geholt hatte.

    Es war eine Riesenarbeit, die der Arzt, der im mexikanischen Teil der Stadt wohnte, ihm gegeben hatte. Doktor Lopez schrieb alles in einem wüsten Durcheinander nieder, und es war sehr schwer, seine Schrift zu lesen. Da standen Namen, Jahreszahlen, Krankheitsbezeichnungen und Medizinen im wirren Kunterbunt durcheinander. Er würde viele Tage brauchen, ehe er Ordnung in die Akten des Arztes gebracht hatte. Das Entgelt, das er dafür erhielt, entsprach der Arbeit in keiner Weise, aber der Doktor Lopez war nicht in der Lage, besser zu zahlen. Und Joe Carter war ein Mann, der jede Arbeit annahm. Er hatte sich noch nicht dranmachen können, da er bis jetzt noch keine Zeit dazu gefunden hatte.

    Er zog mit dem Fuß den Hocker heran, ließ sich nieder, holte die dicke Mappe, die mit einer Schnur zusammengebunden war, aus der Schublade und legte sie vor sich hin.

    Dann erst zündete er die Lampe an. Aber er drehte den Docht so klein wie möglich.

    Als er nach einer Weile einen Blick zu der alten Uhr warf, die drüben auf einer Kommode stand, wäre er sicher von kaltem Entsetzen geschüttelt worden, wenn ihm jetzt jemand gesagt hätte, was sich noch in dieser Stunde ereignen sollte.

    Joe Carter hätte es sicher nicht für möglich gehalten, daß sich sein übles Geschick noch verschlechtern könnte!

    Die Stille im Raum wurde nur hin und wieder von dem harten Geräusch der Feder im Tintenfaß und von ihrem Kratzen auf dem Papier unterbrochen.

    Cesare Valetta hatte die Stadt erreicht. Er ritt an dem kleinen Haus des Fellgerbers Leonhardt vorbei und blickte schon über die niedrige Hofmauer des Lehrerhauses. Von dort aus konnte er den kleinen Lichtschein sehen, der aus dem Küchenfenster fiel.

    Valetta glitt aus dem Sattel, ließ die Zügelleinen seines schwarzen Wallachs zu Boden gleiten und bewegte sich mit lautlosen Schritten an der Hofmauer entlang zu einer Stelle, an der er sich hinüberschwingen konnte.

    Lauschend stand er in dem nächtlichen Hof.

    Das Licht, das aus der Küche fiel, streifte trotz seiner Schwäche die Gestalt des Desperados.

    Der Galgenmann bewegte sich weiter auf die Hofmitte zu, von wo aus er den Mann im Küchenraum sehen konnte. Valetta beobachtete ihn einen Augenblick, stahl sich dann davon, schlich an der Längsseite des Hauses entlang und prüfte die Fenster.

    Auf dieser Seite waren sie alle geschlossen. Deshalb mußte er in den Hof zurück und zur anderen Front hinüber. Dort gab eines der Fenster

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