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Gaslicht 38: Auf dem Weg ins Totenreich
Gaslicht 38: Auf dem Weg ins Totenreich
Gaslicht 38: Auf dem Weg ins Totenreich
eBook100 Seiten1 Stunde

Gaslicht 38: Auf dem Weg ins Totenreich

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Über dieses E-Book

In dieser neuartigen Romanausgabe beweisen die Autoren erfolgreicher Serien ihr großes Talent. Geschichten von wirklicher Buch-Romanlänge lassen die illustren Welten ihrer Serienhelden zum Leben erwachen. Es sind die Stories, die diese erfahrenen Schriftsteller schon immer erzählen wollten, denn in der längeren Form kommen noch mehr Gefühl und Leidenschaft zur Geltung. Spannung garantiert!

»Hierher kommen die Seelen, wenn noch nicht entschieden ist, ob ihre guten oder ihre bösen Taten für eine Einordnung ausreichen.« Seelen? Gute und böse Taten? In Pat schrillten sämtliche Alarmglocken. »Ja, bin ich denn tot?« platzte sie völlig verstört heraus. Ein mitleidiger Blick aus den Augen der Frau traf sie. »Hat Ihnen das noch niemand gesagt? Und haben Sie es auch nicht selbst erkannt, meine Liebe? Das ist traurig. Aber wie dem auch sei, wir sind hier, um darüber zu befinden, was weiter mit Ihnen geschehen soll. Ihre schlechten Taten sprechen für sich…«


»Verfluchter Regen«, schimpfte Pat.


Die Scheibenwischer des Wagens schafften es kaum, die Wassermassen vom Glas zu entfernen, die Straße unter den Reifen war schlüpfrig, die Gegend der jungen Frau praktisch unbekannt. Aber sie hatte diesen Auftrag auf keinen Fall ablehnen können.


Pat McPherson arbeitete als Privatdetektivin, nicht sehr erfolgreich, aber immerhin, sie verdiente gerade so ihr Auskommen. Nicht immer waren ihre Methoden ganz einwandfrei, aber wer konnte das schon von sich behaupten. Nun, sie lebte davon, daß sie anderen Leuten hinterherspionierte. Und dieser Auftrag, von einem alten Kunden erteilt, hatte sie dazu gezwungen, in diese mehr als entlegene Ecke Schottlands zu fahren, mitten in die Highlands hinein. Die Straßen waren schlammig und nicht viel mehr als bessere Feldwege. Und dieser Regen schien wie eine Strafe Gottes.


Patricia McPherson, 32 Jahre, gelernte Computerspezialistin, überdachte ihr Leben, während sie weiterhin versuchte, in diesen wasserfallartigen Regenfällen ihr Auto zu steuern.


Nach einem Streit mit ihrem Chef in einer großen Softwarefirma hatte sie vor gut drei
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum21. Dez. 2016
ISBN9783740912772
Gaslicht 38: Auf dem Weg ins Totenreich

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    Buchvorschau

    Gaslicht 38 - Vanessa Crawford

    Gaslicht

    – 38 –

    Auf dem Weg ins Totenreich

    Vanessa Crawford

    »Hierher kommen die Seelen, wenn noch nicht entschieden ist, ob ihre guten oder ihre bösen Taten für eine Einordnung ausreichen.« Seelen? Gute und böse Taten? In Pat schrillten sämtliche Alarmglocken. »Ja, bin ich denn tot?« platzte sie völlig verstört heraus. Ein mitleidiger Blick aus den Augen der Frau traf sie. »Hat Ihnen das noch niemand gesagt? Und haben Sie es auch nicht selbst erkannt, meine Liebe? Das ist traurig. Aber wie dem auch sei, wir sind hier, um darüber zu befinden, was weiter mit Ihnen geschehen soll. Ihre schlechten Taten sprechen für sich…«

    »Verfluchter Regen«, schimpfte Pat.

    Die Scheibenwischer des Wagens schafften es kaum, die Wassermassen vom Glas zu entfernen, die Straße unter den Reifen war schlüpfrig, die Gegend der jungen Frau praktisch unbekannt. Aber sie hatte diesen Auftrag auf keinen Fall ablehnen können.

    Pat McPherson arbeitete als Privatdetektivin, nicht sehr erfolgreich, aber immerhin, sie verdiente gerade so ihr Auskommen. Nicht immer waren ihre Methoden ganz einwandfrei, aber wer konnte das schon von sich behaupten. Nun, sie lebte davon, daß sie anderen Leuten hinterherspionierte. Und dieser Auftrag, von einem alten Kunden erteilt, hatte sie dazu gezwungen, in diese mehr als entlegene Ecke Schottlands zu fahren, mitten in die Highlands hinein. Die Straßen waren schlammig und nicht viel mehr als bessere Feldwege. Und dieser Regen schien wie eine Strafe Gottes.

    Patricia McPherson, 32 Jahre, gelernte Computerspezialistin, überdachte ihr Leben, während sie weiterhin versuchte, in diesen wasserfallartigen Regenfällen ihr Auto zu steuern.

    Nach einem Streit mit ihrem Chef in einer großen Softwarefirma hatte sie vor gut drei Jahren wutentbrannt ihre Arbeit gekündigt und für sich selbst festgestellt, daß sie wohl ein Problem mit Autoritäten hatte. Für eine eigene Softwarefirma fehlte ihr das nötige Startkapital, und so hatte sie sich mit einem Bekannten zusammengetan und eine kleine Detektei eröffnet. Daß dieser Bekannte nach einiger Zeit von ihr aus dem Geschäft gedrängt worden war, schien nicht mehr als ein bedauerlicher Zufall zu sein. Aber nur dann, wenn man nicht wußte, daß Pat nachgeholfen hatte.

    Sie konnte ungeheuer ehrgeizig sein, und andererseits besaß sie ein so großes Herz, daß noch nie jemand bei ihr vergeblich um Hilfe gebeten hatte. Im Grunde war sie ein typischer Mensch, mit allen Schwächen und Stärken, und Pat selbst empfand sich durchaus als nichts Besonderes.

    Doch daß sie jetzt durch dieses Schmuddelwetter fahren mußte, wo sie doch lieber allein mit ihrem Kater Francis auf der Couch gelegen hätte, empfand sie mittlerweile als Zumutung. Und das würde sich in der Rechnung niederschlagen, nahm sie sich vor.

    Da, war da nicht plötzlich eine Bewegung mitten auf der Straße? Instinktiv trat Pat in die Bremse, quietschend und kreischend kam der Wagen zum Stehen. Nein, da war doch nichts. Pat fluchte wenig damenhaft, spähte hinaus in die Regenschleier, sah aber im Licht der Scheinwerfer nichts weiter als das wolkenbruchartige Strömen der Wassermassen.

    Sie ließ den Wagen wieder an, der bei diesem verrückten Bremsmanöver ausgegangen war, und fuhr erneut los. Ihr Ziel war eine kleine Jagdhütte, in der sie eine Person beobachten sollte; ob diese Person denn allein war, oder falls sie sich mit jemandem traf, wer dieser jemand war.

    Pat fuhr weiter, darauf vertrauend, daß sie die Ränder der Straße einigermaßen erkennen konnte. Plötzlich wurde sie geblendet. Wie aus dem Nichts war ein anderes Auto aufgetaucht und kam ihr entgegen. Erschreckt trat Pat wieder auf die Bremse, weil sie nichts mehr sehen konnte, aber dieses Mal brach der Wagen aus, die Frau verlor die Kontrolle, kurbelte noch wild am Lenkrad, wußte aber dennoch sofort, daß das alles nichts mehr nützte.

    Wie wild schien sich alles um sie zu drehen, sie wurde in den Sicherheitsgurten hin und her geworfen, das Auto fiel einen Abhang hinunter, überschlug sich mehrmals, und blieb dann knisternd liegen.

    Doch das alles merkte die Frau schon nicht mehr, nach dem ersten Überschlag war es dunkel um sie geworden. Die Polizei und Rettungskräfte, die von dem anderen Autofahrer um Hilfe gerufen wurden, kamen zu spät.

    *

    Pat fühlte sich gut. Still und gemütlich lag sie lang ausgestreckt, hatte eine warme Decke um den Körper und war nicht einmal erschreckt über den Traum, den sie gerade geträumt hatte.

    Und das war doch wohl ein Traum gewesen, oder nicht? Suchend tastete ihre Hand nach Francis, dem Kater, der es sich immer in ihrer Nähe bequem zu machen pflegte. Dann schlug sie die Augen auf, weil das Tier nicht da war.

    Was war das nun? Träumte sie noch immer?

    Dies hier war nicht ihr Zuhause, nicht ihr Bett, und es war auch kein Francis zu sehen. Statt dessen befand sie sich in einem vollkommen weißen Raum. Alles hier war von einem leuchtenden Weiß, die Wände, die Decke der Fußboden, das Bett, in dem sie lag; und auch das Nachthemd, das Pat entgegen ihrer Gewohnheit trug, war weiß.

    Gab es solche Krankenhäuser wirklich noch? So steril? So erschreckend?

    Aber war das hier überhaupt ein Krankenhaus? Die Einrichtung war dafür doch ein wenig zu spärlich, befand Pat. Es gab ja nicht einmal einen Nachttisch oder einen Schrank.

    Sie setzte sich auf und versuchte nachzudenken. Was war denn nun der Traum? Dies hier – oder ihr Unfall? Oder war am Ende der Unfall mehr gewesen?

    Alles in diesem Raum hier wirkte so überirdisch.

    War sie etwa gestorben? Und wie sollte sie das jetzt feststellen?

    Pat schaute an sich herunter, auch unter das Nachthemd.

    Wenn sie einen Unfall gehabt hatte, dann würde sie auf jeden Fall Wunden an ihrem Körper vorfinden, und seien es nur Prellungen oder Kratzer.

    Aber da war absolut nichts, nicht einmal die Narben, die sie im Verlauf ihres Lebens angesammelt hatte.

    Da stimmte doch etwas nicht!

    Doch noch bevor Pat in regelrechte Panik ausbrechen konnte, öffnete sich eine Tür, die sie vorher nicht einmal bemerkt hatte, und ein Mann trat herein.

    Er mochte um die fünfzig Jahre alt sein, hatte ein waches Gesicht und intelligente Augen. Und auch er trug ein weißes Nachthemd.

    »Kommen Sie, Pat. Gut, daß Sie endlich bei sich sind. Sie haben sich wirklich lange gewehrt. Das Tribunal wartet jetzt schon.«

    »Was für ein Tribunal? Wer sind Sie? Und wo bin ich hier? Geben Sie mir erst einmal etwas Ordentliches zum Anziehen. – So warten Sie doch!«

    Pat verhaspelte sich fast vor Aufregung, doch der Fremde ging ganz selbstverständlich voran und reagierte auf keine ihrer Fragen. Ihr blieb gar nichts anderes übrig als ihm zu folgen, wenn sie nicht in dem weißen Zimmer bleiben wollte.

    *

    »Was zum Teufel hat das denn hier zu bedeuten?« Pat war völlig verblüfft, und so entfuhr ihr dieser Ausruf, ohne daß sie darüber nachdachte. Sie war eine moderne, junge, selbstbewußte Frau, aber das, was sie hier sah, ging über ihren Verstand.

    Drei Personen, eine weiblich und zwei männlich, saßen an einem Tisch, der mitten im Nichts zu stehen schien, ebenso, wie Pat auch plötzlich im Nichts stand, und das Ganze wirkte so unrealistisch, daß sie fast verzweifelte.

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