Dr. Laurin 70 – Arztroman: Prof. Rosmann, der Kollege aus Amerika
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Über dieses E-Book
Patricia Vandenberg ist die Begründerin von "Dr. Norden", der erfolgreichsten Arztromanserie deutscher Sprache, von "Dr. Laurin", "Sophienlust" und "Im Sonnenwinkel". Sie hat allein im Martin Kelter Verlag fast 1.300 Romane veröffentlicht, Hunderte Millionen Exemplare wurden bereits verkauft. In allen Romangenres ist sie zu Hause, ob es um Arzt, Adel, Familie oder auch Romantic Thriller geht. Ihre breitgefächerten, virtuosen Einfälle begeistern ihre Leser. Geniales Einfühlungsvermögen, der Blick in die Herzen der Menschen zeichnet Patricia Vandenberg aus. Sie kennt die Sorgen und Sehnsüchte ihrer Leser und beeindruckt immer wieder mit ihrer unnachahmlichen Erzählweise. Ohne ihre Pionierarbeit wäre der Roman nicht das geworden, was er heute ist.
Als Dr. Leon Laurin seiner Patientin Eva Bachmann Anfang Dezember bestätigen konnte, dass ihre Hoffnung auf ein Kind nun endlich in Erfüllung gehen sollte, war es das schönste Weihnachtsgeschenk für sie und ihren Mann.
Acht Jahre waren Eva und Frank Bachmann verheiratet. Sie hatten sich von Anfang an Kinder gewünscht. Monat um Monat, Jahr um Jahr war vergangen, ohne dass ihnen dieser Wunsch erfüllt wurde.
Eva gab die Hoffnung aber nicht auf. Bei vielen Ärzten hatte sie Rat und Hilfe gesucht, bis sie dann zu Dr. Laurin kam.
Vor zwei Jahren hatte sich der bekannte Architekt Frank Bachmann in dem Münchener Vorort ein schönes Haus gebaut. Eva zuliebe, die in München aufgewachsen war und deren Eltern hier lebten, war er das Wagnis eingegangen, denn in seiner Heimatstadt Bremen hatte er sich längst einen Namen gemacht. Beruflich blieb ihm das Glück dann allerdings auch hier treu. Er konnte sich über einen Mangel an Aufträgen nicht beklagen.
Und Eva war nicht mehr soviel allein. Sie konnte mit ihren Eltern und ihren Geschwistern zusammen sein.
Es war gewiss nicht so, dass es in ihrer Ehe jemals Schwierigkeiten gegeben hätte. Sie waren durch eine tiefe, unzerbrechliche Liebe gebunden. Dr. Leon Laurin wusste das, und gerade deshalb fand auch er es so traurig, dass diese Ehe kinderlos geblieben war.
Eva war achtzehn Monate seine Patientin. Er hatte ihr gesagt, dass sie viel Geduld aufbringen müsse, sollte seine Behandlung Erfolg haben. Eva hatte Geduld. Sie hatte diese schon lange Jahre bewiesen.
Sie war zweiunddreißig geworden, bis sich diese bewundernswerte Geduld nun bezahlt machte.
»Wie
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Rezensionen für Dr. Laurin 70 – Arztroman
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Buchvorschau
Dr. Laurin 70 – Arztroman - Patricia Vandenberg
Dr. Laurin
– 70 –
Prof. Rosmann, der Kollege aus Amerika
Patricia Vandenberg
Als Dr. Leon Laurin seiner Patientin Eva Bachmann Anfang Dezember bestätigen konnte, dass ihre Hoffnung auf ein Kind nun endlich in Erfüllung gehen sollte, war es das schönste Weihnachtsgeschenk für sie und ihren Mann.
Acht Jahre waren Eva und Frank Bachmann verheiratet. Sie hatten sich von Anfang an Kinder gewünscht. Monat um Monat, Jahr um Jahr war vergangen, ohne dass ihnen dieser Wunsch erfüllt wurde.
Eva gab die Hoffnung aber nicht auf. Bei vielen Ärzten hatte sie Rat und Hilfe gesucht, bis sie dann zu Dr. Laurin kam.
Vor zwei Jahren hatte sich der bekannte Architekt Frank Bachmann in dem Münchener Vorort ein schönes Haus gebaut. Eva zuliebe, die in München aufgewachsen war und deren Eltern hier lebten, war er das Wagnis eingegangen, denn in seiner Heimatstadt Bremen hatte er sich längst einen Namen gemacht. Beruflich blieb ihm das Glück dann allerdings auch hier treu. Er konnte sich über einen Mangel an Aufträgen nicht beklagen.
Und Eva war nicht mehr soviel allein. Sie konnte mit ihren Eltern und ihren Geschwistern zusammen sein.
Es war gewiss nicht so, dass es in ihrer Ehe jemals Schwierigkeiten gegeben hätte. Sie waren durch eine tiefe, unzerbrechliche Liebe gebunden. Dr. Leon Laurin wusste das, und gerade deshalb fand auch er es so traurig, dass diese Ehe kinderlos geblieben war.
Eva war achtzehn Monate seine Patientin. Er hatte ihr gesagt, dass sie viel Geduld aufbringen müsse, sollte seine Behandlung Erfolg haben. Eva hatte Geduld. Sie hatte diese schon lange Jahre bewiesen.
Sie war zweiunddreißig geworden, bis sich diese bewundernswerte Geduld nun bezahlt machte.
»Wie soll ich Ihnen nur danken, Herr Dr. Laurin?«, sagte sie. »Was wird das für ein wunderschönes Weihnachtsfest werden, und nächstes Jahr sind wir schon nicht mehr allein. Ich bin so glücklich, so unendlich glücklich.«
Das bekam auch Moni zu hören, die im Vorzimmer von Dr. Laurin am Computer saß. Und sie wurde sogar umarmt, bevor Eva dann beschwingten Schrittes die Klinik verließ.
»Wie schön, wenn man sich so freuen kann«, sagte Moni sinnend. »Sie ist eine bezaubernde Frau.«
»Sie wird eine der glücklichsten Mütter werden, die mir in meiner Praxis begegnet sind, Moni«, sagte Dr. Laurin und freute sich.
»Ohne Komplikationen?«, fragte Moni.
»Ich sehe jetzt keine mehr. Sie wird nichts tun, was die Schwangerschaft gefährden könnte. Sie ist in Bestform. Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen, Moni.«
*
Eva Bachmann fuhr ganz vorsichtig, obgleich die Straßen frei und trocken waren. Sie hielt vor dem Blumengeschäft an und kaufte einen ganzen Arm voll der schönsten Blumen, dann im Delikatessengeschäft allerlei Köstlichkeiten.
Als sie dann bei ihrem Haus ankam, kam ihr Frank schon entgegen.
»Wo warst du so lange, Liebling?«, fragte er besorgt.
»Wieso bist du schon da?«, fragte sie zurück, denn mit der Tür wollte sie nicht gleich ins Haus fallen. Aber bis zum Heiligen Abend würde sie ihr Glück auch nicht in sich verschließen können, das wusste sie jetzt schon.
»Wir haben schon Weihnachtsbetrieb«, erwiderte er. »Ich kann ein paar Entwürfe zu Hause machen, oder gefällt dir das nicht?«
»Es gefällt mir sehr«, erwiderte Eva strahlend. »Hilfst du mir?«
»Liebe Güte, was hast du denn alles eingekauft?«, fragte er. »Blumen? Bist du etwa eingeladen?«
»Da würde ich doch nicht den halben Laden mitnehmen«, erwiderte sie beschwingt. »Ich wollte den Frühling ins Haus tragen.«
Frank Bachmann wunderte sich. Eva war um die Weihnachtszeit eigentlich immer nur auf Tannenduft bedacht.
Aber sie lächelte so herzlich, sie erschien ihm noch so viel schöner als sonst, dass ihm alles recht war.
Ein bisschen fasste sich Eva noch in Geduld, so schwer es ihr auch fiel. Sie ordnete die Blumen mit sehr viel Feingefühl und Geschmack in die Vasen, richtete die Leckerbissen appetitlich auf Platten und stellte eine Flasche Sekt in den Eiskübel.
»Also, es kommt großer Besuch«, sagte Frank.
»Es kommt ganz großer Besuch«, erwiderte sie. »Aber erst so etwa um den dritten August«, sagte sie, ihn mit verklärten Augen anblickend.
»Um den dritten August?«, murmelte er verblüfft, und dann weiteten sich seine Augen.
»Evi«, flüsterte er.
»Wir bekommen ein Baby, Frank, liebster Frank«, jubelte sie, und dann lag sie schon in seinen Armen. »Ich bin so glücklich, so glücklich«, stammelte sie immer wieder. »Fast wäre ich Dr. Laurin schon um den Hals gefallen.«
»Und das hätte ich dir nicht mal übelgenommen, mein Liebling«, sagte er innig, ihre Augen, ihre Wangen und dann ihren Mund küssend.
»Ich war immer glücklich, Frank«, sagte sie zärtlich, »aber wenn man sich so liebt, möchte man diese Liebe doch auch lebendig sehen.«
»Wenn man sich so liebt, ja, da konnte man alles andere vergessen.«
»Wir behalten es aber noch für uns bis Weihnachten«, sagte Eva. »Wir wollen uns erst einmal ganz allein freuen, und sie wollen ja nicht auf den Gedanken kommen, uns schon zu Weihnachten Babysachen zu schenken. Dann bringen sie bestimmt eine Wiege oder einen Kinderwagen an, aber das wollen wir doch allein aussuchen.«
Auch er war unendlich glücklich, denn manchmal hatte er gefürchtet, dass Eva sich mehr und mehr ihren Geschwistern widmen würde, die bereits Kinder hatten, ihren Eltern, die mehr Zeit hatten als er. Jetzt bewies Eva ihm wieder, dass sie ihm ganz gehörte und dass das Kind für sie der lebendige Ausdruck ihrer so wundervollen Harmonie war.
Für Frank Bachmann hatte es nie eine andere Frau gegeben. Er hatte Eva kennengelernt, als sie sechzehn war und er in München zu studieren begann. Vorher hatte sich der sehr sensible und auch etwas gehemmte Junge nie um Mädchen gekümmert. Und es hatte auch recht lange gedauert, bis aus der Freundschaft, die aus vielen gemeinsamen Interessen entstanden war, diese Liebe erwuchs.
Hier hatten sich nicht Gegensätze angezogen, sondern nur Gemeinsamkeiten, von dem einen Unterschied abgesehen, dass Eva so unglaublich optimistisch und lebensbejahend war, während Frank, der seinen geliebten Vater verloren hatte, als er vierzehn war, und dann einen Schock erlitt, als die Mutter bald wieder heiratete, eher melancholisch war. Aber Eva hatte ihm Lebensfreude eingegeben, und es war schön gewesen, dass ihre Eltern nichts gegen Frank einzuwenden hatten. Er war schon lange, bevor von Heirat die Rede sein konnte, in ihrem Haus ein und aus gegangen, und hatte da Ersatz für das gefunden, was ihm so früh verloren ging.
Finanziell war Franks Zukunft durch das Erbe seines Vaters gesichert gewesen, in menschlicher Beziehung hatte Evas Vater ihm sehr geholfen. Er hatte auch dann Verständnis gezeigt, als Frank die Chance geboten wurde, bei seinem Patenonkel in Bremen, der ein sehr bekannter Architekt war, als Teilhaber einzusteigen.
Jetzt allerdings waren die Harlanders glücklich, ihre Kinder so nahe zu wissen, denn zu ihren beiden Söhnen hatten sie nicht den gleichen innigen Kontakt wie zu ihrem Schwiegersohn.
Und deshalb dachte Frank nun auch daran, dass sie den Eltern ihr Glück nicht verbergen könnten.
»Das geht schon«, sagte Eva verschmitzt. »Am dritten Advent sind Vati und Mutti bei Jörg, am vierten bei Hannes, aber Weihnachten sind sie bei uns. Du, sie werden sich gar nicht mehr einkriegen vor Freude. Schließlich werden sie unser Baby nicht mit anderen Großeltern teilen müssen.«
Jörg war in einem Forschungsinstitut als Physiker beschäftigt. Sein Schwiegervater war auch sein Chef. Hannes lebte mit seiner jungen Familie auf dem Besitz seiner Schwiegereltern im Süden der Stadt. Beide führten glückliche Ehen, aber die Umstände führten doch zu einer leichten Lockerung der Beziehung zu den Harlanders. Nun wurden die aber entschädigt, weil ihnen Eva und Frank wieder nahe waren.
Sie verstanden sich wunderbar, und es gab nie Heimlichkeiten zwischen ihnen, aber wenn zwei Menschen so lange vergeblich auf ein Kind gehofft hatten und sich nun doch da-rauf freuen konnten, war es schon verständlich, dass sie dies für sich allein genießen wollten, um es erst einmal richtig begreifen zu können.
Kinderzimmer waren in diesem schönen Haus schon eingeplant worden, denn sie waren übereingekommen, dass sie zwei Kinder adoptieren wollten, wenn Eva im fünfunddreißigsten Lebensjahr immer noch nicht Mutter geworden