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Ricardas großer Schmerz: Dr. Norden 117 – Arztroman
Ricardas großer Schmerz: Dr. Norden 117 – Arztroman
Ricardas großer Schmerz: Dr. Norden 117 – Arztroman
eBook99 Seiten1 Stunde

Ricardas großer Schmerz: Dr. Norden 117 – Arztroman

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Über dieses E-Book

Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen.
Patricia Vandenberg ist die Begründerin von "Dr. Norden", der erfolgreichsten Arztromanserie deutscher Sprache, von "Dr. Laurin", "Sophienlust" und "Im Sonnenwinkel". Ohne ihre Pionierarbeit wäre der Roman nicht das geworden, was er heute ist.

»Geht ihr schon mal rein. Ich komm gleich nach«, forderte Felix Norden seine Schulkameraden auf, als er das Mädchen entdeckte, das auf der kleinen Mauer vor dem Gymnasium saß und blicklos vor sich hinstarrte. »Was ist los?«, erkundigte sich sein Freund Frederick und folgte Felix' Blick. Doch der hörte ihn schon gar nicht mehr und schlenderte langsam hinüber zu der jungen Frau. »Hallo«, begrüßte er sie freundlich. Ricarda hob den Kopf und sah ihn kurz an. Dann wandte sie sich wieder ab und starrte weiter Löcher in die Luft. Felix wunderte sich. »Geht's dir gut?« »Weiß nicht …, glaub schon.« Diese Antwort überzeugte den Arztsohn nicht. »Ich hab dich vor ein paar Tagen in einem Café in der Stadt gesehen«, versuchte er weiter hartnäckig, ein Gespräch aufzubauen. Das war nicht leicht, denn Ricarda hatte ganz offensichtlich nicht das geringste Interesse daran. »Ja und? Dazu ist ein Café doch da.« Träge wandte sie den Kopf und sah ihn an.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum4. Apr. 2024
ISBN9783989861954
Ricardas großer Schmerz: Dr. Norden 117 – Arztroman

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    Buchvorschau

    Ricardas großer Schmerz - Patricia Vandenberg

    Dr. Norden

    – 117 –

    Ricardas großer Schmerz

    Unveröffentlichter Roman

    Patricia Vandenberg

    »Geht ihr schon mal rein. Ich komm gleich nach«, forderte Felix Norden seine Schulkameraden auf, als er das Mädchen entdeckte, das auf der kleinen Mauer vor dem Gymnasium saß und blicklos vor sich hinstarrte.

    »Was ist los?«, erkundigte sich sein Freund Frederick und folgte Felix’ Blick.

    Doch der hörte ihn schon gar nicht mehr und schlenderte langsam hinüber zu der jungen Frau.

    »Hallo«, begrüßte er sie freundlich.

    Ricarda hob den Kopf und sah ihn kurz an. Dann wandte sie sich wieder ab und starrte weiter Löcher in die Luft.

    Felix wunderte sich.

    »Geht’s dir gut?«

    »Weiß nicht …, glaub schon.«

    Diese Antwort überzeugte den Arztsohn nicht.

    »Ich hab dich vor ein paar Tagen in einem Café in der Stadt gesehen«, versuchte er weiter hartnäckig, ein Gespräch aufzubauen. Das war nicht leicht, denn Ricarda hatte ganz offensichtlich nicht das geringste Interesse daran.

    »Ja und? Dazu ist ein Café doch da.« Träge wandte sie den Kopf und sah ihn an.

    Dabei hatte Felix das seltsame Gefühl, dass sie ihn gar nicht wahrnahm.

    »Schon. Aber du musst mindestens drei Stunden da gesessen haben. So lang hat es ungefähr gedauert, bis ich auf dem Rückweg wieder da vorbeigekommen bin.« Wie von einer geheimnisvollen Macht angezogen hatte sich Felix neben Ricarda auf die Mauer gesetzt. »Du bist neu hier, oder?« Dieses Mädchen war anders als alle, die er bisher kennengelernt hatte. Und er wollte unbedingt herausfinden, warum das so war.

    Dabei hätte er noch nicht einmal sagen können, woran dieser Eindruck lag. Sie trug Jeans und Pullover wie jeder andere Schüler am Gymnasium, und ihre Füße steckten in Turnschuhen. Ihre Haare hatte sie mit einem Gummiband zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, sodass ihr gespenstisch blasses Gesicht mit den großen dunklen Augen noch deutlicher zur Geltung kam.

    Endlich zeigte das fremde Mädchen auf der Mauer eine Gefühlsregung.

    Ein ärgerliches Funkeln blitzte in ihren Augen auf, als sie sagte:

    »Bist du von der Polizei, oder warum schnüffelst du mir nach?«

    »Das hab ich doch gar nicht getan«, verteidigte er sich energisch. »Du bist mir nur aufgefallen.«

    Der Schulgong tönte über das Gelände und rief die Schüler zur ersten Stunde. Höchste Zeit, sich endlich auf den Weg in den Kursraum zu machen. Kraftvoll drückte sich Felix von der Mauer ab und sprang herunter. Er sah Ricarda auffordernd an. Doch die machte keine Anstalten, ihm zu folgen.

    »Musst du nicht zum Unterricht?«, fragte er unverändert freundlich, dass sich Ricarda langsam aber sicher wunderte.

    Was wollte dieser gut aussehende Schüler von ihr grauer Maus? Bestimmt hatte er nichts Gutes im Sinn wie all die anderen, die sie in ihrer alten Schule tagtäglich gequält und verspottet hatten.

    »Doch!«, sagte sie, rührte sich aber keinen Millimeter vom Fleck.

    Felix haderte mit sich. Er drehte sich zu seinen Freunden um, die immer noch in einer kleinen Gruppe vor dem Schulhaus zusammenstanden und ungeduldig zu ihm hinüberstarrten. Frederick hob die Hand und winkte ihm.

    »Wenn wir jetzt nicht gehen, dann kommen wir zu spät«, machte er einen letzten Versuch, die neue Mitschülerin umzustimmen. Denn dass Ricarda zum ersten Mal hier war, daran hatte er keinen Zweifel mehr. Dieses Mädchen wäre ihm auf jeden Fall aufgefallen. Sein psychologisches Interesse war geweckt. Und vielleicht nicht nur das.

    »Was hast du denn jetzt? Ich meine, welches Fach?«

    Ratlos zuckte Ricky mit den Schultern.

    »Ich hab noch keinen Stundenplan.«

    »Soll ich mit dir gehen und dir zeigen, wo das Sekretariat ist?«, erbot er trotz der gebotenen Eile seine Hilfe.

    Obwohl Felix ausnehmend freundlich und kein bisschen herablassend oder gar unverschämt war, fuhr Ricarda die Krallen aus.

    »Bist du mein neuer Babysitter, oder was?« Sie wusste selbst nicht, warum sie so unfreundlich zu ihm war. Als sie sein betroffenes Gesicht sah, tat es ihr sofort leid.

    »Also gut«, erwiderte Felix nun doch gekränkt. Das hatte er wirklich nicht nötig. »Dann einen schönen Tag noch!« Damit drehte er sich um und eilte im Laufschritt zu seinem Freund, der als einziger noch vor der Schule stand und auf ihn wartete.

    »Ich hoffe für dich, dass die es wert ist, zu spät zu Bio zu kommen«, erklärte Frederick und hielt Felix eine der Glastüren auf, die ins Innere des Gymnasiums führte.

    »Ich fürchte, da muss ich dich enttäuschen«, gab der Arztsohn kurz angebunden zurück.

    Für den Moment konnte sich Frederick keine weiteren Erklärungen mehr erhoffen, denn sie erreichten den Biologie-Saal, an dessen Tür der Lehrer Herr Steiner stand und aufreizend lächelnd auf die Uhr sah.

    »Meine Herren, warten Sie auf eine Extra-Einladung, oder warum kommen Sie so spät?«, fragte er süffisant.

    Felix presste eine Entschuldigung durch die Lippen und schlüpfte mit Frederick durch die Tür. Doch so sehr er auch versuchte, sich in den nächsten 45 Minuten auf den Unterricht zu konzentrieren, so wenig wollte es ihm gelingen. Ständig wanderten seine Gedanken zurück zu dem fremden Mädchen mit dem seltsam leeren, abwesenden Blick. Er trachtete danach, ihr Geheimnis zu lüften und nahm sich vor, zuerst einmal ihren Namen herauszufinden. Alles weitere würde sich finden.

    Der Betriebsausflug der Behnisch-Klinik fand seinen fröhlichen Abschluss in einem Biergarten. Obwohl sich der Sommer langsam aber sicher seinem Ende entgegenneigte, hatte der Wettergott das Klinikpersonal während der Wanderung mit angenehmen Temperaturen verwöhnt, so dass die Maßkrüge mit kühlem Bier und Radler mit großem Hallo in Empfang genommen wurden.

    »Aaahh, herrlich!«, seufzte Dr. Daniel Norden, nachdem er einen tiefen Zug aus seinem Glas genommen hatte. »Das tut gut!« Als treuer Ratgeber seiner Freundin und Kollegin, der Klinikchefin Dr. Jenny Behnisch, war er natürlich genauso mit von der Partie wie seine Frau, die das ehrgeizige und vielbeachtete Projekt »Ein Bild für Mama« an der Klinik initiiert hatte.

    Dort bekamen Kinder schwer kranker Mütter die Gelegenheit, ihr Trauma in Bildern auszudrücken und mit Hilfe von Kunsttherapeuten und Kunsterziehern zu verarbeiten. Das Projekt war so erfolgreich und die Presseberichte so voller Lob, dass sich bereits viele Nachahmer fanden, die sich von Felicitas Norden über Planung und Ablauf informieren ließen.

    »Normalerweise mag ich Bier ja nicht so gerne«, gestand Fee jetzt ihrem Kollegen Dr. Rupert Sachs, der neben Daniel stand. Er arbeitete in der Psychiatrie der Behnisch-Klinik und unterstützte und förderte ihr Projekt wie viele andere Kollegen. »Aber bei diesem herrlichen Wetter gibt es nichts Besseres.«

    »Schon gar nicht nach so viel körperlicher Ertüchtigung«, gab der Arzt lächelnd zurück und deutete zum Beweis auf seine strammen Waden, die aus den Kniebundhosen herauskamen.

    Hinter seinem Rücken bemerkte Fee den begehrlichen Blick einer Kollegin, die etwas entfernt mit anderen Mitarbeitern zusammenstand. Schon den ganzen Tag war Felicitas aufgefallen, dass Rupert Sachs und Tatjana Carlsson immer wieder tiefe Blicke getauscht hatten. Zu einem Gespräch hatten sie jedoch keine Gelegenheit gehabt.

    »Ach, ich liebe solche Veranstaltungen«, schwärmte Jenny Behnisch und lenkte Fee von ihren Betrachtungen ab.

    »Es ist wirklich ein ganz besonders gelungener Tag gewesen«, erwiderte sie herzlich und hob den

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