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Sein weicher Kern: Dr. Norden Extra 185 – Arztroman
Sein weicher Kern: Dr. Norden Extra 185 – Arztroman
Sein weicher Kern: Dr. Norden Extra 185 – Arztroman
eBook95 Seiten1 Stunde

Sein weicher Kern: Dr. Norden Extra 185 – Arztroman

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Über dieses E-Book

Nun gibt es eine Sonderausgabe – Dr. Norden Extra

Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben.
Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen.

»Was soll das heißen? Sie haben es nicht geschafft?« Die Verwaltungsdirektorin saß am Schreibtisch. Ihre eng zusammenstehenden Augen blitzten gefährlich unter dem ultrakurzen Pony hervor. »Es tut mir wirklich leid.« Der Pfleger Sascha stand vor dem Schreibtisch und rang die Hände. »Ich bereite mich schon seit Tagen auf mein Referat zum Thema ›Therapeutische Nutzung von Antikörpern unter biochemischen Gesichtspunkten‹ vor, das ich heute Nachmittag halten muss. Wenn ich schlecht abschneide, vergeige ich mir die Chancen, bei dem besten Professor Praktikum machen zu dürfen. Deshalb wollte ich …« Elsa Blume hob die Hände. »Ihr Engagement für Ihr Studium in allen Ehren, Herr Kronseder. Aber wenn Ihre Arbeit so sehr darunter leidet, sollten Sie darüber nachdenken, das Studium …« »Frau Blume, eine Frau mit einem so schönen Namen kann doch nicht so hart sein.« Sascha klimperte mit den Wimpern. »Sobald ich mein Referat gehalten habe, kümmere ich mich selbstverständlich sofort um die Auflistung der aussortierten medizinischen Geräte.« Er zauberte sein schönstes Lächeln hervor, das normalerweise seiner Freundin Anneka Norden vorbehalten war. In sein Versprechen hinein klopfte es. Elsa atmete auf. Höchste Zeit, diesen Schwätzer loszuwerden. »Ja, bitte?«
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum2. Jan. 2024
ISBN9783989367791
Sein weicher Kern: Dr. Norden Extra 185 – Arztroman

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    Buchvorschau

    Sein weicher Kern - Patricia Vandenberg

    Dr. Norden Extra

    – 185 –

    Sein weicher Kern

    Patricia Vandenberg

    »Was soll das heißen? Sie haben es nicht geschafft?« Die Verwaltungsdirektorin saß am Schreibtisch. Ihre eng zusammenstehenden Augen blitzten gefährlich unter dem ultrakurzen Pony hervor.

    »Es tut mir wirklich leid.« Der Pfleger Sascha stand vor dem Schreibtisch und rang die Hände. »Ich bereite mich schon seit Tagen auf mein Referat zum Thema ›Therapeutische Nutzung von Antikörpern unter biochemischen Gesichtspunkten‹ vor, das ich heute Nachmittag halten muss. Wenn ich schlecht abschneide, vergeige ich mir die Chancen, bei dem besten Professor Praktikum machen zu dürfen. Deshalb wollte ich …«

    Elsa Blume hob die Hände.

    »Ihr Engagement für Ihr Studium in allen Ehren, Herr Kronseder. Aber wenn Ihre Arbeit so sehr darunter leidet, sollten Sie darüber nachdenken, das Studium …«

    »Frau Blume, eine Frau mit einem so schönen Namen kann doch nicht so hart sein.« Sascha klimperte mit den Wimpern. »Sobald ich mein Referat gehalten habe, kümmere ich mich selbstverständlich sofort um die Auflistung der aussortierten medizinischen Geräte.« Er zauberte sein schönstes Lächeln hervor, das normalerweise seiner Freundin Anneka Norden vorbehalten war.

    In sein Versprechen hinein klopfte es. Elsa atmete auf. Höchste Zeit, diesen Schwätzer loszuwerden.

    »Ja, bitte?«

    Dr. Lammers steckte den Kopf durch die Tür.

    Sofort schlug Elsa Blumes Herz schneller. Seit seiner Essenseinladung war alles anders zwischen ihnen. Wann immer sie aufeinandertrafen, prickelte die Luft wie Champagner. An diesem Morgen war es genauso. Aber nur so lange, bis sie sich an das Katz-und-Maus-Spiel erinnerte, das er seither mit ihr spielte. Aber nicht mit ihr!

    »Darf ich dich kurz stören?« Ein Blick hinüber zum Pfleger. »Respektive befreien?«

    »Komm rein! Wir waren ohnehin gerade fertig.« Elsa wandte sich an Sascha. »Ihnen wünsche ich viel Glück für das Referat heute Nachmittag.« Die Botschaft kam an.

    Sascha trollte sich murrend. Volker schloss die Tür hinter ihm.

    »Sie mal einer an! Als barmherzige Samariterin habe ich dich bisher nicht erlebt«, schmunzelte Volker.

    Er stützte sich auf den Schreibtisch. Beugte sich ein Stück vor. Sah ihr tief in die Augen.

    Elsa erwiderte seinen Blick.

    »Ob du es glaubst oder nicht: Es gibt viele Seiten, die du noch nicht an mir kennst.«

    »Dann wird es Zeit, sie zu erforschen.« Volker Lammers’ Augen glitzerten.

    Elsa sah schnell weg. Nicht schon wieder in die Falle tappen! Diesmal nicht, Freundchen!

    »Was kann ich für dich tun?«

    »Oh, oh, warum so förmlich?« Lammers richtete sich auf. »Ehrlich gesagt hatte ich darauf gehofft, ebenso zuvorkommend behandelt zu werden wie dieser junge Schnösel.«

    »Tut mir leid, wenn ich dich enttäuschen muss. Das Leben ist nun mal kein Ponyhof.« Elsa Blume zog einen Ordner zu sich heran und klappte ihn auf. »Du bist doch sicher nicht hier, um mir irgendwelche Komplimente abzuluchsen.«

    »Stimmt. Ich wollte dich fragen, ob du mir freundlicherweise das tragbare Röntgengerät aus dem Lager ausleihen könntest. Meines ist kaputt gegangen.«

    »Ist das nicht das Gerät, das du dem Pfarrer für diese Klinik in Südafrika zur Verfügung stellen wolltest?«

    »Richtig.« Volker Lammers räusperte sich.

    »Da hattest du ja richtig Glück, dass ich diese Spende abgelehnt habe.«

    »Ich kann es also haben?«

    »Selbstverständlich.«

    Dr. Lammers wollte sich schon abwenden, als Elsa ihn noch einmal zurückrief.

    »Aber nur, wenn ich im Gegenzug endlich die Patientendokumentationen bekomme. Deine sind die einzigen, die noch ausstehen.«

    Lammers fuhr mit der Hand übers Kinn.

    »Ja, richtig. Ich kümmere mich gleich heute Abend darum.«

    Elsa lehnte sich zurück und schlug die Beine übereinander. Diesen Sieg ließ sie sich nicht mehr nehmen.

    »Ich brauche sie aber bis heute Mittag. Nur zur Erinnerung: Du hast sie mir schon letzte Woche versprochen.« Sie lächelte engelsgleich. »Keine Dokumentation. Kein Röntgengerät.«

    *

    »Setzt du dich bitte wieder hin, Maria! Das ist nicht nett. Die anderen haben noch nicht fertig gegessen.« Selbst Anneka Norden war ihr Tonfall fremd. Doch eines hatte sie in ihrem Praktikum in der betreuten Wohngruppe der Jugendhilfe schnell gelernt: Wenn sie sich durchsetzen wollte, musste sie ab und zu streng sein. Sonst hatten die Jugendlichen keinen Respekt vor ihr. Und was dann passierte, konnte sie an zwei Fingern abzählen.

    Maria rollte mit den schwarz geschminkten Augen und ließ sich zurück auf den Stuhl fallen.

    »Ich will aber nicht bis morgen früh hier sitzen.« Ihr funkelnder Blick traf Salam. Die Sechzehnjährige hatte noch keinen Bissen angerührt. »Bis drei muss ich mit den Hausaufgaben fertig sein, weil ich danach zum Kickboxen will. Wenn ich wegen der lahmen Ente zu spät komme, kann sie was erleben.« Maria krempelte die Ärmel hoch und ballte die Hände zu Fäusten.

    Die anderen Jugendlichen am Tisch johlten und klatschten. Vor ein paar Tagen noch wäre Anneka ihr auf den Leim gegangen. Ein Glück, dass sie schnell lernte.

    »Richtig. Du hast einen Wettkampf. Gegen wen musst du antreten?«

    Maria zog den rechten Mundwinkel hoch.

    »Warum willst du das wissen? Du kennst die Leute doch eh nicht.«

    »Gegen Chrissy aus deiner Parallelklasse? Oder gegen Dita aus Haidhausen?«

    Maria stand der Mund offen.

    »Woher …«

    »Ich habe neulich beim Training zugesehen. Cool, wie du das machst.« Anneka nickte anerkennend. »Außerdem ist deine Kondition besser als die der anderen Mädchen.«

    Maria warf sich in die Brust.

    »Kein Wunder. Ich habe ja auch doppelt so viel trainiert.« Ihre Wangen leuchteten vor Stolz. »Dann glaubst du, dass ich gewinnen kann?«

    »Wenn du clever kämpfst, auf jeden Fall.« Anneka sah sich um. Die anderen Jugendlichen am Tisch hatten inzwischen aufgegessen. Nur Salam saß noch immer da und stocherte im Reis herum.

    »Ihr könnt jetzt aufstehen.« Anneka klatschte in die Hände. »Niko, du hast heute Tischdienst. Vito hilft dir dabei. Ihr anderen könnt gehen.«

    Sie hatte noch nicht ausgesprochen, als die Lautstärke ein paar Dezibel nach oben schnellte. Stühle wurden gerückt. Geschirr und Töpfe klapperten. Annekas Kollege, der Sozialpädagoge Julian, schlichtete eine Rangelei.

    Im Handumdrehen waren alle Jugendlichen verschwunden. Alle, bis auf Salam.

    Anneka überlegte nicht lange. Sie nahm ihr Glas und gesellte sich zu dem Mädchen, das vor drei Jahren aus Eritrea gekommen war. Nach Stationen in verschiedenen Städten lebte sie nun seit ein paar Monaten in der betreuten Wohngruppe.

    »Hast du keinen Hunger?«

    Kopfschütteln.

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