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Leidenschaft, die mich verbrennt
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eBook201 Seiten2 Stunden

Leidenschaft, die mich verbrennt

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Über dieses E-Book

Ein kurzer Blick in das Juweliergeschäft in Sydney, und das Schicksal von Ex-Formel-Eins-Weltmeister Royce Grantham ist besiegelt: Er sieht den unermesslich wertvollen Opal "The Heart of Fire" - und eine bildschöne junge Frau, der er von der ersten Sekunde an verfällt. Er will sie kennenlernen, sie haben, sie nie wieder von sich lassen! Doch Melanie hat sich nach dem tragischen Ende ihrer Ehe geschworen, Männern für immer aus dem Weg zu gehen. Eine Herausforderung für Royce!

SpracheDeutsch
HerausgeberCORA Verlag
Erscheinungsdatum28. Feb. 2022
ISBN9783751513685
Leidenschaft, die mich verbrennt
Autor

Miranda Lee

Miranda Lee und ihre drei älteren Geschwister wuchsen in Port Macquarie auf, einem beliebten Badeort in New South Wales, Australien. Ihr Vater war Dorfschullehrer und ihre Mutter eine sehr talentierte Schneiderin. Als Miranda zehn war, zog die Familie nach Gosford, in die Nähe von Sydney. Miranda ging auf eine Klosterschule. Später entschied sie sich für eine Karriere als Informatikerin, die endete, als sie heiratete, drei Töchter bekam und die Familie ein großes Stück Land erwarb. Dort züchtete Miranda Windhunde, Pferde und Ziegen, aber all das genügte ihr nicht. Sie wollte kreativ sein und gleichzeitig Geld verdienen! Als ihre Schwester ihr vorschlug, doch mal eine Romance zu schreiben, wurde sie nachdenklich. Sie fand die Idee gut – es klang interessant, und sie konnte es von zu Hause aus machen. Aber es dauerte zehn lange Jahre, bis ihr erster Liebesroman tatsächlich veröffentlicht wurde. Mittlerweile waren Miranda, ihr Mann und die drei Töchter zurück an die Küste gezogen, wo sie bei Sonne, Sand und Meer ihr Leben genossen. Langsam stellten sich die ersten Erfolge ein, und ziemlich wagemutig machte Miranda die Zusage, eine Miniserie, die aus sechs Büchern bestand, innerhalb von neun Monaten abzuliefern. Sie wird es ihrem Mann nie vergessen, dass er seinen gut bezahlten Job als leitender Angestellter aufgab, um sie zu unterstützen und den Haushalt zu organisieren. Zahlreiche weitere Liebesromane folgten, sexy, leidenschaftlich, spannend und mit sehr lebendig geschilderten Hauptfiguren. Miranda Lee hat einen Grundsatz: Langweile niemals deine Leserinnen! Millionen Fans in aller Welt sind sich einig: Diesem Grundsatz bleibt Miranda Lee in allen Romances treu.

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    Buchvorschau

    Leidenschaft, die mich verbrennt - Miranda Lee

    IMPRESSUM

    Leidenschaft, die mich verbrennt erscheint in der Verlagsgruppe HarperCollins Deutschland GmbH, Hamburg

    © by Miranda Lee

    Originaltitel: „Passion & The Past"

    erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London

    Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.

    © Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA, Band 1175

    Umschlagsmotive: Harlequin Books S.A., Getty Images / -M-I-S-H-A-

    Veröffentlicht im ePub Format in 2/2022

    E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

    ISBN 9783751513685

    Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.

    CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

    Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:

    BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY

    Alles über Roman-Neuheiten, Spar-Aktionen, Lesetipps und Gutscheine erhalten Sie in unserem CORA-Shop www.cora.de

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    1. KAPITEL

    Ein Blick auf den großen schwarzen Opal in der Schaufensterauslage genügte, und Royce wusste, dass er ihn haben musste.

    So war er immer schon gewesen. Schnell entschlossen, zielstrebig und unbeirrbar, was die Verwirklichung seiner Wünsche und Ziele betraf. Mit zehn Jahren wollte er Go-Cart-Meister der englischen Midlands werden. Mit vierzehn war er es. Mit neunzehn machte er sich daran, die Weltmeisterschaft in der Formel Eins anzustreben.

    Diesmal allerdings kostete es ihn dreizehn Jahre, sein hoch gestecktes Ziel zu erreichen. Dreizehn lange, harte, gefährliche Jahre. Im darauf folgenden Jahr hatte er sich den Weltmeistertitel noch einmal geholt, um dann die Motorsportwelt mit der Ankündigung seines Rücktritts vom Rennsport zu überraschen. Was aber hätte es ihm gebracht, weiterzumachen? Er hatte sich der Herausforderung gestellt, sein Ehrgeiz war befriedigt. Zeit, sich ein neues Ziel zu suchen.

    Das alles lag jetzt achtzehn Monate zurück, in denen er die Welt bereist hatte, um sich in Ruhe alle jene Orte anzusehen, die er aus der Perspektive des Formel-Eins-Pilots nie wirklich kennen gelernt hatte. Überdies hatte er sich zum Sammler schöner und wertvoller Objekte entwickelt. Ganze Wagenladungen von Schätzen hatte er bereits nach Hause geschickt, um damit die sechzig Zimmer des Herrenhauses aus dem achtzehnten Jahrhundert auszustatten, das er vor zwei Jahren in Yorkshire erworben hatte. Dorthin wollte er bald zurückkehren.

    Jetzt, da er nicht länger seinen Hals auf der Rennstrecke riskierte, glaubten viele seiner Freunde, er würde vielleicht heiraten und eine Familie gründen. Aber Heirat hatte nie an erster Stelle auf Royces Wunschliste gestanden, und daran würde sich auch in Zukunft nichts ändern.

    Den Blick auf den Opal im Schaufenster gerichtet, schweiften seine Gedanken ab. Wie mochten die australischen Frauen sein? Er hatte noch keine Zeit gehabt, eine kennen zu lernen. Erst tags zuvor war er nachmittags in Sydney gelandet und mit einem Mietwagen direkt vom Mascot Airport zum Regency Hotel gefahren. Dort hatte er sich erst einmal ausgeschlafen und nach einem ausgiebigen Brunch am späten Vormittag einen Stadtbummel gemacht. Als er bei seiner Rückkehr ins Hotel an den Läden im Foyer vorbeigeschlendert war, hatte der Opal im Schaufenster seine Aufmerksamkeit erregt.

    Royce studierte die Tafel auf der Sicherheitsglasvitrine, in der der Edelstein präsentiert wurde.

    „,Heart of Fire‘. Ein seltener und kostbarer, feuriger schwarzer Opal von 1260 Karat. Wird anlässlich des Jahresballs von Whitmore Opals am Freitag, dem 21. Juli, im Ballsaal des Regency Hotels als ungeschliffenes Sammlerstück versteigert. Eintrittskarten für den Ball können hier oder in der Whitmore Opals-Filiale auf den Rocks erworben werden. Die Ballkönigin erhält als Preis einen herrlichen massiven Opalanhänger im Wert von zehntausend Dollar."

    Eine Auktion am einundzwanzigsten Juli. Das war noch über einen Monat, und bis dahin wollte er längst in Melbourne sein. Er hatte jedoch die Erfahrung gemacht, dass es oft möglich war, schon im Vorfeld einer Auktion ein Gebot abzugeben. Ja, er würde dem Chef von Whitmore Opals einfach ein Angebot machen, das dieser nicht ausschlagen konnte.

    Royce überlegte gerade, wer der Chef von Whitmore Opals war und wie viel er ihm würde bieten müssen, als eine Frau in dem Laden seine Aufmerksamkeit erregte … eine Frau mit schwarzem Haar, dunklen Augen, einem Teint wie Porzellan und einem Gesicht, das dem Gemälde eines alten italienischen Meisters entliehen schien. Sie unterhielt sich mit einer der Verkäuferinnen und zeigte ihr etwas in einer Einkaufstüte.

    Wie verzaubert betrachtete Royce ihr wunderschönes, aber ernstes Gesicht. Vor allem die Augen spiegelten eine tiefe Traurigkeit wider. Er dachte gerade, noch nie eine derart anrührende Mischung aus Schönheit und Trostlosigkeit gesehen zu haben, als die Frau lächelte, ein so strahlendes und überraschend sinnliches Lächeln, dass Royces männliche Instinkte auf der Stelle reagierten. Der Opal war vergessen, verdrängt von einem wesentlich mächtigeren, ursprünglichen Begehren.

    Erregt beobachtete Royce die schöne Unbekannte durch das Schaufenster, während sein Verstand fieberhaft nach einem Weg suchte, sie kennen zu lernen. Sein Blick glitt begehrlich über ihr makelloses Gesicht, die elegante Linie ihres Halses, den vollen, sinnlichen Mund. Warum in aller Welt versteckte eine so schöne Frau ihren Körper unter derart hässlicher Kleidung? Dieser triste grüne Trenchcoat war einfach grässlich, und das schwarze Kleid darunter wirkte genauso unförmig und plump wie die flachen schwarzen Gesundheitsschuhe.

    Schwarz war eine Farbe, die Royce an Frauen allenfalls bei den Dessous reizte. Diese Frau hätte er in Purpurrot, Smaragdgrün oder Pfauenblau gekleidet und ihre zarten Fesseln mit hochhackigen zierlichen Sandaletten geschmückt.

    Verdammt, sie stand im Begriff, den Laden zu verlassen!

    Geistesgegenwärtig sprang Royce vor, so dass er mit der Frau vor der Ladentür zusammenprallte.

    „Verzeihen Sie. Ich bin untröstlich, entschuldigte er sich und griff unter ihren Ellbogen. „Alles in Ordnung?

    „Ja, danke", erwiderte sie kühl.

    Von nahem betrachtet war sie noch hinreißender. Sein Verlangen nach ihr wuchs. Erleichtert stellte er fest, dass sie keinen Ring trug, denn verheiratete Frauen waren für ihn tabu. „Ich hätte besser aufpassen müssen. Darf ich Sie als Wiedergutmachung zu einem Kaffee einladen?"

    Sie blickte zu ihm auf. Bestürzt bemerkte Royce das Aufblitzen von Furcht in den unergründlichen Tiefen ihrer dunklen Augen. Was hatte sie in seinem Gesicht gesehen, um so zu reagieren? Hatte sein gewinnender Charme nicht über seine begehrlichen Absichten hinwegtäuschen können?

    „Nein, danke, flüsterte die Unbekannte stockend. „Ich … muss gehen. Im nächsten Moment eilte sie durch das Foyer, verließ das Hotel und bestieg eines der wartenden Taxis. Sie war fort, ehe Royce sich die Nummer des Taxis merken konnte.

    „Verdammt!" Er hasste es zu verlieren, selbst wenn es sich nur um eine flüchtige Laune handelte.

    Eine flüchtige Laune? Das wurde der Leidenschaft, die ihn beim Blick in diese verführerischen dunklen Augen übermannt hatte, wohl nicht gerecht. Was hätte er darum gegeben, nicht Furcht, sondern lustvolle Ekstase darin aufleuchten zu sehen!

    Plötzlich kam ihm eine Idee. Kurz entschlossen machte er kehrt und betrat die Filiale von Whitmore Opals.

    Gemma war in Gedanken noch ganz bei Melanies unerwartetem Besuch, als ein dezentes Räuspern sie aufschreckte. Jemand hatte den Laden betreten, ein gut aussehender Mann mit einem markanten Gesicht und auffallend blauen Augen.

    „Verzeihen Sie, Miss. Sein Akzent war unverkennbar britisch. „Die Dame, mit der Sie eben sprachen, die mit dem schwarzen Haar … ich bin sicher, dass ich sie kenne. Ist sie zufällig Engländerin?

    „Melanie? Nein, nein, sie ist Australierin. Zumindest glaube ich es."

    Gemma verstummte nachdenklich, denn ihr wurde plötzlich bewusst, wie wenig sie von Melanie wusste, außer dass sie schon länger als Haushälterin auf Belleview arbeitete und vor Jahren auf tragische Weise ihren Ehemann und ihr Baby durch einen Autounfall verloren hatte.

    „Sie kennen die Dame demnach persönlich?", wollte der englische Tourist von ihr wissen.

    Gemma lächelte. „Ja, allerdings. Sie arbeitet für meinen Schwiegervater."

    „Ihren Schwiegervater? Er sah sie forschend an. „Sie sehen viel zu jung aus, um schon verheiratet zu sein.

    „Aber sie ist verheiratet", ließ sich eine männliche Stimme vernehmen.

    „Nathan!" Gemmas Freude beim unerwarteten Anblick ihres attraktiven Ehemannes erfuhr sofort einen Dämpfer, als sie den finsteren Blick bemerkte, mit dem Nathan den Fremden bedachte. Glaubte er etwa, der Engländer habe mit ihr geflirtet?

    „Das ist … mein Mann", sagte sie verunsichert. Es war nicht das erste Mal, dass Nathan sie mit seiner übertriebenen Eifersucht in Verlegenheit brachte. Anfangs hatte sie sich dadurch noch geschmeichelt gefühlt, aber inzwischen störte es sie immer mehr.

    „Nathan Whitmore", sagte Nathan kühl und reichte dem Fremden die Hand.

    „Angenehm. Royce Grantham."

    „Dachte ich mir doch, dass Sie es sind, erwiderte Nathan alles andere als begeistert. „Verraten Sie mir, was sucht der große Royce Grantham an diesem Ende der Welt?

    Erstaunt betrachtete Gemma den Fremden genauer. Weder der Name noch das Gesicht sagten ihr etwas. Was nicht verwunderlich war. Sie war noch nicht lange in Sydney, und in den zwei Monaten, seit sie in der Filiale von Whitmore Opals arbeitete, war ihr erst richtig bewusst geworden, wie weltfremd sie auf den Opalfeldern draußen im Busch aufgewachsen war. Das Regency Hotel galt in Sydney als Mekka für Berühmtheiten auf der Durchreise, und natürlich kamen sie auch als Kunden in den Laden. Gemma erkannte sie nie und wurde deswegen von ihren Kolleginnen oft geneckt.

    „Ich mache Urlaub, antwortete Royce Grantham gelassen. „Gerade erst bin ich in Ihrer schönen Stadt angekommen und habe begonnen, die Sehenswürdigkeiten zu bewundern.

    „Das habe ich bemerkt."

    Gemma wäre bei Nathans zweideutigem Kommentar am liebsten im Boden versunken, aber Royce Grantham wirkte unbeeindruckt. „Der herrliche Opal im Schaufenster hat mein Interesse erregt. Ich wollte mich danach erkundigen."

    Unwillkürlich sah Gemma ihn an. Das war eine Lüge, oder zumindest nicht die ganze Wahrheit. Denn zu allererst hatte Royce Grantham sie nach Melanie ausgefragt.

    „Leider werde ich nicht mehr hier sein, wenn die Auktion stattfindet, fuhr er fort. „Ist es richtig, dass Sie der Inhaber von Whitmore Opals sind, Mr Whitmore?

    „Nein, das bin ich nicht."

    Da Nathan keine Anstalten machte, eine weitere Erklärung hinzuzufügen, sprang Gemma ein. „Whitmore Opals gehört dem Vater meines Mannes", sagte sie rasch. Nathans Unhöflichkeit war ihr ungemein peinlich. Sie hasste es, wenn er sich so benahm. Glücklicherweise schien Mr Grantham nicht verärgert. Überhaupt machte er nicht den Eindruck eines Mannes, der leicht zu verunsichern war.

    „Der Schwiegervater, von dem Sie sprachen?", fragte er.

    „Genau. Mr Byron Whitmore."

    „Und wo kann ich ihn finden?"

    Gemma nahm eine der Geschäftskarten aus dem Ständer auf der Ladentheke und reichte sie Royce mit einem besonders freundlichen Lächeln. „Die Hauptverwaltung von Whitmore Opals ist nicht weit von hier. Byron ist normalerweise mindestens bis fünf in seinem Büro. Sollten Sie ihn aber nicht antreffen, fragen Sie nach Jade, seiner Tochter, oder nach Mr Kyle Armstrong. Er ist der Marketingdirektor."

    Der Engländer erwiderte ihr Lächeln. „Vielen Dank, Mrs Whitmore. Sie waren sehr liebenswürdig. Mr Whitmore." Er nickte Nathan kurz zu und verließ den Laden.

    „Ich dachte, ich schau mal herein und überrasche dich mit einer Einladung zum Mittagessen, sagte Nathan, nachdem Royce fort war. „Wie es aussieht, bin ich gerade rechtzeitig aufgetaucht.

    Gemma sah ihn verärgert an. „Was soll das heißen?"

    Er seufzte gereizt. „Hol deinen Mantel, Gemma. Ich möchte nicht vor anderen Leuten mit dir streiten."

    Gemma schaute sich um und bemerkte, dass ein paar Kunden bereits neugierige Blicke in ihre Richtung warfen, während ihre Kolleginnen den Wortwechsel taktvoll ignorierten. Rasch eilte Gemma ins Hinterzimmer und holte ihren Mantel und ihre Tasche.

    „Ich gehe essen, sagte sie, als sie an den beiden anderen Verkäuferinnen vorbeikam. „Gegen zwei bin ich zurück.

    Sobald sie und Nathan das Hotel verlassen hatten, ließ sie ihrer Empörung freien Lauf. „Du hattest keinen Grund, diesem Mann so unhöflich zu begegnen, Nathan!"

    „Oh doch, den hatte ich. Er fasste Besitz ergreifend ihren Arm. „Vermutlich wirst du mir jetzt erzählen, dass du keine Ahnung hast, wer Royce Grantham ist.

    „Das habe ich wirklich nicht. Ich weiß von diesem Gentleman lediglich, dass er Engländer ist."

    „Er ist kein Gentleman. Nicht im Entferntesten."

    „Du kennst ihn also?"

    „Ich habe über ihn gelesen."

    „Was ist er denn? Ein Filmstar oder so etwas?"

    Nathan lachte abfällig. „Oder so etwas trifft es ziemlich genau. Er ist zweifacher Formel-Eins-Weltmeister und steht in dem Ruf, der halsbrecherischste, rücksichtsloseste Fahrer aller Zeiten zu sein."

    „Ach ja? Und was hat das mit mir zu tun?"

    „In Beziehung auf Frauen gilt er als nicht minder rücksichtslos. Er ist ein Weiberheld der schlimmsten Sorte, und ich will nicht, dass er um meine Frau herumscharwenzelt."

    Meine Frau! Allmählich begann Gemma es zu hassen, wie Nathan das sagte. Sie hatte einen Namen. Sie war eine Person, kein Besitz!

    „Du hast das völlig missverstanden, Nathan, erklärte sie und seufzte. „Mr Grantham war überhaupt nicht an mir interessiert. Wenn du es unbedingt wissen willst, er kam in den Laden, um sich nach Melanie zu erkundigen.

    „Melanie?"

    „Ja, sie war vorbeigekommen, um mir ihr Verlobungsgeschenk für Jade und Kyle zu zeigen und uns an das Abendessen zu erinnern, das Byron für die beiden heute Abend gibt. Offenbar hatte Mr Grantham Melanie durch das Schaufenster bemerkt und glaubte, sie zu kennen."

    „Du meine Güte, Gemma, bist du wirklich auf diesen uralten Trick hereingefallen? Natürlich wollte er dich kennen lernen. Als ob irgendein Mann Melanie auch nur eines Blickes würdigen würde, wenn ein so bezauberndes Geschöpf wie du in der Nähe ist. Gütiger Himmel! Nathan blieb stehen und betrachtete Gemma halb ärgerlich, halb besorgt. „Darling, wann wirst du endlich einsehen, wie verdorben diese Welt ist?

    „Ich hasse es, wenn du so redest, Nathan, wehrte Gemma ab. „Es war immer meine Überzeugung, dass die meisten Menschen im Grunde gut sind, und ich möchte daran festhalten. Bitte versuch nicht, mich zu verändern.

    Sein Blick war so voller Liebe, dass Gemma dahinschmolz. In solchen Momenten vergab sie ihm alles, auch seine übertriebene Eifersucht und seinen Zynismus. „Als ob ich mir je wünschen würde, dich zu verändern, Darling", flüsterte er und küsste sie zärtlich auf den Mund. Als sein Kuss jedoch leidenschaftlicher wurde, wich Gemma zurück.

    „Nathan, wir sind mitten auf der Straße!"

    „Na und?"

    „Macht es dir Spaß, mich in Verlegenheit zu bringen?"

    „Vielleicht möchte ich mich nur vergewissern, dass man dich immer noch in Verlegenheit bringen kann", entgegnete er rätselhaft. „Komm, lass uns essen gehen. Dabei kannst du mir ja

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