Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Mein Herz und deine Krone?
Mein Herz und deine Krone?
Mein Herz und deine Krone?
eBook184 Seiten2 Stunden

Mein Herz und deine Krone?

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Prinzessin Eva spürt ein verräterisches Prickeln, als sie den Ballsaal betritt und ihren Verlobten erblickt. Auch wenn ihre Verbindung einst zum Wohl ihres Landes arrangiert wurde, ist sie vom ersten Moment an heimlich in den König von St. Ancilla verliebt. Doch was empfindet er? Wird er lernen sie zu lieben, wenn sie erst einmal verheiratet sind? Oder wird es ihr endgültig das Herz brechen, weil er ihr immer noch die kalte Schulter zeigt? Kaum schwebt sie in Pauls starken Armen über das Parkett, schockiert er sie mit einem folgenschweren Geständnis …

SpracheDeutsch
HerausgeberCORA Verlag
Erscheinungsdatum15. Juni 2021
ISBN9783733718794
Mein Herz und deine Krone?
Autor

Annie West

Annie verbrachte ihre prägenden Jahre an der Küste von Australien und wuchs in einer nach Büchern verrückten Familie auf. Eine ihrer frühesten Kindheitserinnerungen besteht darin, nach einem Mittagsabenteuer im bewaldeten Hinterhof schläfrig ins Bett gekuschelt ihrem Vater zu lauschen, wie er The Wind in the Willows vorlas. So bald sie lesen konnte, entdeckte sie die Welt der Romane für sich. Sie verschlang Abenteuerromane und bestaunte die Märchen Illustrationen. In ihren Gedanken, war sie eine der tanzenden Prinzessinen, Rapunzel, eine schlafende Schönheit und natürlich Cinderella. Ausflüge in die Bücherei wurden zu einem regelmäßigen Vergnügen, bei dem sie ferne Welten entdecken und sich in tagträumen verlieren konnte, in denen sie die Heldin in einer der Geschichten spielt. Durch ihre Familie wurde Annie nicht nur ermutigt eine Leidenschaft für Bücher zu entwickeln, sondern sie brachten ihr auch bei das Reisen und den australischen Busch zu lieben. Oft schaffte sie es alle drei Dinge zu kombinieren. Auf ihren Wanderungen und beim Zelten hatte sie immer einen Roman mit im Gepäck. Schon früh wurde sie verrückt nach Liebesromanen. In ihrer Jugend verbrachte sie viele lange Nachmittage damit mit ihrem besten Freund Tennis zu spielen. Zwischen den schier endlosen Sätzen auf kochend heißem Kies, wankten sie zu dem Haus ihres Freundes, um sich wieder zu erholen. Dieses Haus war vollgestopft mit Büchern. Alle mit der markanten Rose auf dem Cover. So geschah es, dass Annie Liebesromane für sich entdeckte und seitdem nicht mehr davon loskam. Glücklicherweise fand sie ihren eigenen romantischen Helden, während sie auf der Universität studierte. Trotz dieser schönen Ablenkung vollendete sie ihr Studium mit Auszeichnung. Außerdem hatte sie weiterhin das Glück viel reisen zu können. Als Rucksacktourist durchstreifte sie Ägypten und Griechenland, trampte durch Neuseeland, bestaunte Sehenswürdigkeiten in Europa und lebte eine Zeit lang in Deutschland. Annie verließ die Universität ohne konkreten Karriereplan in der Tasche zu haben und nahm eine Stelle im öffentlichen Dienst an. Die beste Vorbereitung für einen Autor! In ihrem ersten dauerhaften Job, verbrachte sie sechs Wochen damit den Regierungs Beschaffungsleitfaden Korrektur zu lesen. Jedes. Einzelne. Wort. Davon. Den Text eines Romans zu kontrollieren macht eindeutig mehr Spaß. Für mehrere Jahre schrieb, berichtigte, änderte und verbesserte Annie Regierungspläne, Kabinettentwürfe und Berichte für das ...

Ähnlich wie Mein Herz und deine Krone?

Titel in dieser Serie (100)

Mehr anzeigen

Ähnliche E-Books

Zeitgenössische Romantik für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Mein Herz und deine Krone?

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Mein Herz und deine Krone? - Rita Koppers

    IMPRESSUM

    JULIA erscheint in der Verlagsgruppe HarperCollins Deutschland GmbH, Hamburg

    © 2020 by Annie West

    Originaltitel: „The King’s Bride by Arrangement"

    erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London

    in der Reihe: MODERN ROMANCE

    Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.

    © Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA, Band 2496 06/2021

    Übersetzung: Rita Koppers

    Abbildungen: Harlequin Books S.A., alle Rechte vorbehalten

    Veröffentlicht im ePub Format in 06/2021 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.

    E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

    ISBN 9783733718794

    Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.

    CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

    Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:

    BACCARA, BIANCA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY

    Alles über Roman-Neuheiten, Spar-Aktionen, Lesetipps und Gutscheine erhalten Sie in unserem CORA-Shop www.cora.de

    Werden Sie Fan vom CORA Verlag auf Facebook.

    1. KAPITEL

    „Prinzessin Eva von Tarentia."

    Der Kämmerer erhob seine Stimme über die prächtig gekleideten Gäste, die sich im Vorraum zu dem vergoldeten Ballsaal eingefunden hatten.

    Neugierige Blicke schweiften über Evas braune, aufgesteckte Haare, die Ohrgehänge mit den Saphiren und das Ballkleid in Königsblau.

    Wie immer spürte sie diese Blicke wie hundert kleine Nadelstiche. Doch mit ihren vierundzwanzig Jahren hatte Eva gelernt, das öffentliche Interesse zu akzeptieren. Sie schreckte nicht mehr vor dem Rampenlicht zurück wie früher, als sie noch ein Teenager war.

    Abgesehen davon, gab es hier nur einen Menschen, dessen Meinung ihr wichtig war.

    Ein Mann, der gerade mit einer Blondine in einem silbernen Paillettenkleid plauderte. Bei den Worten des Kämmerers schaute er zur Treppe und auf seinem Gesicht erschien ein Lächeln.

    Evas Herz setzte einen Schlag aus, ehe es schneller schlug.

    Selbst aus dieser Entfernung hatte Paul solch eine Wirkung auf sie. Sein Blick aus atemberaubend indigoblauen Augen und sein Lächeln brachten sie immer völlig durcheinander. Seit diesem Tag, als sie fünfzehn gewesen war und ihn auf dem Polofeld dahinrasen sah, so athletisch, so attraktiv, so schön. Nach dem Spiel hatte ihr Bruder Leo, der im gegnerischen Team war, die beiden einander vorgestellt, und Eva war sofort bezaubert gewesen.

    Denn der damalige Prinz Paul von St. Ancilla hatte es nicht als unangenehm empfunden, sich mit der kleinen Schwester seines Freundes zu unterhalten. Ihre Zahnspange schien er nicht einmal bemerkt zu haben, sondern war nett und freundlich gewesen, auch wenn Eva kaum einen Ton herausgebracht hatte.

    Seitdem war sie in ihn verliebt.

    Anmutig schritt Eva die Treppe hinunter, das Kinn hocherhoben. Gnade Gott jeder Prinzessin, der es nicht gelang, eine große Treppe herunterzugehen, ohne auf ihre Füße zu starren. Selbst wenn sie ein bodenlanges Kleid und High Heels trug.

    Unten angekommen, bedachte sie den Premierminister von St. Ancilla mit einem höflichen Lächeln, als er nachfragte, ob sie eine gute Reise gehabt hatte. Die Frage war nur Formsache, da der Flug von Tarentia in Nordeuropa zu der Mittelmeerinsel St. Ancilla nicht lange dauerte. Trotzdem spürte Eva, dass sie sich entspannte. Da sie die Insel seit vier Jahren regelmäßig besuchte, kannten der Premierminister und sie sich inzwischen recht gut.

    „Seine Majestät." Der Premierminister machte eine Verbeugung.

    Sofort erstarrte Evas Lächeln. Die Aufregung, die sie unweigerlich in seiner Nähe spürte, machte sie schwach, und sie bemühte sich, ihre Gefühle nicht zu zeigen. Bei anderen war das nie ein Problem, doch in Gegenwart von Paul machte sie sich ständig Sorgen darum, er könnte ihr etwas anmerken.

    Weil sie so viel fühlte und er so wenig.

    Ihr Herz hämmerte, als er näher trat. Sie legte den Kopf in den Nacken, um seinem Blick zu begegnen. Mit einem resignierten Seufzer stieß sie die Luft aus, als sie in seine erstaunlichen dunkelblauen Augen sah.

    Was hatte sie denn erwartet? Dass er in den Monaten seit ihrem letzten Treffen erkannt hatte, welch ein Kleinod sie war?

    Dass er Gefühle für sie entwickelt hatte?

    Oder dass sie Verlangen in seinem Blick entdeckte?

    Enttäuschung regte sich in ihr.

    Paul bedachte sie mit dem gleichen Lächeln, das er auch dem Premierminister geschenkt hatte. Oder der blonden Sirene in ihrem schimmernden Silberkleid.

    Die Blondine, die dem königlichen Protokoll getrotzt und viel zu nahe bei dem König gestanden hatte. Bei diesem Anblick hatte Eva einen Stich von Eifersucht verspürt.

    „Prinzessin Eva. Du siehst wie immer entzückend aus." Pauls tiefe Stimme berührte ihr verletzliches Herz.

    Er nahm ihre Hand und hob sie an seine Lippen, während Eva darum kämpfte, ihre Freude nicht zu zeigen.

    Und sie hoffte, Paul würde nicht bemerken, dass ihre Brustwarzen sich verhärtet hatten, nur weil er ihre Hand berührte.

    Paul war durch und durch ein König. Er arbeitete unermüdlich, war anständig, engagiert und kümmerte sich um sein Volk. All das liebte sie an ihm. Obwohl sie ihn schon seit neun Jahren kannte, war sie immer wieder aufs Neue hingerissen von seinen hohen Wangenknochen, seiner energiegeladenen Männlichkeit und seinen pechschwarzen Haaren, die ihm ständig in die Stirn fielen.

    Widerwillig entzog sie ihm die Hand, aber sie fürchtete, er könne sonst an ihrem Handgelenk spüren, wie schnell ihr Puls schlug.

    Sie fing in seinem Blick etwas auf. Ärger? Überraschung? Aber natürlich war es sofort verschwunden. Mitglieder des Königshauses waren dazu erzogen worden, ihre Gefühle zu verbergen.

    Trotz ihrer Liebe zu ihm war Eva eine Pragmatikerin und zwang sich, der Wahrheit ins Gesicht zu sehen. Paul mochte überrascht gewesen sein, aber nicht traurig.

    „Danke, Eure Majestät." Bewusst sprach sie ihn mit seinem Titel an, wie es das Protokoll erforderte, da sie sich seit einem halben Jahr zum ersten Mal wiedersahen. Dann sank sie in einen tiefen Knicks.

    „Paul, bitte."

    „Danke, Paul."

    Das Protokoll sah unter den gegebenen Umständen auch vor, dass sie ihn, mit seiner Erlaubnis, in der Öffentlichkeit mit seinem Vornamen ansprechen durfte.

    Rasch verkniff sie es sich, damit herauszuplatzen, dass auch er umwerfend aussah.

    Die Paradeuniform in Schwarz, Marineblau und Gold unterstrich seine große, aufrechte Figur. In seiner Aufmachung hätte er eigentlich unberührbar und distanziert erscheinen müssen, stattdessen wirkte er ungeheuer anziehend. Ihr juckte es in den Fingern, ihn zu berühren – über seine breiten Schultern und seine mächtige Brust zu streichen.

    Paul machte keine Anstalten, ihr aufzuhelfen. Warum sollte er, wenn sie ihm ihre Hand gerade entzogen hatte?

    Eine dunkle Vorahnung erfasste sie.

    Als sie nun wieder vor ihm stand, wurde ihr bewusst, dass sein Lächeln verkniffen wirkte und seine Augen nicht erreichte.

    „Hattest du einen guten Flug, trotz der Verspätung?"

    Was klang da in seiner Stimme mit? Keine Kritik, keine Verärgerung, aber ganz sicher Anspannung.

    Erneut befiel Eva Unbehagen, und ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken.

    „Ja, es war in Ordnung. Sie war gerade noch rechtzeitig angekommen, um sich umzuziehen und ihn hier im Ballsaal zu treffen, statt allein. „Wir wurden durch ein technisches Problem aufgehalten, aber der Flug verlief reibungslos.

    Paul nickte. „Du bist sicher gelandet, das ist die Hauptsache."

    Als sie ihn ansah, spürte Eva jedoch, dass noch etwas anderes in der Luft lag, was sie nicht verstand.

    Nicht dass sie erwartet hätte, er würde sich ihr anvertrauen. Denn solch eine Beziehung hatten sie nicht, auch wenn sie es sich noch so sehr wünschte.

    „Sollen wir?" Er hob eine Hand, und nachdem sie einen Moment gezögert hatte, um sich zu fassen, legte Eva ihre Hand auf seine.

    Sofort schoss Hitze durch ihren Körper.

    Zum Glück wurde sie nicht rot, sodass weder Paul noch die anderen merkten, wie ihr Körper auf seine Berührung reagierte.

    Zusammen gingen sie durch den Raum. Die Gästeschar teilte sich, um sie hindurchzulassen, während die Männer sich verbeugten und die Frauen einen Knicks machten. Eva bemerkte, dass mehr als eine Frau Paul mit sehnsüchtigem Blick ansah.

    Vor ihnen öffnete sich die große, vergoldete Doppeltür zum Ballsaal. Eva war geblendet von dem Licht der vielen Kronleuchter, das von der Spiegelwand zurückgeworfen wurde. Doch wie sie es gelernt hatte, betrat Eva den Saal mit hocherhobenem Kopf, während sie sich bewusst war, dass die Gäste ihnen folgten.

    Paul führte sie genau in die Mitte unter den größten und hellsten Kronleuchter. Sie blieben auf dem Stern stehen, der in den wunderschönen, alten Parkettboden eingelassen war.

    Unter dem strahlenden Licht sah sie die Falten um seinen Mund, die vor sechs Monaten noch nicht da gewesen waren. Und um seine Augen lag ein Ausdruck von Anspannung.

    Aus einem Impuls heraus drückte Eva seine Hand. „Paul, bist du …?"

    „Der Ball wird eröffnet, dröhnte der Kämmerer. „Von Seiner Majestät, König Paul von Ancilla, und seiner Verlobten, Prinzessin Eva von Tarentia.

    Applaus brandete auf, während alle Augen auf sie gerichtet waren.

    Dieses eine Mal war es Eva egal. Sie beugte sich näher zu dem Mann, der vor ihr stand, denn sie war sicher, dass ihr irgendetwas entgangen war.

    „Was ist denn?, flüsterte sie. „Irgendetwas stimmt doch nicht.

    Kurz weiteten sich seine Augen, als wäre er überrascht, dass sie es bemerkt hatte. Dann verzog er seinen Mund zu einem schiefen Lächeln, das keineswegs vergnügt wirkte. „Nicht jetzt, Eva. Später."

    König Paul, der Mann, mit dem sie seit vier langen Jahren verlobt war, nahm ihre Hand in seine und schlang den anderen Arm um ihren Rücken. Hitze flammte überall dort auf, wo er sie berührte. Eva erstarrte und kämpfte darum, nicht darauf zu reagieren.

    Noch eine Sekunde länger standen sie so voreinander da, in genau dem Abstand, den die Etikette vorschrieb, und sahen sich an. Als dann die Musik erklang, drehte sich Paul mit ihr im Walzerschritt. Mit all der natürlichen Anmut eines Athleten und der Wärme eines Roboters.

    Den letzten Tanz des Abends tanzte Paul mit Karen Villiers, Chefin des neuen Softwareunternehmens, die er hergelockt hatte, damit sie ihren Hauptsitz im Gewerbegebiet in der Hauptstadt errichtete. Er hatte sie mit Steuererleichterungen geködert, damit sie langfristig in St. Ancilla investieren würde.

    Doch im Moment schien sie mehr Interesse an Paul zu haben.

    Während er sein Lächeln beibehielt, rückte Paul ein kleines Stück von Karens sündig verführerischem Körper ab. Die kurvige Blondine war sehr attraktiv. Ihm war nicht entgangen, dass ihr knappes Kleid viel von ihrer umwerfenden Figur zeigte.

    Doch er hatte keinen Bedarf an einer Freundin. Nicht einmal an einem Flirt, besonders nicht unter dem wachsamen Auge der Öffentlichkeit.

    Er war nicht frei. Er hatte eine Verlobte. Sie war hier, bei diesem Ball.

    Der Gedanke an Eva verstärkte das dumpfe Pochen in seinen Schläfen.

    Es war ein langer Tag gewesen, und er war noch längst nicht vorbei. Er durfte nicht zu Ende gehen, ohne dass er mit seiner Verlobten gesprochen hatte. Ganz egal, ob ihm der Gedanke gefiel oder nicht.

    Als er sie oben an der Treppe entdeckt hatte, war er einen Moment froh gewesen, dass sie da war. Nicht weil das hieß, dass sie das Gespräch führen konnten, vor dem er sich fürchtete, sondern weil es gut war, sie zu sehen.

    Das Gefühl war nur von kurzer Dauer gewesen.

    Evas Anwesenheit deutete auf eine unangenehme Pflicht hin, auch wenn es so das Beste war.

    Er dachte daran, wie sie auf ihn reagiert, oder besser gesagt, nicht reagiert hatte. Wie üblich. Als Teenager war sie schüchtern, aber auch bezaubernd gewesen, und das, was er von Leo und anderen gehört hatte, verriet, dass sie ein herzlicher und großzügiger Mensch war. Doch wenn sie mit ihm zusammen war, spürte er nichts von alldem.

    Bei anderen war sie charmant und freundlich, bei ihm kühl und distanziert. Deshalb fragte er sich immer wieder, warum sie dieser Verlobung zugestimmt hatte. Doch er kannte die Antwort. Die Verlobung war von ihren und seinen Eltern arrangiert worden, und Eva war kaum eine Wahl geblieben.

    Es nagte an ihm, dass sie sich nichts aus ihm machte. Dass sie sich niemals selbst für ihn entschieden hätte.

    Kein Wunder, dass sie so reserviert war. Nicht unfreundlich, aber zurückhaltend.

    Anders als die Frau, die ihm viel zu nahe war.

    Einen Moment überlegte Paul, wie es wäre, wenn er die indirekte Einladung, die in Karen Villiers’ Blick lag, annehmen würde, verdrängte den Gedanken aber sofort.

    Sein Ehrgefühl gebot ihm, dass es keine andere Frau geben würde, solange er verlobt war. Auch wenn die Intimität zwischen ihm und seiner Verlobten nie über einen Handkuss hinausgegangen war.

    Hitze erfasste ihn, als die Auswirkungen von vier Jahren Enthaltsamkeit sich meldeten.

    Doch das würde sich

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1