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Abrechnung: Wyatt Earp 265 – Western
Abrechnung: Wyatt Earp 265 – Western
Abrechnung: Wyatt Earp 265 – Western
eBook138 Seiten2 Stunden

Abrechnung: Wyatt Earp 265 – Western

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Über dieses E-Book

"Vor seinem Colt hatte selbst der Teufel Respekt!" (Mark Twain) Der Lieblingssatz des berühmten US Marshals: "Abenteuer? Ich habe sie nie gesucht. Weiß der Teufel wie es kam, dass sie immer dort waren, wohin ich ritt." Diese Romane müssen Sie als Western-Fan einfach lesen!

Bird lächelt, aber sein Lächeln ist das eines Mannes, der Furcht hat. Er sieht sich jetzt wieder um. Und die Angst ist erneut da, die Angst, die ihn seit Reserve nicht verlassen hat. Sie verfolgen mich, denkt Winston Bird. Aber ich kann es nicht beweisen. Er wird es wissen im Krachen eines Revolvers, hinter dem ein Gesicht auftaucht, das er kennt. Und dann wird sich seine Ahnung bestätigen. Er ist ängstlich. Er ist nie ein besonders mutiger Mann gewesen, ein arbeitsamer Mann schon, aber niemals mutig genug, einen Revolver zu nehmen und für sein Recht zu kämpfen. Jetzt trägt er den Achtunddreißiger wie andere Leute ein Messer tragen. Die Waffe steckt in seinem Gurt. Sie ist nicht sichtbar. Und der, der sie sieht, der wird sie vielleicht zu spät erkennen. Die Straße von Fort Thomas ist beinahe leer. Drüben stehen zwei Männer. Sie haben Dutzendgesichter und sind ungefährlich. Die, die kommen werden, die zeigen sich vorher nicht. Mein Gott, denkt er, was soll das werden? Sie sind hinter mir her. Sie verfolgen mich schon mehr als fünfzig Meilen.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum13. Sept. 2022
ISBN9783740999391
Abrechnung: Wyatt Earp 265 – Western

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    Buchvorschau

    Abrechnung - William Mark

    Wyatt Earp

    – 265 –

    Abrechnung

    William Mark

    Bird lächelt, aber sein Lächeln ist das eines Mannes, der Furcht hat. Er sieht sich jetzt wieder um. Und die Angst ist erneut da, die Angst, die ihn seit Reserve nicht verlassen hat.

    Sie verfolgen mich, denkt Winston Bird. Aber ich kann es nicht beweisen.

    Er wird es wissen im Krachen eines Revolvers, hinter dem ein Gesicht auftaucht, das er kennt.

    Und dann wird sich seine Ahnung bestätigen. Er ist ängstlich. Er ist nie ein besonders mutiger Mann gewesen, ein arbeitsamer Mann schon, aber niemals mutig genug, einen Revolver zu nehmen und für sein Recht zu kämpfen.

    Jetzt trägt er den Achtunddreißiger wie andere Leute ein Messer tragen.

    Die Waffe steckt in seinem Gurt. Sie ist nicht sichtbar. Und der, der sie sieht, der wird sie vielleicht zu spät erkennen.

    Die Straße von Fort Thomas ist beinahe leer. Drüben stehen zwei Männer. Sie haben Dutzendgesichter und sind ungefährlich. Die, die kommen werden, die zeigen sich vorher nicht.

    Mein Gott, denkt er, was soll das werden? Sie sind hinter mir her. Sie verfolgen mich schon mehr als fünfzig Meilen. Irgendwer muß es gemerkt haben, irgendwer muß mich gesehen haben…, den Wagen, die Sachen…, irgendwer! Aber… wer nur?

    Dann blickt Bird auf die Uhr. Und nun wird er noch nervöser.

    Dieser Mann hat versprochen bis neun Uhr zu kommen. Es ist jetzt neun Uhr, eine Minute noch. Der Mann ist noch nicht da, er kommt auch vielleicht nicht mehr. Dann muß Bird warten, aber er wird nie wieder einen so großen Narren wie diesen Mann finden, der eine wertlose Ranch kauft.

    Eine Minute noch. Hufschlag hinter dem Store in der Gasse, die zum Bahnhof führt. Und dann sieht er ihn.

    Der Mann ist da. Er kommt im scharfen Trab auf den Haltebalken des Hotels zu, in dem Winston Bird sich einlogiert hat. »Mein Gott«, sagt Bird heiser. »Mein Gott, auf die Minute!«

    Der Mann steigt am Balken ab. Dort kommt ein Narr, ein absoluter, dummer Narr, der keine Ahnung hat, der die Ranch gekauft hat… Nein, nicht ganz, er muß sie ja noch bezahlen, eine wertlose Ranch! Rinder, gewiß, Land – gewiß, alles vorhanden, sogar ein anständiges Haus, aber keine Leute, nur einen alten Mann, der kaum noch Zähne im Mund hat.

    Beim letzten Schlag der Uhr steht der Mann mit dem dunklen, langen Haar und den hellen blaugrauen Augen am Tisch und nimmt den Hut ab.

    »Well«, sagt Jay Parker leise. »Da bin ich, Mr. Bird!«

    Bird ist nie in seinem Leben bereitwilliger aufgestanden.

    »Ja, Mister…, Mister…, eh, wie war doch der Name? Ihr Freund hat ihn mir gesagt, aber…«

    »Parker… Jay Parker, mein Freund!«

    »Ja«, sagt Bird erleichtert. »Ich… ich habe ein schlechtes Gedächtnis für Namen. Und unter dem Brief, dem Sie mir schrieben, liest sich der Name wie Carter, Sir. Entschuldigung, Mr. Carter…, eh, Parker.«

    »Schon gut«

    Er lächelt, dieser Jay Parker.

    »Ich habe Ihnen eine feste Zusage gegeben, die Ranch heute zu kaufen, Mr. Bird. Ich habe Ihnen geschrieben, daß das Geld hier auf der Bank liegt und wir es zu jeder Zeit holen können. Daraufhin haben Sie mir geantwortet, Sie würden an diesem Tag hier sein und mich erwarten. Da ist nur noch eine Kleinigkeit.«

    »Ja«, sagt Bird und hat einen Kloß im Hals. »Ja, welche, Mr. Parker? Ich denke, der Kauf ist perfekt. Sie haben versprochen, zu zahlen.«

    »Das habe ich«, erwidert Parker. »Und was ich verspreche, das halte ich, mein Freund! Ich kaufe die Ranch auch, aber ich bin für Offenheit, Bird! Warum haben Sie mir nicht geschrieben, daß da gewisse Schwierigkeiten gewesen sind? Warum haben Sie meinem Freund nicht gesagt, daß Sie verkaufen müssen, zu Ihrem Preis und nicht zu dem von…«

    Er macht eine Pause.

    Aus, denkt Bird, jetzt ist es aus, er wird einen anderen Preis haben wollen. Wenn er wirklich die Geschichte kennt, dann ist er, wenn er den Preis bezahlt, ein Idiot!

    »Und nicht zu dem von Terrence Brennan.«

    Es ist heraus. Es kommt so schnell, daß Bird eine volle Minute braucht, um es zu verdauen. Er weiß es also. Irgendwer muß es ihm gesagt haben. Vielleicht ist sein Freund noch einige Tage geblieben und hat sich umgesehen. Vielleicht hat jemand in der Stadt geredet? Anscheinend weiß Parker alles… oder?

    »Nun«, erwidert Bird stotternd. »Da sind zwar einige Schwierigkeiten gewesen, aber nicht so, daß ich gezwungen gewesen bin, zu verkaufen!«

    »Nicht?!« fragt Parker, dessen große Gestalt sich leicht nach vorn neigt und in dessen braungebranntem bartlosem Gesicht immer noch das Lächeln steht. »Soso, Brennan hat Sie also nicht aufgefordert, Ihre Ranch an ihn zu verkaufen? Er hat Ihre Leute nicht davongejagt, niemals jemanden aus Ihrer Mannschaft verprügeln lassen, niemals Sie selbst bedroht? Er hat nicht sein Vieh auf Ihre Weiden getrieben? Sie haben meinem Freund zwar erzählt, daß Sie Brennan die Weidebenutzung erlaubt haben, aber in der Stadt redet man anders darüber.«

    »Mein Gott, die Leute reden immer und überall eine Menge, Mr. Parker«, versucht sich Bird herauszureden.

    Er holt tief Luft und weiß genau, daß es keinen Sinn hat herumzureden. Das Ende wird sein, daß Parker nicht mehr die Summe zahlt, die abgemacht war.

    »Zehntausend«, sagt Bird stockheiser. »Zehntausend Dollar, Mr. Parker. Ja, ich habe eine Menge Schwierigkeiten gehabt. Und ich habe nie gehofft, daß eines Tages irgendein Mann mir zwölftausend Dollar für die Ranch bieten würde. Sie ist viel mehr wert, sie hat eine sehr gute Weide, sie hat ein gutes Wassergebiet, eine prächtige Lage, auch im Winter. Aber sie hat Brennan als Nachbarn. Ich weiß schon, Sie wollen nur zehntausend Dollar zahlen. Ich kann es mir nicht leisten zu handeln, so weit bin ich gekommen. Gut, zehntausend!«

    »Selbst zehntausend sind für diese Ranch unter diesen Umständen zuviel, Mr. Bird! Sie haben keine vierhundert Rinder mehr. Ihre Weiden sind zum großen Teil von Brennan besetzt. All das haben Sie verschwiegen. Sie haben einem durchreitenden Fremden Arbeit und einen Teil an Ihren Rindern versprochen. Dieser durchreitende Fremde hat Ihnen erzählt, daß er einen Bekannten habe, der eine Ranch suche. Das stimmt, ich bin dieser Mann, aber Sie hätten die Wahrheit sagen müssen!«

    »Ja!« erwidert Bird totenbleich und fährt sich über das Gesicht, das in einem Augenblick voller Schweiß ist. »Aber versetzen Sie sich in meine Lage. Ich werde etwas anderes finden, Parker, ich kann nicht mehr. Dieser alte, hinterhältige Schurke Brennan! Zuerst hat er meine Leute verjagt, meine Männer verprügelt, seine Rinder auf mein Gebiet getrieben. Nun habe ich eine Chance gesehen, noch einmal im Leben etwas anfangen zu können. Ich bin achtundvierzig Jahre, da schafft man es nur noch einmal oder niemals mehr. Ich brauche das Geld. Neuntausend, Parker, zahlen Sie mir wenigstens neuntausend Dollar. Das ist sie wert. Sie wird noch mehr wert sein. Für einen Mann, der kämpfen kann, ist sie fünfzigtausend Dollar wert! Geben Sie mir wenigstens achttausend Dollar, Parker!«

    Parker sieht ihn an und schüttelt dann den Kopf.

    Aus, denkt Bird, vorbei. Er wird den Preis noch weiter drücken. Mein Gott, fünfzehn Jahre sitze ich auf dieser Ranch, fünfzehn Jahre lang habe ich geschuftet. Alles umsonst. Ich sollte mir vielleicht eine Kugel in den Kopf schießen.

    »Zwölftausend wollten Sie haben?« fragt da Parker kühl. »Ich zahle Ihnen fünfzehntausend.«

    Bird sitzt still. Er schluckt verzweifelt. Dieser Mann mit seinen hellen Augen, den harten Linien um den Mund und den schlanken, harten Händen ist verrückt.

    »Fünf…«, sagt Winston Bird nach Atem ringend. »Fünfzehntausend? Sie machen einen Scherz? Sie machen sich über mich lustig, Parker, Sie lachen mich aus! Fünfzehntausend?«

    »Ich bezahle dies Geld, mein Freund! Sie haben die Weide einmal für sechstausend Dollar gekauft, Sie haben für das Vieh dreitausend Dollar und für das Haus noch einmal dreieinhalbtausend Dollar aufgewendet. Fünfzehntausend Dollar ist ein fairer Preis, Mr. Bird. Trinken Sie aus, dann gehen wir!«

    »Sie wissen nicht, was Sie da machen«, antwortete Bird verstört. »Hören Sie, Parker, kein Mensch im ganzen County würde auch nur zehn Dollar für die Ranch bezahlen, solange er Brennans Interesse an der Ranch kennt. Sie haben sich doch erkundigt, Sie werden alles wissen, Parker.«

    »Ja, ich denke, ich weiß alles«, erwidert Jay Parker träge. »Ich weiß, daß Brennan seine Herden vergrößert hat, daß er gute Geschäfte gemacht hat und jetzt seine Ranch vergrößern will. Dazu braucht er Land. Das Land des schwächsten Nachbarn.«

    Bird lehnt sich zurück, er ist ganz blaß geworden. Der weiß alles, denkt Bird entsetzt, aber er kauft trotzdem, er will fünfzehntausend Dollar bezahlen, wenn er die Ranch bekommt. Fünfzehntausend, mein Gott, das ist Irrsinn.

    Auf einmal hebt Bird den Blick und sieht Parker verstört an.

    »Sie haben einen Grund«, sagt er dann keuchend. »Parker, Sie müssen einen Grund haben, daß Sie dieses Geld für meine Ranch bezahlen wollen. Ist etwas auf meinem Grund und Boden zu finden, etwas, was wertvoller ist als Fünfzehntausend?«

    »Nichts«, gibt Parker kühl zurück. »Keine Bodenschätze, wenn Sie das denken. Ich will nur die Ranch haben, weil ich es mir so in den Kopf gesetzt habe. Mein Preis steht fest, Sie können die Summe haben. Der Vertrag braucht nur noch unterschrieben zu werden. Bird, weiß denn jemand von dem Verkauf?«

    »Niemand«, sagt Bird heiser. »Ich habe nichts erzählt. Ich habe nur einige Sachen von mir zu einem alten Freund in die Stadt gefahren. Ich habe auch ihm nichts gesagt.«

    »Wirklich nicht?« fragt Parker scharf. »Bird, wenn auch nur eine Seele etwas davon erfahren hat, dann ist das Geschäft erledigt. Denken Sie an das Versprechen, das Brennan Ihnen gegeben hat. Er wird Sie umbringen lassen, wenn er die Wahrheit erfährt. Nun, bis jetzt leben Sie, wie? Ich habe einen Tag gewartet, es ist niemand gekommen, der seinen Revolver auf Sie gerichtet hat!«

    »Sie – haben einen Tag gewartet«, stammelt Bird, und sieht entsetzt hoch. »Das heißt doch nicht, daß Sie den ganzen Tag in dieser Stadt gewesen sind, mich beobachtet haben und wissen wollten, ob Brennan… mein Gott! Sie haben sich eine Rechnung gemacht, wie?«

    Plötzlich friert Bird, er friert so entsetzlich, daß er mit zitternden Händen nach seinem Glas greift.

    »Sie haben gewartet«, sagt er dann brüchig. »Gewartet, daß jemand mich alten Mann besucht und mich umbringt. Sie hätten mich umbringen lassen, mein

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