Bittersweet Obedience
Von Mia Kingsley
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Über dieses E-Book
Eigentlich wollte ich nie nach Nebraska zurückkehren, doch ich muss das Haus meines verstorbenen Vaters verkaufen. Hoffentlich laufe ich Jordan nicht über den Weg. Immerhin ist er der einzige Mann, der mir je das Herz gebrochen hat – und der erste, den ich ausgeraubt habe …
Jordan
Ich weiß genau, dass Cameron nach dem Tod ihres Vaters zurückkommen wird. So herzlos, nicht aufzutauchen, ist nicht einmal dieses Miststück – und ich werde auf sie warten. Rache ist süß, sagt man. Nach all der Zeit sollte sie noch süßer schmecken als Cameron selbst.
Dark Romance. Düstere Themen. Eindeutige Szenen. Deutliche Sprache. In sich abgeschlossen.
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Buchvorschau
Bittersweet Obedience - Mia Kingsley
KAPITEL 1
JORDAN
Arnold brummte vor sich hin. Ich wusste, dass er damit zum Ausdruck bringen wollte, wie wenig ihm gefiel, was ich ihm aufgetragen hatte, doch ich würde es ignorieren. Dafür hatte ich zu lange auf diesen Tag gewartet.
Immer wieder schob er die Papiere von rechts nach links und zurück, bevor er den Blick hob und mich über den Rand seiner Brille hinweg ansah. »Bist du wirklich sicher, dass du das tun willst? Ich meine –«
»Ja«, fiel ich ihm harsch ins Wort und unterstrich die Aussage mit einer knappen Handgeste.
»Aber –«, hob er an, bevor er von allein wieder verstummte. Nervös wischte er die Urkunde glatt. »Ich weiß wirklich, was du für Temperton getan hast. Wir und auch ich persönlich stehen in deiner Schuld, doch das geht zu weit.«
Ich lehnte mich zurück und verschränkte die Arme. »Lass es mich kurz zusammenfassen, nur damit ich sichergehen kann, dass ich es richtig verstanden habe. Wer hat seinen Kopf hingehalten, als diese Baufirma in unsere Stadt eingefallen ist, um ein Einkaufszentrum zu bauen?«
»Du.«
»Wer hat dafür gesorgt, dass deine Tochter ihr Haus behalten konnte, indem er den Kredit bei der Bank abbezahlt hat, nachdem ihr Mann mit eurem ganzen Geld durchgebrannt ist?«
»Du.«
»Und wer zahlt noch gleich jedes Jahr für dein heiß geliebtes Herbstfest?«
Arnold nahm die Brille ab und fuhr sich mit beiden Händen durchs Gesicht. »Du.«
»Richtig. Habe ich dich das jemals spüren lassen? Deine Tochter zahlt momentan einhundert Dollar im Monat für ihr Haus, den Rest trage ich. Mit dieser Rate sollte es ungefähr im Jahr 2073 abbezahlt sein. Bedränge ich sie deshalb? Zwinge ich sie dazu, mir mehr Geld zu geben? Nein. Das ist jetzt das erste Mal, dass ich eine Gegenleistung einfordere. Eine Leistung, die dir – nebenbei bemerkt – nicht wehtut.«
Seine Schultern sanken ein wenig, aber es tat mir nicht im Geringsten leid, ihn zu zwingen. Meine Rachsucht war wesentlich stärker als mein Mitgefühl.
Endlich schraubte er seinen Füller auf. »Ich fühle mich schon schlecht, seit ich Cameron angerufen und belogen habe.«
»Mein ewiger Dank ist dir gewiss«, sagte ich und streckte die Hand aus, um die Papiere ein letztes Mal zu begutachten.
»Was ist damals eigentlich wirklich passiert? Ich meine, sie ist so jung gewesen, als sie verschwunden ist.«
»Das geht nur Cam und mich etwas an.«
»Großer Gott, Jordan. Du bist viel zu gutherzig, um einen solchen Groll zu hegen. Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich brauche einen Drink.« Er stand auf und griff nach der schweren Kristallkaraffe. »Du auch?«
»Nein. Sieh zu, dass deine Nerven gleich nicht mit dir durchgehen. Sie sollte jede Minute hier sein.«
Obwohl Arnold alt genug war, um mein Vater zu sein, wirkte er wie ein nervöser Schuljunge. Im Grunde war es egal, ob er seine Rolle spielte oder nicht. Ich hatte so viele Gefallen eingefordert, dass die Falle zuschnappen würde, sobald Cameron ihren Fuß über die Stadtgrenze setzte.
Die wenigsten hatten sich so sehr wie Arnold geziert, mir zu helfen. Allerdings hatte ich auch nicht viele Leute einweihen müssen. Ich hatte sichergestellt, dass die Pension ebenso zufällig ausgebucht war, wie der einzige Mechaniker in der Stadt Camerons Auto nicht reparierte, falls es kaputt ging – und ich hatte dafür gesorgt, dass es das tat.
Zum wiederholten Male schaute ich auf die Uhr und versuchte mir vorzustellen, wie es sein würde, Cam nach all den Jahren wiederzusehen. Ob sie noch genauso hübsch wie früher war?
Wann immer ich an sie dachte, hatte ich einen attraktiven Teenager vor Augen, was sehr irritierend war. Denn mittlerweile waren dermaßen junge Mädchen nicht mehr mein Ding.
Arnold bemerkte meinen Blick.
»Sie hat gesagt, dass sie es nicht vor 18 Uhr schaffen wird«, erklärte er.
»Natürlich hat sie das behauptet. Wahrscheinlich war ihr Plan, kurz mit dir alles zu klären und dann zu verschwinden, bevor überhaupt jemand mitbekommen hat, dass sie hier war.«
Endlich hörte ich ein Motorengeräusch und fragte mich flüchtig, was sie wohl mit meinem Wagen gemacht hatte, den sie mir vor fünfzehn Jahren gestohlen hatte. Sie würde kaum in ihm angefahren kommen.
Ich streckte die Hand aus und löschte das Licht, bis nur noch die kleine Lampe auf Arnolds Schreibtisch brannte, denn ich wollte nicht, dass Cam mich sofort entdeckte. Zuerst wollte ich den Anblick genießen.
Das war die einzige Chance, die ich bekommen würde, mich dafür zu revanchieren, dass dieses eiskalte Luder mich damals bestohlen und mir das Herz gebrochen hatte.
Es hatte mich viel Geld gekostet, sie aufzuspüren, als ihr Vater gestorben war, denn ich wusste, dass es der einzige Grund für sie war, nach Temperton zu kommen, nachdem sie unserer beschaulichen Stadt vor fünfzehn Jahren den Rücken gekehrt