Daddy, My Guard
Von Mia Kingsley
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Über dieses E-Book
Offenbar sind die Leser interessierter an Liebesromanautorinnen, als mir klar war. Jetzt habe ich meinen ersten eigenen Stalker – und mein Verleger macht sich Sorgen um meine Sicherheit. So sehr, dass er einen Bodyguard anheuert. Einen großen, muskulösen, durch und durch männlichen Bodyguard, der geradewegs aus einem meiner Romane gefallen sein könnte. Aber anders als meine Protagonisten ist er eine verdammte Nervensäge und glaubt, mich herumkommandieren zu können. Je mehr Zeit ich mit ihm verbringen muss, desto wütender macht er mich. Und wenn ich wütend bin, werde ich zickig.
Darragh
Ich hasse Zicken. Ich hasse es auch, den Babysitter für eine verantwortungslose Liebesromanautorin zu spielen, die alles ignoriert, was ich ihr sage, weil sie die Bedrohung nicht ernst nimmt. Es ist ein schlechtes Zeichen, dass mein rechtes Auge bereits zuckt, sobald Clarice den Mund öffnet. Es ist noch schlimmer, dass es mir in den Fingern kribbelt, ihr eine Lektion zu erteilen. Ich bin bloß eine freche Antwort, eine Missachtung meiner Befehle und ein weiteres Augenrollen davon entfernt, sie über meinen Schoß zu legen. Weil ich versuche, sie zu beschützen, bin ich hier der Böse. Sie hat ja keine Ahnung, wie böse ich wirklich sein kann …
Dark Daddy Romance (Kurzgeschichte) mit einem Hauch von Obsession, einer Spur von Gewalt und einer winzigen Prise Romantik. Garantiert übertrieben, unrealistisch und verdorben – sehr, sehr verdorben.
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Buchvorschau
Daddy, My Guard - Mia Kingsley
KAPITEL 1
CLARICE
Wow – fühlte sich das gut an. Ich hatte beinahe vergessen, wie gern ich laufen ging. Obwohl meine Oberschenkel brannten, weil mein letzter Lauf eine Weile her war, konnte ich mich kaum beklagen, da ich auf diese Weise wenigstens aus dem Haus kam.
Der Schweiß lief mir über den Rücken, aber ich fühlte mich lebendig. Mein ganzer Körper vibrierte vor Glückseligkeit. Es war ein bisschen früh für das bekannte Runner’s High, doch allein der Abstand, den ich zwischen mich und meinen Wachhund brachte, machte mich glücklich.
Wachhund. Ich schnaubte verächtlich und legte an Tempo zu. Der Kerl war mehr Nervensäge als Aufpasser. Manchmal glaubte ich, das Universum musste sich einen Scherz erlaubt haben.
Als ob ich einen Bodyguard brauchte. Nur weil ein Fan ein paar Briefe an mich adressiert zu meinem Verleger geschickt hatte. Gut, es waren zweihundertsiebenundvierzig Briefe in den letzten drei Monaten gewesen – trotzdem brauchte ich keinen Aufpasser.
Dabei hatte es so gut angefangen.
Mein Wachhund war Ire und hatte einen wahnsinnig charmanten Akzent bei unserem ersten Zusammentreffen gehabt. Da er mich seitdem quasi nur noch angebellt hatte, um seine Befehle zu erteilen, hatte ich von dem sexy Akzent nichts mehr gehört.
Im ersten Moment hatte ich gedacht, Darragh – was für ein durch und durch irischer Name! – wäre für ein Cover-Shooting im Verlagshaus gewesen. Er war groß, verdammt gut gebaut und hatte ein atemberaubend attraktives Gesicht. Allein die Mischung der eisblauen Augen mit den rabenschwarzen Haaren hatte die Assistentin meines Verlegers vor den nächsten Türrahmen laufen lassen.
Leider hätte ich es bei dem ersten Eindruck belassen sollen, denn je mehr Zeit ich gezwungen war, mit Darragh – ausgesprochen wurde es eher wie »Derek« – zu verbringen, desto nervtötender wurde er.
Außerdem brachte er meine Routine durcheinander. Ich war eine Langschläferin, er stand unglaublich früh auf. Ich fing nachmittags an zu arbeiten und schrieb bis spät in die Nacht, er wollte gemeinsam zu Abend essen. Ich ging im Morgengrauen eine Runde laufen und anschließend ins Bett – er wollte mich nicht alleine vor die Tür lassen.
So ein Unsinn. Und das bloß aufgrund eines überambitionierten Fans, der offensichtlich zu viele Briefmarken gekauft hatte.
Ich schüttelte den Kopf, um den Gedanken an Darragh zu vertreiben. Er ging mir bereits den ganzen Tag auf die Nerven, da wollte ich mich nicht jetzt auch noch mit ihm beschäftigen. Ich war froh, dass es mir überhaupt gelungen war, ihn loszuwerden und mich aus dem Haus zu schleichen. Mit etwas Glück genoss er seinen Schönheitsschlaf und würde nie erfahren, dass ich überhaupt weg gewesen war.
Bis jetzt hatte ich mich nur knappe zwei Kilometer von meinem Appartement entfernt, und der Wald kam in Sicht. Die Sonne ging langsam auf und glich aus, dass die Straßenlaternen längst abgeschaltet waren.
Ich hatte meinen Rhythmus gefunden, summte die Musik mit und war zufrieden. Wie sehr ich das vermisst hatte. Ich wollte doch gar nicht viel. Bloß meine Ruhe.
Meine Füße flogen nur so über den Weg, und ich freute mich auf den Wald, der in diesem Licht unglaublich schön aussah.
Der aktuelle Song war zu Ende, und die kurze zweisekündige Stelle, bevor das nächste Lied begann, reichte aus, damit ich die schweren Schritte hinter mir hörte.
Ich hatte nicht einmal die Chance, mich umzudrehen, ehe starke Arme mich packten. Meine Füße verloren den Halt zum Boden, und der Griff wurde so eng, dass die Luft aus meinen Lungen wich. Nackte Panik erfüllte mich, aber ich hatte nicht genug Atem für einen lauten Schrei übrig. Es war mehr ein heiseres Krächzen, das aus meinem Mund kam. Jedenfalls glaubte ich, dass es ein heiseres Krächzen war, weil die blöden Kopfhörer in meinen Ohren steckten und ich nichts hörte. Von Beyoncés Stimme mal abgesehen.
Mit schnellen Schritten schleppte der Mann mich zum Waldrand – weg von der Straße, dem kleinen Parkplatz und potenziellen Zeugen. Der harte Körper hinter mir ließ keinen Zweifel am Geschlecht meines Angreifers zu.
Shit. Vielleicht hätte ich auf Darragh hören sollen.
Hätte, hätte, hätte half mir jetzt auch nicht weiter, weshalb ich endlich auf die Idee kam, mich zu wehren. Ich strampelte und versuchte, meinen Angreifer zu treten, schlug wild mit den Armen um mich.
Eine Hand bedeckte meinen Mund, zwang meinen Kopf