Ich will nicht leben ohne dich: Dr. Norden Extra 50 – Arztroman
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Über dieses E-Book
Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben.
Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen.
Dr. Resi Schreiber war eine Patientin, die Dr. Norden besonders ins Herz geschlossen hatte. Sie war nie auf Rosen gebettet gewesen, aber auch nie mit ihrem Schicksal gehadert. Sie hatte sich reich beschenkt und entschädigt gefühlt, einen Sohn zu haben, auf den sie stolz sein konnte. Sie dachte nicht darüber nach, wie hart sie dafür hatte arbeiten müssen, ihm all das zu geben, was ihm einmal den Weg in das Berufsleben erleichtern sollte, denn er war ein intelligenter und fleißiger Junge, der auch stets darauf bedacht war, seiner Mutter Freude zu bereiten. Resi Schreiber dachte nie an sich, sondern nur daran, daß ihr Sohn eine gute Ausbildung haben sollte. Es hatte an ihren Kräften gezehrt, aber sie ließ es sich nicht anmerken. Thomas sollte sich nicht um sie sorgen, sondern unbeirrt seinen Weg gehen. Er war fleißig und ehrgeizig, hatte immer die besten Zeugnisse heimgebracht und auch ein Stipendium für das Ingenieurstudium bekommen. Es war ein großer Tag für Mutter und Sohn, als er, vierundzwanzig Jahre jung, als Diplomingenieur sofort eine gute Stelle in der Maschinenfabrik Baldwin bekommen hatte. Nun konnte er endlich für seine Mutter das tun, was sie solange für ihn getan hatte. Sie sollte es guthaben, sie sollte sich keine Sorgen mehr machen. Sie sollte einen langen, schönen Lebensabend genießen. Resi Schreiber kämpfte tapfer gegen die Schmerzen an, die sie oft nicht schlafen ließen. Geplagt von Rheuma und oft unerträglichen Rückenschmerzen schleppte sie sich immer öfter zu Dr. Norden in die Praxis. Nur er wußte, wie elend sie sich fühlte. Das Herz war durch die ständigen Schmerzen angegriffen, aber Thomas sollte davon nichts merken. Für Dr.
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Ich will nicht leben ohne dich - Patricia Vandenberg
Dr. Norden Extra
– 50 –
Ich will nicht leben ohne dich
Patricia Vandenberg
Resi Schreiber war eine Patientin, die Dr. Norden besonders ins Herz geschlossen hatte. Sie war nie auf Rosen gebettet gewesen, aber auch nie mit ihrem Schicksal gehadert. Sie hatte sich reich beschenkt und entschädigt gefühlt, einen Sohn zu haben, auf den sie stolz sein konnte.
Sie dachte nicht darüber nach, wie hart sie dafür hatte arbeiten müssen, ihm all das zu geben, was ihm einmal den Weg in das Berufsleben erleichtern sollte, denn er war ein intelligenter und fleißiger Junge, der auch stets darauf bedacht war, seiner Mutter Freude zu bereiten. Resi Schreiber dachte nie an sich, sondern nur daran, daß ihr Sohn eine gute Ausbildung haben sollte.
Es hatte an ihren Kräften gezehrt, aber sie ließ es sich nicht anmerken. Thomas sollte sich nicht um sie sorgen, sondern unbeirrt seinen Weg gehen.
Er war fleißig und ehrgeizig, hatte immer die besten Zeugnisse heimgebracht und auch ein Stipendium für das Ingenieurstudium bekommen. Es war ein großer Tag für Mutter und Sohn, als er, vierundzwanzig Jahre jung, als Diplomingenieur sofort eine gute Stelle in der Maschinenfabrik Baldwin bekommen hatte. Nun konnte er endlich für seine Mutter das tun, was sie solange für ihn getan hatte. Sie sollte es guthaben, sie sollte sich keine Sorgen mehr machen. Sie sollte einen langen, schönen Lebensabend genießen.
Resi Schreiber kämpfte tapfer gegen die Schmerzen an, die sie oft nicht schlafen ließen. Geplagt von Rheuma und oft unerträglichen Rückenschmerzen schleppte sie sich immer öfter zu Dr. Norden in die Praxis. Nur er wußte, wie elend sie sich fühlte. Das Herz war durch die ständigen Schmerzen angegriffen, aber Thomas sollte davon nichts merken.
Für Dr. Norden war es arg, als sich bei der letzten Blutuntersuchung herausstellte, daß die Anämie bedenklich fortgeschritten war und auch das EKG bedeutend schlechtere Werte gezeigt hatte. Er konnte es Resi Schreiber nicht verheimlichen, denn sie wollte es genau wissen.
»Thomas darf es nicht erfahren«, sagte sie. »Er hat jetzt die Chance seines Lebens, soll in Brasilien den Aufbau einer Niederlassung leiten. Wenn er wüßte, wie es um mich steht, würde er nicht gehen. Sie müssen mir versprechen, daß Sie schweigen, Herr Dok- tor.«
»Wann soll Thomas die Reise antreten, Frau Schreiber?« fragte Dr. Norden.
»Schon übermorgen. Er wird nicht merken, daß es mir schlechtergeht, aber er wird sicher zu Ihnen kommen und fragen, ob bei mir wieder alles in Ordnung ist. Er hat keine Ahnung, was mir eigentlich fehlt.«
Dr. Norden wußte, wieviel Kraft dazu gehörte, solche Schmerzen still zu ertragen. Resi Schreiber hatte einen eisernen Willen.
Er konnte nur Bewunderung für sie empfinden. Sie müßte doch wenigstens noch eine Chance bekommen, dachte er.
»Sie sollten endlich eine Kur machen, Frau Schreiber«, sagte er eindringlich.
»Die kann ich nehmen, wenn Thomas in Brasilien ist.«
Resi Schreiber war dreiundfünf-zig. Sie hatte mit sechsundzwanzig Jahren geheiratet, nachdem sie sich als Verkäuferin eine Aussteuer zusammengespart hatte. Bei ihr mußte alles korrekt zugehen. Franz Schreiber war Monteur, ein fleißiger, anständiger Mann, der es zu etwas bringen wollte. Sie verstanden sich gut und waren zufrieden. Ihr Glück war groß, als Thomas geboren wurde. Aber schon zwei Jahre später verunglückte Franz Schreiber auf einer Montage tödlich, und Resi war allein mit dem kleinen Kind. Der Kampf ums Dasein begann. Sie arbeitete wieder als Verkäuferin, als sie den Kleinen in den Kindergarten bringen konnte. Abends ging sie dann noch Büros putzen. Sie nahm jede Arbeit an, die sie noch ausführen konnte, und seit Dr. Norden sie kannte, hatte er nie ein Wort der Klage von ihr gehört. Er freute sich von Herzen, daß Thomas seine Mutter so liebte und bewunderte, denn sie war wirklich bewundernswert.
»Es ist versprochen, Herr Doktor«, sagte Resi Schreiber noch einmal eindringlich, als sie sich verabschiedete.
Tatsächlich kam Thomas Schreiber am nächsten Tag. Er war ein gutaussehender junger Mann, kräftig, sehr natürlich, jedoch auch selbstbewußt.
Daniel Norden war gut vorbereitet und bemühte sich, einen leichten Ton anzuschlagen.
»Nett, daß Sie noch mal hereinschauen, Thomas. Wann starten Sie?«
Er tat so, als hätte er nicht mit Frau Schreiber darüber gesprochen. Thomas sah ihn forschend an.
»War Mutti nicht erst bei Ihnen?« fragte er.
»Sie hat sich neulich ein Rezept geholt, aber es war soviel zu tun, daß wir uns nicht unterhalten konnten.«
»Ich bin besorgt, weil sie ziemlich viel abgenommen hat. Sie sagt ja nicht, wenn ihr was fehlt, aber ich werde längere Zeit weg sein und mache mir Gedanken.«
»Wir kennen uns doch lange genug, Thomas. Ich werde mich um Ihre Mutter kümmern, darauf können Sie sich verlassen.«
»Ich bin ja auch sehr froh, daß wir damals zu Ihnen gekommen sind. Ich weiß es noch ganz genau. Grad dreizehn Jahre war ich, als der Blinddarm mich zwickte und ich es nicht wahrhaben wollte, weil gerade Sportfest war. Sie haben mich Ruckzuck in die Klinik gebracht. Ich hatte eine rechte Wut auf Sie, aber hinterher waren wir froh, daß alles gutgegangen ist.«
»Schlimm genug war es, Thomas, und Ihre Mutti habe ich so verzweifelt nie mehr gesehen.«
»Ich weiß, was ich ihr bedeute, und Sie wissen, wie ich Mutti liebe. Ihr habe ich alles zu verdanken, was ich werden konnte, das werde ich nie vergessen.«
Da hätte Daniel Norden fast alle Vorsätze vergessen und ihm doch die Wahrheit gesagt, aber es wäre nicht recht gewesen dieser tapferen Frau gegenüber. Sie würde sich bis zum letzten Atemzug Vorwürfe machen, daß sie Thomas eine große Chance verdorben hätte.
»Wie lange werden Sie bleiben?« fragte er den jungen Mann.
Vorerst sechs Wochen. Aber wenn ich länger bleiben muß, hole ich Mutti nach. Ich verdiene so gut, daß sie es dort auch guthaben wird. Können Sie verstehen, was es für mich bedeutet, daß sie sich nun nicht mehr so abrackern muß?«
»Sie haben sich doch schon lange bemüht, es ihr leichterzumachen«, sagte Dr. Norden. »Für Ihre Mutter ist es das schönste Geschenk, daß Sie es zu etwas gebracht haben, Thomas.«
»Ich möchte es ihr noch lange danken können. Aber es beruhigt mich, daß sie bei Ihnen in den besten Händen ist.«
Es war Daniel Norden und auch Wendy wehmütig ums Herz, als er ging.
»Ich mußte schweigen, ich habe es Frau Schreiber versprochen«, sagte er leise.
»Er könnte ihr doch auch nicht helfen, und dann wäre es für sie noch schlimmer. Sie ist eine bewundernswerte Mutter.«
»Zum Glück weiß er das. Vielen Müttern wird es leider nicht gedankt, was sie für ihre Kinder tun.«
*
Thomas brachte seiner Mutter Blumen und ihre Lieblingspralinen mit.
»Gleich so viele«, sagte sie gerührt.
»Du darfst ruhig ein bißchen zunehmen, Mutti, und versprich mir, daß du endlich Ruhe gibst und dich schonst. Du solltest auch mal eine richtige Kur machen. Versprichst du mir, daß du mit