Dr. Norden Bestseller 81 – Arztroman: Entscheidung in der Klinik
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Beatrice und Markus Trentow sind ein glücklich verheiratetes Paar, das sich unsagbar auf das zu erwartende Baby freut. Dr. Norden ist auch mit dem Gesundheitszustand der jungen sympathischen Frau sehr zufrieden und hegt keinen Zweifel daran, daß sie eine komplikationslose Schwangerschaft haben wird. Was er nicht weiß, worüber sich aber Beatrices Schwiegermutter Sorgen macht, sind die oft auftretenden Kopfschmerzen, unter denen ihre Schwiegertochter leidet. Durch einen Zufall erfährt die Familie, daß Beatrice einen Tumor hat, sie muß operiert werden. Eine schlimme Zeit steht dem jungen Paar bevor, denn es muß eine Entscheidung getroffen werden…
Melanie Trentow war eine schwierige Patientin, das wußte Dr. Norden schon einige Zeit. Richtig krank war sie in ihrem fünfzigjährigen Leben nur zweimal gewesen, aber seit ihr einziger Sohn Markus geheiratet hatte, kam sie regelmäßig in die Praxis. Nicht ihretwegen, wie sie immer wieder betonte. Sie machte sich Sorgen wegen ihrer Schwiegertochter, die ja leider nicht sehr widerstandsfähig sei. Sie gab dies sehr dezent zu verstehen, doch Dr. Daniel Norden entgingen die anzüglichen Untertöne doch nicht. Melanie Trentow war mit der Heirat ihres Sohnes nicht einverstanden gewesen. Sie hatte schon eine andere Partnerin für ihn im Auge gehabt, ein Mädchen aus sehr vermögendem Hause, ein hübsches Mädchen! Linda Ringeis war zwar nicht so anmutig wie Beatrice und auch nicht gerade mit großen geistigen Gaben gesegnet, aber doch eine blendende Partie.
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Rezensionen für Dr. Norden Bestseller 81 – Arztroman
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Buchvorschau
Dr. Norden Bestseller 81 – Arztroman - Patricia Vandenberg
Beatrice und Markus Trentow sind ein glücklich verheiratetes Paar, das sich unsagbar auf das zu erwartende Baby freut. Dr. Norden ist auch mit dem Gesundheitszustand der jungen sympathischen Frau sehr zufrieden und hegt keinen Zweifel daran, daß sie eine komplikationslose Schwangerschaft haben wird. Was er nicht weiß, worüber sich aber Beatrices Schwiegermutter Sorgen macht, sind die oft auftretenden Kopfschmerzen, unter denen ihre Schwiegertochter leidet. Durch einen Zufall erfährt die Familie, daß Beatrice einen Tumor hat, sie muß operiert werden. Eine schlimme Zeit steht dem jungen Paar bevor, denn es muß eine Entscheidung getroffen werden…
Melanie Trentow war eine schwierige Patientin, das wußte Dr. Norden schon einige Zeit. Richtig krank war sie in ihrem fünfzigjährigen Leben nur zweimal gewesen, aber seit ihr einziger Sohn Markus geheiratet hatte, kam sie regelmäßig in die Praxis. Nicht ihretwegen, wie sie immer wieder betonte. Sie machte sich Sorgen wegen ihrer Schwiegertochter, die ja leider nicht sehr widerstandsfähig sei.
Sie gab dies sehr dezent zu verstehen, doch Dr. Daniel Norden entgingen die anzüglichen Untertöne doch nicht.
Melanie Trentow war mit der Heirat ihres Sohnes nicht einverstanden gewesen. Sie hatte schon eine andere Partnerin für ihn im Auge gehabt, ein Mädchen aus sehr vermögendem Hause, ein hübsches Mädchen! Linda Ringeis war zwar nicht so anmutig wie Beatrice und auch nicht gerade mit großen geistigen Gaben gesegnet, aber doch eine blendende Partie.
Dabei hatten es die Trentows wahrhaftig nicht nötig, nach einer solchen Ausschau zu halten, denn sie waren mehr als gut betucht, bewohnten ein prächtiges Haus und besaßen zu diesem noch eine ganze Anzahl anderer, die ihnen horrende Mieten einbrachten. Aber Hilmar Trentow war ein Pfennigfuchser, und selbst seinem einzigen Sohn räumte er keine Sonderrechte ein. Markus hatte studiert und war nun für seinen Vater tätig, der sein Kapital in den verschiedensten Unternehmungen angelegt hatte. Bezahlt wurde er wie ein mittlerer Angestellter, und immer wieder hatte er zu hören bekommen, daß er erst unter Beweis stellen solle, was er zu leisten vermöge, bevor ihm mehr Entscheidungsfreiheit eingeräumt würde.
Markus war ein toleranter junger Mann. Er war auf ein gutes Verhältnis zu seinen Eltern bedacht, und er war seinem Vater dankbar, daß er keine Einwände gegen seine Heirat erhoben hatte, wie es seine Mutter getan hatte.
Beatrice war als Auslandskorrespondentin in einer Exportfirma, die Hilmar Trentow ebenfalls gehörte, tätig. Sie galt als eine tüchtige Kraft, fleißig und zuverlässig, und deshalb wurde sie von Hilmar Trentow geschätzt. Markus hatte sie im Büro seines Vaters kennengelernt. Kennen und lieben, mußte man sagen, denn bei beiden war es Liebe auf den ersten Blick gewesen. Und als Markus erklärt hatte, daß er niemals eine andere als Beatrice heiraten würde, hatte Melanie Trentow in den sauren Apfel gebissen, weil ihr Mann sofort seine Zustimmung gegeben hatte.
Zur Bedingung hatte er allerdings gemacht, daß das junge Paar in seinem Hause leben solle. Beatrice erhob keine Einwände. Sie war eine selbstbewußte, moderne junge Frau. Sie litt nicht unter Minderwertigkeitskomplexen, weil sie kein Bankkonto im Rücken hatte. Sie hätte Markus auch geheiratet, wenn er ein ganz armer Bursche gewesen wäre. Dann hätte sie halt für den Lebensunterhalt gesorgt.
Das war ihr Standpunkt, dem sie ihrem Schwiegervater gegenüber auch vertreten hatte. Ihm gefiel ihre Einstellung. Melanie gefiel es weniger, daß ihr Mann stets Beatrices Partei ergriff, wenn sie etwas auszusetzen fand.
Auch an diesem Tag, als sie sich beschwerte, daß Beatrice schon wieder unter Kopfschmerzen leide.
»Wenn du dauernd herummeckerst, bekomme ich auch Kopfschmerzen«, erklärte er unverblümt. »Laß das Mädchen in Ruhe. Sie arbeitet tagsüber im Büro und läßt sich nichts schenken. Ihren Haushalt versorgt sie außerdem auch noch sehr ordentlich, und bei diesem dämlichen Wetter ist es nicht verwunderlich, wenn man Kopfschmerzen bekommt. Jeder hat eben nicht solche Pferdenatur wie du.«
So etwas hörte Melanie nun gar nicht gern. Sie hatte im Laufe ihrer nun bereits achtundzwanzig Jahre währenden Ehe manches schlucken müssen, was sie nicht gern hörte, auch das, daß sie nie berufstätig gewesen sei und sie schließlich auch nicht mit Gold beladen in die Ehe gekommen wäre. Das aber sagte Hilmar Trentow nur, wenn sie gewisse Privilegien hervorhob. Man mußte es ihm lassen, daß er für sich solche nicht beanspruchte. Sparsamkeit war ihm mit der Muttermilch eingeflößt worden, obgleich es in seiner Familie niemals Notzeiten gegeben hatte, auch im Krieg nicht. Aber es wurde nach eisernen Grundsätzen gelebt. Es war gehütet worden, was man ererbt hatte. Schulden waren bei den Trentows ebenso verpönt gewesen wie ein aufwendiges Leben. Am eigenen Heim war nicht gespart worden, auch nicht am Essen, aber pompöse Parties, wie sie mehr und mehr in diesen Kreisen gang und gäbe geworden waren, hatte es bei ihnen nicht gegeben.
Hilmar Trentow tangierte es nicht, wenn man ihn deshalb einen Greizkragen nannte. Ihm lagen die Menschen nicht, die sich am liebsten Tag für Tag an irgendeinem kalten Büfett den Magen füllten. War es für ihn unumgänglich, an solchen Zusammenkünften teilzunehmen, hielt er sich vornehm zurück, im wahrsten Sinne des Wortes. Für ihn zählte immer noch das alte Sprichwort: »Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert.« Aber gegen Schmarotzer hatte er etwas.
Dies alles wußte Dr. Daniel Norden schon längst, als Melanie Trentow wieder einmal in seiner Praxis erschien.
Sie war keine unsympathische Frau. Sie hatte eben ihre Eigenheiten, und der tolerante Dr. Norden billigte jedem Mitmenschen seine Eigenheiten zu, sofern diese anderen Menschen keinen Schaden zufügten.
Melanie war von herbem Typ, aber eine recht gut aussehende Frau. Sie hatte eine auffallend schöne, reine Haut, auf die sie immer sehr stolz gewesen war. Vielleicht war sie auch deshalb etwas eifersüchtig auf ihre Schwiegertochter, weil Beatrice mit dem gleichen Vorzug aufwarten konnte, aber alles in allem doch noch bedeutend reizvoller war, als Melanie es je gewesen war.
Dr. Norden hatte sich freilich schon seine Gedanken darüber gemacht, denn er war objektiv und sah in Beatrice Trentow nicht nur ein ganz besonders reizendes, liebenswertes Geschöpf, schön vor allem durch innere Werte, die ihr eine faszinierende Ausstrahlung verliehen.
»Lieber Herr Dr. Norden, bitte seien Sie mir nicht böse, daß ich Sie schon wieder überfalle, aber ich möchte Sie jetzt doch bitten, Beatrice einmal gründlich zu untersuchen. Sie ist neuerdings immer so müde. Sie zieht sich dann immer früh zurück, auch wenn ein interessantes Fernsehspiel ist.«
»Vielleicht hat sie fürs Fernsehen überhaupt nichts übrig«, sagte Dr. Norden freundlich.
»Aber wir sitzen dann doch immer so gemütlich zusammen«, sagte Melanie irritiert. »Ich empfinde es sehr betrüblich, wenn diese Gemeinsamkeit zerstört wird.«
Lieber Himmel, die jungen Leute wollen halt auch einmal für sich sein, dachte Dr. Norden, aber er sagte es nicht. Er wollte gewiß keine größeren Konflikte verursachen, als sich ohnehin schon anzubahnen schienen. Er hatte Verständnis für Mütter, die sich nur schwer daran gewöhnen konnten, daß ihre Kinder erwachsen wurden und ihr eigenes Leben leben wollten, er hatte aber noch mehr Verständnis für die jungen Paare, die ihre Freizeit für sich nutzen wollten. Bei allem Familiensinn, den er selbst besaß, hätte er sich nicht vorstellen können, jeden Abend mit der ganzen Familie zu verbringen und auf ein trauliches Beisammensein mit seiner Frau Fee verzichten zu müssen.
»Ich kann doch nicht einfach ins Haus schneien, Frau Trentow«, sagte er lächelnd. »Vielleicht sind Sie zu besorgt um Ihre Schwiegertochter.«
»Ich bin ehrlich besorgt, Herr Doktor. Diese Kopfschmerzen müssen doch eine Ursache haben. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß Beatrice sie als Ausrede benutzt, um nicht mit uns beisammenzusitzen. Nein, so ist sie nicht. Mit meinem Mann versteht sie sich doch sogar besonders gut, was mich immer wieder erstaunt, denn Hilmar ist ja nun nicht gerade ein einfach zu nehmender Mensch. Ich habe auch schon gesagt, daß Beatrice nicht mehr jeden Tag ins Büro zu gehen bräuchte. Die Leute reden schon darüber, daß unsere Schwiegertochter noch im Betrieb arbeitet.«
»Lassen Sie die Leute doch reden, wenn es ihr Spaß macht«, sagte Dr. Norden. »Ich fürchte fast, Sie machen sich zuviel Gedanken um das Gerede, Frau Trentow.«
Sie blickte zu Boden. »Nun ja, man weiß in unserem Bekanntenkreis, daß ich es gern gesehen hätte, wenn Markus Linda Ringeis geheiratet hätte, aber jetzt weiß ich, daß Beatrice ihm alles bedeutet, ich habe auch nichts gegen sie, sie ist eine sehr tüchtige Frau, aber sie müßte sich doch mehr schonen. Das ist meine ernsthafte Überzeugung.«
Dr. Norden sah Melanie Trentow überrascht an. Es klang so aufrichtig, daß er daran nicht zweifeln konnte.
Nun schimmerten ihre Augen sogar feucht. »Es könnte doch auch sein, daß sie ein Baby erwartet. Es sieht mir fast danach aus. Wenn sie schon nicht an sich denkt, dann muß ich es doch tun.«
»Das ist eine sehr vernünftige Einstellung«, sagte Dr. Norden.
»Ich will doch auch für meinen Jungen alles Glück«, fuhr sie leise fort. »Vielleicht haben Sie manchmal den Eindruck gewonnen, daß ich nur an Beatrice herummäkele. Mein Mann denkt ähnlich. Nun, vielleicht habe ich auch so dahergeredet, daß man diesen Eindruck gewinnen konnte. Aber ich bin tatsächlich ernsthaft besorgt um Beatrice.«
»Und was kann ich tun, um Ihnen diese Sorgen zu nehmen?«
»Ich möchte Sie bitten, einmal nachmittags zu uns zu kommen, wenn Sie ein bißchen Zeit haben. Ich werde dann einmal Magenschmerzen vorschützen.« Sie lächelte verlegen. »Wenn ich zu Beatrice sage, daß sie zu Ihnen gehen soll, wird sie das vielleicht falsch auffassen, nachdem ich oft gesagt habe, daß ich nicht verstehe, warum sie so häufig unter Kopfschmerzen leidet. Irgendwie werden Sie schon mit ihr ins Gespräch kommen.«
»Ich komme gern«,