Stella und Sascha heiraten: Toni der Hüttenwirt Extra 49 – Heimatroman
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Auf sehr spezielle, romantische Weise findet Toni, der Hüttenwirt seine große Liebe in einer bezaubernden Frau, die aus einer völlig anderen Umgebung stammt als der markante Mann der Berge. Sie lernt durch ihn Schönheit und Idylle seiner Heimat kennen und lieben. Gemeinsam eröffnen die beiden allen Besuchern die Werte und Besonderheiten ihres Lebens auf der Alm. Romantik, Beschaulichkeit, dramatische Spannung und feinsinnige Gespräche: Das ist die Welt von Toni, dem Hüttenwirt, der sich niemand entziehen kann.
Doktor Martin Engler saß in der Wohnküche am Tisch und sah aus dem Fenster. Sascha kam herein, lächelte und sprach ihn an. Martin reagierte nicht. »Wo bist du mit deinen Gedanken?«, fragte Sascha lauter. Martin zuckte zusammen. »Ich habe gefragt, wo du mit deinen Gedanken bist«, wiederholte Sascha. Martin schaute auf die Uhr. »Oh, schon so spät?« »Ja, die Sprechstunde ist zu Ende. Es gab nichts, was außergewöhnlich gewesen wäre«, sagte Sascha. »Hast du noch einen Augenblick Zeit oder wartet Stella auf dich?«, fragte Martin. »Stella ist schon vor einer Stunde gegangen. Sie will uns ein schönes Abendessen machen. Tina hat sich gut eingearbeitet. Alles lief reibungslos und wir sind pünktlich fertig geworden. Wenn ich noch einen Augenblick bleiben soll, dann mache ich das gern.«
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Buchvorschau
Stella und Sascha heiraten - Friederike von Buchner
Toni der Hüttenwirt Extra
– 49 –
Stella und Sascha heiraten
Friederike von Buchner
Doktor Martin Engler saß in der Wohnküche am Tisch und sah aus dem Fenster.
Sascha kam herein, lächelte und sprach ihn an.
Martin reagierte nicht.
»Wo bist du mit deinen Gedanken?«, fragte Sascha lauter.
Martin zuckte zusammen.
»Ich habe gefragt, wo du mit deinen Gedanken bist«, wiederholte Sascha.
Martin schaute auf die Uhr. »Oh, schon so spät?«
»Ja, die Sprechstunde ist zu Ende. Es gab nichts, was außergewöhnlich gewesen wäre«, sagte Sascha.
»Hast du noch einen Augenblick Zeit oder wartet Stella auf dich?«, fragte Martin.
»Stella ist schon vor einer Stunde gegangen. Sie will uns ein schönes Abendessen machen. Tina hat sich gut eingearbeitet. Alles lief reibungslos und wir sind pünktlich fertig geworden. Wenn ich noch einen Augenblick bleiben soll, dann mache ich das gern.« Sascha sah Martin kritisch an. »Du siehst nicht gut aus, Martin. Und eben warst du mit deinen Gedanken weit weg. Hast du Meinungsverschiedenheiten mit Katja?«
»Wie kommst du darauf?«
»Weil Katja nicht da ist und du den ganzen Tag im Labor verbracht hast. Musste das sein? Du hattest heute frei, ich hatte Dienst in der Praxis. Ich weiß, dass es Katja nicht gefällt, wenn du an deinen freien Tagen arbeitest. Neulich sagte sie zu mir, dass sie sich gelegentlich fragt, warum du mich eingestellt hast. Du könntest ja doch nicht loslassen.«
Martin atmete tief durch. »Katja hat nicht ganz unrecht. Ich habe ihr versprochen, mich zu bessern. Sie ist mit Walli unterwegs. Sie sind zum Friedhof gefahren, damit Walli das Familiengrab der Schwanningers gießen kann. Anschließend sind sie noch eingeladen. Die alte Alma feiert Geburtstag. Ich war auch eingeladen, aber ich bin nicht mitgegangen.«
»Das wird man dir ankreiden. Du bist eine wichtige Persönlichkeit in Waldkogel. Wenn du auf einem Geburtstag fehlst, fällt das auf«, sagte Sascha.
»Da hast recht, aber ich war nicht in Stimmung.« Martin stand auf. »Setz dich, Sascha, und nimm dir einen Kaffee! Es ist noch genug Kaffee in der Thermoskanne. Ich hole schnell die Unterlagen aus meinem Sprechzimmer«, sagte Martin.
Sascha sah ihm verwundert nach.
Es dauerte nicht lange, dann kam Martin zurück. »Hier, das sind die Ergebnisse meiner heutigen Laborarbeit. Ich hatte zum Glück mehr Blut abgenommen, als notwendig gewesen wäre. Deshalb habe ich die Auswertung mehrmals vornehmen können. Aber ich bin immer wieder auf die gleichen Werte gekommen. Bitte schau sie dir an!«
Sascha trank einen Schluck Kaffee, dann studierte er die Werte. »Himmel, so etwas habe ich noch nicht gesehen«, sagte er dann.
»Ich auch nicht. Die Werte sind nicht nur völlig aus dem Ruder gelaufen, es fügt sich auch kein Bild zusammen.«
Sascha drehte die Karteikarte des Patienten um. »Tassilo«, sagte der junge Arzt fast tonlos.
»Genau! Du weißt, dass er heute hier war. Ich habe ihn gründlich untersucht und konnte auf den ersten Blick nichts feststellen. Und nun diese sonderbaren Ergebnisse!«
Sascha fragte nach Tassilos Beschwerden.
»Müde ist er und schläft viel. Er meint, er sei überarbeitet. Was sicherlich auch zutrifft. Er hat mir berichtet, was er im Augenblick alles zu bewältigen hat. Zenzi hat ihn hergehetzt«, sagte Martin. Er musste schmunzeln. »Das mit Tassilos Müdigkeit geht schon länger. Zenzi wurde so ärgerlich, weil er nicht herkommen wollte, dass sie damit drohte, zu kündigen.«
Sascha sah ihn erstaunt und überrascht an. »Was du nicht sagst, dann muss sie sehr ärgerlich sein. Ich hätte ihr eine solche Drohung nicht zugetraut.« Er sah sich noch einmal die Tabellen an. »Die Werte sind höchst ungewöhnlich, Martin. Ich gestehe, dass ich solche Ergebnisse noch nie zu Gesicht bekommen habe.«
»Ich habe drüben noch einen Rest Blut. Ich frage mich, ob ich einen Fehler gemacht habe.«
Sascha nickte. »Es können auch mal Fehler vorkommen. Aber du hast doch gesagt, du hättest das Blut mehrmals untersucht.«
»Das habe ich, Sascha. Du würdest mir einen Gefallen tun, wenn du die Auswertung wiederholen würdest. Wenn du jetzt keine Zeit hast, dann eben morgen früh.«
»Nein, das mache ich gleich. Komm, wir gehen rüber! Den Kaffee kann ich später noch austrinken. Ich will nicht riskieren, dass du deswegen eine schlaflose Nacht hast«, antwortete Sascha.
Martin schüttelte den Kopf. »Sascha, geh allein rüber! Ich bleibe hier sitzen und denke nach.«
»Bist du so verunsichert, dass du eine neutrale Kontrolle haben willst?«
»Nenne es, wie du willst. Ja, es ist so.«
»Okay, dann werde ich mich an die Arbeit machen«, sagte Sascha. Er zog seine Jacke aus und hängte sie über den Stuhl. Dann ging er.
Martin hörte, wie er sich die Hände wusch und aus dem Schrank einen frischen Kittel nahm. ›Ich muss die Scharniere der Schranktür ölen, damit das Gequietsche aufhört‹, dachte Martin.
Er war unruhig, schaute immer wieder zur Wanduhr und trommelte mit den Fingern auf die Tischplatte. Dann stand er auf und ging in der Wohnküche auf und ab. Die hintere Tür zum Garten stand offen. Martin blieb im Türrahmen stehen und ließ den Blick schweifen, sah aber nichts. Er war mit seinen Gedanken bei Tassilos Blutwerten. Schließlich setzte er sich wieder auf die Eckbank und wartete. Das hielt er nicht lange aus, und stand wieder auf und ging hin und her.
Endlich kam Sascha.
Schon am Gesichtsausdruck erkannte Martin, dass Sascha keine anderen Werte herausbekommen hatte. »Du musst nichts sagen, Sascha. Ich sehe es dir an. Du hast die gleichen Ergebnisse erzielt.«
Sascha nickte und griff nach seinem Kaffeebecher. Er goss den Kaffee in die Spüle und schenkte sich frischen Kaffee nach und trank. Er reichte einen Ausdruck hinüber. »Sieh selbst, Martin! Es sind die gleichen Ergebnisse. Ich kann mir keinen Reim darauf machen. Es ergibt kein richtiges Krankheitsbild. Ich kann daraus keine Schlüsse ziehen.«
»Dann bin ich es nicht allein, wir sind zwei Ärzte, die mit ihrem Latein am Ende sind«, seufzte Martin.
»Du sagst es. Was machst du jetzt? Was machen wir jetzt?«
Martin zuckte mit den Schultern. »Vielleicht waren die Blutröhrchen kontaminiert? Was meinst du? Vorstellen kann ich es mir eigentlich nicht. Aber es muss eine Erklärung geben.«
»Ja, die muss es geben. Rein theoretisch müssten die Blutröhrchen und Einmalinjektionsnadeln steril sein«, antwortete Sascha. »Statistisch könnte es in einem Fall zu hundert Millionen eine Verunreinigung geben. Sie werden zwar unter Reinraumbedingungen hergestellt, aber die Maschinen müssen auch mal gesäubert werden. Es gibt eine Qualitätskontrolle, die auch auf mögliche Verunreinigungen untersucht. Ja, Pannen kann es immer geben.«
Sie sahen sich nachdenklich an, beide Ärzte runzelten die Stirn.
»Dann gibt es nur eine Möglichkeit. Da kommen wir nicht drum herum, Tassilo muss noch mal ran«, sagte Sascha.
»Genau! Dazu nehmen wir Blutröhrchen und Nadeln aus neuen Gebinden.«
»Das war auch mein Gedanke, Martin.«
Sie sahen sich an. Beide tranken einen Schluck Kaffee.
»Tassilo wird eine Erklärung verlangen, Sascha. Mir fällt keine Ausrede für eine erneute Blutabnahme ein.«
Sie saßen eine Weile ganz ruhig da und schwiegen. Jeder dachte angestrengt nach.
»Ich habe da eine Idee. Ich übernehme es, Tassilo noch einmal Blut abzunehmen. Ich könnte sagen, ein Blutröhrchen wäre defekt gewesen. Bei der Massenproduktion der Einwegspritzen käme das schon mal vor«, sagte Sascha.
Martin dachte einen Augenblick nach. »Das klingt durchaus einleuchtend. Nimm bitte die doppelte Menge Blut ab! Wenn wir zu dem gleichen Ergebnis kommen, schicken wir den zweiten Teil ins Labor nach Kirchwalden. Ein befreundeter Kollege betreibt dort ein medizinisches Labor. Ich habe dir bereits von Paul