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Kein Lord wie alle anderen: Historical Romance
Kein Lord wie alle anderen: Historical Romance
Kein Lord wie alle anderen: Historical Romance
eBook389 Seiten3 Stunden

Kein Lord wie alle anderen: Historical Romance

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Über dieses E-Book

Historischer Liebesroman
Heiraten? Aber nur aus Liebe!
England 1835: Falls Izzy einmal heiraten sollte, dann nur aus Liebe. Doch das Schicksal schmiedet andere Pläne. Wegen eines Unwetters muss sie mit dem vom Krieg entstellten Lord Wakefield in einer Hütte Unterschlupf suchen. Obwohl sich der ehemalige Offizier wie ein Gentleman verhält, drängt ihr Vater die beiden zur Heirat.
Für die junge, freiheitsliebende Frau bricht eine Welt zusammen. Zudem belastet sie schon seit Jahren ein schreckliches Geheimnis, das es ihr alles andere als leicht macht, sich auf einen Mann einzulassen.
Heiraten? Aber nur aus Pflichterfüllung!
Für Henry ist Isabella Norwood als Heiratskandidatin genauso geeignet wie jede andere Frau, auch wenn sie keinesfalls der Norm entspricht und lieber Hosen trägt. Erstens glaubt Henry nicht mehr an die Liebe und zweitens hat er als Erbe eines Adelstitels Pflichten zu erfüllen, deshalb willigt er in die Hochzeit ein. Nun muss er nur noch versuchen, seine eigensinnige Braut zu zähmen und sie von den Vorteilen ihrer Verbindung zu überzeugen. Doch plötzlich wird Henry mit seiner eigenen dunklen Vergangenheit konfrontiert, und sowohl sein zartes Verhältnis zu Izzy als auch sein verletztes Herz werden auf eine harte Probe gestellt.
Werden sie jemals zusammen glücklich sein können?
Historical Romance von Inka Loreen Minden! Amüsant, spannend und voll heißer Leidenschaft.
In sich abgeschlossen und mit Happy End Garantie!
ca. 390 Seiten
 
Dieser Roman ist ein Titel aus der Reihe "Geheimnisvolle Lords". Er kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden, da jedes Buch eine eigene Geschichte erzählt.
 
Weitere Titel der Reihe:
 
Ein Lord wie kein anderer
Dem dunklen Rächer verfallen
Ein Lord auf geheimer Mission
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum25. Juni 2021
ISBN9783963701870

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    Buchvorschau

    Kein Lord wie alle anderen - Inka Loreen Minden

    INKA LOREEN MINDEN

    Kein Lord wie alle anderen

    Historical Romance

    Inhaltsverzeichnis

    Inhalt

    Teaser

    Kapitel 1 – Folter

    Kapitel 2 – Geheime Beobachtungen

    Kapitel 3 – Der neue Nachbar

    Kapitel 4 – Keine Frau für Henry

    Kapitel 5 – Das Unwetter

    Kapitel 6 – Eine Nacht mit dem unheimlichen Lord

    Kapitel 7 – Ein neuer Tag, ein neuer Albtraum

    Kapitel 8 – Die Kutschfahrt

    Kapitel 9 – Pennys Hochzeit

    Kapitel 10 – Izzys großer Tag

    Kapitel 11 – Plötzlich Marchioness

    Kapitel 12 – Ein neues Heim

    Kapitel 13 – Die Hochzeitsnacht

    Kapitel 14 – Izzys schreckliches Geheimnis

    Kapitel 15 – Das erste Mal

    Kapitel 16 – Der missglückte Ausritt

    Kapitel 17 – Vertrauensbeweis

    Kapitel 18 – Vorbehalte

    Kapitel 19 – Besuche und ein Brief

    Kapitel 20 – Weitere Besuche

    Kapitel 21 – Neue Vorfälle

    Kapitel 22 – Herzschmerz

    Kapitel 23 – Erkenntnisse

    Kapitel 24 – Geständnisse eines Mörders

    Kapitel 25 – Endlich Frieden

    Kapitel 26 – Epilog

    Kapitel 27 – Recherche

    Kapitel 28 – Nachwort

    Newsletter

    Buchvorstellung »Ein Lord wie kein anderer«

    Über die Autorin

    Impressum

    Inhalt

    Historischer Liebesroman

    Heiraten? Aber nur aus Liebe!

    England 1835: Falls Izzy einmal heiraten sollte, dann nur aus Liebe. Doch das Schicksal schmiedet andere Pläne. Wegen eines Unwetters muss sie mit dem vom Krieg entstellten Lord Wakefield in einer Hütte Unterschlupf suchen. Obwohl sich der ehemalige Offizier wie ein Gentleman verhält, drängt ihr Vater die beiden zur Heirat.

    Für die junge, freiheitsliebende Frau bricht eine Welt zusammen. Zudem belastet sie schon seit Jahren ein schreckliches Geheimnis, das es ihr alles andere als leicht macht, sich auf einen Mann einzulassen.

    Heiraten? Aber nur aus Pflichterfüllung!

    Für Henry ist Isabella Norwood als Heiratskandidatin genauso geeignet wie jede andere Frau, auch wenn sie keinesfalls der Norm entspricht und lieber Hosen trägt. Erstens glaubt Henry nicht mehr an die Liebe und zweitens hat er als Erbe eines Adelstitels Pflichten zu erfüllen, deshalb willigt er in die Hochzeit ein. Nun muss er nur noch versuchen, seine eigensinnige Braut zu zähmen und sie von den Vorteilen ihrer Verbindung zu überzeugen. Doch plötzlich wird Henry mit seiner eigenen dunklen Vergangenheit konfrontiert, und sowohl sein zartes Verhältnis zu Izzy als auch sein verletztes Herz werden auf eine harte Probe gestellt.

    Werden sie jemals zusammen glücklich sein können?

    Historical Romance von Inka Loreen Minden! Amüsant, spannend und voll heißer Leidenschaft.

    In sich abgeschlossen und mit Happy End Garantie!

    ca. 390 Seiten

    Dieser Roman ist ein Titel aus der Reihe »Geheimnisvolle Lords«. Er kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden, da jedes Buch eine eigene Geschichte erzählt.

    Weitere Titel der Reihe:

    Ein Lord wie kein anderer

    Dem dunklen Rächer verfallen

    Ein Lord auf geheimer Mission

    Teaser

    Izzy gehörte nun ihm, war sein Eigentum. Genau das schienen auch seine durchdringenden Blicke auszusagen.

    Sie erschauderte, doch seltsamerweise prickelte es gleichzeitig wieder in ihrem Bauch. Diesen Mann musste wahrlich der Teufel geschickt haben!

    Kapitel 1 – Folter

    Irgendwo im Dschungel von Bangladesch, Indien

    August 1834

    Jeder einzelne von Henrys Knochen schmerzte von den brutalen Schlägen, sein malträtiertes Gesicht pochte, sein Schädel dröhnte, und er konnte kaum die geschwollenen Augen öffnen. Sein Atem ging rasselnd, und die feuchte Dschungelhitze erschwerte ihm das Luftholen zusätzlich.

    Henry wusste nicht, seit wann er festgebunden auf einem Stuhl saß, irgendwo in einer stickigen, kleinen Hütte im Urwald von Bangladesch. Er hatte sämtliches Zeitgefühl verloren, denn die fünf Aufständischen – seine eigenen Leute! – ließen ihn nicht schlafen, nicht eine Minute zur Ruhe kommen. Sie folterten ihn, befragten ihn, quälten ihn.

    Das von Schweiß getränkte Hemd seiner Uniform klebte ihm am Körper, aber hielt wenigstens die Moskitos davon ab, ihn völlig zu zerstechen. Leider bot die Kleidung keinen Schutz gegen die Fäuste und Tritte der Männer.

    Die Chancen standen hoch, dass er in diesem Drecksloch sterben würde. Henry war sich dessen voll und ganz bewusst. Wenn ihn die Rebellen nicht umbrachten, dann der Durst. Kehle und Mund fühlten sich staubtrocken an, seine Zunge klebte ihm am Gaumen, und er sehnte sich nach einem Schluck Wasser, am besten kühl und klar. Für einen einzigen Schluck würde er fast alles tun. Aber niemals seine Leute verraten.

    Die Aufständischen gaben ihm immer nur so viel von einer braunen Brühe zu trinken, dass er gerade bei Bewusstsein blieb, denn sie brauchten Informationen von ihm, wollten wissen, wann ein für sie wichtiger Transport in Richtung Hafen unterwegs war. Henry sollte ihnen den genauen Tag und die exakte Route verraten und wie viele Wachen den Trupp begleiteten. Die Steuereinnahmen eines Jahres wurden demnächst nach England transportiert, dazu wertvolle Stoffe und Kisten voller Gold und Silber. Das übrig gebliebene Steuergeld wurde aus Indien herausgeschafft, anstatt es hier in die Landwirtschaft und in Neuanschaffungen zu investieren, um die Erträge zu erhöhen. Das machte viele Einheimische zusätzlich wütend.

    Es war niemals gut, Männer der ansässigen Bevölkerung in die Kompanien zu holen, die gegen ihr eigenes Volk arbeiten mussten, dennoch war das eine gängige Praxis. Henry führte als Captain selbst eine kleine Einheit Einheimischer an, die die Ostindien-Kompanie zu Soldaten ausgebildet hatte. Immer wieder stellten sich jedoch einzelne gegen die Krone. Meist wurden Aufrührer sofort hingerichtet oder zu zehn Jahren Zwangsarbeit verurteilt, was viele abschreckte. Doch Henry hatte nicht damit gerechnet, dass ihn Leute aus seiner eigenen Kompanie hintergingen. Er hatte den Männern vertraut, hätte sein Leben für sie gegeben! Aber man konnte in niemanden hineinsehen …

    Henrys Soldaten hatten im Laufe der Zeit mitbekommen, dass er mit Lieutenant Colonel Wardens Tochter verlobt war und seinem Vorgesetzten deshalb sehr nahestand. Tatsächlich hatte Warden ihm die Details seines Vorhabens mitgeteilt. Warden bezog ihn nicht nur in wichtige militärische Entscheidungen mit ein, sondern vertraute Henry auch seine einzige Tochter Edith an. In wenigen Wochen sollte die Hochzeit stattfinden.

    Henry würde seine Geliebte wahrscheinlich nie mehr wiedersehen, nie mehr ihr zauberhaftes Lächeln zu Gesicht bekommen, ihren blumigen Duft inhalieren, ihre weiche Haut berühren. Doch lieber starb er hier und jetzt, anstatt dass später viele andere ihr Leben lassen mussten … dass seine wunderschöne Edith sterben musste. Die Aufrührer würden ihr gewiss keinen schnellen Tod gewähren, sondern sie vorher brutal … Henry wollte nicht einmal daran denken. Er liebte Edith mehr als sein Leben!

    »Sprich endlich, Griffiths«, knurrte einer der Aufständischen – sein Name war Rahul – und zückte in der düsteren, stickigen Hütte ein kleines Messer. »Oder wir fahren härtere Geschütze auf.«

    »Ich kenne die Route nicht«, antwortete Henry zum bestimmt tausendsten Mal. Seine Stimme glich einem heiseren Krächzen, sein trockener Hals brannte. Er wollte nur noch etwas trinken und dann schlafen.

    Rahul schnaubte verächtlich. »Ich werde nicht aufhören, bis du mürbe geworden bist, Captain.« Er hob den Arm, um Henry die Klinge mit voller Wucht in den Oberschenkel zu rammen.

    Er brüllte auf, zerrte an seinen Fesseln und schnappte nach Luft. Der glühende Schmerz raste durch sein Bein und trieb ihm neue Tränen in die Augen. Erst als die gröbste Pein abebbte und die Wunde um die Klinge herum wild pochte, ließ er den Kopf hängen. Prompt spürte er wieder seine aufgeschürften Handgelenke, an denen die rauen Seile schabten, und seine anderen Verletzungen.

    Verflucht, was würde er dafür geben, jetzt mit Edith eine Limonade trinken zu können!

    Doch Rahul ließ ihn nicht träumen, nicht zu Atem kommen, und drehte die Klinge in seinem Muskel herum. Sofort flammte neue, noch viel brutalere Pein auf.

    »Ich weiß nichts!«, schrie Henry und wünschte, die Qualen würden endlich vorbei sein. Er konnte nicht mehr, fühlte sich unendlich erschöpft und müde.

    Rahul riss das Messer aus seinem Oberschenkel, woraufhin Henry betete, schnell zu verbluten. Aber Rahul war nicht dumm. Er hatte kein größeres Gefäß verletzt, damit er die Tortur noch lange weiterführen konnte.

    »Du bist ein zäher Kerl, Captain«, sagte Rahul grollend. »Aber auch die härteste Nuss gibt irgendwann nach.« Er drückte die scharfe Spitze der blutigen Klinge an Henrys Wange und zischte: »Rede endlich, oder ich schneide dich von oben bis unten auf.«

    Henry wollte ihm am liebsten Wardens Pläne entgegen brüllen, doch er hatte ständig Edith’ hübsches Antlitz vor Augen, sah, wie sie mit dem Trupp Soldaten durch den Dschungel ritt und sie aus dem Hinterhalt angegriffen wurden. Vermummte Männer zerrten Edith vom Pferd und zogen sie an ihrem wunderschönen schwarzen Haar in die Büsche, während andere Abtrünnige ihren Vater und alle anderen Soldaten abschlachteten.

    Wenn Henry redete, würde das Edith’ Todesurteil bedeuten.

    Ravi, ein junger Offizier, der Henry bis jetzt kein Leid zugefügt, sondern stillschweigend zugesehen hatte, sagte in seiner Sprache zu Rahul: »Vielleicht weiß er wirklich nichts.«

    Henry verstand ein wenig Bengalisch und nickte matt.

    »Er muss etwas wissen!« Rahul befahl einem der anderen Männer, die um ihn herumstanden, Henrys Kopf festzuhalten, und schon packten schwielige Hände von hinten seinen Schädel, als würde er in einen Schraubstock geklemmt. Er hatte kaum noch Kraft, sich zu wehren.

    Als die Klinge in seine Wange fuhr und ihm die Haut bis zu den Zähnen aufschnitt, brüllte Henry abermals auf und schluchzte wie ein kleines Kind. Er schmeckte warmes Blut und musste sich beinahe übergeben, während Rahul ihn mit barbarischer Kaltblütigkeit bearbeitete.

    Der ungeheuerliche Schmerz raubte ihm den Atem und die Sicht, vor seinen Augen drehte sich alles.

    Henry würde dennoch nichts verraten, egal wie brutal ihn die Rebellen folterten. Er würde schweigen und sein Leben geben. Nicht für die Krone, sondern für Edith.

    Ich liebe dich so sehr, mein schönes Mädchen, waren seine letzten Gedanken, als er in eine erlösende Ohnmacht glitt.

    Kapitel 2 – Geheime Beobachtungen

    Rochester, England

    Oktober 1835

    Izzy versuchte, kleine, langsame Schritte zu machen, damit es nicht so aussah, als würde sie um ihr Leben rennen. Na schön, im Grunde tat sie genau das, doch sie hatte ihrer Stiefmutter versprochen, sich zu benehmen. Außerdem würde es in diesen engen Schuhen und dem pompösen Kleid ein schwieriges Unterfangen werden, die Flucht zu ergreifen. Ach, wie fantastisch wäre es, wenn sie jetzt ihre bequemen Hosen tragen könnte!

    Wann immer sich Izzy eine Gelegenheit bot, sich von einer Veranstaltung fortzuschleichen, nutzte sie diese Chance, denn sie hasste opulente Feiern. Besonders solche, die ihre Stiefmutter extra für sie organisierte, um sie unter die Haube zu bringen.

    Was für ein Albtraum, dachte Izzy unentwegt, während sie durch Trenton House eilte, auf der Suche nach einem ruhigen Ort, an dem sie sich eine Strategie überlegen konnte. Irgendwie musste es doch möglich sein, ihren Kopf aus der Schlinge zu ziehen! Schade, dass es draußen bereits zu kalt und zu dunkel war, sonst hätte sie sich in den Garten zurückgezogen.

    Izzy hatte vorgegeben, sich die Nase zu pudern, um der Hitze, dem Lärm sowie den penetranten Gerüchen nach Duftwässerchen und Schweiß eine Weile zu entfliehen. Gerade hatte sie einen Cotillion mit Lord Rochford getanzt – den sie zugegebenermaßen trotz seines Rufes äußerst sympathisch fand. Doch der nächste Herr stand schon für eine Quadrille bereit. Zum Glück machten die Musiker jetzt eine kurze Pause, was ihr sehr gelegen kam, denn dank ihrer Stiefmutter Rowena waren alle Plätze auf Izzys Tanzkarte vergeben.

    Während sie zu den Ruheräumen hastete und auch schon die zahlreichen Stühle sah, die davor aufgestellt waren, hörte sie hinter sich im Haus den Hall weiterer, schwererer Schritte. Gewiss würde sie nicht lange allein sein!

    Sie drehte sich kurz um, erkannte aber in dem von Kerzen erleuchteten Gang niemanden. Doch wer auch immer hierher unterwegs war – und den Geräuschen nach zu urteilen konnte es nur ein Mann sein –, würde gleich um die Ecke biegen.

    Flugs versteckte sich Izzy hinter einem Vorhang, der den Flur zu den Räumlichkeiten der Angestellten verdeckte, und lehnte sich an die Wand. Sie wartete, bis der Unbekannte an ihrem Versteck vorbeigegangen war, und hielt die Luft an, als die Schritte abrupt verstummten. Ganz in der Nähe vernahm sie einen schweren Seufzer, dann ein Knarzen – Stille.

    Ihre Neugier war geweckt. Sie war wohl nicht die Einzige, die die Feierlichkeiten ermüdeten, und wollte unbedingt ihren Bruder im Geiste kennenlernen. Ob es Lord Rochford war? Er hatte sich zwar nicht anmerken lassen, dass ihn die Veranstaltung langweilte, aber sein Blick war immer wieder zur Tür gehuscht.

    Gerade, als Izzy mit dem Zeigefinger den Vorhang ein winziges bisschen zur Seite bewegen wollte, um in den Gang zu schielen, hörte sie ein leises, doch sehr deutliches Stöhnen.

    Augenblicklich erstarrte sie, eisige Schauder krochen über ihr Rückgrat und das lustverzerrte Gesicht von Papas ehemaligem Freund tauchte vor ihrem inneren Auge auf. Was sie vor vielen Jahren als Kind erlebt hatte, verfolgte sie bis heute.

    Sie verdrängte die alten, brutalen Bilder und fasste all ihren Mut zusammen, um zu spionieren. Zu ihrer grenzenlosen Erleichterung sah sie nur einen Mann, allein und angezogen, auf einem der Stühle sitzen. Izzy wusste natürlich sofort, wer das war, schließlich waren sie sich bereits vorgestellt worden: ihr neuer Nachbar, Henry Griffiths, der Marquess of Wakefield, von allen nur »der unheimliche Lord« genannt. Er massierte durch die Hose hindurch seinen linken Oberschenkel und kniff die Lider zusammen. Sein dunkelbraunes, fast schwarzes Haar fiel ihm vor die Augen, weil er den Kopf gesenkt hielt. Da Izzy genau auf die entstellte Seite seines Gesichtes blickte, wusste sie nicht, ob es vor Schmerzen verzerrt war oder wegen der schrecklichen Narben. Was ihm wohl zugestoßen war?

    Es wurde gemunkelt, er sei in Indien schwer verwundet worden. Ob ihm eine alte Kriegsverletzung am Bein zu schaffen machte? Izzy hatte beobachtet, dass er manchmal leicht humpelte. Nach dem letzten Tanz mit ihrer Stiefmutter war es besonders auffällig gewesen.

    Ihr Herz verkrampfte sich, denn er stand als Nächster auf ihrer Tanzkarte. Izzy wollte seine Schmerzen auf keinen Fall verschlimmern!

    Für einen Moment erlaubte sie sich, ihren neuen Nachbarn intensiver zu betrachten. Obwohl er erst seit Kurzem dem Adelsstand angehörte, kam es Izzy so vor, als wäre er als Lord geboren worden. Dabei hatte er vor noch gar nicht allzu langer Zeit in der britischen Armee gedient. Der Marquess trug edle Kleidung – Breeches und einen dunkelblauen Gehrock, unter dem eine hellblaue Seidenweste und ein weißes Hemd zu erkennen waren – und wusste sich perfekt zu benehmen. Er stand nur manchmal etwas steif im Raum; da zeigte sich wohl die Offiziersausbildung. Und seine Haut erschien Izzy ein wenig sonnenverwöhnter als die der meisten anderen Männer.

    Als er zuvor den Salon betreten hatte, war er ihr wegen seiner Größe und der düsteren Ausstrahlung sofort aufgefallen. Doch er war weder ein Riese noch massig wie ein Stier, sondern schlank mit genau den richtigen Proportionen. Bei ihm schien alles zusammenzupassen; die breiten Schultern harmonierten gut mit seinen langen Beinen. Außerdem befand er sich mit einunddreißig Jahren im besten Alter – Rowena hatte ihr natürlich gestern über jeden geladenen Herren detaillierte Informationen gegeben. Ihre Stiefmutter schien immer alles zu wissen!

    Rowenas Pläne hin oder her – für den unwahrscheinlichen Fall, dass Izzy doch einmal plante, zu heiraten, würde ihr solch ein Mann wie Henry Griffiths gefallen, denn die furchtbare Verletzung schreckte sie nicht ab. Wenn er nur nicht so undurchsichtig wäre!

    Plötzlich legte der Marquess den Kopf in den Nacken und zerrte an seinem Krawattentuch, als würde es ihn einengen. Für einen winzigen Moment erblickte Izzy Lord Wakefields Hals und die leichte Auswölbung seines Adamsapfels – dem Attribut, das nur Männer besaßen.

    Ihr Herz machte einen ungewohnten Doppelschlag und die Knie wurden ihr ein wenig weich. Es war ja nicht gerade so, als würde sie einen nackten Mann beobachten, doch der Moment hatte durchaus etwas Intimes an sich.

    Isabella Norwood, vernahm sie schlagartig in ihren Gedanken die Stimme ihrer Stiefmutter – die seit einer Weile Izzys Stimme der Vernunft war. Hör sofort auf, diesen Herrn anzustarren, das gehört sich nicht!

    Sie wusste ja selbst, dass sie gerade etwas Ungebührliches machte, doch der Mann faszinierte sie von all ihren Gästen am meisten. Wahrscheinlich, weil ihn eine geheimnisvolle Aura umgab.

    Es hieß, der Marquess sollte nie lächeln – darauf hatte sie bis jetzt nicht geachtet –, blickte meist düster drein – vielleicht ein wenig ernst, ja – und sollte für den Tod des früheren Lord Wakefield, Philipe Cranton, verantwortlich sein. Das erzählten zumindest einige Bewohner der angrenzenden Stadt Rochester und der umliegenden Dörfer.

    Izzy erschauderte. War Henry Griffiths wirklich ein Mörder?

    Natürlich konnte sie sich vorstellen, dass jemand eine ganze Familie umbrachte, nur um an den Titel und die Ländereien zu gelangen. Es gab solch böse Menschen, keine Frage. Aber soweit ihr bekannt war, hatte sich Mr Griffiths zum Zeitpunkt des Unglückes immer noch in Indien aufgehalten. Papa hätte ihn auch niemals eingeladen, wenn er sich nicht absolut sicher wäre, dass dieser Mann eine gute Partie für sie abgeben würde.

    Izzy atmete ein wenig auf. Papa wollte immer nur das Beste für sie. Trotzdem sollte sie weiterhin in ihrem Versteck bleiben. Es wäre grauenvoll, wenn sie jemand allein mit Lord Wakefield vorfinden und sie vielleicht zu einer Heirat mit ihm drängen würde. Im Grunde wusste niemand etwas über ihn, denn er kam nicht aus dieser Gegend, keiner kannte ihn von früher.

    Was, wenn er wirklich für das Unglück verantwortlich war, das ihn schließlich zum neuen Lord Wakefield erhoben hatte? Mit der Beinverletzung konnte Henry Griffiths seinen Beruf als Offizier bestimmt nicht mehr ausüben und womöglich hatte er sich deshalb eine neue Einkommensquelle … gesucht.

    Du liest zu viele Abenteuergeschichten, schalt sie sich und drängte sich schnell wieder hinter dem Vorhang an die Wand, als Lord Wakefield aufstand. Izzy hörte, wie er langsam und schwerfällig an ihr vorbeihumpelte, und erst als sie seine Schritte nicht mehr vernahm, verließ sie ihr Versteck und ging zurück zum Fest.

    Verdammter Donnergrummel, jetzt hatte sie wegen dieses Mannes ganz vergessen darüber nachzudenken, wie sie ihrer Stiefmutter ausreden konnte, sich auf dieser Feier für einen potenziellen Heiratskandidaten zu entscheiden! Dabei wollte Izzy nichts anderes, als Trenton House bald wieder für sich zu haben und in ihre Hosen zu schlüpfen. Denn weder ihren Vater noch die Angestellten kümmerte es, wenn sie sich nicht wie eine Lady verhielt. Außerdem brauchte sie keinen Mann! Izzy fand alles perfekt, so wie es war.

    Kapitel 3 – Der neue Nachbar

    »Danke, dass du mir beistehst, Penny«, flüsterte Izzy ihrer besten Freundin zu, kaum dass sie in den Salon zurückgekehrt war und sich auf einen Stuhl am Fenster neben sie setzte. Izzy würde nicht wissen, was sie heute ohne ihre Seelenverwandte tun würde.

    Penny hatte das hohe Fenster schon vor der Tanzpause einen winzigen Spalt geöffnet, damit sie beide frische Luft abbekamen. Im Grunde machten Izzy Gerüche nichts aus, schließlich befand sie sich auch hin und wieder in einem Kuh- oder Schweinestall, da durfte man wahrlich nicht zimperlich sein. Aber diese ganzen Duftwässerchen und parfümierten Puder waren ihr dann doch zu viel.

    Zahlreiche Kerzen und Öllampen erhellten den riesigen Salon und verbreiteten nicht nur Licht, sondern auch Wärme. Außerdem ließ Izzy die Erinnerung an Henry Griffiths’ Hals nicht los und erhitzte sie zusätzlich von innen, was sie sich einfach nicht erklären konnte.

    Penny strich sich eine schwarze Locke aus der Stirn und lächelte Izzy aufmunternd an. »Natürlich stehe ich dir bei. Dazu sind beste Freundinnen doch da.«

    »Wirst du auch noch für mich Zeit haben, wenn du verheiratet bist?« Sie kannten sich fast schon ihr ganzes Leben, und da ihre Familien Nachbarn waren, sahen sie sich so oft es geht. Doch bald würde ihre gemeinsame Zeit ein Ende finden, denn Penny hatte sich vor ein paar Wochen verlobt. Sie war neunzehn, also drei Jahre jünger als Izzy, und diese Veranstaltung war wohl eine von vorerst ganz wenigen Gelegenheiten, ihre Freundin noch einmal bei sich zu haben. Es war schon schrecklich genug gewesen, dass Penny die letzten beiden Saisons in London verbracht hatte, aber wenn sie erst einmal verheiratet war, würde sie für immer dort wohnen oder noch weiter weg auf dem Landgut ihres Gatten. Dabei waren sie seit Kindertagen ein Team. Penny und Izzy, von vielen einfach nur »Pizzy« genannt.

    Penny drückte kurz ihre Hand. »Ashton möchte mir nach der Parisreise sein riesiges Herrenhaus in Nottinghamshire zeigen. Aber zum Beginn der neuen Saison werden wir in London sein.« Asthon – der Earl of Lexington. Zukünftig würde Penny »Lady Lexington« sein. Was für ein Zungenbrecher! »Ich bin also nächstes Jahr gar nicht so unendlich weit weg und werde dir jede Woche schreiben … natürlich auch während unserer Hochzeitsreise.«

    Izzys Herz zog sich zusammen, wenn sie an die langen, einsamen und dunklen Winterabende dachte. London war jedoch tatsächlich nicht so weit weg wie Lord Lexingtons Landgut, vielleicht könnte sie Penny dann besuchen. Seit vielen Jahren war Izzy nicht mehr in London gewesen. Papa hatte nach Mutters Tod und dem schrecklichen Vorfall mit seinem Freund das Stadthaus verkauft, und seitdem wohnten sie auf dem Land. Izzy liebte es hier, liebte Trenton House, den verrückten Garten mit den wunderschönen Follies und all die Menschen in Rochester und den umliegenden Dörfern. Sie wollte gar nicht mehr zurück in das schmutzige, stinkende London. Doch für Penny würde sie eine Ausnahme machen.

    »Ich werde sicher nicht eingehen vor Langeweile«, bemerkte Izzy ein wenig verschnupft. »Dennoch wünschte ich, du hättest noch gewartet.«

    Ihre Freundin blickte sie mit einer Mischung aus Schuldbewusstsein und Empörung an. »Izzy, nächstes Jahr werde ich schon zwanzig! Außerdem lasse ich mir doch keinen Earl entgehen.« Sie lächelte ihren Verlobten an, der sich in der Nähe gerade mit Pennys Vater unterhielt, und fächerte sich galant Luft zu. Die beiden Herren sahen sich irgendwie ähnlich. Natürlich war Pennys Vater – Lord Clearwater – bereits sehr viel älter und ergraut, aber Ashton hatte auch so eine große Nase. Ansonsten machte er einen ganz passablen Eindruck.

    Lord Wakefield gefiel Izzy trotz der Narben auf einer Gesichtshälfte irgendwie besser. Er erinnerte sie damit an einen Piraten, und sie hatte ein Faible für Piraten- und Abenteuergeschichten. Während die vierzig geladenen Gäste nach und nach in den Salon zurückkehrten, stand er stramm wie ein Soldat neben Papa, der auf einem Stuhl saß, und redete mit ihm. Papa schien sich über etwas zu amüsieren, denn er lächelte den Marquess an.

    Der lächelte nicht wirklich zurück, aber sein Mundwinkel – der ohne Narbe – zog sich ein bisschen nach oben, sodass der Lord gleich weniger düster wirkte.

    Izzy bemerkte, dass sie ebenfalls lächeln musste. Papa schien heute einen guten Tag und weniger Schmerzen zu haben als sonst. Je kälter es draußen wurde, desto mehr taten ihm die Knochen weh. Außerdem sah er heute irgendwie goldig aus. Die Wangen in seinem runden Gesicht waren gerötet und sogar sein kahles Haupt schien zu leuchten wie eine Tomate. Am liebsten wollte Izzy hingehen und ihn umarmen – aber das gehörte sich natürlich nicht. Sie hätte es aber getan, wenn niemand sonst hier gewesen wäre.

    Würden sich Lord Wakefields Mundwinkel etwas mehr heben, wenn sie es einfach täte?

    Henry – wie sie den Marquess von nun an gedanklich nennen würde, weil sie bei »Lord Wakefield« immer an den früheren Lord Philip Cranton denken musste, der völlig anders ausgesehen hatte – würde bald zu ihr kommen, um mit ihr zu tanzen. Noch stimmten die Musiker, die auf einem niedrigen Podest am Ende des Salons saßen, allerdings ihre Instrumente.

    Ob Henry ein guter Tänzer war? Sie hatte überhaupt nicht darauf geachtet und außer seinem Humpeln nichts bemerkt, weil sie bisher so wenig Eindrücke wie möglich an sich herangelassen hatte. Natürlich rein aus Trotz, um ihrer aufdringlichen Stiefmutter keinen Gefallen zu tun. Rowena war oft sehr unhöflich zu ihr, vor allem wenn Papa nicht in der Nähe war. Dabei war Izzy doch keine Konkurrenz für sie! Aber vielleicht glaubte ihre Stiefmutter das, schließlich war diese kaum zehn Jahre älter als Izzy, und sie selbst hatte ein sehr liebevolles und enges Verhältnis zu ihrem Vater – was in ihren Kreisen eher unüblich war. Oder Rowena nahm es ihr übel, dass das Personal auch immer noch auf Izzy hörte, schließlich war sie nach Mamas Tod die Dame des Hauses gewesen.

    Möglichst unauffällig ließ sie den Blick über die zahlreichen Gäste schweifen, die in kleinen Grüppchen beieinanderstanden, und wunderte sich kein bisschen, dass ihre Stiefmutter mehr ledige Herren geladen hatte als Paare. Die einzige noch unverheiratete Frau, abgesehen von Izzy, war Penny – und das auch nur noch für zwei Wochen. Am liebsten wollte Izzy nach ihrer Hand greifen! Mit der besten Freundin als Verbündete ließ sich diese schreckliche Situation einfach leichter aushalten.

    Izzy stieß einen frustrierten Seufzer aus, ohne dabei ihre perfekte Haltung und das aufgesetzte Lächeln auch nur einen Deut zu verändern. Sie hatte ihrer Stiefmutter Rowena versichern müssen, mit jedem alleinstehenden Herrn, der geladen war, zu tanzen. Und Rowena hatte eine Menge gut betuchter Adeliger eingeladen. Nicht nur die Lords aus den umliegenden Ländereien waren angereist, sondern einige sogar von weiter weg gekommen. Nicht jeder Mann bot dabei solch einen ansehnlichen Anblick wie Lord Rochford, mit dem sie zuvor getanzt hatte und der von Alter und Statur Ähnlichkeiten mit Henry besaß. Es gab auch Herren, die beinahe so alt waren wie ihr Vater! Und mit solch einem Greis wollte Rowena sie verkuppeln? Sie war doch kein Zuchtpferd, nur weil sie eine vorzügliche Abstammung vorzuweisen hatte. Ihr Papa war Wilson Norwood, Viscount Trenton, und Izzy war sein einziges Kind. Noch …

    »Wer steht als Nächster auf deiner Tanzkarte?« Penny griff einfach nach dem Zettel, der auf Izzys Schoß lag, und riss die Augen auf. »Der unheimliche Lord Wakefield!«

    »Hmm«, brummte Izzy wenig damenhaft und wollte sich am liebsten bequem auf den Stuhl lümmeln oder besser noch: auf ihr Zimmer gehen. Im Grunde hatte sie absolut gar nichts gegen einen fröhlichen Tanz einzuwenden. Aber der Spaß daran wurde durch die Aussicht, sich für den Rest des Lebens an einen Mann binden zu müssen, den sie nicht liebte, deutlich getrübt. Sie konnte Trenton House noch nicht verlassen. Papa brauchte sie doch! Außerdem fühlte sie sich nicht bereit für eine Ehe mit all ihren … Verpflichtungen. Aber was am schlimmsten war: Sie müsste all ihre liebgewonnenen Freiheiten aufgeben.

    »Was hast du eigentlich mit deinem Haar gemacht?«, fragte Penny und legte die Tanzkarte zurück auf Izzys Schoß. »Wo ist dein natürlicher Rotstich geblieben?«

    Sie seufzte erneut. »Rowena hat ihrer Zofe befohlen, ein pflanzliches Puder auf meine Frisur zu geben, damit man das Rot kaum noch sieht und das Blond besser herauskommt.«

    Pennys perfekt geschwungene Brauen hoben sich kaum merkbar. »Aber … wieso?«

    »Rowena sagt, meine furchtbare Haarfarbe würde sonst die potenziellen Heiratskandidaten abschrecken.«

    »Das wäre dir doch gelegen gekommen, oder?« Ihre Freundin wedelte sich mit dem Fächer Luft zu – um dahinter garantiert ein verschmitztes Grinsen zu verstecken. Penny wusste sich eben immer perfekt zu benehmen. Zudem entsprach sie mit ihrem schwarzglänzenden Haar und dem optimal geschnittenen, herzförmigen Gesicht dem aktuellen Schönheitsideal. Die Heiratskandidaten hatten sich um sie gerissen! Und Rowena hatte in den letzten Monaten mehrfach erwähnt, dass sie lieber eine Stieftochter wie Penelope Clearwater hätte, die sämtliche Umgangsformen perfekt beherrschte und nicht den ganzen Tag in Hosen herumlief.

    »Du machst mir nichts als Kummer, Isabella«, pflegte Rowena stets zu sagen. Dabei hatten sie ohnehin kaum Berührungspunkte, denn ihre Wege kreuzten sich nur zu den Essenszeiten. Seit Mutters Tod kümmerte sich Izzy um die Verwaltung von Trenton House und die Instandsetzung der Güter, trug dem Personal auf, was es zu tun hatte, oder packte auch schon einmal selbst auf ihrem bezaubernden Landgut mit an. Natürlich rümpften immer noch viele Leute die Nase, weil sie als Frau, noch dazu als höhergestellte Dame der Gesellschaft, die Arbeit eines Mannes erledigte. Aber Izzy liebte es, beschäftigt zu sein und gebraucht zu werden. Außerdem hantierte sie gerne mit Zahlen. Als Lady den ganzen Tag im Salon zu sitzen, aus dem Fenster zu starren, Tee zu trinken oder Kissen zu besticken würde sie umbringen!

    »Sieh dir nur die Frau von Lord Hastings an«, flüsterte Penny ihr hinter vorgehaltenem Fächer zu. »Sie hat feuerrotes Haar und einen äußerst attraktiven Earl abbekommen. Es scheint Männer zu geben, denen andere Werte wichtiger sind als eine perfekte Haarfarbe.«

    Izzy seufzte abermals und bewunderte Lady Hastings’ grüne Abendgarderobe, die farblich wunderbar zu ihrer bezaubernden Ausstrahlung passte. »Sie ist wirklich eine Schönheit.«

    Penny ließ den Blick unverhohlen über Izzys pompöses Kleid wandern und bemerkte spöttisch: »Ich

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