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Was ist mit Franziska los?: Toni der Hüttenwirt 283 – Heimatroman
Was ist mit Franziska los?: Toni der Hüttenwirt 283 – Heimatroman
Was ist mit Franziska los?: Toni der Hüttenwirt 283 – Heimatroman
eBook113 Seiten1 Stunde

Was ist mit Franziska los?: Toni der Hüttenwirt 283 – Heimatroman

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Über dieses E-Book

Diese Bergroman-Serie stillt die Sehnsucht des modernen Stadtbewohners nach einer Welt voller Liebe und Gefühle, nach Heimat und natürlichem Leben in einer verzaubernden Gebirgswelt.
"Toni, der Hüttenwirt" aus den Bergen verliebt sich in Anna, die Bankerin aus Hamburg. Anna zieht hoch hinauf in seine wunderschöne Hütte – und eine der zärtlichsten Romanzen nimmt ihren Anfang. Hemdsärmeligkeit, sprachliche Virtuosität, großartig geschilderter Gebirgszauber – Friederike von Buchner trifft in ihren bereits über 400 Romanen den Puls ihrer faszinierten Leser.

Amelie weilte am ›Erkerchen‹. Sie lehnte am Geländer, schaute über das Tal und knabberte an einem Müsliriegel. »Hallo, Amelie!« Sie drehte sich um. »Grüß Gott, Henry!«, antwortete sie. »Schon so früh auf dem Rückweg zur Berghütte?« Henry machte ein etwas verlegenes Gesicht. »Ja, das schlechte Gewissen trieb mich an.« »Nanu? Hast du etwas angestellt? Soviel ich weiß, fehlen Anna keine silbernen Löffel.« Sie lachten beide. Henry ließ seinen Rucksack von den Schultern gleiten. »Ich habe noch warmen Kaffee in der Thermoskanne, Amelie. Kann ich dich einladen?« »Fein, das sage ich nicht Nein.« Amelie ging zur Bank, auf der sie ihren Rucksack abgestellt hatte, und holte ihren Emaillebecher heraus. Henry schenkte ihn voll und nahm sich den Rest. Es war ganz wenig.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum1. Juni 2021
ISBN9783740981938
Was ist mit Franziska los?: Toni der Hüttenwirt 283 – Heimatroman

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    Buchvorschau

    Was ist mit Franziska los? - Friederike von Buchner

    Toni der Hüttenwirt

    – 283 –

    Was ist mit Franziska los?

    Wendy hat da einen Verdacht...

    Friederike von Buchner

    Amelie weilte am ›Erkerchen‹. Sie lehnte am Geländer, schaute über das Tal und knabberte an einem Müsliriegel.

    »Hallo, Amelie!«

    Sie drehte sich um.

    »Grüß Gott, Henry!«, antwortete sie. »Schon so früh auf dem Rückweg zur Berghütte?«

    Henry machte ein etwas verlegenes Gesicht.

    »Ja, das schlechte Gewissen trieb mich an.«

    »Nanu? Hast du etwas angestellt? Soviel ich weiß, fehlen Anna keine silbernen Löffel.«

    Sie lachten beide.

    Henry ließ seinen Rucksack von den Schultern gleiten.

    »Ich habe noch warmen Kaffee in der Thermoskanne, Amelie. Kann ich dich einladen?«

    »Fein, das sage ich nicht Nein.«

    Amelie ging zur Bank, auf der sie ihren Rucksack abgestellt hatte, und holte ihren Emaillebecher heraus.

    Henry schenkte ihn voll und nahm sich den Rest. Es war ganz wenig.

    »Nein, nein, so geht das nicht!«, protestierte Amelie. »Bergkameraden teilen. Gib her!«

    Sie goss einen Teil ihres Kaffees in Henrys Becher. Er dankte und lächelte.

    Sie tranken und hielten dabei Augenkontakt.

    »Nun, ich hatte ein schlechtes Gewissen, weil ich in deine Unterhaltung mit Toni hinter der Berghütte hineingeplatzt war. Zu spät erkannte ich, dass es ein sehr vertrauliches Gespräch war. Es war ungeschickt, dich zu fragen, ob du mit mir wandern gehen wolltest. Ich hätte bis nach eurer Unterredung warten sollen. Es ging wohl um etwas sehr Wichtiges.«

    »Wie kommst du darauf?«

    »Du hast ein sehr ernstes Gesicht gemacht. Inzwischen kenne ich dich ganz gut. Nun ja, vielleicht ist das übertrieben in Anbetracht der wenigen Tagen, die wir uns kennen. Aber ist es nicht so, dass wir ein Gefühl für jeden Menschen bekommen, der uns begegnet? Der eine ist einem näher, als der andere. Und es kommt vor, dass man vergisst, dass man sich erst vor wenigen Tagen begegnet ist, weil man so fühlt, als kenne man sich schon ganz lange.«

    »Stimmt! Das lässt sich nicht leugnen. Und dein Eindruck war, ich habe sehr ernst ausgesehen?«

    »Ja!«

    Henry stellte den Kaffeebecher neben sich auf die Bank und hob abwehrend die Hände.

    »Du musst mir nicht erzählen, worüber du mit Toni gesprochen hast. Das ist deine Privatangelegenheit und geht mich nichts an. Ich habe nur festgestellt, dass du sehr ernst und nachdenklich warst. Es war sicherlich ungeschickt, euch zu unterbrechen. Bitte entschuldige!«

    »Alles vergeben und vergessen! Mach dir bitte keine Gedanken.«

    »Das freut mich. Ich hoffe, du hast erreicht, was du mit Toni klären wolltest.«

    Amelie schaute Henry an und grinste.

    »Du bist doch neugierig. Gib es zu!«

    »Ein wenig, aber nur, weil ich dich noch nie so ernst gesehen hatte.«

    »Das glaube ich dir gern«, sagte Amelie. »Es gab nichts zu klären. Toni und ich sind nur in einer Angelegenheit verschiedener Meinung. Er behauptet zwar, er könne mich verstehen. Ob jemand einen anderen Menschen wirklich verstehen kann, ist ein anderes Thema. Darüber möchte ich jetzt nicht nachdenken. Toni ist ein freundlicher und hilfsbereiter Bursche. Er ist für jeden da und genießt in Waldkogel großes Ansehen, Anna ebenso. Nur kann er sehr hartnäckig sein, wenn er denkt, jemand handle falsch. Dann mischt er sich ein.«

    »Einmischung ist die Kehrseite der Hilfsbereitschaft«, sagte Henry.

    »Gut gesagt! Das gefällt mir. Allerdings möchte ich Toni in Schutz nehmen. Er mischt sich nicht ein, weil er ein bestimmendes Wesen hat und jemand bevormunden möchte. Er hat es mir so erklärt: Ein Außenstehender hat einen anderen Blickwinkel, als der Betroffene. Darin gebe ich ihm recht. Er sagt auch, dass es Menschen oft nicht leicht falle, einen einmal gefassten Entschluss zu verwerfen.«

    Amelie seufzte.

    »Ich bin wohl auch so ein Fall. Ich will einfach nicht über meinen Schatten springen. Da hat er mir ins Gewissen geredet.«

    Henry hörte aufmerksam zu und sah sie erwartungsvoll an.

    »Er meint es sicherlich gut, Amelie.«

    »Absolut! Ja, das tut er. Toni hat so ein unschuldiges Herz. Er kann keine üblen Hintergedanken haben. Das ist nicht seine Art.«

    »Ich kann wenig dazu sagen, da ich nicht weiß, um was es geht«, sagte Henry. »Aber ich höre dir gern zu. Wenn man in einer Frage keine Lösung findet, genügt es oft, wenn man laut darüber nachdenkt.«

    Amelie trank einen Schluck Kaffee, dann nickt sie eifrig.

    »Henry, es geht um Folgendes: Ich habe in einer Angelegenheit eine Entscheidung getroffen, aber Toni bat mich, meine Entscheidung zu überdenken. Er hat mir eine Eselsbrücke gebaut. Allerdings muss ich entscheiden, ob ich darüber gehe.«

    »Fürchtest du, dass die Brücke nicht hält? Denkst du, du könntest abstürzen? Du kannst dich anseilen. Ich biete dir gern an, das Seil an einem Ufer zu sichern.«

    Amelie gefielen seine Worte und sie schenkte ihm ein Lächeln.

    »Der Punkt ist, ich weiß nicht, ob ich die Richtung ändern soll. Weißt du, Henry, ... wie soll ich es beschreiben? Ich hatte Meinungsverschiedenheiten mit meinen Eltern und Großeltern. Deshalb habe mich auf die Berghütte zurückgezogen. Nein, das ist eine Untertreibung. Ich habe mich versteckt. Und verstecke mich immer noch. Zuerst war ich im Pfarrhaus, jetzt bin ich auf der Berghütte.«

    »Das klingt dramatisch, Amelie.«

    »Es war dramatisch, Henry. Ich bin kein konfliktfreudiger Mensch. Ich gebe zu schnell nach. Ich verzichte lieber auf etwas oder tue etwas, was ich nicht will, statt einen klaren Standpunkt zu beziehen.«

    »Du bist sehr harmoniebedürftig.«

    »Das war ich, Henry, ich war es. Ich war es, bis ich an einem Punkt ankam, wo ich mich nicht mehr im Spiegel erkannte. Genauso war es. Es gibt eine alte Weisheit: Man soll immer so handeln, dass man sich im Spiegel anschauen kann. Ich hielt das für eine blöde Redewendung. Doch dann erkannte ich die Wahrheit, die darin steckt. Es war bei meiner Schneiderin. Ich stand in einem wunderschönen Kleid vor dem großen Spiegel. Es war bei der Anprobe. Ich sah mich an und plötzlich wurde mir bewusst, das bin ich nicht. Ja, das Spiegelbild war schön anzusehen, aber die Person in dem prächtigen Kleid spielte Theater. Es war das falsche Stück und das falsche Kostüm. Das war ich nicht.«

    Henry war ganz still geworden. Er hörte zu. Er erkannte, wie schwer es Amelie fiel, darüber zu sprechen. Sie quälte sich mit jedem Satz.

    »Es war wirklich dramatisch, Henry. Ich hatte einen Zusammenbruch. Die Schneiderin alarmierte den Arzt. Etwas später lag ich im Gästezimmer des Pfarrhauses im Bett. Unser Pfarrer und seine Haushälterin nahmen sich meiner an und beschützten mich. Ich versteckte mich einige Tage im Pfarrhaus. Dann konnte ich nicht länger dort bleiben, also wechselte ich, durch die Vermittlung des Geistlichen, auf die Berghütte. Der ursprüngliche Plan war, dass ich mich in einer Schutzhütte verkrieche und Toni und Anna mich regelmäßig mit Proviant versorgen. Doch dann bin ich auf der Berghütte geblieben.«

    Henry schaute Amelie fragend an.

    »Und wie lange geht das schon so?«

    »Bald sind es zwei Wochen. Meine beste Freundin heiratet. Wenn sie in die Flitterwochen fährt, kann ich ihre kleine Wohnung in München benutzen, bis sie zurückkommt. Ich werde die Zeit nutzen, um mir eine eigene Wohnung zu suchen. Ich hoffe, ich kann meinen alten Arbeitsplatz bekommen. Im Augenblick habe ich Urlaub. Aber davor hatte ich gekündigt. Ich werde mit meinem Chef sprechen, wenn ich in München bin.«

    »Und wann willst du nach München?«

    »Nach dem Wochenende. Toni wird mich abends hinfahren, wenn es dunkel ist. Dann ist die Gefahr geringer, dass mich jemand sieht. Meine Familie weiß nicht, wo ich bin. Das heißt, meine Eltern wissen es nicht. Zu meiner Großmutter und ihrer Freundin habe ich losen Kontakt über den Geistlichen.«

    »Das hört sich wie eine unglaubliche Räuberpistole an, Amelie. Es könnte sich um eine Geschichte um Don Camillo handeln.«

    Amelie lächelte.

    »Doch niemand würde sich einen solchen Roman ausdenken.«

    »Ohne Happy End«, ergänzte

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