Kein Glück für Nicki?: Der neue Sonnenwinkel 77 – Familienroman
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Mit Michaela Dornberg übernimmt eine sehr erfolgreiche Serienautorin, die Fortsetzung der beliebten Familienserie "Im Sonnenwinkel". Michaela Dornberg ist mit ganzem Herzen in die bezaubernde Welt des Sonnenwinkels eingedrungen. Sie kennt den idyllischen Flecken Erlenried und die sympathische Familie Auerbach mit dem Nesthäkchen Bambi.
Roberta registrierte kaum, dass ihre Patientin sich noch einmal ganz überschwänglich bei ihr bedankte, sich erneut von ihr verabschiedete, ehe sie ging. Das alles bekam Roberta nur ganz am Rande mit, und das war ungewöhnlich, denn normalerweise war die Ärztin ein sehr höflicher, aufmerksamer Mensch. Es gab halt Ausnahmesituationen, in denen alles anders war, und so etwas war es jetzt. Roberta schaute den Mann an, der neben Ursel Hellenbrink stand und sich mit ihr sehr angeregt unterhielt, mit Ursel ganz entspannt lachte. Das konnte jetzt nicht wahr sein! Sah sie eine Fata Morgana? Ehe Roberta an ihrem Verstand zweifeln konnte, drehte der Mann sich langsam zu ihr um, kam lachend auf sie zu, nahm sie in seine Arme und rief freudig: »Auf diesen Augenblick habe ich gewartet, auf den habe ich mich gefreut. Roberta, meine Liebe, es ist ganz wundervoll, dich nach so langer Zeit wiederzusehen.« Roberta war nicht so leicht sprachlos, jetzt war sie es. Sie schluckte, und es dauerte einen Augenblick, ehe sie begriff, was da gerade passierte. Doch dann siegte die Freude. Dr. Enno Riedel war nicht nur in der Praxis, nein, er hatte sie gerade umarmt! »Enno, ich kann es nicht glauben, du hier? Kneif mich mal, damit ich mich davon überzeugen kann, dass du es wirklich bist, dass ich nicht spinne.« Dr. Enno Riedel freute sich. »Dann ist mir die Überraschung also richtig gelungen, und dich einmal sprachlos zu sehen, liebste Freundin, ehrlich mal, ich hätte niemals damit gerechnet, dass ich das im Leben hinbekommen würde. Ich bin es wirklich, und ich hoffe sehr, dass es dir gelingen wird, in knapp zwei Stunden zu erzählen, was sich im schönen Sonnenwinkel so ereignet hat, vor allem, wie es dir so ergangen ist. Hier und da habe ich ja schon mal etwas erfahren.
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Buchvorschau
Kein Glück für Nicki? - Michaela Dornberg
Der neue Sonnenwinkel
– 77 –
Kein Glück für Nicki?
Gib der Liebe endlich wieder eine Chance!
Michaela Dornberg
Roberta registrierte kaum, dass ihre Patientin sich noch einmal ganz überschwänglich bei ihr bedankte, sich erneut von ihr verabschiedete, ehe sie ging. Das alles bekam Roberta nur ganz am Rande mit, und das war ungewöhnlich, denn normalerweise war die Ärztin ein sehr höflicher, aufmerksamer Mensch. Es gab halt Ausnahmesituationen, in denen alles anders war, und so etwas war es jetzt. Roberta schaute den Mann an, der neben Ursel Hellenbrink stand und sich mit ihr sehr angeregt unterhielt, mit Ursel ganz entspannt lachte. Das konnte jetzt nicht wahr sein! Sah sie eine Fata Morgana? Ehe Roberta an ihrem Verstand zweifeln konnte, drehte der Mann sich langsam zu ihr um, kam lachend auf sie zu, nahm sie in seine Arme und rief freudig: »Auf diesen Augenblick habe ich gewartet, auf den habe ich mich gefreut. Roberta, meine Liebe, es ist ganz wundervoll, dich nach so langer Zeit wiederzusehen.«
Roberta war nicht so leicht sprachlos, jetzt war sie es.
Sie schluckte, und es dauerte einen Augenblick, ehe sie begriff, was da gerade passierte. Doch dann siegte die Freude.
Dr. Enno Riedel war nicht nur in der Praxis, nein, er hatte sie gerade umarmt!
»Enno, ich kann es nicht glauben, du hier? Kneif mich mal, damit ich mich davon überzeugen kann, dass du es wirklich bist, dass ich nicht spinne.«
Dr. Enno Riedel freute sich.
»Dann ist mir die Überraschung also richtig gelungen, und dich einmal sprachlos zu sehen, liebste Freundin, ehrlich mal, ich hätte niemals damit gerechnet, dass ich das im Leben hinbekommen würde. Ich bin es wirklich, und ich hoffe sehr, dass es dir gelingen wird, in knapp zwei Stunden zu erzählen, was sich im schönen Sonnenwinkel so ereignet hat, vor allem, wie es dir so ergangen ist. Hier und da habe ich ja schon mal etwas erfahren. Doch ich finde es sehr bedauerlich, dass wir zwei es nicht geschafft haben, in Verbindung zu bleiben, abgesehen einmal von den obligatorischen Weihnachtsgrüßen.« Als er Robertas betroffenes Gesicht sah, fügte er rasch hinzu. »Das soll jetzt überhaupt kein Vorwurf sein. Ich hätte ja auch darauf achten können, dass es zwischen uns nicht versandet, zumal wir während unserer gesamten Studienzeit Freunde waren, viel mit unserer Clique unternahmen, was ich in allerbester Erinnerung behalten werde. Aber Schwamm darüber, ich bin nicht hier, um in Erinnerungen zu kramen, das können wir uns auf später aufheben. Erst einmal muss ich was loswerden, was aufrichtig ist, was aus tiefstem Herzen kommt. Roberta, du siehst fantastisch aus, und der Zahn der Zeit scheint irgendwie an dir überhaupt nicht zu nagen.«
Typisch Enno! Er war schon immer ein richtiger Charmeur gewesen, der Komplimente machen konnte, die einem gefielen. Doch im Gegensatz zu anderen Männern, beispielsweise ihrem Exmann Max, waren seine Komplimente aufrichtig gemeint.
Enno war ein durch und durch ehrlicher Mensch. Irgendwie war es verrückt, kaum zu glauben, ihn hier zu sehen, in den Praxisräumen, die sie von ihm übernommen hatte, dessen Haus von ihr erworben worden war. Als habe er damals geahnt, in welcher Notlage sie sich befunden hatte.
Er hatte sich im richtigen Augenblick bei ihr gemeldet. Und dann hatte sich alles ganz wunderbar gefügt. Enno hatte samt Familie nach Amerika gehen wollen, hatte eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger für seine Praxis im Sonnenwinkel gesucht, und dann waren sie sich rasch einig geworden.
Bereut hatte Roberta diesen Schritt niemals, doch darüber musste sie sich jetzt wahrhaftig nicht den Kopf zerbrechen. Es gab vieles, was sie mehr interessierte. »Wieso bist du hier? Warum hast du nur so wenig Zeit?« Sie strahlte ihn an. »Ach, Enno, zuerst einmal muss ich dir einfach noch einmal sagen, wie sehr ich mich freue, dich zu sehen.«
Sie waren so mit sich beschäftigt, dass sie Ursel Hellenbrink ganz vergessen hatten, die noch immer auf ihrem Platz stand, von dem aus allerdings voller Wohlgefallen beobachtete, was sich da gerade vor ihren Augen abspielte, ihr früherer Chef, ihre jetzige Chefin von Wiedersehensfreude überwältigt.
»Ich glaube, ich verabschiede mich jetzt, denn Sie haben sich viel zu erzählen, und ich habe noch eine Verabredung.«
Ursel Hellenbrink!
Diese Frau war für ihn nur mit den allerschönsten Erinnerungen verbunden, denn Ursel war eine perfekte Mitarbeiterin, dabei ein äußerst sympathischer, liebenswerter Mensch.
Enno umarmte seine ehemalige Mitarbeiterin.
»Ursel, es hat mich auch sehr gefreut, Sie zu sehen, auch wenn ich jetzt eigentlich ein wenig beleidigt sein müsste, weil Sie mir sagten, ich sei ein guter Chef gewesen, doch mit Ihrer jetzigen Chefin kämen Sie viel besser zurecht.«
Er schaute Roberta an.
»Das hat sie tatsächlich gesagt, die Ursel, und darauf kannst du sehr stolz sein, denn die Gute gehört nicht zu den Menschen, die mit Komplimenten nur so um sich schmeißen.«
Dass er wirklich nicht beleidigt war, dass seine letzten Worte eher scherzhaft gemeint gewesen waren, erkannte man daran, dass er Ursel noch einmal ganz lieb umarmte und bemerkte: »Ursel, ich bin froh, dass ich kein schlechtes Gewissen haben muss, damals einfach gegangen zu sein, Sie vor die vollendete Tatsache gestellt zu haben. Aber meine Freundin Roberta ist auch ein ganz großartiger Mensch, und als Ärztin ist sie viel, viel besser als ich. Das muss ich neidlos zugeben. Jetzt machen Sie den verdienten Feierabend. Alles Gute für Sie, auch wenn Sie es nicht glauben, Ursel, in Amerika denke ich oftmals an Sie und wünschte mir, auch da eine so perfekte liebenswerte Mitarbeiterin zu haben, wie Sie es sind. Das ist aufrichtig, das ist kein Kompliment, sondern eine Tatsache. Und ich glaube, meine Freundin Roberta, die weiß sehr genau, was sie an Ihnen hat, Ursel.«
Ursel lief rot an, wurde ganz verlegen, konnte mit den Komplimenten kaum umgehen, doch sie freute sich unbändig. Welcher Mensch genoss nicht gern eine ehrliche Wertschätzung. Auf jeden Fall hatte sie es sehr eilig, sich nun zu verabschieden, und leider bekam sie nicht mit, wie ihr früherer Chef sagte: »Sie ist wirklich ein Juwel, die Ursel Hellenbrink, um die beneide ich dich. So etwas findet man kaum.«
Das konnte Roberta nur bestätigen, sie wusste schon, was sie an Ursel hatte, und ein wenig gerührt war sie auch noch, denn dass Ursel ihrem früheren Arbeitgeber gesagt hatte, dass es ihr jetzt besser gefiel …, das war etwas!
Doch jetzt wollte sie nicht über Ursel Hellenbrink reden, sie hatte viele Fragen an Enno, doch die wollte sie ihm nun wirklich nicht im Vorzimmer der Praxis stellen.
»Gehen wir nach nebenan in die Wohnung, Enno?«, erkundigte sie sich, und er erwiderte lachend: »Wenn du mich das jetzt nicht gefragt hättest, wäre der Vorschlag von mir gekommen. Deine Veränderungen, die du hier in der Praxis vorgenommen hast, gefallen mir sehr. Darauf wäre ich nie gekommen, doch du hattest ja immer schön einen ganz besonderen Sinn für Ästhetik. Nun bin ich sehr gespannt darauf, wie es nebenan aussieht.«
Sie schaute ihn lachend an.
»Enno, es ist wohnlich geworden, doch das ist nicht mein Verdienst, da hat meine Alma mitgewirkt, die du leider nicht kennenlernen wirst, weil sie mit ihrem Gospelchor irgendwo einen Auftritt hat. Ehe Alma zu mir kam, saß ich praktisch auf unausgepackten Kisten, Bildern, die noch nicht an den Wänden hingen. Du weißt doch, dass mein Beruf immer an erster Stelle für mich kam, daran hat sich bis heute nichts verändert, und das ist gut so.«
Er legte einen Arm auf ihre Schulter, ganz kumpelhaft, ganz wie früher. Sie waren immer nur Freunde gewesen, mehr nicht, aber Freunde, die sich aufeinander verlassen konnten.
»Du bist halt eine Ärztin aus Leidenschaft, und hoffentlich wissen die Leute hier, was sie an dir haben.«
Es waren schöne Worte aus seinem Munde, und Roberta war froh, ihm sagen zu können: »Ja, das wissen sie, Enno. Und ehe du mir die Frage stellst. Ich bin glücklich hier, ich bin angekommen, und deswegen werde ich dir auf ewig dankbar sein, dass du mich damals angerufen hast. Und wenn man bedenkt, eigentlich nur, weil du dich an mich erinnertest, ist das schon eine Fügung des Schicksals. Normalerweise schmeißt nur meine Freundin Nicki mit solchen Worten um sich, in diesem Fall glaube ich es ebenfalls.«
*
Als sie die Privaträume betraten, schaute Enno Riedel sich erst einmal aufmerksam um, dann lächelte er.
»Liebste Freundin, du hast wieder einmal haltlos übertrieben. Es mag ja sein, dass deine Perle dir geholfen hat, aber diese Wohnung bist so absolut du, dass sie in erster Linie deine Handschrift trägt. Wunderschön ist es hier. Und dieser Schrank, stammt der nicht von deinen Urgroßeltern? Den hattest du doch bereits in deiner Studentenbude, nicht wahr? Ich erinnere mich, wie sehr wir dich darum beneideten.«
»Ja, Enno«, gab Roberta ein wenig ungeduldig zu. »Doch müssen wir darüber reden? Die Zeit verfliegt, und ich weiß noch nicht einmal, wieso du hier bist. Was kann ich dir anbieten?«
»Zur Feier des Tages würde ich gern mit dir ein Glas Wein trinken, Roberta, ganz wie in alten Zeiten. Und ich kann es mir erlauben, weil ich mit einem Taxi zum Flughafen fahren werde.«
Roberta holte den Wein, die Gläser, ließ Enno die Flasche öffnen, der nach dem ersten Schluck sagte: »Der ist aber lecker, wie ich sehe, hast du dich zu einer exzellenten Weinkennerin entwickelt.«
Das hatte sie nicht, denn sie bestellte immer noch die Weine, die Lars seinerzeit gekauft hatte. Und wenn Kenner, dann war er einer gewesen. Das erzählte sie ihm allerdings jetzt nicht, jetzt war Enno dran.
»Also, noch einmal, wieso bist du hier?«, drängte sie. Und dann erfuhr Roberta, dass Enno einen Termin in der Kardiologie hatte, um dort ein Gerät vorzustellen, mit dem in seiner