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McCartys Trick: Wyatt Earp 232 – Western
McCartys Trick: Wyatt Earp 232 – Western
McCartys Trick: Wyatt Earp 232 – Western
eBook135 Seiten1 Stunde

McCartys Trick: Wyatt Earp 232 – Western

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Über dieses E-Book

"Vor seinem Colt hatte selbst der Teufel Respekt!" (Mark Twain) Der Lieblingssatz des berühmten US Marshals: "Abenteuer? Ich habe sie nie gesucht. Weiß der Teufel wie es kam, dass sie immer dort waren, wohin ich ritt." Diese Romane müssen Sie als Western-Fan einfach lesen!

Der Mann, der da auf die große Sägerei zuritt, mochte etwa dreißig Jahre alt sein. Er hatte ein schmales Gesicht, in dem weit auseinanderstehende hellgraue Augen standen. Seine Nase war kurz und stumpf, der Mund breit und das Kinn spitz. Seine Stirn war nicht sehr hoch und wurde von rostrotem Haar überwuchert. Den grauen fleckigen Hut hatte er weit ins Genick geschoben. Sein graues kragenloses Hemd stand ihm über der Brust offen. Er trug eine braune abgetragene Weste und eine graue schwarzgestreifte Hose. Unter dem Gurt trug er einen Riemen, der rechts neben der Hüfte einen Revolver im Halfter hielt. Die Stiefel des Reiters waren ebenso abgetragen wie seine übrigen Kleidungsstücke. Nur das Pferd machte einen halbwegs gepflegten Eindruck. Je näher er der großen Sägerei kam, desto langsamer wurde er. J. O. TRUMBEL. Hinter diesem Namen verbarg sich ein untersetzter vierschrötiger Mann mit durchdringend hellen grünlichen Augen und einem kantigen Schädel. Er hatte dichtes, kurz geschorenes weißgraues Haar und trug immer ein graues Kattunhemd, das von einer schwarzen Seidenschleife zusammengehalten wurde. Die graue Jacke und die graue Hose schienen eine Uniform bei ihm zu sein. Er machte einen unscheinbaren Eindruck, dieser Jake Oscar Trumbel. Aber er war der mächtigste Mann weit und breit. In Trinchera fürchtete man ihn wie einen Oberrichter.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum22. Sept. 2020
ISBN9783740971588
McCartys Trick: Wyatt Earp 232 – Western

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    Buchvorschau

    McCartys Trick - William Mark

    Wyatt Earp

    – 232 –

    McCartys Trick

    William Mark

    Der Mann, der da auf die große Sägerei zuritt, mochte etwa dreißig Jahre alt sein. Er hatte ein schmales Gesicht, in dem weit auseinanderstehende hellgraue Augen standen. Seine Nase war kurz und stumpf, der Mund breit und das Kinn spitz. Seine Stirn war nicht sehr hoch und wurde von rostrotem Haar überwuchert. Den grauen fleckigen Hut hatte er weit ins Genick geschoben. Sein graues kragenloses Hemd stand ihm über der Brust offen. Er trug eine braune abgetragene Weste und eine graue schwarzgestreifte Hose. Unter dem Gurt trug er einen Riemen, der rechts neben der Hüfte einen Revolver im Halfter hielt. Die Stiefel des Reiters waren ebenso abgetragen wie seine übrigen Kleidungsstücke.

    Nur das Pferd machte einen halbwegs gepflegten Eindruck.

    Je näher er der großen Sägerei kam, desto langsamer wurde er.

    Als er schließlich das große Tor erreicht hatte, hob er den Blick zu dem Namen, der darüber auf einem Holzschild stand:

    J.O. TRUMBEL.

    Hinter diesem Namen verbarg sich ein untersetzter vierschrötiger Mann mit durchdringend hellen grünlichen Augen und einem kantigen Schädel. Er hatte dichtes, kurz geschorenes weißgraues Haar und trug immer ein graues Kattunhemd, das von einer schwarzen Seidenschleife zusammengehalten wurde. Die graue Jacke und die graue Hose schienen eine Uniform bei ihm zu sein.

    Er machte einen unscheinbaren Eindruck, dieser Jake Oscar Trumbel. Aber er war der mächtigste Mann weit und breit. In Trinchera fürchtete man ihn wie einen Oberrichter.

    Vor fast zwei Jahrzehnten war er hier in dieses Land gekommen und hatte drei Meilen westlich vor der Stadt die große Sägerei aufgebaut. Es gab kaum jemanden in der Stadt, der nichts mit ihm zu tun gehabt hätte. Fast die halbe Bevölkerung arbeitete für ihn. Wenn auch nicht alle in der Sägerei beschäftigt waren, so hatten sie doch eine Anstellung in seiner Bar oder in seinem Store, in seiner Schmiede oder in seiner Holzhandlung in der Stadt gefunden.

    Trumbel war der Typ des amerikanischen Erfolgsmannes.

    Und vielleicht war es nicht verwunderlich, dass er keinen sonderlich angenehmen Eindruck machte.

    Der Reiter verharrte noch immer draußen am Tor und starrte auf den Namen. Dann senkte er den Kopf und blickte in den weiten Hof, der vollgestopft mit Bretterstapeln und Balkenstößen war. Arbeiter, deren Anzüge mit Sägemehl und Holzspänen nur so bedeckt waren, liefen geschäftig hin und her.

    Da stieg der Reiter vom Pferd und ging langsam vorwärts. Rechts war das große Wohnhaus. Er machte die Zügelleinen seines Fuchses an der Halfterstange fest und betrat dann die Veranda.

    Obgleich es Holz genug hier gab, waren die Bohlen der Veranda derartig morsch, dass man befürchten musste, auf ihnen einzubrechen.

    Als der Fremde auf die Tür zugehen wollte, wurde diese aufgerissen.

    In ihrem Rahmen stand Jake Trumbel. Mit schmalen Augen musterte er den Fremdling.

    »Was wollen Sie?!« Seine Stimme klang barsch, rau und abweisend.

    Der andere griff nach dem Hut, ohne ihn jedoch abzunehmen. Es war dies keine Unhöflichkeit, sondern eine im Westen gebräuchliche Geste des Grußes.

    »Mein Name ist Hennings, Flim Hennings. Ich wollte nach einem Job fragen.«

    »Ich habe keinen Job frei«, entgegnete der Sägemüller.

    Hennings fuhr sich mit der Linken durchs Genick und sah sich dann auf der Veranda um.

    »Schönen großen Betrieb haben Sie hier. Schade, hätte gern eine Weile hier gearbeitet. Ich bin Zimmermann.«

    »Ich kann Ihnen nicht helfen«, entgegnete Trumbel schroff.

    Hennings nickte, griff wieder nach dem Hut, wandte sich dann um und stieg gleich auf sein Pferd, ohne die Verandastufen zu nehmen. Vom Sattel aus löste er die Zügelleinen und nahm den Fuchs dann herum, um langsam auf den Ausgang zuzureiten.

    In diesem Augenblick geschah es!

    Im Tor war ein Buggy aufgetaucht, auf dessen rechtem Sitz ein Mädchen saß. Es mochte etwa achtzehn Jahre alt sein, hatte ein blässliches Gesicht, das mit Sommersprossen besät war. Hellblaue wache Augen blickten daraus hervor, und der Mund war klein und herzförmig. Das blonde Haar umrahmte das hübsche Gesichtchen und fiel bis auf die schmalen Schultern des Mädchens.

    Ein etwas nervöses Pony war vor den Buggy gespannt. In dem Augenblick, in dem der Wagen die Torschwelle passierte, preschte links um die Ecke eines Stallbaues plötzlich ein reiterloses Pferd.

    Ein schwarzer Mustang!

    Flim Hennings sah es sofort, und hinter ihm auf der Veranda erscholl ein heiserer Schrei, der aus der Kehle des Sägemüllers gekommen war.

    »Pressie!«

    Aber es war schon zu spät.

    Das Pony war vor Schreck hoch aufgestiegen, und der Wagen wurde hart gestoppt.

    Was nicht zu vermeiden war, geschah: Prescilla Trumbel stürzte im hohen Bogen aus dem Wagen und wäre dem schwarzen Hengst unausweichlich vor die Füße gefallen, wenn nicht in diesem Augenblick der Fremde seinen Fuchs dazwischengebracht hätte. Er fing erstens Pressies Sturz mit seinem eigenen Körper auf und bremste dadurch außerdem den wilden Sturmlauf des Mustangs.

    Ohnmächtig war das Mädchen zur Erde geglitten, Hennings, der ebenfalls aus dem Sattel gerutscht war, sah, dass sein Fuchs sich mit einem Sprung zur Seite wandte und hatte plötzlich den schwarzen Mustang vor sich, der hoch aufstieg und seine Hufe bedrohlich über dem Mädchenkörper schweben hatte. Da nahm sich der junge Zimmermann ein Herz, sprang hoch und riss das Halfter des Hengstes nach unten.

    Mit übermenschlicher Anstrengung drehte er die noch im Halfter sitzende Kandare nach hinten, und zwar mit dem völlig unerwarteten Erfolg, dass der Hengst auf der Hinterhand einknickte.

    Da war es auch mit dem Mut Flim Hennings vorüber. Er sah die dunklen glühenden Augen des Wildpferdes vor sich, hatte den Dunst aus den staubenden flammendroten Nüstern des Tieres nah vor seinem Gesicht und ließ das Halfterleder los.

    Die Kandare rutschte nach vorn, und sofort sprang der Hengst auf.

    Aber zur Verblüffung aller wandte er sich um und preschte zurück in die Richtung, aus der er gekommen war.

    In diesem Augenblick tauchten hinter dem Stallhaus vier Männer auf. Sie wichen zur Seite und ließen das Tier entgeistert vorüber.

    Einer von ihnen machte ein paar Schritte vorwärts, nahm den Hut ab und schleuderte ihn auf den Boden.

    »Verdammt, Boss, ich konnte es nicht ändern. Der Halunke hat das Gatter zertrümmert und war nicht zu halten.«

    Mit aschgrauem Gesicht stand Jake Trumbel immer noch oben auf den morschen Dielen der Veranda und starrte hinunter in den Hof, wo ein helles Bündel am Boden lag.

    »Meine Tochter!«

    Dann stürmte er mit mächtigen Schritten hinunter, lief auf sie zu und beugte sich über sie. Liebevoll legte er seine groben schaufelförmigen Hände um sie und hob sie auf. Als er sie auf den Armen hatte, schlug sie die Augen auf und blickte ihn an.

    »Dad!«

    Der Sägemüller war stumm geblieben.

    »Dad«, sagte sie und blinzelte zu dem Fremden hinüber. »Du musst dich bei ihm bedanken.«

    »Ja, ja, ich werde es schon tun. Gehen Sie einstweilen da hinüber zum Mannschaftshaus, Hennings«, brachte er mit rauer Stimme hervor. Von Dank kein Wort.

    Erst als er seine Tochter ins Haus gebracht hatte, war er zu bewegen, sich bei Hennings zu bedanken, als er sich wirklich davon überzeugt hatte, dass Pressie auch tatsächlich nichts geschehen war.

    »Nun geh doch endlich, Vater, und sag ihm, dass du dich bedanken willst.«

    »Ja, ja, ich gehe ja schon.«

    »Wer ist das eigentlich?«, fragte sie, als er schon an der Tür war.

    »Keine Ahnung. Ein Bursche, der sich Hennings nennt, Flim Hennings.«

    »Was wollte er?«

    »Ich weiß es nicht. Wahrscheinlich betteln.«

    »Betteln?« Ungläubig war es von den Lippen des Mädchens gekommen. Es richtete sich auf dem Sofa auf, auf das der Vater es gebettet hatte, und schüttelte den Kopf.

    »Ich kann es nicht glauben.«

    »Es ist aber so«, knurrte der Sägemüller und ging dann hinaus.

    Als er drüben ans Mannschaftshaus kam, sah er Flim auf einer der Bänke am Tisch sitzen und sich eine Zigarette drehen.

    Flim erhob sich sofort.

    »Hallo, Boss«, sagte er.

    »Ich bin nicht Ihr Boss. Hier, nehmen Sie das.« Er gab ihm ein silbernes Dollarstück und wollte sich abwenden.

    Da nahm Flim das Geldstück, ging ihm nach, ergriff ihn am linken Arm, zog ihn herum und steckte ihm das Geld in die Jackentasche.

    »Thanks, Mr Trubel. Ich hoffe, dass es Ihnen weiterhin recht gut geht.« Damit ging er zur Tür und wollte in den Hof.

    Da aber stockte plötzlich sein Fuß.

    Drei Schritte von ihm entfernt stand Prescilla Trumbel. Sie hatte die kleinen Fäuste geballt und sah aus weit aufgerissenen Augen an ihm vorbei in das verzerrte Gesicht ihres Vaters, der hinter Hennings stand.

    »Hast du dich bei ihm bedankt, Dad?«

    »Ja, natürlich. Er ist ein ganz undankbarer Kerl.«

    »Wie soll ich das verstehen, Mr Hennings?«, kam es da leise von Pressie.

    »Ach, nur so«, entgegnete der junge Zimmermann und wollte dann weiter.

    Da aber vertrat sie ihm erneut den Weg.

    »Einen Augenblick. Ich habe nur eine Frage.«

    »Bitte?« Flim hatte plötzlich ein ziemlich unangenehmes Gefühl unter der

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