Bettgeflüster mit dem Boss
Von Maureen Child
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Über dieses E-Book
Eine leidenschaftliche Liebesnacht - mit bitterbösem Erwachen! Denn im Rausch der Sinnlichkeit hat Jenny dem attraktiven Mike Ryan ihren Nachnamen verschwiegen. Am nächsten Morgen wirft er ihr vor, sie wolle ihn nur ausspionieren. Sie ist die Nichte des Mannes, der sein Imperium unter Druck setzt! Jenny will Mike nie wiedersehen. Doch ein Jahr später arbeitet sie als Grafikerin für sein Spieleunternehmen, eingestellt von seinem Bruder. Plötzlich ist ihr Exlover ihr Boss. Warum muss er bloß immer noch so unwiderstehlich sexy sein?
Maureen Child
Da Maureen Child Zeit ihres Lebens in Südkalifornien gelebt hat, fällt es ihr schwer zu glauben, dass es tatsächlich Herbst und Winter gibt. Seit dem Erscheinen ihres ersten Buches hat sie 40 weitere Liebesromane veröffentlicht und findet das Schreiben jeder neuen Romance genauso aufregend wie beim ersten Mal. Ihre liebste Beschäftigung neben dem Schreiben ist das Reisen; bevorzugt mit ihrem Mann und ihren Eltern. Eine lange Autofahrt mit drei Personen, die verschiedene Karten lesen und dem armen Fahrer, Maureens gestresstem Ehemann, die unterschiedlichen Richtungen zurufen, ist unvergleichlich! Aber natürlich bietet das Reisen auch gute Recherchemöglichkeiten für weitere Romances. Wenn Maureen zu Hause ist, kümmert sie sich um den Haushalt, in dem es sehr lebhaft zugeht; es gilt, sich um zwei fast erwachsene Kinder, deren Freunde und einen völlig verwirrten Golden Retriever namens Abbey zu kümmern. Abbey hat Angst vor dem Wind; sie weiß, dass es da draußen ist, kann es aber nicht sehen und weigert sich, das Haus zu verlassen, wenn es stürmisch ist. Also bleibt Maureen nicht anderes übrig, als Abbey an windigen Tagen draußen die Pfote zu halten...
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Buchvorschau
Bettgeflüster mit dem Boss - Maureen Child
IMPRESSUM
BACCARA erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2016 by Maureen Child
Originaltitel: „A Baby for the Boss"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
in der Reihe: DESIRE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe BACCARA
Band 2032 - 2018 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg
Übersetzung: Charlotte Gatow
Abbildungen: Harlequin Books S. A., alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 06/2018 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733721961
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
„Ich traue ihr nicht." Mike Ryan trommelte mit den Fingern auf dem Schreibtisch herum und starrte seinen jüngeren Bruder an.
„Ja, sagte Sean lachend. „Das machst du seit Monaten deutlich. Nicht ganz so klar ist, warum. Sie ist eine fantastische Künstlerin, hält ihre Termine ein, und man kommt gut mit ihr klar. Also erzähl mir, was Jennifer Marshall getan hat, dass du dermaßen gegen sie eingenommen bist!
Mit finsterem Blick biss Mike die Zähne zusammen und widmete sich der Aussicht aus seinem Bürofenster. Sogar in Südkalifornien sahen die Gärten im Januar trist aus. Im Garten hinter dem Haus der viktorianischen Villa, in der sich die Büros ihrer Firma Celtic Knot Gaming befanden, war das Gras braun und trocken, die Bäume waren kahl und die Blumenbeete leer. Graue Wolken überzogen den Himmel, und ein kalter Wind ließ die Äste zittern.
Trotzdem war dieser Anblick besser, als an Jenny Marshall zu denken. Sie war klein, kaum einen Meter sechzig groß, aber ziemlich sexy. Sie hatte Kurven, bei deren Anblick Mike jedes Mal das Wasser im Mund zusammenlief – vor allem, seit er wusste, wie diese Kurven nackt aussahen. Ihr blondes Haar reichte ihr bis zum Kinn – eine wilde Lockenpracht, die einen Mann von heißen, verschwitzten Nächten fantasieren ließ.
Sofort zwang Mike sich dazu, nicht weiter an eine nackte Jenny zu denken, sondern an ihr Gesicht. Ihre Augen waren himmelblau, und einmal hatte sie ihn voller Leidenschaft angesehen …
Okay, das reicht, ermahnte er sich.
„Ich habe meine Gründe", murmelte er.
Sean hatte keine Ahnung, dass sich Mike und Jenny schon gekannt hatten, bevor sie bei Celtic Knot angestellt worden war, und es gab keinen Grund, das zu ändern.
„Na gut. Sean stieß die Luft aus. „Du warst schon immer ein Sturkopf. Ist sowieso egal, warum. Brady und ich haben es bereits beschlossen.
„Brady ist in Irland."
„Klar, erwiderte Sean und fügte hinzu: „Ist Technik nicht etwas Großartiges? Kannst du dich an das Meeting erinnern, das wir per Webcam gemacht haben? Das, bei dem wir beschlossen haben, wer sich mit welchem Hotel beschäftigen soll?
„Ich kann mich erinnern."
„Gut. Weil Jenny nämlich gerade in ihrem Büro sitzt und an den Entwürfen für das River Haunt Hotel arbeitet. Sean sah seinen Bruder an. „Sie hat sich schon einige großartige Ideen einfallen lassen. Wenn wir jetzt den Designer wechseln, wird das die Fertigstellung verzögern. Außerdem ist Jenny gut.
Mike verkniff sich jede weitere Debatte. Sean hatte recht, die Pläne waren fertig. Alle künstlerischen Mitarbeiter hatten bereits ihre Aufträge erhalten. Die meisten waren mit den Grafiken für das nächste Spiel beschäftigt, das kommenden Sommer erscheinen sollte. Also war Jenny die einzig logische Wahl.
Es gab Termine, die eingehalten werden mussten, und niemand wusste das besser als Mike. Er, sein Bruder Sean und ihr Freund Brady Finn hatten diese Firma gegründet, als sie noch im College waren. Ihr erstes Computerspiel war erfolgreicher gewesen, als sie jemals gehofft hatten, und als sie das College verließen, waren sie Millionäre.
Sie steckten ihr Geld in eine Firma, die sie Celtic Knot Gaming nannten, und veröffentlichten innerhalb eines halben Jahres ein noch aufwendigeres, anspruchsvolleres Spiel. Sie machten sich einen Ruf für Action-Spiele, die auf alten irischen Legenden und Aberglauben beruhten, und die Zahl ihrer Anhänger wuchs. Sie gewannen Preise und hatten Legionen von Fans, die auf das nächste Spiel warteten. Und jetzt wuchs die Firma in eine neue Richtung.
Sie hatten drei Hotels gekauft und polierten sie als Rollenspielorte für Gäste auf. Vorbild für jedes Hotel war eines ihrer Spiele. Das erste, Fate Castle, lag in Irland. Die Umbauten waren erst kürzlich beendet worden, und das Hotel würde im März eröffnet werden. Das zweite Hotel, River Haunt, lag in Nevada am Colorado River und wartete nur darauf, dass Mike auftauchte und sich um die Renovierung kümmerte.
Aber wie, zur Hölle, konnte er das, wenn er mit Jenny Marshall zusammenarbeiten musste? Antwort: Es ging nicht. Aber er wollte Sean die Gründe dafür nicht erklären. Stattdessen würde er zu Jenny gehen und sie davon überzeugen, dass sie sich aus diesem Projekt zurückziehen musste. Sie war wahrscheinlich ebenso wenig scharf darauf, mit ihm zu arbeiten, wie er mit ihr. Wenn sie zu Sean ging und darum bat, versetzt zu werden, würde es keine Probleme geben.
„Einstweilen …, sagte Sean so laut, dass Mike seine Aufmerksamkeit wieder ins Hier und Jetzt lenkte, „… verhandele ich immer noch mit der Spielzeugfirma über die Sammlerstücke unserer Spielfiguren.
„Was sagen die Anwälte dazu?", fragte Mike.
„Viel, bekannte Sean. „Das meiste davon verstehe ich nicht.
„Wie viel hast du kapiert?"
Sean schlug lässig die Beine übereinander. „Genug, um zu wissen, dass die Firma uns ein Lizenzangebot machen wird."
„Ich weiß nicht. Spielzeug?"
„Kein Spielzeug! Sammlerstücke, korrigierte ihn Sean. „Ich habe Brady heute Morgen angerufen, und er ist mit an Bord. Also denk darüber nach, Mike. Bei der nächsten Game-Convention müssen wir nicht nur für die Spiele werben, sondern auch für die Sammlerstücke. Wir können auch Brettspiele entwickeln, für Leute, die sich nicht für Computerspiele interessieren.
„Es gibt nicht viele Leute, die sich nicht für Computerspiele interessieren."
„Okay, das ist wahr. Aber wir drängen in die Hotelindustrie und wollen den Gästen die Möglichkeit geben, ihre Lieblingsspiele zu leben. Wir könnten auch den nächsten Schritt gehen, sagte Sean. „Wir könnten unsere eigenen Conventions organisieren.
„Was? Überrascht starrte Mike ihn an. „Unsere eigenen Fan-Messen?
Sean grinste. „Denk darüber nach! Wir könnten die Celtic Knot Con abhalten, eine Messe, die sich um unsere Spiele und Produkte dreht. Wir könnten Wettkämpfe veranstalten, Preise stiften."
„Bist du heute Morgen surfen gewesen?"
Sean hielt inne. „Was hat das damit zu tun?"
„Das kalte Wasser hat möglicherweise ein paar Gehirnzellen einfrieren lassen."
„Sehr lustig."
„Findest du nicht, dass wir gerade genug zu tun haben? Das letzte Spiel ist im Dezember auf den Markt gekommen, und die Fortsetzung von Fate Castle erscheint diesen Sommer, vom Hotelgeschäft gar nicht zu reden."
„Okay, wir sind beschäftigt, gab Sean zu. „Aber wir wollen beschäftigt bleiben, wir müssen nachdenken, expandieren. Unser Geschäft beruht auf den Fans. Auf der Art, wie sie sich den Szenarios, die wir uns ausdenken, verbunden fühlen. Wenn wir ihnen andere Möglichkeiten bieten, sich als Teil der Welt zu fühlen, die sie lieben, nützt uns das.
Mike dachte darüber nach. Er wusste, dass Sean recht hatte. Ihre Marke weiter auszubauen, würde ihre Position auf dem Markt festigen. Für das Burghotel in Irland gab es bereits eine Warteliste von einem halben Jahr, und es war noch nicht einmal eröffnet. Es gab einen riesigen Markt für das, was Sean gerade beschrieben hatte. „Wir reden mit Brady über deine Convention-Idee. Das könnte der richtige Weg sein."
„Wow! Sean grinste. „Was für ein Moment, Mike stimmt mir zu! Vielleicht sollten wir einen Fotografen holen.
Mike lachte. „Okay, na gut. Ich glaube, du hast da was Gutes vorgeschlagen. Was die Sammlerstücke angeht, bin ich dabei. Sag den Anwälten, sie sollen das Lizenzangebot der Firma ausarbeiten, und dann unterzeichnen wir."
„Schon passiert", sagte Sean.
„Du warst dir ganz schön sicher, was?"
„Da hast du recht."
Amüsiert sagte Mike: „Okay, bei dem anderen Zeug hast du auch recht. Das Rollenspiel, die Wettbewerbe. Das Gelände des Hotels in Nevada ist nicht groß genug, um dort Wettbewerbe in einer vernünftigen Größe zu veranstalten. Irland ist zu weit weg. Bleibt Wyoming."
„Dasselbe habe ich auch gedacht", sagte Sean.
„Dann ist es ja praktisch, dass du dafür zuständig bist, oder?"
„Finde ich auch", sagte Sean mit einem zufriedenen Lächeln.
„Du solltest nach Wyoming fliegen. Es persönlich überprüfen."
Sean schnaubte. „Es ist Januar, Mike. Dort schneit es. Eisig kalter Schnee. Er schauderte. „Nein, vielen Dank!
„Ja, aber …"
„Ich habe mit dem Makler geredet und ihn Videos machen lassen. Am Haus muss eine Menge getan werden, aber das Gelände ist perfekt, und das ist wichtiger, richtig?"
„Schon, aber …"
„Du kümmerst dich um deine Sachen und ich mich um meine. Keine Sorge, ich sehe mich in ein paar Monaten dort um, bevor wir mit der Renovierung anfangen. Sean stand auf. „Jetzt gerade beschäftige ich mich mit der Messe nächsten Monat in Chicago. Und ich muss mir das Design von Banshee Screams ansehen. Ich fahre schon noch nach Wyoming
, sagte er. „Aber das kann bis zum Sommer warten. Kopfschüttelnd lachte er auf und ging zur Tür. „Ein Surfer im Schnee.
Mike sah ihm düster nach. Es würde mindestens sechs Monate dauern, um das Hotel in Nevada zu renovieren. Und wenn er keine Möglichkeit fand, sie aus dem Projekt zu entfernen, hieß das, er musste eine verdammt lange Zeit mit Jenny Marshall verbringen.
Eine Frau, die ihn belogen hatte.
Ja. Das würde großartig werden.
Jenny Marshall goss sich ein Glas Weißwein ein und ließ sich in einem weich gepolsterten Sessel nieder. Die Doppelhaushälfte, die sie gemietet hatte, war alt und klein und eigentlich zu teuer. Aber sie lag nur einige Blocks vom Strand entfernt an einer schmalen Straße. Hier konnte sie gärtnern und Nachbarschaftsfeste besuchen. Jenny fühlte sich hier als Teil einer Gemeinschaft. Und für eine Frau, die allein lebte, war dieses Gefühl unbezahlbar.
Sie trank einen Schluck Wein und hob den Blick zum Vorgarten, wo sich kahle Bäume im Wind wiegten. Die Dämmerung kam, und in den Häusern ihrer Nachbarn wurden die Lichter angeschaltet. Jenny konnte sich einfach nicht entspannen, aber das überraschte sie nicht.
Neben ihrer Arbeit an dem demnächst erscheinenden Spiel von Celtic Knot und den Entwürfen für das River Haunt Hotel beschäftigte sie noch etwas anderes. Sie liebte ihre Arbeit und war dankbar dafür. Wenn da nicht die Tatsache wäre, dass einer ihrer Chefs sie am liebsten feuern würde.
Düster blickte sie in ihr Glas. Es war nicht leicht gewesen, in den vergangenen Monaten mit Mike Ryan zusammenzuarbeiten. Jedes Mal, wenn sie im selben Raum saßen, spürte sie die Feindseligkeit, die Mike ausstrahlte. Der Mann war hartherzig, stur, unvernünftig – und immer noch der einzige, der sie auf diese unerklärliche Weise erregte.
Hatte sie ihre Lektion nicht vor mehr als einem Jahr gelernt? Als sie in jener Nacht in Phoenix zusammen gewesen waren, hatte es sich magisch und echt zwischen ihnen angefühlt. Und wie in jedem guten Märchen hatte der Zauber genau eine Nacht angehalten. Dann hatte sich der Traumprinz in ein Monster verwandelt, und statt gläserner Tanzschuhe hatte Jenny wieder Flip-Flops getragen.
Es hatte alles vielversprechend begonnen. In der Nacht vor der Messe, der großen Gaming-Convention in Phoenix, war sie einem großen, umwerfenden Mann mit einem frechen Lächeln und Augen so blau wie der Sommerhimmel begegnet. Sie hatten gemeinsam einen Drink in der Bar genommen, waren essen gegangen und schließlich in Jennys Hotelzimmer gelandet. Bis dahin war sie noch nie mit einem Mann ins Bett gegangen, den sie kaum kannte. Aber in dieser Nacht war alles anders gewesen.
Als sie Mike gesehen hatte, war da dieses sichere Gefühl in ihr aufgestiegen, dass sie nur auf ihn gewartet hatte. Doch das – so wusste sie heute – war total absurd gewesen. Aber diese Nacht …
Jenny hatte zugelassen, dass ihr Herz die Führung übernahm. Sie hatte sich der Anziehung überlassen und erst am Morgen erkannt, dass sie einen großen Fehler begangen hatte.
Seufzend schloss sie die Augen und kehrte in Gedanken zu dem Moment zurück, in dem sich der Boden unter ihren Füßen aufgetan hatte. Dem Morgen nach der