Wie verführe ich meinen Traummann
Von Emilie Rose
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Über dieses E-Book
Was für ein attraktiver Mann: athletisch gebaut und mit dem gewissen Lächeln, das Frauen dahinschmelzen lässt. Juliana, behütete Bankierstochter, will auch einmal ein Liebesabenteuer erleben. Und Rex Tanner scheint der Richtige dafür zu sein! Rührend unerfahren verführt sie den Barbesitzer, der ihr zeigt, wie herrlich es sein kann, leidenschaftlich verwöhnt zu werden. Jetzt gibt es für Juliana keinen Zweifel mehr: Sie wird ihren Verlobten Wallace, den ihr Vater für sie ausgesucht hat, nicht heiraten. Juliana will nur noch einen Mann: Rex ...
Emilie Rose
Ihre Liebe zu romantischen Geschichten hat Emilie bereits im Alter von zwölf Jahren entdeckt. Zu der Zeit las sie einen Liebesroman nach dem anderen, sodass ihre Mutter die Bücher bald unter den Sofakissen versteckte, sobald Emilie ins Wohnzimmer kam. Dabei verbrachte sie damals viel Zeit in der freien Natur, wenn sie ausritt, an Reitturnieren teilnahm oder hinter ihren älteren Brüdern herlief. Meistens musste Emilie sich etwas einfallen lassen, damit ihre Geschwister sie mitnahmen. Diese Kreativität spiegelt sich in ihren leidenschaftlichen und amüsanten Romanen wider. Heute lebt die Erfolgsschriftstellerin mit ihren vier Söhnen in North Carolina. Während der Baseball-Saison verfolgt sie die Spiele mit Begeisterung und feuert häufig einen ihrer Söhne von der Tribüne aus an. Mindestens genauso fasziniert ist Emilie von Rodeos, ob sie sie nun live oder im Fernsehen sieht. In ihrer Freizeit näht sie ab und zu Quilts, kocht und backt gern (am liebsten Käsekuchen) und hört häufig Countrymusic. In fast jedem Song, meint sie, wird ein ganzer Roman erzählt. Weil sie ein großes Herz für Tiere hat, bringt sie oft verwaiste Eichhörnchen, Hasen und Kätzchen mit nach Hause – sehr zur Freude ihrer Söhne. Wegen ihrer großen Schwäche für niedliche Tiere duften ihre Kinder im Laufe der Jahre die verschiedensten Haustiere halten. Dank ihrer guten Kindheitserfahrungen hat Emilie auch nichts unternommen, als ihre Söhne weniger niedlichen Leguanen ein neues Zuhause gaben. Möchten Sie Emilie Rose eine E-Mail schreiben? Dann richten Sie sie bitte an diese Adresse: EmilieRoseC@aol.com
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Buchvorschau
Wie verführe ich meinen Traummann - Emilie Rose
IMPRESSUM
BACCARA erscheint 14-täglich im CORA Verlag GmbH & Co. KG, 20354 Hamburg, Valentinskamp 24
© 2006 by Emilie Rose Cunningham
Originaltitel: „Paying The Playboy’s Price "
erschienen bei: Silhouette Books, Toronto
in der Reihe: DESIRE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe BACCARA
Band 1444 (5/1) 2007 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Übersetzung: Johannes Heitmann
Fotos: Harlequin Enterprises, Schweiz
Veröffentlicht als eBook in 06/2011 - die elektronische Version stimmt mit der Printversion überein.
ISBN: 978-3-86295-979-2
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
eBook-Herstellung und Auslieferung:
readbox publishing, Dortmund
www.readbox.net
Der Verkaufspreis dieses Bandes versteht sich einschließlich der gesetzlichen Mehrwertsteuer.
Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:
JULIA, ROMANA, BIANCA, MYSTERY, MYLADY, HISTORICAL
www.cora.de
1. KAPITEL
„Wie sieht es aus? Ist unsere pflichtbewusste Kontenrevisorin bereit, Geld zu verschwenden? Der Junggeselle, für den du dich entschieden hast, steht als Nächster auf der Liste."
Juliana Alden trank ihren Champagner und versuchte, ihre aufsteigenden Zweifel zu ignorieren. Hastig stellte sie das leere Glas auf das Tablett eines vorbeieilenden Kellners und schnappte sich gleich ein neues.
„In meinem ganzen Leben habe ich mich noch nie so nackt gefühlt, wandte sie sich an ihre Freundinnen Andrea und Holly. „Niemals wieder werde ich euch bei der Auswahl meiner Kleidung freie Hand lassen. Sogar mein sündhaftestes Nachthemd bedeckt mehr Haut als dieses Kleidchen.
Sie zog einen verrutschten Träger ihres eng anliegenden Schlauchkleides hoch, und strich sich über die Oberschenkel, um den Rock etwas weiter nach unten zu schieben. Der Gedanke, einfach durch die Hintertür des Klubs zu verschwinden, erschien ihr immer verlockender. Aber das würden Andrea und Holly ihr nie verzeihen. Andererseits waren die beiden verantwortlich für dieses Kleid, das geeignet war, ihrem Vater einen Herzinfarkt zu bescheren.
Andrea winkte ab. „Du hast die passende Figur, und dieses Rot steht dir ausgezeichnet. Sei jetzt nicht feige, Juliana."
Die drei Freundinnen standen inmitten einer Schar Frauen, die nun hysterisch zu kreischen begannen. Die Verbissenheit, mit der diese Frauen bei der Junggesellenauktion mitboten, deren Erlös einer wohltätigen Einrichtung zugutekommen sollte, erinnerte Juliana an Haie, die ihre Beute in immer engeren Bahnen umkreisten. Die Wände dieses Klubs hatten vermutlich noch nie zuvor so gebebt, darauf hätte sie jederzeit das Geld für ihre monatliche Maniküre verwettet.
Allerdings zweifelte sie inzwischen daran, dass ihr Plan tatsächlich so klug war, wie es ihnen bei einem mexikanischen Essen und offenbar zu vielen Margaritas vorgekommen war.
Juliana nahm einen großen Schluck Champagner, um sich noch ein bisschen Mut anzutrinken. Wie war sie bloß auf die Idee gekommen, sie könnte dreißig Jahre Bravsein überwinden, indem sie ausgerechnet den schlimmsten Weiberhelden dieser Junggesellenauktion ersteigerte? Hätte eine kleinere Rebellion nicht auch genügt? Musste es beim ersten Ausbruchsversuch aus ihrem geregelten Leben denn gleich ein so massiver Verstoß sein?
Sie war für die Kontrolle der Konten in der Privatbank ihrer Familie zuständig, und da war ihr Vorsicht zur zweiten Natur geworden. Das Leben nach Regeln verlieh ihr Sicherheit. Stetig stieg sie höher auf der Karriereleiter und folgte damit dem Pfad, den ihre Mutter vor ihr gegangen war.
Doch nun wurde sie zum Wohl der Bank in eine Ehe gedrängt, und mit einem Mal fühlte sie sich wie ein Spielball im Verhandlungspoker bei der Fusion zwischen der Alden Bank and Trust und der Wilson Savings and Loan.
„Ich kann gar nicht glauben, dass ihr mich hierzu überreden konntet. So einem Vollblutkerl bin ich nicht gewachsen. Vielleicht sollte ich lieber einen etwas weniger …" Juliana fehlten die passenden Worte, und sie zuckte mit den Schultern. Wie sollte sie den Mann beschreiben, bei dem ihr schon das Foto im Versteigerungskatalog die Röte in die Wangen getrieben hatte?
„Dir einen weniger maskulinen Typ aussuchen?", half Holly mit vielsagendem Lächeln nach.
Das war noch harmlos ausgedrückt. Juliana nickte nur.
Sobald der Junggeselle mit der Nummer neun auf die Bühne trat, begann Julianas Herz wild zu klopfen. Die sonst so gesittet und würdevoll auftretenden Frauen im Saal begannen zu johlen, zu pfeifen und mit den Füßen, die in edlen Schuhen steckten, zu trampeln. Wenn überhaupt ein Mann eine Frau veranlassen konnte, voll auf Risiko zu setzen und ein paar Regeln zu brechen, dann dieser.
Rex Tanner schien sich im Rampenlicht vollkommen wohlzufühlen. Auffordernd lächelte er in die Runde und spornte die Menge noch an, indem er die Hände über seinen Kopf hob und rhythmisch klatschte. Dabei ließ er die Hüften im Takt der Musik kreisen, genau wie er es früher bei seinen Auftritten gemacht hatte.
Er weiß sich zu bewegen, dachte Juliana anerkennend und bekam eine Gänsehaut.
Sein enges schwarzes T-Shirt spannte an den breiten Schultern, über der breiten Brust und an den muskulösen Oberarmen. Die Jeans war genau an den Stellen ausgebleicht, auf die Juliana sich nicht zu schauen traute. Der Gürtel saß tief auf den schmalen Hüften, und solche Cowboystiefel trug sonst kaum jemand in Wilmington, North Carolina. Bisher waren alle Männer vor ihm im Smoking aufgetreten, und in dem lässigen Aufzug machte er seinem Ruf als Rebell alle Ehre. „Renegade", der Name seiner Bar, stand quer auf dem Rücken seines T-Shirts.
Julianas Herz schlug so heftig, dass sie kaum etwas von den Worten mitbekam, mit denen die Moderatorin den Mann vorstellte. Gab es wirklich eine Frau, die diesem muskulösen Körper oder seinem Bad-Boy-Lächeln widerstehen konnte?
„Spür die Kraft zwischen den Schenkeln – auf dem Rücken eines Pferdes und auf einer Harley, las Andrea aus dem Programm vor. „Tanner erteilt Reitunterricht und Fahrstunden. Juliana, wenn dieser Mann dir nicht zeigen kann, was du bisher verpasst hast, dann weiß ich auch nicht weiter. Der ist genau der Richtige, um dich vor dem verrückten Plan deiner Mutter zu retten.
Juliana leerte hastig ihr Glas. Der perlende Champagner stieg ihr in die Nase, und Tränen traten ihr in die Augen. „Ich weiß immer noch nicht, was am Vorschlag meiner Mutter so verrückt sein soll. Wally ist ein netter Kerl."
„Du liebst ihn nicht. Außerdem ist er ein Langweiler", stellte Holly klar.
„Wirkungsvoller als jede Schlaftablette, fügte Andrea hinzu. „Obendrein ist er ein Weichei. In eurer Ehe hättest du schon nach zwei Wochen die Hosen an.
Wo lag da das Problem? Diese Rollenverteilung kannte Juliana von ihren Eltern. „Wally ist eine vernünftige Wahl. Er ist ausgeglichen, ruhig und ehrgeizig, genau wie ich. Außerdem versteht er, wie viel Zeit und Energie ich in meinen Job stecken muss. Wir können uns stundenlang unterhalten, ohne dass jemals peinliches Schweigen eintritt."
Verächtlich schnaubte Andrea. „Ihr redet über die Arbeit. Wollt ihr auch im Bett über Zinssätze, Darlehen und Vermögensanlagen diskutieren? Vergiss doch nur einmal im Leben deinen Anstand. Dies hier ist vielleicht deine letzte Gelegenheit, zu erleben, dass in einer Beziehung nicht nur die Vernunft zählt."
Die letzte Gelegenheit. Juliana erschrak. Ihre letzte Chance, bevor sie in die Ehe mit Wally einwilligte. Seinem Vater gehörte die Privatbank, die wegen einer Fusion im Gespräch war. Eine sehr vernünftige Verbindung also, aber leider ohne Liebe.
Beklommen trat Juliana von einem Bein auf das andere. Vielleicht hatte ihre Freundin recht, aber Wally war freundlich, sah gut aus, und man konnte sich auf ihn verlassen. Wenn sie ihn heiratete, würden sie zwar die nächsten fünfzig Jahre lang jeden Samstagabend langweiligen Sex haben, andererseits gab es mehr im Leben als nur Sex. Wenn zwei Menschen nach denselben Grundsätzen lebten und sich gegenseitig respektierten, dann war das viel entscheidender. Sie hätten beide die gleichen Interessen, und die Liebe würde sich im Lauf der Zeit wie eine sichere Vermögensanlage entwickeln.
Oder etwa nicht?
Doch, ganz bestimmt. Julianas Eltern waren das beste Beispiel dafür. Auch sie hatten vor vierzig Jahren geheiratet, um zwei Bankiersfamilien zu vereinen.
Unsicher blickte Juliana wieder zum Ausgang. Sollte sie flüchten, bevor sie eine Dummheit beging? Nein, sagte sie sich, versprochen ist versprochen. Allerdings störte es sie maßlos, dass sie den Anfang machen musste. „Schwört mir, dass ihr nicht kneift. Ihr werdet euch heute Abend auch einen Junggesellen ersteigern, egal, was passiert", beschwor sie ihre Freundinnen.
Holly und Andrea lächelten engelsgleich und hoben die rechte Hand zum Schwur. Juliana traute ihren lächelnden Gesichtern keiner Sekunde lang. Die beiden lebten zwar nicht so strikt nach Plan wie sie selbst, aber auch sie hatten noch nie etwas Ähnliches getan wie das, was sie hier und heute vorhatten.
Juliana musste wieder den Mann auf der Bühne ansehen, den sie die ganze Zeit über zu ignorieren versuchte. Mit dem dichten schwarzen Haar, das er sich zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden hatte, und seiner lasziven Haltung wirkte er wie die leibhaftige Verführung. Dieser Mann brauchte keine Anleitung. Der wusste, wie man eine Frau glücklich machte.
Aber um diesen Cowboy zu ersteigern, brauchte sie mehr als das bisschen Mut, das sie dem Alkohol verdankte. Es würde bedeuten, dass sie sich dem Wunsch ihrer Mutter ganz offen widersetzte, und das war etwas, was sie aus Angst vor Auseinandersetzungen bisher immer sorgfältig vermieden hatte. Erst durch die geplante Verlobung hatte sie sich gefragt, ob sie nicht doch mehr vom Leben erwartete. Sie hatte Holly und Andrea versprochen, wenigstens noch ein paar Möglichkeiten auszuprobieren, bevor sie sich in die Zukunft fügte, die ihre Mutter für sie vorgesehen hatte.
Aber musste sie sich wirklich gleich einen Mann aussuchen, der das genaue Gegenteil von allen Männern war, mit denen sie in der Vergangenheit ausgegangen war? Eine Hoffnung gab es noch. Es wäre durchaus möglich, dass der Preis für diesen Mann das Limit sprengte, auf das sie sich mit Andrea und Holly geeinigt hatte. Dann könnte sie ohne schlechtes Gewissen einen weniger einschüchternden Mann ersteigern.
Andererseits war Rex Tanner, der Rebell, der keinem Ärger auswich, genau der geeignete Mann, um sie vom rechten Weg abzubringen. Wenn sie den Zuschlag bekam, würde sie sich ihm während des nächsten Monats ausliefern. Eine Affäre mit ihm würde sie hoffentlich davon überzeugen, dass sie durch eine Ehe mit Wally nichts verpasste.
„Fahr nach Hause, bevor du in Schwierigkeiten gerätst."
Beim herrischen Tonfall ihres Bruders fuhr Juliana herum und geriet auf ihren zierlichen Absätzen fast ins Stolpern. Niemals würde sie ihm gegenüber zugeben, dass sie gerade mit dem Gedanken gespielt hatte, einfach davonzulaufen. Nur um Eric zu ärgern, hob sie das Fähnchen mit ihrer Nummer und gab damit das erste Gebot für den Traummann auf der Bühne ab.
Aufmunternd lächelnd, hoben Andrea und Holly die Daumen. Juliana wagte nicht, zu ihrer Mutter hinüberzusehen, die diese Wohltätigkeitsveranstaltung organisiert hatte. Sie wusste auch so, dass Margaret Alden ihre Tochter mit Argusaugen beobachtete.
Wütend sah Juliana ihren Bruder an. „In was für Schwierigkeiten kann ich denn deiner Meinung nach geraten, wenn ich einen Monat lang Reitstunden bekomme? Verschwinde, Eric."
„Nicht das Reiten macht mir Sorgen, sondern das Motorradfahren. Du wirst dich noch umbringen, wenn du dich auf eine Harley setzt, Juliana."
Eric versuchte, ihr das Fähnchen zu entwenden, aber Juliana hielt es außerhalb seiner Reichweite. „Ich bin jetzt dreißig Jahre alt und lasse mir nichts mehr von dir vorschreiben."
„Du kannst dir doch keinen Mann kaufen. Wenn dir etwas an dem wohltätigen Zweck liegt, dann ersteigere Wallace und nicht diesen …"
„Traumtyp", warf Holly ein und erntete damit einen wütenden Blick von Eric.
Beschwichtigend, wie sie es bei einem schwierigen Bankkunden getan hätte, lächelte Juliana ihren Bruder an. „Eric, vergiss nicht, dass diese Versteigerung Moms Idee war. Andrea, Holly und ich unterstützen sie lediglich."
„Verdammt, Juliana, du weißt doch gar nicht, wie du mit einem solchen Mann umgehen musst. Geh auf Nummer sicher und halt dich an Wally." Wieder versuchte er, ihr Fähnchen zu erwischen, und wieder wich Juliana ihm heftig damit wedelnd aus.
Ihr Leben lang war sie auf Sicherheit bedacht gewesen, und wo hatte sie das hingeführt? Beruflich hatte sie viel erreicht, aber ihr Privatleben sah erbärmlich aus. Niemals hatte sie sich bis über beide Ohren verliebt. Zügellose Lust war ihr so fremd, dass sie