Milliardäre küssen besser
Von Karen Booth
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Über dieses E-Book
"In meiner Penthouse-Suite. In fünfzehn Minuten." Atemlos liest Anna die SMS, die ihr Jacob Lin von der anderen Seite der Hotelbar geschickt hat. Jetzt bloß keinen Fehler machen! Sie muss unbedingt mit dem gutaussehenden Tycoon sprechen und ihm ein Millionenangebot unterbreiten, wenn sie sich endlich in ihrer Firma behaupten will. Ein Martini macht ihr Mut und lässt sie erregt daran denken, was vor sechs Jahren war: Damals hat Jacob sie unvergesslich heiß geküsst! Wird in seiner Suite mehr als ein Gespräch stattfinden - in fünfzehn Minuten?
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Buchvorschau
Milliardäre küssen besser - Karen Booth
IMPRESSUM
BACCARA erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2016 by Karen Booth
Originaltitel: „Pregnant By The Rival CEO"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
in der Reihe: DESIRE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe BACCARA
Band 1949 - 2016 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg
Übersetzung: Maria Fuks
Abbildungen: Harlequin Books S.A., alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 11/2016 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733723170
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, MYSTERY, TIFFANY
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1. KAPITEL
„Du willst mich erwürgen? Ist das nicht etwas übertrieben?" Lachend sah Anna Langford ihre Assistentin und Freundin Holly Louis an.
Die beiden standen in der luxuriösen Lobby des Miami Palm Hotels, und Anna war im Begriff, ihren ehrgeizigsten Geschäftsplan in die Tat umzusetzen. Schade nur, dass Holly sie nicht unterstützen wollte.
„Ich habe deinen Bruder bisher nur selten bei geschäftlichen Besprechungen beobachten können, sagte sie. „Aber ich bin sicher, er wird wütend, wenn er erfährt, dass du Kontakt zu Jacob Lin aufnehmen willst.
„Das stimmt." Anna warf einen Blick durch die Glastür, die zur Hotelbar führte. Am Tresen hatten sich viele der Führungskräfte versammelt, die an der Tagung der großen amerikanischen Telekommunikationsunternehmen teilgenommen hatten. Anna und Holly waren für LangTel dabei gewesen, für die Firma, die Annas verstorbener Vater aufgebaut hatte. Nach seinem Tod war Anna zur Leiterin der Abteilung für neue Technologien aufgestiegen, während ihr Bruder Adam den Posten des Geschäftsführers übernommen hatte.
Leider liefen die Geschäfte nach dem Tod des Gründers von LangTel nicht besonders gut. Deshalb war es höchste Zeit für Neuerungen. Als Anna gerüchteweise von einer bevorstehenden kleinen Revolution auf dem Handymarkt erfahren hatte, war sie wie elektrisiert gewesen. Zum Glück schien bisher keiner der Konkurrenten von LangTel davon zu wissen. Das einzige Problem bestand daher darin, dass die Neuerungen nur über Jacob Lin führten. Über den Mann, den ihr Bruder Adam mehr als jeden anderen auf der Welt hasste.
„Das ist er, nicht wahr?, meinte Holly, den Blick auf einen attraktiven dunkelhaarigen Mann an der Bar gerichtet. „Wer hätte gedacht, dass er in Wirklichkeit noch besser aussieht als auf den Fotos?
Anna zuckte die Schultern. Sie kannte Jacob seit vielen Jahren und wusste genau, wie sexy er war. Leider hatte er ihr vor längerer Zeit eine Abfuhr erteilt. Die Zurückweisung hatte sie zutiefst verunsichert und verletzt, auch wenn Jacobs Begründung nachvollziehbar gewesen war.
„Diese Ausstrahlung!, fuhr Holly fort. „Man hat den Eindruck, dass er jedem Mann im Umkreis von fünfzig Meilen überlegen ist.
Ohne auch nur zu Jacob hinzuschauen, erklärte Anna: „Ehrlich gesagt: Er ist jedem Mann im Umkreis von mindestens hundert Meilen überlegen."
„Nun, Holly lächelte ermutigend, „dann bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als dir viel Glück zu wünschen. Das wirst du nämlich brauchen.
„Glaubst du, dass er sich weigern wird, mit mir zu reden?" Anna fühlte sich keineswegs so stark, wie sie gehofft hatte.
„Schon möglich. Du hast mir doch erzählt, dass er die Langfords hasst. Und du bist eine."
„Ich könnte dir die Anweisung geben, mich zu begleiten. Immerhin arbeitest du für mich."
Holly schüttelte den Kopf. „Das gehört nicht zu meinen Aufgaben. In meinem Arbeitsvertrag steht nichts von Selbstmordkommandos, an denen ich teilnehmen muss."
Die Bemerkung verunsicherte Anna noch mehr. Doch da sie in Gedanken immer wieder durchgegangen war, was sie zu tun hatte, bemühte sie sich, die Fassung zu wahren. Sie musste Erfolg haben, wenn sie ihrem Bruder beweisen wollte, dass sie für den Posten der Geschäftsführerin geeignet war. Andernfalls würde er seinen Platz nie für sie räumen.
Vor seinem Tod hatte ihr Vater Adam das Versprechen abgenommen, dass er Anna zur Geschäftsführerin machen würde. Adam fühlte sich an das Versprechen gebunden, hatte aber auch betont, dass Anna zuerst ihr Können unter Beweis stellen müsse. Kluge Entscheidungen waren also die Voraussetzung für ihren Aufstieg im Unternehmen.
Dummerweise war keineswegs sicher, dass es eine kluge Entscheidung war, auf Jacob Lin zuzugehen. Denn niemand konnte voraussagen, wie er reagieren würde. Trotzdem behauptete Anna jetzt: „Ich kenne Jacob ziemlich gut. Nichts ist ihm wichtiger als Geld. Und davon kann ich ihm eine Menge anbieten. Das wird ihn überzeugen. Adam wiederum wird seine Abneigung gegen Jacob zurückstellen, wenn ihm klar wird, welche Vorteile die neue Technologie für LangTel mit sich bringt."
„Was genau hast du vor?", erkundigte Holly sich.
„Ich werde den Barkeeper bitten, Jacob eine Nachricht von mir zu geben."
Holly runzelte die Stirn. „Eine Einladung zu einem heimlichen Rendezvous?"
„Was sonst könnte ich tun? Anna zuckte die Schultern. „Ich kenne ja nicht einmal seine Telefonnummer.
Vor ein paar Stunden hatte sie die Nummer, die er vor sechs Jahren gehabt hatte, gewählt, jedoch vergeblich, denn die Nummer war nicht mehr vergeben.
„Hm … Einfach zu ihm hinzugehen und ihn anzusprechen wäre wohl keine Lösung. Es würde nur die Gerüchteküche anheizen."
„Wie wahr …" Jeder, der irgendwie im Telekommunikationsgeschäft tätig war, wusste von der Feindschaft zwischen Jacob Lin und den Langfords.
Plötzlich lächelte Holly. „Wenn jemand das Unmögliche möglich machen kann, dann bist du es, Anna."
„Danke." Sie zupfte ihre Bluse zurecht, öffnete die Glastür und schritt stolz erhobenen Hauptes auf die Bar zu, wo sie sich auf einem Hocker weit von Jacob entfernt niederließ. Dann holte sie ein kleines Blatt Papier und einen Kuli aus ihrer Handtasche und begann zu schreiben.
Jacob,
ich sitze am anderen Ende des Tresens. Ich möchte dich treffen, um etwas Geschäftliches zu besprechen. Wegen der Feindschaft zwischen Adam und dir hielt ich es für das Beste, dich nicht in aller Öffentlichkeit anzusprechen. Schick mir eine SMS, wenn du Interesse an einem Gespräch hast.
Nachdem sie noch ihre Handynummer notiert und die Nachricht mit ihrem Vornamen unterschrieben hatte, gab sie dem Barkeeper ein Zeichen. Leise, sodass niemand außer ihm es hören konnte, bat sie den Mann: „Würden Sie das bitte dem großen Gentleman im grauen Anzug geben? Dem, mit dem dichten schwarzen Haar." Jacobs markantes Gesicht, seine breiten Schultern und seine erotische Ausstrahlung erwähnte sie nicht.
Der Barkeeper starrte auf das gefaltete Blatt und hob die Augenbrauen. Rasch steckte Anna ihm einen Zehndollarschein zu.
„Gern, Miss." Wie von Zauberhand verschwand der Geldschein.
„Ich hätte gern einen Martini. Mit drei Oliven." Noch nie hatte sie sich Mut angetrunken, doch jetzt – das wusste sie – würde ein wenig Alkohol ihr guttun.
Möglichst unauffällig beobachtete sie Jacob. Als er die Notiz aus der Hand des Barkeepers entgegengenommen hatte, fuhr er sich mit den Fingern durchs Haar. Auf seinen Wangen zeigte sich ein dunkler Schatten, den ein starker Bartwuchs zur Folge hatte.
Anna fiel ein, wie warm seine braunen Augen blicken konnten. Nur dass sie das schon seit einer halben Ewigkeit nicht mehr getan hatten …
Während er las, runzelte Jacob die Stirn.
Hält er mich für verrückt?
Sie wusste, dass er in der Zwischenzeit unglaublich reich geworden war. Angeblich gehörte er zu den wenigen jungen Milliardären im Land. Warum also hätte er Interesse an einer geschäftlichen Verbindung zu ihr haben sollen? Vermutlich war es albern gewesen, ihm eine heimliche Botschaft zu schicken.
Mit einem Mal kam Anna sich naiv vor. Genauso naiv wie damals, als sie geglaubt hatte, sie würden den Himmel auf Erden finden, wenn sie sich nur einmal küssten …
Jacob faltete den Zettel zusammen, holte sein Handy aus der Tasche und begann zu tippen.
Anna erinnerte sich genau an seine schlanken und dabei doch kräftigen Hände. Wie sehr hatte sie sich damals gewünscht, von ihnen liebkost zu werden. Leider war es nie dazu gekommen. „Ich kann nicht, Anna, hatte Jacob gesagt. „Meine Freundschaft zu Adam verbietet es mir.
Es war ihr schwergefallen, das zu akzeptieren. Tatsächlich litt sie noch heute ein wenig unter dieser Zurückweisung. Das allerdings war ihr erst klar geworden, als sie sich während der Tagung nach langer Zeit erneut mit ihm im gleichen Raum aufhielt. Verflixt, sie wollte etwas Geschäftliches mit ihm besprechen und nicht alten Zeiten nachhängen! Trotzdem konnte sie an nichts anderes denken als an Jacobs Lächeln, an seine heißen Blicke, daran, wie er mit ihr geflirtet hatte.
Jetzt steckte er sein Handy ein, und beinahe gleichzeitig leuchtete das Display von Annas Handy auf. Ihr Herz begann wild zu klopfen. Was mochte Jacob geschrieben haben?
Sie schluckte. Verflixt, es gab keinen Grund, so nervös zu sein! Trotzdem zitterten ihre Finger ein wenig, als sie die SMS öffnete.
In meiner Penthouse-Suite. In 15 Minuten.
Einen Moment lang stockte ihr der Atem. Die Nachricht war so typisch für Jacob. Kein unnötiges Wort. Er kam immer direkt zum Punkt. Seine unverblümte, befehlsgewohnte Art machte manchen Leuten Angst. Anna aber wollte sich nicht einschüchtern lassen. Sie war daran gewöhnt, mit mächtigen Männern zu tun zu haben. Allerdings hatte keiner dieser Männer ihr jemals so viel bedeutet wie Jacob. Nach jenem Kuss hatte er sich von ihr zurückgezogen – was ihr sehr wehgetan hatte. Wie viele sentimentale Briefe hatte sie ihm damals geschrieben! Nur gut, dass sie keinen davon abgeschickt hatte.
Jacob erhob sich, nickte seinem Nachbarn am Tresen zu und verließ die Bar, ohne auch nur einen Blick in Annas Richtung zu werfen. Er strahlte das Selbstbewusstsein eines enorm erfolgreichen Unternehmers aus und bewegte sich mit der Kraft und Grazie eines Panthers.
Ein heißer Schauer überlief Anna, die ihn aus den Augenwinkeln beobachtete. Jetzt ging er hinter ihr vorbei. Ein leichter Duft nach Sandelholz und Zitrone stieg ihr in die Nase. Unwillkürlich biss sie sich auf die Unterlippe. Es war einfach unfair, dass Jacob so attraktiv war!
In fünfzehn Minuten werde ich ihm wieder gegenüberstehen, schoss es ihr durch den Kopf.
Verdammt, Anna Langford! dachte Jacob, als er in den Aufzug trat, um zur Penthouse-Suite hinaufzufahren. Er wunderte sich, dass Anna Langford nach so langer Zeit wieder in sein Leben treten würde. Seit beinahe sechs Jahren war er davon überzeugt, dass alle Langfords ihn verabscheuten, genau wie er sie verachtete. Deshalb hatte Annas Nachricht ihn verwirrt. Er hatte keine Ahnung, wie er mit der Situation umgehen sollte. Dabei wusste er doch stets, was zu tun war!
Die Vorstellung, sich mit Anna zu treffen, war erstaunlich verführerisch. Einst waren sie Freunde gewesen – und beinahe wären sie sogar mehr als das geworden. Dennoch wäre es vermutlich klüger gewesen, ihre Bitte um ein Gespräch abzulehnen. Schließlich war sie die Schwester des Mannes, der ihm so übel mitgespielt hatte. Andererseits hatte sie persönlich ihm nie etwas Böses getan. Allerdings nahm sie bei LangTel eine wichtige Position ein. Wenn sie herausgefunden hatte, was er plante …
Unwillkürlich runzelte er die Stirn. Es hatte ihn Zeit und Mühe gekostet, seine „Kriegskasse" zu füllen. Dazu hatte er eine Gruppe von Investoren zusammenbringen müssen, die gemeinsam mit ihm die feindliche Übernahme von LangTel vorbereiteten. Er nannte diese Gruppe den War Chest. Nach dem Tod des Firmengründers hatte das Unternehmen einige Rückschläge einstecken müssen. Dadurch waren die Langford-Erben verwundbar geworden. Adam, der neue Geschäftsführer, hatte das Vertrauen einiger Vorstandsmitglieder verloren, was Jacob mit großer Genugtuung erfüllte, denn jetzt bot sich ihm die Chance, sich an Adam zu rächen.
Die Idee war bei einem Millionärstreffen in Madrid geboren worden. Man hatte Karten gespielt und Bourbon getrunken. Und irgendwann hatte Jacob gesagt: „Wie wäre es, wenn wir LangTel in unseren Besitz bringen?" Die anderen waren zunächst skeptisch gewesen. LangTel war schließlich kein kleines Unternehmen. Man würde viel Zeit, viel Ausdauer und eine Menge Geld für eine feindliche Übernahme brauchen. Doch gerade das machte den Plan interessant. Schließlich war man sich einig geworden.
Adam