Verliebt in einen Verführer?
Von Janice Lynn
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Über dieses E-Book
Er ist ein Traummann - na und? Niemals wird sich Blair in einen Verführer wie Dr. Oz Manning verlieben! Doch warum tut sie dann so, als wäre es ihr egal, wenn eine andere Frau bei der Junggesellen-Auktion ihrer Klinik ein Date mit ihm ersteigert? Und bietet dann selbst mit?
Janice Lynn
Janice Lynn hat einen Master in Krankenpflege von der Vanderbilt Universität und arbeitet in einer Familienpraxis. Sie lebt mit ihrem Ehemann, ihren 4 Kindern, einem Jack-Russell-Terrier und jeder Menge namenloser Wollmäuse zusammen, die von Anbeginn ihrer Autorenkarriere bei ihr eingezogen sind.
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Buchvorschau
Verliebt in einen Verführer? - Janice Lynn
IMPRESSUM
Verliebt in einen Verführer? erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2009 by Janice Lynn
Originaltitel: „Playboy Surgeon, Top-Notch Dad"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA PRÄSENTIERT ÄRZTE ZUM VERLIEBEN
Band 46 - 2012 by Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg
Übersetzung: Claudia Weinmann
Umschlagsmotive: Getty Images_Kiuikson
Veröffentlicht im ePub Format in 10/2018 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733759599
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
Wie zum Teufel sollte es Blair Pendergrass gelingen, Oz Manning zu meiden, wenn er ihr ständig über den Weg lief? Und das nicht nur während ihrer Arbeit als Kardiologieschwester, sondern auch in fast allen anderen Bereichen ihres Lebens.
Sie versuchte, jeden Gedanken an den neuen Herzchirurgen des Madison Memorial Krankenhauses zu verscheuchen, und begann, ihrem Patienten Latham Duke einen Venenkatheter zu legen. Mit geübten Bewegungen ließ sie die Nadel in den Arm des Bankers gleiten.
„Sie machen das wirklich gut, lobte Mr Duke und entspannte sich. „Beim letzten Mal hat mich die Krankenschwester fast umgebracht.
Blair lächelte. Sie liebte ihren Job und setzte allen Ehrgeiz daran, ihren Patienten so wenig Schmerzen wie möglich zuzufügen.
„Na, dann wollen wir hoffen, dass Dr. Manning nicht zu Ende bringt, was diese andere Schwester begonnen hat", neckte ihn Blair.
Beim Gedanken an seine bevorstehende Herzkatheteruntersuchung runzelte Mr Duke besorgt die Stirn.
Seit Oz Manning angekommen war, spielten sämtliche Frauen in Lower Alabama verrückt.
Alle außer Blair. Sie mied den hochgewachsenen Chirurgen, von dem behauptet wurde, er würde mindestens genauso viele Herzen brechen, wie er operierte. Schon vor Jahren hatte sie Oz, der regelmäßig im Madison Memorial auftauchte, um seinen Mentor Dr. Talbot zu besuchen, für einen unverbesserlichen Playboy gehalten.
Er brauchte nur mit dem kleinen Finger zu schnippen, und schon lagen ihm die Frauen reihenweise zu Füßen. Doch Blair hatte einschneidende und wenig erfreuliche Erfahrungen mit Männern gemacht, die ihren Charme rücksichtslos ausnutzten. Ihr Bedarf war gedeckt. Und zwar für immer.
Im Augenblick war sie jedoch bereit, sein unerträgliches Verhalten als Schürzenjäger zu tolerieren, denn Oz kümmerte sich rührend um Dr. Talbot.
Blairs Herz zog sich zusammen. Seit über einem halben Jahr kämpfte Dr. Talbot gegen den Krebs, der in seinem Darm begonnen und sich dann aggressiv auf Bauchspeicheldrüse, Leber und Milz ausgebreitet hatte.
„Ich weiß ja, dass diese Untersuchung ein Standardeingriff ist, aber ehrlich gesagt habe ich Angst bei der Vorstellung, dass mir etwas durch die Leiste bis zu meinem Herzen geschoben wird. Mr Duke sah sie niedergeschlagen an. „Vor allem, wenn es auch noch ein ganz neuer Arzt macht.
Beruhigend tätschelte Blair seine Hand. „Dr. Manning ist zwar neu hier am Madison Memorial, aber er ist trotzdem kein Anfänger. Er hat vorher in einem der führenden Herzzentren unseres Landes gearbeitet."
Blair spritzte Mr Duke ein Beruhigungsmittel. „Jetzt, da Dr. Talbot wegen seiner Erkrankung ausfällt, ist Dr. Manning unser mit Abstand fähigster Chirurg. Es gibt niemanden, dem ich mein Herz eher anvertrauen würde." Blairs Worte waren aufrichtig, denn an Oz’ fachlicher Kompetenz gab es nicht nur nichts auszusetzen, er war der Star unter den Operateuren.
„Das ist ja wundervoll, ertönte plötzlich eine männliche, begeistert klingende Stimme. „Ich wusste ja gar nicht, dass Sie mir so schmeichelhafte Gefühle entgegenbringen.
Blair verfluchte sein Timing.
Als sie Oz ansah, grinste er selbstzufrieden, wobei sich Grübchen in seinen Wangen bildeten, die ihn wie den sprichwörtlichen netten Jungen von nebenan aussehen ließen. Blair rollte verzweifelt die Augen. Wieso konnte er nicht hässlich und langweilig sein? Das würde den Umgang mit ihm so viel einfacher machen!
Doch er sah nun einmal unverschämt gut aus. Und er wusste es.
Zu ihrem Ärger wurde sie rot.
„Guten Morgen, begrüßte Oz seinen Patienten und ließ seinen Blick über die verschiedenen Monitore wandern. „Behandelt Schwester Blair Sie gut?
„Erstklassig, murmelte Mr Duke, bei dem bereits das Beruhigungsmittel zu wirken begonnen hatte. „Es hat überhaupt nicht wehgetan, als sie mich gestochen hat. Sie ist meine absolute Lieblingsschwester.
„Diesen Satz habe ich schon oft gehört, sagte Oz und sah Blair neckend an. „Vor allem von den männlichen Patienten.
Dieser Schleimer! Mit ihrem kurzen, dunklen Haar und den grünen Augen sah sie bestenfalls durchschnittlich aus. Außerdem hatten Schwangerschaft und Geburt ihre Hüften breit und ihre Brüste zu groß werden lassen. Von den fünf Kilo Übergewicht, die sie noch immer mit sich herumschleppte, einmal ganz zu schweigen. Schon seit langer Zeit hatte kein Mann mehr wirkliches Interesse an ihr gezeigt.
Eigentlich noch nie.
„Schön und auch noch kompetent, sinnierte Mr Duke. „Sie ist wirklich außergewöhnlich. Passen Sie auf, dass sie Ihnen nicht entwischt.
„Sie haben vollkommen recht", stimmte Oz zu und musterte sie ungeniert. Als ihre Blicke sich trafen, blitzte etwas in seinen blauen Augen auf.
Blair zuckte zurück, erschrocken über die Intensität, mit der er sie ansah. Er liebte es, sie herauszufordern, und gerade weil es ihm so großen Spaß machte, versuchte sie, ihm nach Möglichkeit aus dem Weg zu gehen. Doch gerade eben war er irgendwie anders gewesen als sonst. Ernster. Fast schon gefährlich.
Ohne sie noch einmal anzusehen, wandte Oz sich wieder den Geräten zu. Ruhig und gelassen erklärte er Mr Duke jeden einzelnen Schritt und ließ dann das Kontrastmittel in die Vene laufen. „Es könnte sein, dass Sie jetzt ein Gefühl von aufsteigender Wärme empfinden, erklärte er. „Das ist ganz normal.
Konzentriert blickte er auf den Monitor.
„Ist sie Single?"
Blair blinzelte. Hatte Mr Duke das wirklich gerade gefragt?
„Ja …, Oz konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. „Aber ich dachte, Sie seien verheiratet.
„Mein Sohn ist gerade zurück nach Madison gezogen. Er hat im Dezember in Yale seinen Abschluss in Ökonomie gemacht. Es war nicht zu überhören, dass Mr Duke sehr stolz war. „Ein wirklich netter Junge. Intelligent und gut aussehend – genau wie sein Vater.
Er sah Blair bedeutungsvoll an. „Es wäre wunderbar, wenn er bald ein nettes Mädchen kennenlernen würde. Wieder sah er zu Blair. „Um endlich zu heiraten und eine Familie zu gründen.
Heiraten? Familie gründen? Bei diesem Gedanken schüttelte Blair sich innerlich. Sie hatte keine Zeit für Verabredungen und schon gar nicht für eine Heirat. Ihr Leben war ausgefüllt mit ihrer fünfjährigen Tochter Addy, ihrer jüngeren Schwester Reesee und Dr. Talbot.
Da hatte sie keine Lust, sich auch noch um das Ego eines Mannes zu kümmern, und sie dachte nicht im Traum daran, jemandem Zutritt zu ihrem geordneten Leben zu gewähren. Es gefiel ihr, wie es war. Abgesehen natürlich von Dr. Talbots Krankheit – und der nervtötenden Anwesenheit von Oz.
„Sie sollten Ihrem Sohn von der Spendengala erzählen, die wir für Dr. Talbots Behandlungskosten veranstalten, schlug sie vor. „Wir planen eine Auktion für gespendete Sachen, aber die Hauptattraktion wird die Versteigerung von Junggesellen und – gesellinnen sein.
„Eine Junggesellenauktion?" Verwirrt sah Mr Duke sie an.
„Ja. Es geht darum, einen Abend mit der entsprechenden Person zu ersteigern. Fragen Sie Ihren Sohn doch bitte, ob er mitmachen möchte. Ein attraktiver, erfolgreicher Geschäftsmann wird sicher einen guten Preis erzielen."
„Ihnen fehlen also immer noch Männer dafür?, erkundigte sich Oz, ohne den Blick von seinem Patienten abzuwenden. „Ich habe doch schon Will Majors angeworben. Von Stephanie weiß ich, dass er zugesagt hat.
Obwohl Oz seine Hilfe für die Veranstaltung angeboten hatte, wollte er überraschenderweise nicht selbst an der Auktion teilnehmen. Weder Blair noch Stephanie, die Koordinatorin, hatten es geschafft, ihn zu überreden. Blair wunderte sich darüber, denn sie hatte angenommen, dass ein Mann wie Oz Manning es genießen würde, wenn sich mehrere Frauen öffentlich um eine Verabredung mit ihm stritten.
„Wir brauchen noch zwei Männer, damit die Anzahl von Männern und Frauen gleich ist."
„Zwei Junggesellen also", murmelte Oz nachdenklich. Obwohl er mit ihr plauderte, galt seine ganze Aufmerksamkeit der Behandlung von Mr Duke. Gerade führte er das Instrument die Femoralarterie hinauf zum Herzen.
Blair hielt den Atem an. Obwohl sie es bereits hundertfach miterlebt hatte, konnte sie ihre Anspannung bei solchen Eingriffen nicht verleugnen. Sie war erst wieder beruhigt, wenn ihr Patient alles gut überstanden hatte. Lag es vielleicht daran, dass ihre Mutter bei einem Routineeingriff verstorben war, als Blair gerade neunzehn war?
„Hier haben wir also unser erstes Problem, verkündete Oz. „Eine kleine Blockade in der rechten Koronararterie. Aber ein Stent dürfte reichen.
Oz positionierte das Instrument so dicht wie möglich an der Verengung in der Arterie, die verhinderte, dass ausreichend Blut, und damit Sauerstoff, in Mr Dukes Herzen ankam. Mit einer zielgenauen Bewegung öffnete er die Blockade. Sofort konnte das Blut wieder ungehindert fließen.
Oz hatte wirklich magische Hände, wenn es um das Reparieren von Herzen ging.
Blair hatte Mr Duke nicht angelogen. Es gab keinen Kardiologen, dem sie mehr vertraute als Oz Manning. Er war ein begnadeter Arzt.
Seine fachliche Seriosität stand in einem scharfen Kontrast zu seinem provozierenden Benehmen. Er hatte eine Affäre nach der anderen und machte seinem Ruf als Schürzenjäger seit Jahren alle Ehre. Seit er hier war, um Dr. Talbot zu vertreten, hatte er allerdings auf seine üblichen Eroberungen verzichtet.
Im Laufe der Katheteruntersuchung setzte Oz noch zwei weitere Stents in Mr Dukes Arterie. Scheinbar unbeschwert plauderte er dabei mit seinem Patienten.
Dr. Talbot hatte eine vollkommen andere Arbeitsweise. Außerhalb der Klinik war er der gutmütigste und sanfteste Mensch, den man sich vorstellen konnte, doch während einer Operation wurde er zu einem unnachgiebigen Herrscher. Blair hatte sich im Laufe der Zeit an seinen Befehlston gewöhnt, sodass Oz’ sorglose Art sie immer wieder verwirrte.
Genau genommen verwirrte sie nicht nur seine Art, sondern alles an ihm.
Gerade jetzt konnte sie seinen herben Moschusduft riechen und war sich seiner breiten Schultern nur allzu bewusst. Von ihrem Bedürfnis, mit den Fingerspitzen über seine rauen Bartstoppeln zu streicheln, einmal ganz zu schweigen.
Nun gut, Oz war ausgesprochen attraktiv. Na und? Sie war schließlich nicht blind. Doch egal, wie gut er aussah – sie würde es niemals zulassen, dass ein Mann wie er ihr zu nah kam. Nie wieder! Manche Erfahrungen reichten für ein ganzes Leben.
Blair schluckte und zwang sich, ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Patienten und nicht länger auf den sexy Chirurgen zu lenken.
„Leider kann ich Ihre defekte Herzklappe nicht mit dem Katheter reparieren, bedauerte Oz. „Die Schädigung ist zu groß.
Obwohl er nicht mehr in seinem Forschungsteam in Minnesota arbeitete, war er noch immer