Perfekt für eine Nacht
Von Barbara Daly
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Über dieses E-Book
Ein Mann muss her - Cleo wünscht sich nichts sehnlicher als eine kleine Tochter! Ihre Wahl fällt auf den smarten Wissenschaftler Bryce Hampton. Er findet Cleo zwar sexy, aber trotzdem will er nichts von ihrem Plan wissen: Denn Cleo denkt leider ausschließlich an künstliche Befruchtung ...
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Buchvorschau
Perfekt für eine Nacht - Barbara Daly
IMPRESSUM
Perfekt für eine Nacht erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 1999 by Barbara Daly
Originaltitel: „Great Genes!"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe COLLECTION BACCARA
Band 189 - 2002 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Übersetzung: Angelika Schulz
Umschlagsmotive: gpointstudio/GettyImages
Veröffentlicht im ePub Format in 12/2017 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733754716
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
Das Metropolitan Museum am Sonntagnachmittag – ein perfekter Ort, um sich einen Mann zu angeln. Nicht, dass Cleo unbedingt darauf aus war, doch sie musste sich einfach in der Menge umsehen. Vielleicht würde sie ja doch denjenigen finden, der außergewöhnlich, ja geradezu ideal war. Denn die Zeit drängte.
Sie hatte bereits einen Mann ins Auge gefasst. Er hielt die Arme vor seiner breiten Brust verschränkt und betrachtete aufmerksam ein Gemälde von Rembrandt. Cleo war ihm von der Abteilung für ägyptische Kunst bis ins zweite Stockwerk gefolgt, wo die Werke der europäischen Meister des neunzehnten Jahrhunderts hingen. Natürlich würde sie ihm auch auf dem Weg zu den frühen Impressionisten auf den Fersen bleiben. Sollte der Mann nämlich einen Schwachpunkt haben, musste sie ihn rechtzeitig entdecken.
Er hatte dunkelblondes, dichtes Haar. Tiefer Glanz, bemerkte sie fachmännisch. Ein Zeichen für eine gute Gesundheit. Außerdem fand sie blonde Typen besonders reizvoll. Ihr Haar war dunkel, fast schwarz, und deshalb durfte sie sich von dem Ergebnis sicher überraschen lassen. Heimlich betrachtete sie das Gesicht des Mannes, während er konzentriert das Gemälde studierte. Die gewisse Strenge in seinen Zügen verlieh ihm einen Ausdruck von Persönlichkeit und Charakter.
Obwohl sie auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes stand, bemerkte sie, dass seine hellen Wimpern auffallend lang und gebogen waren. Ihre Wimpern waren zwar auch nicht gerade kurz und außergewöhnlich dicht, aber wie ihr Haar gerade geformt und stießen ständig gegen ihre Brille. Wie schön, dass seine Augen weicher wirken als meine, dachte Cleo begeistert. Hübsche Ohren, leicht gebräunte Haut – sehr angenehm.
Cleo war groß, doch der Mann maß mindestens einen Meter neunzig. Und er war schlank, was sie als Pluspunkt verbuchte, denn sie selbst musste eher auf ihr Gewicht achten. Alles in allem war dieser Typ sehr viel attraktiver und besser gebaut als die Männer, die sie im Laufe ihres Lebens geliebt, aber auch wieder verlassen hatte.
Es ging Cleo allerdings nicht vorwiegend ums Aussehen. Während sie ihm weiter folgte, nahm sie beruhigt zur Kenntnis, dass der Mann sich geschickt bewegen konnte. Sein Gang war leicht und sicher. Er würde bestimmt nicht auf dem gebohnerten Fußboden ausrutschen und dabei mit dem Ellbogen in einem Bild von Monet hängen bleiben. Doch es war vor allem eine Eigenschaft, die ganz oben auf ihrer Liste stand – und um herauszufinden, ob er sie besaß, musste sie mit ihm ins Gespräch kommen. Es war an der Zeit, die Initiative zu ergreifen.
Beschwingt ging sie auf ihn zu, übersah dabei allerdings die Bank in der Mitte des Raumes. Sie fiel der Länge nach darüber und landete mit einem unfreiwilligen Salto fast vor den Füßen des Mannes.
Mit einem Schritt war er neben ihr. „Alles in Ordnung?", fragte er und half ihr aufzustehen. Er sah sie erschrocken an, und Cleo schaute direkt in seine indigoblauen Augen. Ob blau wie seine oder braun wie ihre, die Augenfarbe wäre in jedem Fall richtig. Zu ihrer Erleichterung konnte sie keine Kontaktlinsen in seinen Augen entdecken. Sein Händedruck war warm und fest.
„Ist alles okay? Oder haben Sie sich verletzt?" Der Mann schien ernsthaft besorgt.
„Nein. Es ist nichts passiert." Cleo strich ihren langen, geblümten Rock glatt.
„Da bin ich aber erleichtert. Ich dachte schon, Sie hätten …"
Schon bei seinen ersten Worten hatte Cleo den Akzent der Südstaaten bemerkt. Doch bevor der Mann in einen unverbindlichen Small Talk verfallen konnte, unterbrach sie ihn mitten im Satz. „Ich würde gern mit Ihnen reden, sagte sie energisch. „Es ist wichtig.
Er trat einen Schritt zurück. Ihr forscher Blick verunsicherte ihn zwar, doch er blieb höflich. „Brauchen Sie vielleicht Hilfe?"
Eine wunderbare Stimme! Nicht zu hoch und nicht zu tief, sehr melodisch, dachte Cleo angetan. Ich wette, er kann gut singen. Sie war allerdings nicht auf der Suche nach einem Musiker – ganz im Gegenteil. „Ich bin verzweifelt", meinte sie.
„Und wo liegt das Problem?"
„Es handelt sich eher um ein Vorhaben als um ein Problem, antwortete Cleo. „Darf ich Sie zu einer Tasse Kaffee einladen?
Dabei konnten sie ihre Visitenkarten austauschen, und dann würde sie genau Bescheid wissen.
Er sah sie abweisend an. „Tut mir leid. Offensichtlich fand er ihre Einladung unangemessen. „Aber ich wünsche Ihnen einen schönen Nachmittag. Und seien Sie vorsichtig, sonst stolpern Sie wieder.
„Aber wir können doch hier im Museum einen Kaffee trinken, wandte Cleo rasch ein. „Ich würde nicht im Traum daran denken, mit einem fremden Mann irgendwo hinzugehen.
„Das ist auch gut so. Auf Wiedersehen."
„Warten Sie. Cleo berührte impulsiv seinen Arm. Sofort sah sich der Mann suchend nach dem Sicherheitsdienst um. „Ich bin sicher etwas aufdringlich
, sagte sie entschuldigend. „Aber nicht gefährlich."
Er starrte sie eine Weile an. „Sie sehen auch nicht gefährlich aus, gab er zu. „Nur … etwas verstört.
Eilig verschwand er in den angrenzenden Ausstellungsraum.
Cleo holte ihn vor einem Van-Gogh-Gemälde wieder ein. „Ich bin auch nicht verstört. Jedenfalls nicht im üblichen Sinne. Sehen Sie mir in die Augen, und sagen Sie mir, ob Sie mich für verrückt halten." Sie sah zu ihm auf, und ihre Blicke verfingen sich für einen kurzen Augenblick.
„Sie sind verrückt, bemerkte der Mann trocken. „Bitte, Miss. Welches Spiel Sie auch spielen, lassen Sie mich in Ruhe, oder ich werde den Sicherheitsdienst rufen.
„Brauchen Sie Hilfe, weil eine Frau mit Ihnen Kaffee trinken will?"
„Es scheint so."
„Aber verursachen Sie damit nicht nur unnötiges Aufsehen?" Sofort bemerkte sie, dass ihn dieses Wort in Panik versetzte.
„Und wie können wir so etwas vermeiden?", erwiderte er erschrocken.
Cleo lächelte ihn versöhnlich an. „Ich möchte nur einfach ein paar Minuten mit Ihnen reden. Es gibt hier irgendwo ein Restaurant …"
„Ich weiß, wo es ist."
„Wunderbar. Ich verlaufe mich nämlich jedes Mal. Lassen Sie uns dort hingehen, und Sie beantworten mir ein paar einfache Fragen."
„Also, um es kurz zu machen, entgegnete der Mann. „Ich bin dafür, dass Kinderschlafanzüge aus nicht brennbarem Material sein sollen, dass Fahrradfahrer sich an die Verkehrsregeln halten müssen und Grünflächen im Stadtzentrum zu erhalten sind, ungeachtet der Kosten dafür. Ich habe bereits meinen jährlichen Beitrag an wohltätige Organisationen geleistet. Und ich werde mit Ihnen nicht über Politik, Religion oder Sex diskutieren. Ich hoffe, damit habe ich Ihre Fragen bereits beantwortet.
„Ich schwöre Ihnen, ich habe keinen seitenlangen Fragebogen in der Tasche, und ich will auch kein Geld von Ihnen. Eigentlich wollte ich Sie … Cleo hielt inne und schaute auf ihre Armbanduhr. „Ich möchte Sie zum Essen einladen. Es ist bereits ein Uhr, und ich sterbe vor Hunger.
Sie sah den Mann prüfend an. „Sind Sie denn gar nicht neugierig?"
Der Mann erwiderte ihren Blick. Oh, diese Augen, dachte Cleo verzückt. Und diese langen Wimpern.
„Doch. Ich bin schon gespannt, was Sie mir zu sagen haben, gestand er. „Also gut. Wir gehen essen, und Sie stellen mir Ihre Fragen. Aber damit Sie gleich Bescheid wissen. Ich werde kein Päckchen oder etwas Ähnliches auf meinem Rückflug für Sie mitnehmen.
Cleo strahlte ihn an und ging beschwingt voran. „Ah, da vorne ist es. Da sie sich nach ihm umsah, rannte sie direkt in eine Großfamilie hinein, die ihr entgegenkam. Während sie sich pausenlos und überschwänglich entschuldigte, half ihr Begleiter der Großmutter auf die Beine, hob die Brille des Großvaters auf und setzte das Baby der jungen Eltern wieder aufrecht in den Buggy. Nachdem die Familie sich gefasst hatte, wandte er sich an Cleo. „Ich gehe voraus
, sagte er bestimmt.
Im Restaurant führte sie ein Kellner an einen Tisch und legte ihnen die Speisekarte vor. Der Mann bestellte nur einen Sandwich und einen Cappuccino. Cleo nahm das Gleiche, auch wenn sie vor Begeisterung, diesen Mann gefunden zu haben, mühelos ein komplettes Menü hätte verspeisen können.
Sie zog eine Visitenkarte aus ihrer Tasche und überreichte sie ihm. „Ich bin Cleo Rose."
Ohne einen Blick darauf zu werfen, legte der Mann die Karte neben seinen Teller. „Nun, was wollen Sie mich fragen?"
Zuerst die harmlosen Fragen, dachte sie. Er hatte von einem Rückflug gesprochen. „Was führt Sie nach New York?"
„Ich bin geschäftlich hier."
„Und wo leben Sie?"
„In Atlanta. Ein wunderbarer Ort, an dem man zum Beispiel am helllichten Tag gefahrlos allein ins Museum gehen kann."
Cleo ging nicht auf seine Bemerkung ein. Sie warf einen Blick auf seine Hände. Kein Ehering, stellte sie beruhigt fest. „Leben Ihre Eltern auch in Atlanta?"
„Ja."
„Haben Sie Geschwister?" Eine nicht unwichtige Frage.
„Eine Schwester."
„Also ein Mädchen und ein Junge. Cleo lächelte zufrieden. „Hat Ihre Schwester Kinder?
„Ja." Der Mann schien verwundert.
„Mädchen oder Junge?"
„Von jedem eins. Aber können wir bitte meine Schwester aus dem Spiel lassen?"
In seiner Familie werden also nicht vornehmlich Jungen geboren. Cleo war erleichtert. „Wie lange sind Sie noch in der Stadt?"
Der Mann verschränkte die Arme über der Brust. „Ich beantworte so lange keine weiteren Fragen mehr, bis Sie mir sagen, wozu ich eigentlich interviewt werde."
„Das verstehe ich, versicherte Cleo ihm. „Nur noch eine Frage.
Er sah sie mit versteinerter Miene an. „Aber wirklich nur eine."
„In welcher Branche sind Sie tätig?"
Der Mann überlegte kurz. „Es schadet wohl nicht, wenn ich es Ihnen verrate. Ich bin Chemiker und arbeite in der Forschung."
„Ein Wissenschaftler. Cleo holte tief Luft. „Dann sind Sie vom Typ her jemand, der von seiner linken Gehirnhälfte gesteuert wird.
„Kann sein. Allerdings besitze ich auch eine rechte."
„Oh, natürlich, warf Cleo rasch ein. „Aber ich scheine keine linke zu haben. Deswegen bin ich auch immer so ungeschickt.
Sie zögerte einen Moment. „Meine Stärke liegt in der rechten Hälfte."
Der Mann sah sie eher verwirrt als verärgert an. Zögernd nahm er ihre