Ein stürmischer Flirt
Von Leigh Michaels
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Über dieses E-Book
Wyatt Reynolds sieht sehr gut aus, hat eine überwältigende Ausstrahlung und ist zudem auch noch reich! Nur einen Fehler hat dieser Traumtyp in Melanie Staffords Augen: Er glaubt, alle Entscheidungen allein treffen zu können. Und genau damit ist sie überhaupt nicht einverstanden. Wyatt ist ihr neuer Teilhaber, aber keineswegs ihr Chef. Alles könnte so schön sein, wenn er nicht so dominant wäre: Melanie würde sofort Wyatts hinreißenden Flirt erwidern, denn sie hat sich längst in ihn verliebt! Entschlossen, alles für ihr Glück zu tun, kommt Melanie auf eine ausgefallene Idee ...
Leigh Michaels
Leigh Michaels ist die Autorin von über 70 Romanen für Harlequin. Mehr als 27 Millionen Kopien ihrer Bücher sind weltweit gedruckt und in 20 Sprachen übersetzt worden. Fünf ihrer Bücher waren Finalisten bei den RITA® - Verleihungen. Sie hat den “Reviewers Choice award” für Family Secrets, den Robert Bliss Award und den William Randolph Hearst Award erhalten und ist auf der Waldenbrook - Bestsellerliste erschienen. Leih Michaels schrieb ihren ersten Roman, als sie 15 Jahre alt war und verbrannte ihn danach. Ebenso weitere 5 Manuskripte, ohne, dass diese jemals einem Verlag geschickt worden waren. Ihr erstes Manuskript, das tatsächlich zu einem Verlag kam, Harlequin, wurde sofort veröffentlicht. Leigh zieht es vor süße und anmutige Romane zu schreiben, die in Städten des Mittleren Westens spielen und das Thema hohe Familienwerte haben . Leigh Michaels ist in Iowa geboren worden und hat einen Abschluss in Kunst an der Drake University in Des Moines gemacht. Leigh Michaels ist mit dem Künstler und Fotografen Michael Lemberger verheiratet.
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Buchvorschau
Ein stürmischer Flirt - Leigh Michaels
IMPRESSUM
Ein stürmischer Flirt erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2004 by Leigh Michaels
Originaltitel: „The Takeover Bid"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe ROMANA
Band 1565 - 2005 by CORA Verlag GmbH, Hamburg
Übersetzung: Sabine Robin
Umschlagsmotive: ThinkstockPhotos_g-stockstudio
Veröffentlicht im ePub Format in 05/2017 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733777586
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, MYSTERY, TIFFANY
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1. KAPITEL
Es wehte selbst für April ein heftiger Wind, und die Wände und das Dach des Wellblechgebäudes ächzten bei jeder Bö. Melanie Stafford hörte, wie die Tür von der Werkstatt zum Büro geöffnet wurde, wandte sich vom Computerbildschirm ab und blickte kurz auf die alte Wanduhr. Auch ihr Hund Scruff, der zu ihren Füßen geschlafen hatte, hob den Kopf, legte ihn aber wieder auf die Pfoten, als er den Störenfried erkannte.
„Ich dachte, Sie wären schon gegangen, Robbie", sagte Melanie und schob den Schreibtischstuhl zurück.
„Ich habe Mr. Stovers Buick noch einmal poliert. Der Wagen glänzte noch nicht genug."
„Ich finde es schön, dass Sie sich um die Autos kümmern, als wären es Ihre. Und Mr. Stover weiß es bestimmt zu schätzen, wenn er seinen Oldtimer morgen abholt."
Robbie zuckte die Schultern. „Wir wollen, dass der Kunde zufrieden ist, und wenn er so viel für die Restaurierung eines Buicks, Baujahr siebzig bezahlt wie Mr. Stover, ist eine zusätzliche Politur nicht der Rede wert. Kommen Sie, und sehen Sie ihn sich an?"
Melanie hatte ihn sich schon am Nachmittag betrachtet und auch an jedem Tag in den letzten vier Wochen. Sie hatte die Wiederherstellung des Wagens Schritt für Schritt beobachtet. Doch als sie den leisen Stolz in der Stimme ihres Angestellten hörte und das Leuchten in seinen Augen erblickte, wusste sie, dass es grausam von ihr wäre, wenn sie seine Arbeit nicht bewunderte. Also ging sie, gefolgt von Scruff, hinter ihm her in die Werkstatt.
„Er ist wirklich ein Prachtstück", sagte sie, als sie vor dem hellblauen Oldtimer mit dem schneeweißen abnehmbaren Verdeck standen.
„Ja, bestätigte Robbie fast ehrfürchtig und ließ die Hand zärtlich über den Kotflügel gleiten. „Wenn man bedenkt, wie er ausgesehen hat, als Sie ihn hinten im Hof entdeckten, ist es schon ein kleiner Unterschied.
Sie erinnerte sich noch sehr genau daran. Er war unter rostigen Autoteilen verborgen gewesen, beherbergte in den Rücksitzen eine Mäusefamilie und hatte einen Motor, der gut zwanzig Jahre kein Öl mehr bekommen hatte. Ja, jetzt sah er zweifellos etwas anders aus.
„Und er läuft traumhaft. Möchten Sie, dass ich ihn für Sie anlasse?"
„Warten wir bis morgen, meinte sie, obwohl ihr bewusst war, wie gern er es ihr vorgeführt hätte. „Dann können Sie ihn gleich in den Ausstellungsraum fahren, damit Mr. Stover ihn sofort in seiner ganzen Herrlichkeit erblickt.
In diesem Moment drehte sich Scruff zum Büro um, sträubte das Fell, knurrte und fing dann zu bellen an. Robbie runzelte die Stirn. „Es ist etwas spät für einen Kunden. Außerdem dürfte die Eingangstür auch verschlossen sein."
„Es wird Jackson sein. Er hat einen Schlüssel. Hör auf, Scruff. Der Hund gehorchte, knurrte allerdings verhalten, während Melanie die Tür zum Büro aufmachte. „Ich bin in der Werkstatt.
Kurz darauf trat ein junger Mann in offenem Kamelhaarmantel und einem Smoking über die Schwelle. Seine hellblonden Haare waren so perfekt frisiert, dass Melanie sich wunderte, warum der Wind sie nicht zerzaust hatte. Hatte er sie sich vielleicht gerade eben noch einmal gekämmt, oder waren sie womöglich so ordentlich, weil er Festiger darüber gesprayt hatte?
„Einen Moment lang habe ich schon überlegt, ob du mich vergessen hast und nach Hause gefahren bist", begrüßte er sie mürrisch.
„Ich könnte deinen monatlichen Besuch hier genauso wenig vergessen wie du."
Sein Blick fiel auf Robbie. „Ich störe doch nicht etwa, oder?"
Robbie wurde rot. „Möchten Sie, dass ich bleibe, Melanie?"
„Nein. Angie wartet bestimmt schon auf Sie, antwortete sie und wandte sich, nachdem er gegangen war, freundlich an Jackson. „Du störst tatsächlich. Ich begutachte gerade unser jüngstes Objekt, das Robbie soeben fertig gestellt hat.
Sie schlenderte um den Wagen herum und bemerkte, wie herrlich die Farbe das Licht reflektierte. Ja, Robbie hatte Recht gehabt, das Auto glänzte jetzt noch schöner. Sie sollte es ihm morgen unbedingt sagen.
Auch Jackson betrachtete den alten Buick. „Warum jemand so viel Geld dafür ausgibt …"
„Das ist die Entscheidung des Kunden … Und erzähl mir nicht, dass du Probleme hast, deinen Gewinnanteil auszugeben. Übrigens siehst du heute sehr vornehm aus. Und das an einem Donnerstag. Gehst du einfach nur zum Essen oder gar ins Theater?"
Er zog die Brauen hoch. „Von einfach nur zum Essen gehen kann bei einem Besuch des Century Club nicht die Rede sein."
„Natürlich nicht. Doch woher soll ich es wissen, wenn ich noch nie da gewesen bin."
„Falls du auf eine Einladung aus bist …"
„Große Güte, nein. Ich hätte keine Ahnung, wie ich mich verhalten sollte."
„Das ist zweifellos richtig. Er lachte. „Ich würde gern noch bleiben und mit dir plaudern, aber Jennifer wartet darauf, dass ich sie abhole.
Dass die sicherlich sehr elegante Jennifer nicht draußen im Wagen saß, hätte er nicht anzusprechen brauchen, denn er hatte sie noch nie hierher mitgebracht. Melanie hatte sich schon manchmal gefragt, ob er seiner derzeitigen Freundin überhaupt erzählt hatte, woher er sein Geld bekam.
„Wenn du mir den Scheck also ausgestellt hast …"
„Er liegt auf meinem Schreibtisch." Sie schaltete das Licht in der Werkstatt aus und kehrte ins Büro zurück.
„Er ist diesen Monat nicht sehr hoch, stellte Jackson fest, nachdem er den Betrag gesehen hatte. „Wie kannst du nur davon leben?
„Das muss ich ja nicht. Das ist dein Gewinnanteil aus unserem Unternehmen. Ich beziehe zusätzlich noch ein Gehalt für meine Arbeit."
„Das ist ungerecht."
„Wieso? Hätten wir einen Geschäftsführer, müssten wir ihn bezahlen und den verbleibenden Gewinn teilen. Ich bin die Geschäftsführerin und erhalte deshalb Geld. Sollte dir die Summe auf dem Scheck nicht gefallen, kannst du gern anfangen, für Classical Cars zu arbeiten."
„Das tue ich bereits. Ich erzähle den Leuten immer und überall von unserer Firma."
„Und im letzten Jahr ist sogar jemand hier gewesen und hat sich umgesehen, gekauft hat er aber nichts."
„Das ist nicht meine Schuld."
„Wenn du dich mehr anstrengen würdest, machte es sich vielleicht auf deinem Scheck bemerkbar. Also dann bis nächsten Monat, Jackson."
Nachdem er gegangen war und sie hinter ihm abgeschlossen hatte, schaltete sie den Computer aus und schlenderte zur Hintertür, neben der ein Brett mit etwa zwanzig Autoschlüsseln hing. „Was meinst du, Scruff, nehmen wir eine Corvette, die schon älter ist als ich, oder einen Thunderbird, der ein klein wenig jünger ist, um nach Hause zu fahren?"
Sie entschied sich für den Thunderbird, weil er ganz in der Nähe geparkt war, und verließ schließlich das Gebäude und sperrte es ab. Offenbar hatte Jackson es sehr eilig gehabt, zu seiner Jennifer zu kommen, denn er hatte nicht wie sonst immer davon angefangen, dass sie, Melanie, ihm die Firmenbeteiligung abkaufen sollte. Was sie nur zu gern tun würde, sobald sie irgendwo eine halbe Million Dollar fand oder er ihr ein reelleres Angebot machte. Was davon zuerst passieren würde, war für sie eine völlig offene Angelegenheit.
Als Melanie am nächsten Morgen bei Classical Cars eintraf, hatte Robbie den Buick schon aus der Werkstatt gefahren, ihn allerdings nicht in den Ausstellungsraum gebracht, sondern unmittelbar neben dem Vordereingang geparkt. Er hatte das Verdeck zurückgeschlagen und den Wagen so geschickt positioniert, dass die Chromteile das Sonnenlicht reflektierten. Sie stellte den Thunderbird in der Nähe ab, und als sie mit Scruff ausstieg, hörte Robbie auf, die Motorhaube zu polieren, und schlenderte zu ihr.
„Haben Sie keine Angst, dass sich hier draußen ein Stäubchen auf die Windschutzscheibe legen könnte?"
„Ich dachte, es wäre eine gute Werbung. Kurz deutete er zur Hauptstraße. „So mancher Fahrer hat schon abgebremst, um einen Blick auf das Prachtstück zu werfen.
„Das bezweifle ich nicht. Sie schirmte die Augen mit der Hand ab und beobachtete, wie ein Kleintransporter auf den Vorplatz einbog. „Schade, dass wir ihn nicht länger dort stehen lassen können, aber leider kommt Mr. Stover gerade.
„Guten Morgen!", rief sie ihm zu, sobald er ausgestiegen war, und schwieg dann erst einmal, damit er sich in Ruhe an dem Buick weiden konnte.
Seit sie mit Oldtimern handelte, hatte sie auf jeden Fall zweierlei gelernt – zum richtigen Zeitpunkt den Mund zu halten und vor allem, sich zu gedulden. Und in diesem Geschäft brauchte man sehr viel Geduld. Zum einen bei interessierten Kunden, die genaue Modell- und Farbvorstellungen hatten und davon nicht abrückten, egal, wie lange es dauerte, den gewünschten Wagen zu beschaffen. Zum anderen bei potenziellen Verkäufern, die sich nicht entscheiden konnten, ob sie sich von den geliebten Autos trennen wollten, und natürlich auch bei den Objekten selbst, deren Restaurierung viel Zeit und Mühe kostete.
Jetzt war ebenfalls wieder Geduld gefragt, wenngleich es in diesem Fall leichter fiel. Stumm lehnte sich Melanie gegen einen grünen Chevy, während Mr. Stover fasziniert den wie neu blinkenden Buick betrachtete. Sollte er sein Juwel die nächste Stunde bewundern wollen, würde sie so lange hier stehen bleiben und warten.
Aus den Augenwinkeln sah sie, dass gerade ein schwarzes Auto von der Straße abbog und auf die Lücke zwischen dem grünen Chevy und einem Packard aus den fünfziger Jahren zugesteuert wurde, der als „Verkauft" ausgeschildert war. Verblüfft wandte sie den Kopf. Nein, sie hatte sich nicht getäuscht. Es war wirklich ein neuer Baritsa und sicherlich nicht die Kategorie von Wagen, die ihre Kunden normalerweise fuhren.
Hatte Jackson ihre Worte gestern vielleicht ernst genommen und im Century Club mit Leuten gesprochen, die sich ihre Oldtimer zuhauf leisten konnten? Gib dich keinen falschen Hoffnungen hin, rief sie sich sogleich zur Vernunft, es ist wesentlich wahrscheinlicher, dass der Fahrer nur nach dem Weg fragt.
Durch die getönten Scheiben konnte sie nicht viel erkennen. Sie sah nur die Schultern und den Kopf eines vermutlich recht großen Mannes, der die Hand gehoben hatte, als würde er telefonieren. Mehr konnte sie beim besten Willen nicht ausmachen.
Plötzlich hörte sie Mr. Stover ihren Namen sagen und schreckte aus ihrer Versunkenheit auf. Wie lange hatte er wohl schon vor ihr gestanden? „Bitte entschuldigen Sie. Was meinten Sie gerade?"
„Ich komme mir vor wie in einem Traum, erklärte er stockend. „Ich habe immer bereut, meinen Buick verkauft zu haben, denn er war mein erstes Auto. Dass ich nun wieder den gleichen habe und außerdem noch so herrlich hergerichtet …
Er lächelte und zog sein Scheckheft aus der Jacketttasche. „Ich schätze, Sie wollen etwas Geld dafür …"
„Lassen Sie uns das drinnen erledigen", schlug sie vor und blickte noch einmal kurz zu dem Baritsa, bevor sie sich von dem grünen Chevy abstieß.
Auch Mr. Stover hatte den