Das Geheimnis der schönen Rivalin
Von Susanna Carr
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Über dieses E-Book
Milliardär und Glücksspieler Cooper Brock verliert nie … bis ihm die bezaubernde Serena in Portugal einen lukrativen Deal wegschnappt! Vor dieser aufreizenden Schönheit mit dem Rücken an der Wand zu stehen, passt Cooper gar nicht … und ihr seine wertvollen Hotelanteile überlassen, damit sie sein dunkles Geheimnis nicht der Öffentlichkeit preisgibt? Keine Chance! Stattdessen setzt er seine schöne Rivalin auf seine Weise unter Druck. Denn auch wenn Serena ihn erpresst, das glitzernde Begehren in ihren Augen verrät ihm, welches Geheimnis sie vor ihm verbergen will …
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Das Geheimnis der schönen Rivalin - Susanna Carr
IMPRESSUM
JULIA erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2015 by Harlequin Books S.A.
Originaltitel: „Tycoon’s Delicious Debt"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA
Band 2250 - 2016 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg
Übersetzung: Gudrun Bothe
Abbildungen: Harlequin Books S.A., alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 09/2016 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733707019
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
Cooper Brock hatte kein Auge für die Naturschönheiten der Algarve. Während er den belebten Strand an der Südküste Portugals entlangmarschierte, flog der weiße Sand unter den Sohlen seiner handgenähten Schuhe zu allen Seiten.
Der Druck in seiner Brust wuchs mit jedem Schritt, und er hätte nichts lieber getan, als seiner Wut endlich freien Lauf zu lassen. Schlimm genug, dass er der sengenden Hitze nicht ausweichen konnte, für die sein schwarzer Business-Anzug absolut nicht gemacht war. Grimmig musterte er die vielen Sonnenanbeter.
Wo ist sie? Cooper knirschte mit den Zähnen, während er eine Gruppe junger Bikinischönheiten fixierte, die sich juchzend im Wasser vergnügte. Wo, zum Teufel, hielt sich Serena Dominguez versteckt? Die Frau, die ihn im letzten Monat nahezu den Verstand gekostet hatte?
Seit sie sich vor vier Wochen anlässlich eines Charity Dinners in London über den Weg gelaufen waren, war er ihr auf den Fersen geblieben, folgte ihr gnadenlos auf Schritt und Tritt, getrieben von einem Jagdfieber, das er bis zur Neige auskostete.
Doch was sie sich heute erlaubt hatte, änderte alles.
Wie kann sie es wagen, in mein Territorium einzudringen?
Verdammt! Am liebsten hätte er sich mit einem wüsten Gebrüll Luft gemacht. Der Sieg war so nah gewesen. Nach zwei langen Jahren, in denen er endlose Geduld hatte aufbringen müssen, stand der Deal quasi vor dem Abschluss. Und dann war er dem Brock-Imperium direkt vor der Nase weggeschnappt worden.
Dabei hatte er sich strikt im Rahmen der geltenden Gesetze bewegt. Das war ungefähr so, als müsse man einen Straßenkampf mit einer auf den Rücken gebundenen Hand ausfechten.
Für Cooper bedeutete der Erwerb des Alves-Anwesens weit mehr als einen fantastischen Zugewinn für das Familienunternehmen. Ein Mega-Deal, wie er seinem erfolgsverwöhnten Vater versagt geblieben war. Ihn heute unter Dach und Fach zu bringen, hätte endgültig bewiesen, dass seine Methoden denen von Aaron Brock vorzuziehen waren.
So gesehen konnte er Serenas Einmischung als echten Tiefschlag werten.
Cooper fluchte lautlos.
Als ein vom Rauschen der Wellen untermaltes Frauenlachen an sein Ohr drang, blieb er wie angewurzelt stehen. Keine Frage, er hatte sie gefunden. Das verriet schon das verräterische Ziehen in seinen Lenden, das ihn nie verließ, wenn Serena Dominguez in der Nähe war. Dabei hatte er sie bis gerade eben noch nie lachen gehört.
Cooper wechselte die Richtung und steuerte zielgerichtet auf einen übergroßen blauen Sonnenschirm zu. Sobald Serena in sein Sichtfeld kam, wurden seine Schritte langsamer. Dafür beschleunigte sich sein Atem, und das Herz dröhnte wie ein Vorschlaghammer. Er wünschte, er würde nicht jedes Mal so heftig auf ihren Anblick reagieren.
Als er endlich vor ihr stand, vermied Cooper jeden Augenkontakt und konzentrierte sich sicherheitshalber auf ihre Füße. Allerdings hatte er nicht mit dem schmalen Goldkettchen um den zarten Knöchel seiner Intimfeindin gerechnet – genau die Art von Geschenk, die ein verliebter Galan der Frau seines Herzens verehren würde. Der Gedanke behagte ihm gar nicht.
Langsam ließ er den Blick an den langen, perfekt gebräunten Beinen hochwandern, bis zu einer geradezu skandalös winzigen, weißen Bikinihose. Cooper schluckte heftig und schloss für einen Sekundenbruchteil die Augen, während er sich verzweifelt bemühte, seine Libido wieder unter Kontrolle zu bekommen. Dann öffnete er die Augen, fixierte finster Serenas reizendes Profil und wartete darauf, dass sie ihren Anruf beendete.
Leider verdeckte eine riesige Sonnenbrille den Großteil ihres Gesichts. Doch allein die hohen Wangenknochen, die weichen, vollen Lippen und das Kinn waren echte Hingucker. Serena Dominguez war mehr als einfach nur schön. Ihre sinnliche Grazie fesselte ihn und heizte seine Fantasie an.
Abrupt beendete sie das Telefonat, warf ihr Handy achtlos in die stylische Strandtasche und hob beide Hände, um ihr langes braunes Haar aufzulockern, das in einer seidigen Kaskade über die Schultern herabfiel. Als sie mitten in der Bewegung innehielt, wusste Cooper, dass sie ihn bemerkt hatte.
„Was ist das für ein perfides Spiel?", stellte er sie ohne Umschweife zur Rede.
„Olá, Mr. Brock. Ihr brasilianischer Akzent ließ seinen Namen wie eine Liebkosung klingen. „Was hat Sie denn nach Portugal verschlagen?
„Hören Sie auf, das Unschuldslamm zu mimen. Ich habe keine Zeit für Spielchen."
„Was für ein überraschendes Statement. Serena schob die Sonnenbrille auf den Kopf und hob die Brauen. „Und ich dachte, Sie leben, um zu spielen.
Ihre Augenfarbe erinnerte ihn an den warmen Goldton seines Lieblingstequilas. Allerdings war ihr Blick schärfer als das Getränk. Das höflich zurückhaltende Lächeln, mit dem sie ihn sonst bedachte, wich einem offenen Strahlen, wie er es sich schon die ganze Zeit über von ihr gewünscht hatte. Aber nicht unter diesen Umständen.
„Ich hätte heute das Alves-Geschäft abschließen sollen, sagte Cooper so beherrscht wie möglich, während in seinem Innern Ärger und Verlangen einen erbitterten Kampf ausfochten. „Doch dann musste ich feststellen, dass Sie es mir gestohlen haben.
„Gestohlen?" Ihre Brauen wanderten noch ein Stück höher. „Vorsicht, Cowboy, ich bin keine Diebin."
Wie sie es sagte, ließ vermuten, dass Miss Dominguez den Spieß gerne umdrehen würde, was natürlich lächerlich war!
„Wie haben Sie den Deal an Land gezogen? Ich weiß, dass Sie als eine Art Finanzgenie gelten, trotzdem verfügen Sie weder über das Geld noch die Verbindungen, um ein Geschäft dieser Größenordnung abzuschließen."
„Wozu auch, wenn es reicht, mein Lächeln einzusetzen und ein wenig mit den Wimpern zu klimpern?"
Und kaum einen Faden am Leib zu haben! ergänzte er zynisch in Gedanken und ließ seinen Blick zu den prallen Brüsten wandern, die das knappe Bikinioberteil zu sprengen drohten. Genauso gut hätte sie sich oben ohne sonnen können.
„Wenn Sie glauben, ich würde mir so einfach von Ihnen nehmen lassen, was bereits mir gehörte, haben Sie sich getäuscht."
Ihr Lächeln wurde noch breiter, als Serena die Hände hinter dem Kopf verschränkte und sich bequem zurücklehnte. Natürlich wusste Cooper, dass diese Geste weder zufällig noch absichtslos war.
„Ich glaube nur eins: Nämlich, dass Sie ziemlich überrascht wären zu erfahren, was ich alles über Sie weiß."
„Keine Spielchen, Serena, warnte er sie erneut. „Dafür bin ich absolut nicht in Stimmung. Verraten Sie mir lieber, was Sie mit dem Objekt vorhaben?
„Nichts Spezielles. Ich wollte Ihnen nur das Geschäft vor der Nase wegschnappen, eröffnete sie ihm überraschend. „Und? Wie fühlt es sich an, nicht zu bekommen, was man unbedingt haben will? Es muss Sie ziemlich hart getroffen haben …
Ihre mitfühlende kleine Grimasse konnte ihn nicht täuschen, besonders, da sie sich blitzartig in ein Lächeln verwandelte, das vor Genugtuung nur so strotzte.
„Keine Bange, das ist nur der Anfang. Es wird noch viel schlimmer", versprach sie ihm dann.
„Wenn Sie auf Teufel komm raus meine Aufmerksamkeit gewinnen wollten … die war Ihnen schon bei unserer ersten Begegnung sicher", versuchte er ihr den Wind aus den Segeln zu nehmen.
Das Lächeln schwand. „Das ist das Letzte, was mich an Ihnen interessiert, Mr. Brock. Ich dachte, das hätte ich Ihnen bereits mehr als deutlich klargemacht."
„Wen wollen Sie damit an der Nase herumführen? Sie konnten in den vergangenen Wochen doch keine Sekunde die Augen von mir lassen", erinnerte er sie und versuchte, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
„Wenn das so war, dann allein aus dem Grund, weil ich gelernt habe, keinem Brock auch nur für eine Sekunde den Rücken zuzukehren", gab sie kühl zurück und griff nach ihrem Drink.
„Okay, lassen Sie mich nicht länger im Ungewissen. Irgendetwas müssen Sie unbedingt von mir wollen, wenn Sie einen derartigen Aufwand betreiben."
Genüsslich schlürfte Serena ihren Cocktail und fuhr sich anschließend mit der rosigen Zungenspitze über die vollen Lippen. Cooper war davon so fasziniert, dass er beinahe die Antwort verpasst hätte.
„Was ist das eigentlich für ein Gefühl, jemandem über Wochen hinweg quasi auf den Fersen zu folgen, ohne auch nur das Geringste über ihn zu wissen?"
Er schob die Brauen zusammen und verschränkte strategisch die Arme vor der Brust. „Ich weiß alles, was ich wissen muss, behauptete er arrogant. „Sie sind hübsch, smart und halten mich auf Abstand, weil Sie ahnen, dass ich Ihnen gefährlich werden könnte.
In Serenas Augen blitzte es amüsiert auf. „Bleiben Sie dabei, wenn Sie sich dann besser fühlen, riet sie ihm, senkte den Kopf und schaute ihn unter dichten Wimpern hervor an. „War’s das? Mehr wissen Sie nicht über mich?
„Was könnte mich sonst noch interessieren?" Außer dem Zauberwort, mit dem ich sie schnellstmöglich in mein Bett bekomme? Aber das würde sie ihm sicher nicht verraten.
„Ehrlich gesagt, überrascht mich das kein bisschen. Genauso machen Sie auch Ihre Geschäfte: Anstatt Recherche, instinktive Bauchentscheidungen, resümierte sie in einer Mischung aus Kritik und widerwilliger Bewunderung. „Sie sehen etwas, das Sie unbedingt wollen und marschieren einfach los, voller Zuversicht, es auch zu bekommen.
Erwartet sie etwa, dass ich mich dafür entschuldige? „Warum auch nicht? Bisher hat es immer funktioniert."
„Wenn es dabei gilt, diverse Hindernisse aus dem Weg zu räumen, umso besser", fuhr sie ungerührt fort. „Das erhöht den Reiz. Wie heißt es noch? Viel Feind, viel Ehr…"
Coopers Miene verfinsterte sich. „Und obwohl Sie das wissen, stellen Sie sich mir trotzdem in den Weg?"
„Tja, das ist eben der Unterschied zwischen uns beiden: Sie hängen mir ständig an den Fersen, ohne mich auch nur ein Deut besser einschätzen zu können, und ich habe in der Zeit eine Menge über Sie erfahren."
„Ich fühle mich geschmeichelt, murmelte Cooper und folgte mit den Augen fasziniert einem Tropfen, der vom Glasrand auf ihre Haut fiel und im samtenen Tal zwischen ihren vollen Brüsten verschwand. „Aber Sie hätten sich die Mühe sparen und mich direkt fragen können, um zu erfahren, was Sie interessiert.
„Nur hätten Sie mir ganz sicher nicht verraten, was ich wirklich wissen will, entgegnete sie in diesem rauen, aufreizenden Ton, der ihm jedes Mal direkt in die Lenden fuhr. „Oder würde ich dann auch von dem lukrativen Deal wissen, den Sie mit der australischen Minen-Company abgeschlossen haben? Übrigens, Gratulation dazu!
Seine Augen wurden schmal. „Woher …"
„Oder von den Verhandlungen mit der Telekommunikationsgesellschaft in Zürich? Es ist natürlich eher Zockerei als reelles Geschäft und hängt noch in der Schwebe, aber wie ich Sie inzwischen kenne, ziehen Sie den Fisch schlussendlich an Land."
Er war erst letztes Wochenende in Zürich gewesen, und die Schweizer wie die Australier legten größten Wert darauf, nicht voreilig etwas nach außen dringen zu lassen. „Wer ist Ihre Informationsquelle?"
Serena zuckte nur mit den gebräunten Schultern und lächelte. „Und ganz sicher hätten Sie nicht gewollt, dass ich von Ihrem spektakulären Gewinn beim letztjährigen Pokerturnier im Chatsfield Las Vegas erfahre."
Damit hatte sie ihn endgültig. „Aber niemand weiß