Heiße Küsse für den Millionär
Von Robyn Grady
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Über dieses E-Book
Nichts ist Zack wichtiger als sein freies Junggesellenleben - und keine Frau wird ihn umstimmen und an sich binden können! Umso erstaunlicher, dass er plötzlich mit einem süßen Baby und einer fremden Schönheit in seiner luxuriösen Villa festsitzt. Draußen heult der Schneesturm, doch Trinitys Leidenschaft ist heißer als jedes Feuer: Atemlos genießt der Millionär jede Sekunde mit ihr. Und denkt mit Unbehagen an die Zeit, wenn der Sturm vorüber sein wird. Denn dann muss er ihr sagen, dass er ihre Sehnsucht nach einer Familie niemals erfüllen kann …
Robyn Grady
Es ist schon lange her, doch Robyn Grady erinnert sich noch ganz genau an jenes Weihnachten, an dem sie ein Buch von ihrer großen Schwester geschenkt bekam. Sofort verliebte sie sich in die Geschichte von Aschenputtel, die von märchenhaftem Zauber und Erfüllung tiefster Wünsche erzählte. Je älter sie wurde, desto mehr verfestigte sich der Wunsch, selbst zu schreiben. Nachdem sie 15 Jahre beim Fernsehen hinter den Kulissen gearbeitet hatte, schien für Robyn die Zeit gekommen, ihren Traum vom Schreiben endlich zu verwirklichen: Sie besuchte Workshops, nahm an Wettbewerben teil und gab nicht auf, an sich zu glauben. Und irgendwann wurde ihr eigenes Märchen tatsächlich wahr: Ihr erstes Buch wurde veröffentlicht! Robyn lebt heute mit Mann und Töchtern in Queensland, Australien. Sie liebt neue Schuhe, abgetragene Jeans, Theaterbesuche und gemeinsame Brunchs mit ebenfalls schreibenden Freundinnen, mit denen sie ihre neuesten Romanideen austauschen kann. Was das Schreiben betrifft, bereut sie einzig und allein, nicht schon viel eher damit begonnen zu haben, und ihrem Verstand statt ihrem Herz gefolgt zu sein. Das Spielen mit Wörtern und die Fähigkeit, die buntesten Bilder allein durch eine Tastatur und die eigene Fantasie zu erschaffen, faszinieren Robyn jeden Tag aufs Neue und bestätigen ihr, dass dies genau das ist, was sie sich vom Leben immer erträumt hat!
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Buchvorschau
Heiße Küsse für den Millionär - Robyn Grady
Robyn Grady
Heiße Küsse für den Millionär
IMPRESSUM
BACCARA erscheint in der Harlequin Enterprises GmbH
© 2012 by Robyn Grady
Originaltitel: „Strictly Temporary"
erschienen bei: Silhouette Books, Toronto
in der Reihe: DESIRE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe BACCARA
Band 1815 - 2014 by Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg
Übersetzung: Nicola Kind
Abbildungen: Harlequin Books S.A., alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 04/2014 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733720377
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
Cool. Gelassen.
Zack Harrison ließ sich nicht so leicht erschüttern.
Für ihn war der verspätete Wintereinbruch in Denver an diesem Nachmittag kein Problem, sondern einfach nur ein malerisches Naturschauspiel. Genau wie er den geschäftlichen Rückschlag von heute lediglich als Herausforderung und nicht als Misserfolg betrachtete. Es war ohnehin reizvoller, ein Ziel zu erreichen, wenn es eine gewisse Anstrengung erforderte, befand er, als er seinen Mantel überzog und nach seiner Aktentasche griff. Dann musste er eben … einfallsreicher sein.
Was die Presse anging, war er genauso entspannt. Die Schlagzeilen des letzten Monats waren mehr als lächerlich gewesen. Danach war er nichts weiter als ein Unmensch, der bedürftige Familien aus ihren Wohnungen vertrieb, um sein finsteres Imperium zu vergrößern. Und dann dieser Artikel darüber, wie schlecht er die junge Schauspielerin behandelt hätte, mit der er eine Weile ausgegangen war. Dabei waren Ally und er sich von Anfang an einig gewesen, dass ihre Beziehung völlig zwanglos war. Und jetzt zog sie in den Medien schamlos über ihn her, bloß weil er ihr keinen Diamantring an den Finger stecken wollte. Als ob er sich erpressen ließe!
Doch als er aus dem Hotel trat, die Tür eines wartenden Taxis öffnete und sich auf der Rückbank niederließ, verflog seine Gelassenheit, und er wich erschrocken zurück. Er brauchte ein paar Sekunden, um die unerwartete Gesellschaft in Augenschein zu nehmen, bevor er sich vorbeugte und dem Fahrer auf die Schulter tippte.
„Ihr letzter Fahrgast hat etwas vergessen."
Der Fahrer drehte sich um. „Eine Brieftasche?"
„Nein, antwortete Zack. „Ein Baby.
Die andere Wagentür wurde geöffnet. Ein kalter Luftzug wehte herein, zusammen mit einer Frau in einem kirschroten Kapuzenmantel. Sie platzierte ein Reiseköfferchen auf ihrem Schoß und zog die Tür hinter sich zu, um dem heulenden Schneegestöber zu entkommen. Erst dann richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf ihre Umgebung. Unter ihrer Kapuze blickte sie überrascht zwischen der Babytrage und Zack hin und her.
„Ich war so in Eile, dass ich Sie nicht habe einsteigen sehen, sagte sie. „Eigentlich habe ich fast gar nichts sehen können. Verrückt, dieser Schnee, nicht wahr?
Zack sah sie aufmerksam an. „Ja, erwiderte er lächelnd. „Verrückt.
„Mir kam es ewig lange vor, seit ich das Taxi bestellt hatte. Ich dachte schon, es würde nie eins kommen."
Zacks Lächeln erstarb. Hatte er ihr das Taxi weggenommen? Als er vor wenigen Minuten ausgecheckt hatte, hatte man ihm am Empfang ein Taxi gerufen. Und als er beim Verlassen des Hotels das Fahrzeug dort stehen sah, hatte er einfach angenommen, dass es seins war.
Dieses Problem ließ sich leicht lösen. Er beugte sich wieder vor, um mit dem Fahrer zu sprechen.
„Hat man Sie herbestellt?"
„Nein, ich komme gerade vom Flughafen. Der Mann hinter dem Lenkrad schob sein Basecap aus der Stirn und stellte das Taxameter an. „Da dachte ich, ich fahre mal hier vorbei und versuche mein Glück.
„Zum Flughafen." Rotkäppchen beugte sich ebenfalls nach vorn. „Genau da muss ich hin. Ich muss zurück nach New York zu einem Interview gleich morgen früh. Ich bin Reporterin für Story Magazine", fügte sie erklärend hinzu.
Trotz seines Widerwillens bemühte sich Zack, angemessen beeindruckt zu wirken.
Dann zog sie die Kapuze zurück. Der Schatten, der ihr Gesicht bedeckt hatte, verschwand, und Zack stockte der Atem.
Abgesehen von den rosigen Wangen, war ihre Haut makellos weiß – wie Porzellan. Langes schwarzes Haar fiel ihr über die Schultern. Und ihre funkelnden Augen strahlten in einem faszinierenden Violett, wie er es noch nie gesehen hatte.
Zack war in seinem Leben schon mit vielen schönen Frauen ausgegangen. Frauen, die sofort alle Aufmerksamkeit auf sich zogen, sobald sie einen Raum betraten, und die gern ihre Macht über das andere Geschlecht ausspielten. Aber er konnte sich nicht daran erinnern, je einer Frau begegnet zu sein, deren Gegenwart ihm buchstäblich den Atem raubte. Und das nicht bloß wegen ihres Aussehens. Diese Klarheit in ihren Augen, diese selbstsichere und zugleich arglose Art zu sprechen …
Irgendwie leuchtete diese Frau von innen heraus.
Nach den erfolglosen Gesprächen mit dem Besitzer des Hotels wollte er eigentlich schnell nach Hause in seine komfortable Hütte, in der er sich immer entspannte, wenn er in Colorado war. Aber die reizende Frau in Rot hatte es offensichtlich ebenso eilig und wollte Denver und sein ungastliches Wetter schleunigst hinter sich lassen. Daher würde er als Gentleman gern auf das nächste Taxi warten.
Außerdem konnten sie und der Fahrer dann unter sich ausmachen, was sie mit dem Baby zu tun gedachten, das glücklicherweise immer noch fest schlief.
Die Frau blickte auf das Kind. „Wie ich sehe, müssen Sie sich um Ihr Töchterchen kümmern. Sie ist wirklich entzückend. Seufzend wandte sie sich ab. „Ich werde mal nachfragen, wo mein Taxi bleibt.
Als sie sich umdrehte, um die Tür zu öffnen, griff Zack hastig nach ihrem Ärmel. Er konnte sie nicht einfach gehen lassen. Außerdem irrte sie sich.
„Das ist nicht mein Baby."
Der Fahrer schnaubte. „Und es ist ganz sicher auch nicht meins."
Die Frau blinzelte irritiert. „Nun, sie sieht ein bisschen zu jung aus, um allein zu reisen", bemerkte sie lächelnd.
„Woher wollen Sie überhaupt wissen, dass es ein Mädchen ist?", hakte Zack nach.
„Schauen Sie, wie hübsch sie ist. Lächelnd betrachtete sie das Baby, das im Schlaf die winzigen rosafarbenen Lippen schürzte. „Es ist ganz sicher ein Mädchen.
Der Fahrer klopfte mit dem Daumen aufs Lenkrad. „Das Taxameter läuft, Leute."
„Natürlich überlasse ich Ihnen das Taxi", sagte die Frau in Rot.
Zum zweiten Mal an diesem Tag schwand Zacks Gelassenheit. Er spürte, wie sein Mund trocken wurde. Eigentlich hatte er vorgehabt, diesen Nachmittag mit einem Brandy vor einem behaglichen Kaminfeuer zu beenden. Stattdessen war er nun in diese heikle Situation geraten.
„Was sollen wir mit ihr machen?", fragte Zack.
„Wieso wir, Kumpel?", hakte der Fahrer nach.
„Ich habe Ihnen doch gesagt, dass das nicht mein Baby ist, stellte Zack ein wenig verärgert klar. „Wen haben Sie denn zuletzt gefahren?
„Einen achtzigjährigen Mann mit einem Stock. Der Fahrer legte den Gang ein. „Er wollte nach Jersey fliegen, um seine Familie zu besuchen. Und er hatte ganz sicher kein Baby bei sich.
Die Miene des Mannes schien zu sagen: Ich weiß ja nicht, was für ein Spiel du hier spielst, Freundchen, aber versuch bloß nicht, deine Probleme auf mich abzuwälzen.
Zack fluchte leise. Wie oft musste er es noch sagen? Das war nicht sein Baby! Wenigstens schien die Frau ihm zu glauben.
„Ob jemand das Baby ausgesetzt hat?", fragte sie erschrocken. Alle Farbe war aus ihrem Gesicht gewichen.
„Ich schätze, das wird die Polizei herausfinden müssen."
Zack gefiel die Situation überhaupt nicht. Warum sollte er sich jetzt darum kümmern? Er hatte nicht die geringste Ahnung von Babys. Aber die Frau war berechtigterweise in Eile, und der Typ am Steuer war entweder ein besserer Schauspieler als Tom Hanks, oder er hatte tatsächlich keinen Schimmer. Nur der Himmel wusste, wie ein Baby allein auf den Rücksitz eines Taxis kommen konnte. Doch er war es gewesen, der das Kind gefunden hatte. Daran war nicht zu rütteln.
Er streckte die Hand nach dem Griff der Babytrage aus.
„Na gut, ich werde sie zur Polizeiwache bringen, sagte er leise. Er wollte nicht, dass sie aufwachte und weinte. „Die können dann das Jugendamt verständigen.
„Aber es könnte Stunden dauern, bis die sie abholen."
„Alles, was ich weiß, ist, dass ein Baby nicht ewig schläft, und ich trage keine Windeln in meiner Brusttasche mit mir herum."
Die Frau hob die Decke an und durchsuchte die Babytrage. „Hier ist ein Fläschchen, etwas Milchpulver und ein paar Windeln", sagte sie ruhig.
„Die Beamten auf der Wache werden das sehr zu schätzen wissen."
„Ich bin sicher, dass sie unendlich dankbar sein werden", erwiderte sie spöttisch.
Worauf wollte sie hinaus? Er war Geschäftsmann, du liebe Güte, und kein Babysitter – ganz egal, wie niedlich das Baby auch war.
Der Fahrer stellte den Rückspiegel ein. „Soll ich euch zwei Turteltäubchen an irgendeinem Café rauslassen, damit ihr das unter euch ausmachen könnt?"
„Wir sind keine Turteltäubchen." Zack umklammerte den Tragegriff fester, während die Frau ihm herausfordernd in die Augen blickte. Dann überraschte sie ihn erneut. Sie streckte den Arm aus und schloss ihre Hand um seine.
Er spürte die Berührung ihrer Finger, und ein heißer Schauer jagte durch seinen Körper. Im gleichen Augenblick nahm er ihren Duft wahr, ein dezenter Hauch von Zitrone. Und er bemerkte, dass sie keinen Ring an ihrer linken Hand trug. Seine außer Kontrolle geratenen Gedanken spielten mit den unterschiedlichsten Möglichkeiten, wie dieser Tag weitergehen könnte.
„Fahren Sie ruhig, sagte sie. Ihre Finger hielten den Griff fest, während er seine Hand widerwillig zurückzog. „Ich werde sie wieder mit ins Hotel nehmen. Mir gefällt die Vorstellung nicht, dass sie auf einer Polizeiwache warten muss. Wer weiß, was da für Typen herumlungern.
Zack wollte widersprechen, doch im Grunde musste er ihr recht geben. Ein Polizeirevier war nicht gerade die passende Umgebung für einen Säugling. Außerdem wirkte die Frau absolut vertrauenswürdig. Das Baby wäre bei ihr sicher in guten Händen, bis die zuständigen Behörden es in Obhut nehmen würden.
Doch jetzt musste er der Frau in Rot erst einmal helfen, das Kind durch den Schnee ins Warme zu bringen.
„Ich begleite Sie hinein."
„Das ist nicht nötig."
Sie öffnete die Tür und winkte in Richtung des Hoteleingangs. Zack warf einen Blick durch das Autofenster. Ein uniformierter Page kam mit einem riesigen Regenschirm durch das Schneegestöber herbeigelaufen.
James Dirkins, der aktuelle Hotelbesitzer, hatte das erste Angebot der Harrison-Hotelkette abgelehnt, doch in diesem Augenblick war Zack entschlossener als je zuvor. Wenn er den Deal erst abgeschlossen und das Hotel gekauft hatte, würde er als Allererstes die Zufahrt überdachen lassen. Kein Wunder, dass das Hotel nicht ausgelastet war.
Die Frau reichte dem Hotelangestellten ihr Gepäck und hob die Babytrage vom Rücksitz. Der Page schlug die Tür zu, und Zack sah ihnen nach, wie sie im dichten Schnee verschwanden.
„Wollen Sie auch zum Flughafen, Kumpel?"
Zack starrte immer noch in die Flocken. „Zu einer Privatadresse", murmelte er.
„Soll ich etwa raten?"
Doch Zack hörte gar nicht zu.
Die Frau in Rot … Er kannte nicht einmal ihren Namen.
„Sie könnten sich auch ein eigenes Taxi kaufen, so wie Sie die Uhr hier laufen lassen, meinte der Fahrer. „Nicht dass ich mich beklagen möchte.
Zack lauschte. War das der Wind, der da draußen heulte, oder weinte ein Baby?
Er schloss die Augen und zählte bis drei. Es kam nicht oft vor, dass Zack Harrison sich in die Ecke gedrängt fühlte. Doch jetzt zog er seufzend seine Brieftasche hervor und ließ einen Geldschein auf den Vordersitz fallen. „Warten Sie hier. Ich komme gleich wieder."
Trinity Matthews wusste genau, worauf sie sich eingelassen hatte. Stundenlanges Warten in einer Stadt, in der sie keine Menschenseele kannte. Dennoch konnte sie ihre Entscheidung jetzt, da sie mit der Babytrage im Arm über den polierten Marmorboden auf den Empfangstresen zuging, nicht bereuen.
Die Leute vom Jugendamt taten ihr Bestes, aber die Wartelisten waren