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Mein Sohn Henry: Mami 1939 – Familienroman
Mein Sohn Henry: Mami 1939 – Familienroman
Mein Sohn Henry: Mami 1939 – Familienroman
eBook96 Seiten1 Stunde

Mein Sohn Henry: Mami 1939 – Familienroman

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Über dieses E-Book

Die Familie ist ein Hort der Liebe, Geborgenheit und Zärtlichkeit. Wir alle sehnen uns nach diesem Flucht- und Orientierungspunkt, der unsere persönliche Welt zusammenhält und schön macht. Das wichtigste Bindeglied der Familie ist Mami. In diesen herzenswarmen Romanen wird davon mit meisterhafter Einfühlung erzählt. Die Romanreihe Mami setzt einen unerschütterlichen Wert der Liebe, begeistert die Menschen und lässt sie in unruhigen Zeiten Mut und Hoffnung schöpfen. Kinderglück und Elternfreuden sind durch nichts auf der Welt zu ersetzen. Genau davon kündet Mami.

Das erste Gespräch war nicht gerade inhaltsreich gewesen. »Hallo! Ich bin Patrick. Sieht so aus, als wären wir Nachbarn!« »Hei! Nett, dich kennenzulernen! Ich heiße Valerie. Woher kommst du?« »New York. Bin schon drei Wochen hier. Bißchen einsam, die Gegend, aber sonst ganz toll.« »Ja, finde ich auch«, hatte Valerie gesagt und tapfer gelächelt, denn in Wahrheit fand sie die Einsamkeit bedrückend und die kleine Strandsiedlung trostlos. Selbst das Meer, obwohl glatt und blau, erschien ihr wenig vertrauenerweckend. Die Insel, auf der sie sich befanden, hieß Paros und gehörte zu den griechischen Kykladen im Ägäischen Meer. Noch vor kurzem hatte Valerie nicht gewußt, daß es sie gab. Bei Patrick, ihrem Nachbarn, verhielt es sich offenbar anders. »Ich komme alle paar Jahre für einen Monat oder zwei hierher«, verriet er bei einem Drink auf der Terrasse seines Strandbungalows, »es ist der beste Platz auf der Welt, um in Ruhe ein Buch fertigzuschreiben.« »Das glaube ich dir«
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum21. Aug. 2018
ISBN9783740933975
Mein Sohn Henry: Mami 1939 – Familienroman

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    Buchvorschau

    Mein Sohn Henry - Myra Myrenburg

    Mami – 1939 – Mein Sohn Henry

    Mami

    – 1939–

    Mein Sohn Henry

    Valerie entschied sich für ihr Kind

    Myra Myrenburg

    Das erste Gespräch war nicht gerade inhaltsreich gewesen.

    »Hallo! Ich bin Patrick. Sieht so aus, als wären wir Nachbarn!«

    »Hei! Nett, dich kennenzulernen! Ich heiße Valerie. Woher kommst du?«

    »New York. Bin schon drei Wochen hier. Bißchen einsam, die Gegend, aber sonst ganz toll.«

    »Ja, finde ich auch«, hatte Valerie gesagt und tapfer gelächelt, denn in Wahrheit fand sie die Einsamkeit bedrückend und die kleine Strandsiedlung trostlos. Selbst das Meer, obwohl glatt und blau, erschien ihr wenig vertrauenerweckend.

    Die Insel, auf der sie sich befanden, hieß Paros und gehörte zu den griechischen Kykladen im Ägäischen Meer. Noch vor kurzem hatte Valerie nicht gewußt, daß es sie gab.

    Bei Patrick, ihrem Nachbarn, verhielt es sich offenbar anders.

    »Ich komme alle paar Jahre für einen Monat oder zwei hierher«, verriet er bei einem Drink auf der Terrasse seines Strandbungalows, »es ist der beste Platz auf der Welt, um in Ruhe ein Buch fertigzuschreiben.«

    »Das glaube ich dir«, erwiderte Valerie, diesmal völlig aufrichtig, »aber wenn du nur einfach Urlaub machen wolltest, würdest du dann nicht woanders hinfahren?«

    Er lachte und fischte eine Olive aus seinem Glas. »Kommt darauf an, auf meine Stimmung zum Beispiel und natürlich auf die Gesellschaft. Wenn ich konzentriert arbeite, fehlt mir nichts und niemand. Aber im Urlaub bin ich normalerweise nicht allein unterwegs, und es gibt kaum jemanden, dem ich diese sehr spezielle Idylle zumuten könnte.«

    »Aha«, murmelte Valerie, hörbar erleichtert, wenn nicht gar triumphierend.

    Patrick beugte sich vor und sah sie prüfend an. Er hatte ein schmales Gesicht, dunkle, aufmerksame Augen und fast schwarzes, sehr kurz geschnittenes Haar. Alles in allem war er eine sympathische Erscheinung, vermutlich Mitte dreißig, groß, schlank und natürlich knackig braun gebrannt von der griechischen Sonne.

    »Gehe ich fehl in der Annahme, daß du dich hier nicht besonders wohl fühlst?« erkundigte er sich teilnahmsvoll.

    »Nein, damit liegst du leider völlig richtig.«

    »Darf ich dich fragen, warum du hier bist? Oder ist es ein Geheimnis?«

    »Absolut nicht«, seufzte Valerie, »wir haben die Reise in einem Preisausschreiben gewonnen, mein Freund und ich. Aber als es soweit war, hat er einen Rückzieher gemacht. Nicht aus Böswilligkeit, nur weil er den Termin nicht halten konnte. Er studiert in Darmstadt an der Technischen Hochschule, und im letzten Semester hat er wohl geschlampt, jedenfalls muß er jetzt einen Schein nachholen, sonst wird er nicht zum Examen zugelassen.«

    »Das ist ja jammerschade. Habt ihr die Reise nicht verschieben können?«

    »Eben nicht. Ich war schon drauf und dran, sie abzublasen und auch daheim zu bleiben. Aber irgendwie hätte mich das geärgert, verstehst du? Nachdem ich alles drangesetzt hatte, Urlaub zu kriegen – und das war nicht einfach, kann ich dir sagen! Ich arbeite in einem Notariat, alle anderen sind ungefähr hundert Jahre älter als ich und um diese Zeit im Jahr, also über Pfingsten und Fronleichnam, da will ja jeder weg, um Urlaubstage zu schinden – wenn du weißt, was ich meine, aber wahrscheinlich weißt du es nicht, weil ihr in Amerika diese Feiertage nicht habt – na, egal. Ich bin sonst eher der nachgiebige Typ, aber in dem Fall, weil mir da praktisch eine Reise in den Schoß gefallen ist, habe ich richtig gekämpft, um Urlaub zu kriegen. Na, und im letzten Moment, als endlich alles geregelt war, sagt mir Eckart, er kann nicht weg – was sollte ich machen? Was hättest du gemacht?«

    »Ich wäre gefahren«, entgegnete Patrick ohne zu zögern.

    »So wie ich«, Valerie lachte kläglich und trank ihr Glas aus, »aber die Frage ist doch, ob ich die richtige Entscheidung getroffen habe.«

    »Gib der Insel eine Chance, sie ist es wert«, raunte er eindringlich, »du findest keinen besseren Strand als diesen weit und breit! Das Wasser ist so klar, daß du bis auf den Grund sehen kannst! Hast du eine Taucherbrille? Nein? Dann leihe ich dir meine! Die Tage vergehen, ohne daß du es merkst, und abends nehme ich dich mit in die Taverne am Ende der Bucht, da gibt es frisch gefangenen Fisch und einen ganz speziellen Wein mit einem harzigen Beigeschmack, einfach wundervoll.«

    »Klingt gut. Aber wann arbeitest du denn?«

    »Jeden Tag von neun Uhr morgens bis drei Uhr mittags. Vorher und nachher kannst du immer auf mich zählen.«

    Eigentlich hatte sie nicht erwartet, daß er Wort halten würde, aber er tat es. Nachmittags gingen sie zusammen schwimmen, abends saßen sie vor der Taverne, aßen, tranken und bewunderten den Sonnenuntergang, und an manchem schönen Morgen trafen sie sich früh zu einem Strandlauf.

    Nach ein paar Tagen waren sie so vertraut miteinander, als hätten sie sich schon ewig gekannt. Das lag zum einen daran, daß sie in der Abgeschiedenheit der kleinen Strandsiedlung aufeinander angewiesen waren, sobald sie auch nur ein Wort wechseln wollten. Zum anderen bestand zwischen ihnen eine ganz natürliche Anziehungskraft, denn sie waren beide jung, lebensfroh und nett anzusehen.

    Im übrigen gingen sie offen miteinander um, ohne Geheimniskrämerei.

    Nachdem Valerie gleich zu Anfang von Eckart erzählt hatte, mit dem sie seit zwei Jahren fest zusammen war, brauchte Patrick auch keinen Hehl zu machen aus seiner Beziehung zu Sybil Carr, die er nicht nur als intelligente Lektorin schätzte. Schließlich war es nur natürlich, daß man jemanden hatte, der einem nahestand. Die meisten Männer in seinem Alter hatten es weiter gebracht als er, das heißt, sie waren Ehemänner, Väter kleiner Kinder und Besitzer von Häusern und Grundstücken.

    Er dagegen hatte keinen festen Wohnsitz, kurvte mit einem Wohnmobil durch die Vereinigten Staaten, setzte sich mindestens einmal im Jahr für einige Zeit nach Europa ab und war nur über seinen Agenten zu erreichen. Wenn es sein mußte, nahm er jeden Job an, der sich ihm bot, aber meistens gelang es ihm, sich mit dem Schreiben von Büchern zu ernähren. Für ein Familienleben und die damit verbundene Seßhaftigkeit war er offenbar nicht geschaffen.

    Sybil Carr kannte ihn gut genug, um sich keine Illusionen zu machen. Sie nahm ihn so, wie er war, und gerade deshalb durfte sie seiner Zuneigung sicher sein.

    »Sie ist die einzige, die ich nie aus den Augen verloren habe«, sagte Patrick versonnen, »das bedeutet viel, denn siehst du, es fällt mir zwar leicht, Kontakte zu knüpfen, aber ich kann sie nicht aufrecht erhalten. Sie

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