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Kreolenblut: Wyatt Earp 176 – Western
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Kreolenblut: Wyatt Earp 176 – Western
eBook145 Seiten1 Stunde

Kreolenblut: Wyatt Earp 176 – Western

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Über dieses E-Book

"Vor seinem Colt hatte selbst der Teufel Respekt!" (Mark Twain) Der Lieblingssatz des berühmten US Marshals: "Abenteuer? Ich habe sie nie gesucht. Weiß der Teufel wie es kam, dass sie immer dort waren, wohin ich ritt." Diese Romane müssen Sie als Western-Fan einfach lesen!

Der Reiter, der auf der schmalen Wegspur westwärts ritt, zog eine hohe Staubfontäne hinter sich her.Es war ein mittelgroßer, untersetzter Mensch mit ovalem Schädel und einem dunklen Augenpaar, das leicht geschlitzt war und zu weit auseinanderstand. Die Nase war kurz und stumpf. Breit und aufgeworfen war der Mund, dessen Winkel nach unten gezogen waren. Das Kinn wirkte fliehend, wie auch die Stirn. Das Gesicht war von einer pergamentfarbenen Haut überzogen, die fast ins gelbliche schimmerte. Strähnig glattes kurzes Haar blickte unter der Krempe des grauen Stetsons hervor. Der Mann trug ein grau-gewürfeltes, nicht sehr sauberes, kragenloses Hemd, eine graue kurze Weste und eine dunkelgrau gestreifte Levishose, die unten über die Schäfte der hochhackigen Stiefel auslief. Um die Hüften trug er einen breiten, mit Patronenschlaufen besetzten Waffengurt, der tief über dem rechten Oberschenkel im offenen Lederhalfter einen schweren 44er Remington-Revolver hielt.Der Mann saß auf einem hochbeinigen Grauen, der texanisch aufgeschirrt war. In der Ferne tauchten vor ihm die Dächer der Stadt Canadian auf.Es war eine jener mittelgroßen staubigen Westernstädte, die aussahen, als wären sie aus graubraunem Kistenholz erbaut worden. Die Mainstreet war ziemlich breit und wurde von fünf Seitenstraßen gekreuzt, die alle zum Ufer des Canadian-River hinunterführten.Es war kurz vor sechs Uhr, als der Kreole in die Hauptstraße einritt.Er bog aber gleich in die erste Nebenstraße ab, passierte eine Parallelgasse und hielt auf den nordwestlichen Stadtrand zu.Nur wer ihn genau beobachtet hätte, würde bemerkt haben, dass er jeden Shop und jeden Store scharf unter halb gesenkten Augenlidern hervor beobachtete.Der Kreole Terence Lawson war auf der Suche nach einer leichten Beute.Schon seit länger als einer Woche war er völlig abgebrannt und hatte bisher keinen neuen Coup starten können.Immer näher kam er dem Stadtrand.Er zerquetschte einen Fluch zwischen den Zähnen, hielt seinen Grauen an und wandte sich im Sattel um.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum24. Juli 2018
ISBN9783740933210
Kreolenblut: Wyatt Earp 176 – Western

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    Buchvorschau

    Kreolenblut - Mark William

    Wyatt Earp – 176 – Kreolenblut

    Wyatt Earp

    – 176–

    Kreolenblut

    Mark William

    Der Reiter, der auf der schmalen Wegspur westwärts ritt, zog eine hohe Staubfontäne hinter sich her.

    Es war ein mittelgroßer, untersetzter Mensch mit ovalem Schädel und einem dunklen Augenpaar, das leicht geschlitzt war und zu weit auseinanderstand. Die Nase war kurz und stumpf. Breit und aufgeworfen war der Mund, dessen Winkel nach unten gezogen waren. Das Kinn wirkte fliehend, wie auch die Stirn. Das Gesicht war von einer pergamentfarbenen Haut überzogen, die fast ins gelbliche schimmerte. Strähnig glattes kurzes Haar blickte unter der Krempe des grauen Stetsons hervor. Der Mann trug ein grau-gewürfeltes, nicht sehr sauberes, kragenloses Hemd, eine graue kurze Weste und eine dunkelgrau gestreifte Levishose, die unten über die Schäfte der hochhackigen Stiefel auslief. Um die Hüften trug er einen breiten, mit Patronenschlaufen besetzten Waffengurt, der tief über dem rechten Oberschenkel im offenen Lederhalfter einen schweren 44er Remington-Revolver hielt.

    Der Mann saß auf einem hochbeinigen Grauen, der texanisch aufgeschirrt war. In der Ferne tauchten vor ihm die Dächer der Stadt Canadian auf.

    Es war eine jener mittelgroßen staubigen Westernstädte, die aussahen, als wären sie aus graubraunem Kistenholz erbaut worden. Die Mainstreet war ziemlich breit und wurde von fünf Seitenstraßen gekreuzt, die alle zum Ufer des Canadian-River hinunterführten.

    Es war kurz vor sechs Uhr, als der Kreole in die Hauptstraße einritt.

    Er bog aber gleich in die erste Nebenstraße ab, passierte eine Parallelgasse und hielt auf den nordwestlichen Stadtrand zu.

    Nur wer ihn genau beobachtet hätte, würde bemerkt haben, dass er jeden Shop und jeden Store scharf unter halb gesenkten Augenlidern hervor beobachtete.

    Der Kreole Terence Lawson war auf der Suche nach einer leichten Beute.

    Schon seit länger als einer Woche war er völlig abgebrannt und hatte bisher keinen neuen Coup starten können.

    Immer näher kam er dem Stadtrand.

    Er zerquetschte einen Fluch zwischen den Zähnen, hielt seinen Grauen an und wandte sich im Sattel um.

    Schräg gegenüber lag ein kleines Geschäft für Hausgerätschaften mit der Aufschrift Ranches Tool.

    Nachdem Lawson das Haus in Augenschein genommen hatte, trieb er sein Pferd über die Straße, glitt aus dem Sattel und warf die Zügelleinen über den Querholm.

    Der Vorbau war ebenerdig, und der Tramp fand die Tür des Ladens offenstehen.

    Lautlos wie ein Indianer trat er ein.

    Drüben saß hinter seinem Tresen ein Mann, der den grauhaarigen Kopf tief auf die Brust gesenkt hatte.

    Er schlief.

    Der Outlaw trat mit raschen Schritten an die Wand zwischen Tür und Fens­ter, blieb da stehen und lauschte hinaus.

    Irgendwo schlug eine Uhr blechern die siebte Abendstunde.

    Lawson griff nach der Tür und schloss sie vorsichtig. Dann blickte er durch die halbhohen Gardinen auf die Straße.

    Draußen war niemand zu sehen.

    Der Tramp drehte sich und sah sich jetzt im Shop um. Da standen Schaufeln, Harken, Hacken und andere landwirtschaftliche Geräte herum; da waren Säcke aufgestapelt, leer und auch gefüllt; da gab es Drahtrollen, Seilrollen und Räder in allen Größen. Eben alles, was auf einer Farm oder gar einer Ranch benötigt wurde.

    Der Blick des Gesetzlosen ruhte jetzt wieder auf dem grauen schütteren Haar des alten Mannes, der offenbar ermüdet von der Arbeit des Tages hinter seinem Arbeitstisch eingenickt war.

    Mit schnellen Schritten bewegte sich das menschliche Raubtier auf den Schläfer zu. Ein dumpfer Schlag, und mit einem ächzenden Laut fiel der Getroffene von seinem Hocker herunter und schlug schwer auf die Fußbodendielen hinter dem Tresen auf.

    Der Kopf des Tramps flog herum. Wieder suchten seine stechenden Kreolenaugen die Gasse ab.

    Aber auch jetzt war nichts zu hören.

    Auch im Haus blieb alles still.

    Lawson jumpte über den Ladentisch, gönnte seinem Opfer keinen Blick mehr, sondern suchte hastig nach der Kasse. Und schon hatte er sie gefunden. Es war eine ausgediente Zigarrenkiste, in der der Trader die Tageseinnahmen verwahrte. Ganze sieben Dollar und zwanzig Cents befanden sich darin.

    Der Bandit ließ das Geld in die Hosentasche gleiten und verließ dann den Shop durch die Tür, die zum Hof führte.

    Das Tor war nur angelehnt, und Lawson konnte durch den Spalt einen Blick auf die Gasse hinauswerfen.

    Drüben kam aus einem der Hoftore ein Reiter und hielt nach Osten hinüber. Ein kleiner Junge lief hinter einem Stoffball her.

    Dann war wieder alles still.

    Der Räuber verließ den Hof, ging ohne Hast zu seinem Pferd, löste die Zügelleine von der Halfterstange und zog sich in den Sattel.

    Nicht ein einziges Mal blickte er sich nach dem Ort seiner Schandtat um. Im leichten Trab verließ er die Gasse und hatte den Stadtrand bald erreicht. Über einen Abzweiger hielt er nach Nordwes­ten hinüber auf die Overlandstreet zu.

    Erst als er anderthalb Meilen hinter sich gebracht hatte, griff er in die Tasche, um seinen Raub zu zählen.

    Sieben Dollar und zwanzig Cents!

    Lawson stieß einen lästerlichen aus und schob das Geld in die Tasche zurück.

    Da hatte er ja wieder keinen richtigen Fang gemacht. Aber ein paar Tage würde ihn das schon durchbringen. Das Dumme dabei war nur, dass er die Stadt so billig hatte verlassen müssen. Man fand in Texas nicht alle paar Meilen eine Stadt von der Größe Canadians.

    Er blieb eine Weile auf der Straße, die westwärts am großen Strom entlang führte, verließ sie dann nach einigen Meilen und ritt scharf nach Westen hinüber. Er blieb in der Nähe des Flusses und verließ ihn erst, als die Uferböschung steil und unwegsam wurde. Der Abzweiger, dem er eine Weile gefolgt war, lief nach Nordwesten hinauf auf die Grenze des Roberts County zu.

    Die Sonne war gesunken und hatte den westlichen Horizont mit einem feurig orangeroten Streifen überzogen, der in ein violettrotes Licht überging, je höher das Auge schweifte.

    Die Landschaft war mit Tecarilla-Büschen und Mesquite-Gestrüpp durchsetzt, hügelig und unübersichtlich.

    Immer noch ritt der Bandit auf der überwachsenen Zwillingsspur, die beharrlich nach Nordwesten führte.

    Terry Lawson hatte nicht die mindeste Ahnung, wohin er hier kam. Es interessierte ihn auch nicht.

    Er war ein Tramp!

    Vor fünfundzwanzig Jahren war er unten am Südufer des Rio Grande bei der mexicanischen Stadt Bravos geboren worden. Sein Vater war ein Peon gewesen, der bei einer Schießerei am Stadtrand von El Paso den Tod gefunden hatte. Die Mutter hatte sich mit den sieben Kindern mühsam in Bravos durchbringen müssen. Auch in Mexico waren Kreolen nicht sonderlich gelitten, so dass die Frau es sehr schwer gehabt hatte.

    Schon mit dreizehn Jahren war Terry von daheim ausgebrochen. Er hatte sich eine Zeitlang in El Paso herumgetrieben, in einer Bar als Flaschenschlepper gearbeitet und war dann in einem Mietstall am Nordrand der Stadt tätig gewesen. Da er aber wenig Lust zur Arbeit hatte, und gar keine Lust, irgendeinen festen Beruf zu lernen, trieb es ihn immer wieder von einer Stelle zur anderen. Er hatte nacheinander in einer Schmiede gearbeitet, bei einem Sattler, bei einem Tischler und in einem Sägewerk. Dann hatte er es auf einer Ranch versucht, aber da war der Tagedieb am wenigsten am Platz gewesen und wurde am raschesten erkannt. Der Vormann hatte ihn sehr bald wieder davongejagt.

    Seit seinem siebzehnten Lebensjahr vagabundierte der Kreole nun schon durch die Südstaaten. Er hatte sich in New-Mexico herumgetrieben und war dann nach Arizonas gekommen. Dieses Land aber hatte er wieder verlassen, da es offensichtlich noch eintöniger und armseliger war als New-Mexico und seine Heimat, und war zurück nach Texas geritten.

    Von Stadt zu Stadt zog er rastlos wie ein lebender Ahasver.

    Mehrmals hatte er versucht, ein Pokerspieler zu werden; aber auch dazu fehlte ihm die Ausdauer. Er wurde kein guter Gambler, sondern ein schlechter Falschspieler. Zahllose üble Tricks hatte er erlernt und sich dafür mehr Zeit genommen als für sonst irgend etwas. Halt, das stimmt nicht, denn noch etwas hatte er gelernt: Schießen. Und zwar hatte er das schon in El Paso gelernt, in der Zeit, als er Flaschenschlepper in jener Bar gewesen war. Nachmittags war er mit einem Korb voll leerer Flaschen hinaus in einen Steinbruch gezogen und hatte dort seine Schießübungen abgehalten. Da er das Geld nicht zusammenbrachte, sich einen eigenen Revolver zu kaufen, hatte er sich eine alte Waffe von einem Stallknecht geliehen. Die Leihgebühr bestand in gestohlenem Whisky.

    Sein Leben war keineswegs immer glatt verlaufen, denn mehrmals bereits hatte ihn die Hand des Gesetzes erreicht. So wenige Tage vor seinem neunzehnten Geburtstag. Das war unten in Pecos gewesen. Lawson hatte sich wieder einmal an den Kartentisch gewagt und sich mit einem jungen Farmer in ein Spiel eingelassen, wobei er einen seiner üblen Tricks versucht hatte. Aber der Farmer hatte ihn durchschaut und ihn aufgefordert, alles Geld zurückzugeben.

    Der Kreole aber war frech geworden und hatte versucht, zu flüchten. Da allerdings hatte er das Pech gehabt, ausgerechnet in der Schankhaustür dem Sheriff in die Arme zu laufen.

    Beim ersten Mal war er mit drei Tagen Jail davongekommen. Drei Monate später wurde er in San Angelo wieder beim Falschspiel erwischt, und zwar diesmal von einem Getreidehändler, der ihn zu einemRevolverkampf aufforderte.

    Lawson hatte an diesem Tage zum ersten Mal in einem Gunfight gestanden. Der Getreidehändler war kein guter Schütze und kam gar nicht dazu, die Waffe voll aus dem Halfter zu bringen, als ihn das glühende Blei des Kreolen schon in die Brust traf und ihm eine Herzkammer aufriss.

    Da es ein klarer Gunfight war, hatte der Sheriff keinen Grund zum Eingreifen gehabt, und der Tramp konnte unbehelligt weiterziehen. Die unbegreiflichen Gesetze dieses Landes hätten keinem Sheriff einen rechtlichen Grund gegeben, den Banditen festzunehmen.

    Noch mehrmals war er mit dem Gesetz in Konflikt geraten, aber immer war es ihm gelungen, sich durch seine weiten Maschen davonzustehlen.

    Stehlen – das war dann sein Job geworden. Nachdem er am grünen Pokertisch nichts werden konnte, hatte

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