PETRA PIUK

Las Vegas – die Stadt der Sünde und des Lasters, Sammelbecken für Glücksritter und Aussteiger. An, vergnügen sich mit Stripperinnen und verballern ihr Geld in den Casinos. Am Tag der Abreise erwacht Lisa mit dickem Schädel im leeren Hotelzimmer – Tom ist weg. Die vergangenen Tage sind ein Chaos aus Bildern und Gefühlen, die zusammenzusetzen Lisa nicht ansatzweise in der Lage ist. Die einzige Rettung ist ihre Kamera, die bei vielen Aktionen mitlief. Auffallend ist schon beim ersten Aufschlagen die Gestaltung des Buches: ein Durcheinander von Schriftarten in Schwarz und Rot, begleitet von Bild-Montagen der Fotografin Barbara Filips. Kurze, atemlose Sätze, zum Teil abgehackt und nicht beendet, was Lisas Gedankenfasching großartig in Szene setzt. Die Kapitel folgen der Zahlenreihe eines Roulettekessels. In den dem Roman vorangestellten Spielregeln steht, man kann für die Lektüre den vorgegebenen Zahlen folgen, die Kapitel der Reihe nach ordnen oder sich an einem Roulette-Tisch selbst eine Reihenfolge zusammenspielen. Ein schönes Buch, ein wildes Buch, ein Spiel, ein Kunstwerk. Ganz große Klasse!