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Master Corbett: Wyatt Earp 258 – Western
Master Corbett: Wyatt Earp 258 – Western
Master Corbett: Wyatt Earp 258 – Western
eBook112 Seiten1 Stunde

Master Corbett: Wyatt Earp 258 – Western

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Über dieses E-Book

"Vor seinem Colt hatte selbst der Teufel Respekt!" (Mark Twain) Der Lieblingssatz des berühmten US Marshals: "Abenteuer? Ich habe sie nie gesucht. Weiß der Teufel wie es kam, dass sie immer dort waren, wohin ich ritt." Diese Romane müssen Sie als Western-Fan einfach lesen!

Es war in den frühen Morgenstunden eines Apriltages. Emy Harlow, die siebenunddreißigjährige Frau des Klein-Ranchers John Harlow, hatte gerade die Küchenarbeit für den Mittag in Angriff genommen, als sie durch das niedrige Fenster zufällig einen Blick auf den Hügelhang hinter ihrem Haus warf. Oben auf der Kuppe der kleinen Anhöhe hielten fünf Reiter und blickten auf die Ranch hinunter. Die Frau erschrak so sehr, dass sie sich im Moment nicht zu rühren vermochte. Dann wandte sie sich um und stieß die Tür zur Diele auf. »John!«, rief sie. Doch statt der erwarteten Antwort von ihrem Mann sah sie vorn in der Haustür den blonden Schopf eines siebzehnjährigen Mädchens auftauchen. Es war ihre Tochter Jane. »Schnell, Jane, such den Vater. Da kommen fünf Reiter!« Das Mädchen erschrak, wandte sich dann aber um, lief hinaus auf den Hof und kam bald darauf mit einem untersetzten Mann zurück, der Anfang der vierzig sein mochte und einen sehr abgearbeiteten Eindruck machte. Es war John Harlow, der Rancher. Mit finsterem Gesicht stand er neben seiner Frau am Küchenfenster und blickte zum Hügelhang hinauf, wo immer noch die fünf Männer hielten. Wie Holzfiguren verharrten sie da, so als hätten sie dort schon immer gestanden. Sie hielten in gerader Reihe, hatten die Hände auf die Sattelknäufe gestützt und blickten mit harten Augen auf das Gehöft hinunter. Der Mann in der Mitte mochte etwa fünfunddreißig oder vierzig Jahre alt sein. Er hatte eine mittelgroße Figur und ein blässliches Gesicht, das von rotem Haar umgeben war. Seine Augen waren von einer seltsam gelblichen Farbe. Seine blasse Haut war vielfach von Narben durchsetzt, und an der linken Braue fehlte ihm ein halber Inch.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum15. März 2022
ISBN9783740991463
Master Corbett: Wyatt Earp 258 – Western

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    Buchvorschau

    Master Corbett - William Mark

    Wyatt Earp

    – 258 –

    Master Corbett

    William Mark

    Es war in den frühen Morgenstunden eines Apriltages.

    Emy Harlow, die siebenunddreißigjährige Frau des Klein-Ranchers John Harlow, hatte gerade die Küchenarbeit für den Mittag in Angriff genommen, als sie durch das niedrige Fenster zufällig einen Blick auf den Hügelhang hinter ihrem Haus warf.

    Oben auf der Kuppe der kleinen Anhöhe hielten fünf Reiter und blickten auf die Ranch hinunter.

    Die Frau erschrak so sehr, dass sie sich im Moment nicht zu rühren vermochte.

    Dann wandte sie sich um und stieß die Tür zur Diele auf.

    »John!«, rief sie. Doch statt der erwarteten Antwort von ihrem Mann sah sie vorn in der Haustür den blonden Schopf eines siebzehnjährigen Mädchens auftauchen. Es war ihre Tochter Jane.

    »Schnell, Jane, such den Vater. Da kommen fünf Reiter!«

    Das Mädchen erschrak, wandte sich dann aber um, lief hinaus auf den Hof und kam bald darauf mit einem untersetzten Mann zurück, der Anfang der vierzig sein mochte und einen sehr abgearbeiteten Eindruck machte.

    Es war John Harlow, der Rancher. Mit finsterem Gesicht stand er neben seiner Frau am Küchenfenster und blickte zum Hügelhang hinauf, wo immer noch die fünf Männer hielten.

    Wie Holzfiguren verharrten sie da, so als hätten sie dort schon immer gestanden.

    Sie hielten in gerader Reihe, hatten die Hände auf die Sattelknäufe gestützt und blickten mit harten Augen auf das Gehöft hinunter.

    Der Mann in der Mitte mochte etwa fünfunddreißig oder vierzig Jahre alt sein. Er hatte eine mittelgroße Figur und ein blässliches Gesicht, das von rotem Haar umgeben war. Seine Augen waren von einer seltsam gelblichen Farbe. Seine blasse Haut war vielfach von Narben durchsetzt, und an der linken Braue fehlte ihm ein halber Inch. Er trug ein graues Leinenhemd und eine schwarze Halsschleife. Sein schwarzer Habit war ziemlich mitgenommen und sehr fleckig. Um die Hüften hatte er einen Waffengurt, der an einem langen Lederstück tief über dem linken Oberschenkel einen großen 38er Smith & Wesson-Revolver hielt. Was das Aussehen dieses Mannes jedoch etwas eigenartig machte, war der halbhohe, verstaubte schwarze Zylinderhut, den er trug. Nun war ein Zylinder zu jener Zeit in Amerika durchaus nichts Besonderes, denn man trug ihn damals noch sehr viel. Aber zum Aussehen dieses Mannes passte er überhaupt nicht. Denn irgendwie gehörte zu einem Zylinder auch damals schon ein entsprechendes äußeres Bild. Der Mann hatte Stiefel an mit hohen abgetretenen Absätzen, trug Sporen, die verrostet waren, und saß auf einem Pferd, das besser war als alles an ihm selbst.

    Dieser Mann war der Engländer Master Corbett, der sich bereits seit mehr als anderthalb Jahrzehnten in den Staaten aufhielt. Die Einwanderungsbehörden hatten am 17. Fe­bruar des Jahres 1869 seine Einwanderung auf der Queen Victoria vermerkt, und seitdem schien jede Spur von ihm verschollen zu sein. Aber das schien nur so, denn wenn man etwas genauer nachforschte und sich richtig bemühte, konnte man feststellen, dass er sehr bald nach seiner Ankunft in den Staaten in der Stadt Corbin aufgetaucht war. Sie lag in Kentucky – und liegt auch heute noch da. Wie er von dort hinüber nach Colorado gekommen ist, das allerdings blieb im Dunklen.

    Master Corbett – ein unscheinbarer blässlicher, narbengesichtiger Mensch mit stumpfrotem Haar, gelben Augen und einem Zylinderhut. Ein Mensch wie aus einem Bilderbuch.

    Aus einem schlechten Bilderbuch.

    Neben ihm auf der linken Seite hielt ein schwerer muskulöser Mensch, der Ende der zwanzig sein mochte. Er hatte blondes Haar, graue Augen und ein hartes Kinn. Rechts an der Hüfte trug er einen 45er Hilton-Revolver. Er hatte ein bläuliches Hemd an, eine graue gestreifte Hose und eine Lederweste. Dieser Mann stammte aus Fort Smith im nordwestlichen Arkansas. Sein Name war Jim Horker. Er war damals, als unsere Geschichte spielte, eben neunundzwanzig Jahre alt geworden. Auch bei ihm war das Pferd, das er ritt, ein Fuchs, das Beste an der ganzen Erscheinung.

    Rechts von Master Corbett saß ein hagerer knorriger Mensch im Sattel, der noch etwas jünger als Horker sein mochte. Er hatte braunes Haar, dunkle Augen und ein längliches Gesicht, in dem die stumpfe, zu kurze Nase auffiel. Es war einer jener harten Typen, die oft über sehr viel mehr Kraft verfügten, als man ihm zutrauen mochte. Es war der Tennesseeman Edward Chatteway. Er trug einen patronengespickten Waffengurt an der rechten Hüfte mit einem 38er Armeerevolver.

    Links neben Chatteway hielt ein untersetzter kräftiger Mensch mit dem typischen Gesicht des Iren. Er hatte grüne Augen und dunkles Haar, das ins Rötliche schimmerte. Es war Frank McLeod, der Sohn irischer Einwanderer, der aber schon in Oklahoma geboren war, und zwar in der Stadt Muskogee. Er sah vielleicht von den bisher geschilderten vier Gestalten noch am erträglichsten aus, wenngleich auch er nicht gerade einen vertrauenerweckenden Eindruck machte. Bei ihm war es genau wie bei den anderen: Das Pferd war das Beste an der ganzen Erscheinung: Ein hochbeiniger Rappe, der aus der Prescott-Zucht stammen mochte.

    Rechts neben Horker saß der letzte der fünf im Sattel. Es war ein junger Mensch, dessen Gesicht so kindlich wirkte, dass es ihm den Namen Babyface eingetragen hatte. Sein Name war Richard Dillinger. Obgleich er noch aussah wie fünfzehn, war er doch bereits achtzehn. Er hatte dunkles Haar und ein fast rundliches Gesicht, in dem dunkle Augen standen. Fast hätte man ihn für lausbübisch halten können, wäre nicht in den Augen etwas gewesen, das zur Vorsicht mahnte. Dillinger war der Einzige, von dem wirklich niemand wusste, woher er stammte. Vielleicht kam er aus dem Norden, irgendwo von den Ufern des Michigansees, an dessen Ufern in der gefährlichsten Stadt der Welt, in Chicago, vierzig Jahre später ein Mann gleichen Namenes viel von sich reden machte.

    Die fünf Männer verharrten reglos in ihren Sätteln und blickten mit harten Augen auf den Ranchhof hinunter.

    Unten am Küchenfenster standen die drei Harlows und starrten gebannt zu ihnen hinauf.

    Das ganze Bild schien erstarrt zu sein.

    Bis dann eine winzige Spur von Leben in die Gestalt des Engländers kam. Er warf das Kinn hoch – und das musste auch schon das Zeichen sein. Denn die vier andern setzten sich neben ihm in Bewegung. Langsam, ohne jede Hast, ritten sie der Talsohle zu und hielten vor dem offenen Hof.

    Ohne irgendein weiteres Kommandowort löste sich die Reiterschar auf, und gerade die Art, in der das geschah, erschreckte den Klein-Rancher zutiefst.

    Der Engländer ritt in den Hof hinein.

    McLeod, der Ire, blieb draußen neben dem Tor.

    Chatteway wartete drinnen hinterm Tor.

    Und während Corbett, gefolgt von Horker, auf den kleinen Verandavorbau zuritt, hielt der Bursche auf einen Planwagen zu, der seitlich von der Veranda stand.

    Horker und Corbett hatten ihre Pferde angehalten. Ohne jede Hast rutschte Horker, der Mann aus Arkansas, aus dem Sattel und ging auf die Veranda zu. Er blieb stehen, machte eine weit ausholende, etwas theatralische Geste und deutete auf den Briten.

    »Das ist Master Corbett, der Steuereinnehmer aus Denver.«

    Der Farmer glaubte, nicht richtig gehört zu haben.

    Er legte den Kopf etwas auf die Seite und fragte: »Was ist er?«

    »Steuereinnehmer.«

    »Und was will er?«

    »Das wird er Ihnen sagen.«

    Corbett stieg nun ebenfalls ab, und erst jetzt bemerkte man die hellen Handschuhe aus dünnem Leder, die er trug. Er streifte einen von ihnen ab, griff in die linke Jackentasche und nahm ein abgegriffenes Buch heraus, in dem er eine Weile blätterte. Dann hob er den Kopf an, fuhr sich mit dem Bleistift, den er in der Linken hielt, ans Ohr, kratzte sich darin und sagte dann, ohne

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