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Die großen Western 217: Feindschaft
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Die großen Western 217: Feindschaft
eBook134 Seiten1 Stunde

Die großen Western 217: Feindschaft

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Über dieses E-Book

Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).

Morgen, denkt Ben Garson, werde ich zwei Kälber in die Stadt bringen und verkaufen.


Mein Gott, was bin ich müde.


Er zieht, schon im Bett liegend, die Lampe etwas näher heran, wirft noch einen Blick auf sein Gewehr, das geladen am Kopfende des Bettes in seiner Reichweite steht. Dann bläst er die Lampe aus.


Es ist still im Haus. Draußen ist dunkle Nacht.


Er schläft ein, aber er kann noch nicht länger als eine Viertelstunde geschlafen haben, als er sich jäh aufrichtet und lauscht.


Irgendwo draußen ist ein Geräusch gewesen.


Garson streckt die Hand nach der Lampe aus. Der Zylinder ist noch warm, also hat er kaum geschlafen. Und während er die Hand zurückzieht, einen vorsichtigen Blick zum Fenster wirft, hört er es nun deutlich.


"Hallo, ist da jemand?"


Ben richtet sich ganz auf, greift blitzschnell nach seinem Gewehr und ist schon aus dem Bett.


Der Ruf kommt von der Westseite, also von der Seite des Stalles her.


"Hallo!"


Das ist doch eine Frau, denkt Garson überrascht und hastet an das Fenster. Es ist Mitternacht, und da ruft eine Frau? Mitten in der Nacht?


Er stößt das Fenster auf, bleibt aber an der Seite und hört den Ruf jetzt wieder.


Blitzschnell streckt er den Kopf nach draußen, hört nun nichts mehr und ruft scharf:


"Wer ruft dort?"


"Hier, ich, Mister! Ich bin hier an den Büschen beim Eckpfosten des Zaunes!"


Nun sieht er undeutlich den kleinen Schatten. Er geht schnell aus dem Haus, kommt an den Zaun und hat keine dreißig Yards zu gehen, dann sieht er am Zaun eine Frau sitzen.


"Hallo", sagt er ruhig, aber
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum6. Okt. 2017
ISBN9783740922467
Die großen Western 217: Feindschaft

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    Buchvorschau

    Die großen Western 217 - Howard Duff

    Die großen Western

    – 217 –

    Feindschaft

    Howard Duff

    Morgen, denkt Ben Garson, werde ich zwei Kälber in die Stadt bringen und verkaufen.

    Mein Gott, was bin ich müde.

    Er zieht, schon im Bett liegend, die Lampe etwas näher heran, wirft noch einen Blick auf sein Gewehr, das geladen am Kopfende des Bettes in seiner Reichweite steht. Dann bläst er die Lampe aus.

    Es ist still im Haus. Draußen ist dunkle Nacht.

    Er schläft ein, aber er kann noch nicht länger als eine Viertelstunde geschlafen haben, als er sich jäh aufrichtet und lauscht.

    Irgendwo draußen ist ein Geräusch gewesen.

    Garson streckt die Hand nach der Lampe aus. Der Zylinder ist noch warm, also hat er kaum geschlafen. Und während er die Hand zurückzieht, einen vorsichtigen Blick zum Fenster wirft, hört er es nun deutlich.

    »Hallo, ist da jemand?«

    Ben richtet sich ganz auf, greift blitzschnell nach seinem Gewehr und ist schon aus dem Bett.

    Der Ruf kommt von der Westseite, also von der Seite des Stalles her.

    »Hallo!«

    Das ist doch eine Frau, denkt Garson überrascht und hastet an das Fenster. Es ist Mitternacht, und da ruft eine Frau? Mitten in der Nacht?

    Er stößt das Fenster auf, bleibt aber an der Seite und hört den Ruf jetzt wieder.

    Blitzschnell streckt er den Kopf nach draußen, hört nun nichts mehr und ruft scharf:

    »Wer ruft dort?«

    »Hier, ich, Mister! Ich bin hier an den Büschen beim Eckpfosten des Zaunes!«

    Nun sieht er undeutlich den kleinen Schatten. Er geht schnell aus dem Haus, kommt an den Zaun und hat keine dreißig Yards zu gehen, dann sieht er am Zaun eine Frau sitzen.

    »Hallo«, sagt er ruhig, aber seine schnellen Blicke huschen über den Buschstreifen und die Umgebung hinweg. Es ist jedoch niemand außer dieser Frau da, die erst nun den Kopf hebt.

    »Bleiben Sie sitzen, ich helfe Ihnen schon, Lady.«

    Er betrachtet sie, als das Mondlicht auf ihr Gesicht fällt, gründlicher und sieht ein schwarzhaariges, vielleicht zwanzig Jahre altes Mädchen, das den Hut im Nacken hängen hat und das linke Bein umklammert. Der Stiefel sitzt prall. Das stellt er mit einem Blick sofort fest. Ihr kariertes Hemd ist am Ellbogen aufgerissen, an ihrer Wange sind einige Schrammen. Sie trägt einen achtunddreißiger Colt an der Seite im Halfter und hat eine nasse Hose.

    Anscheinend ist das Mädel durch den Bach gelaufen.

    »Sind Sie Garson?« fragt sie da auch schon.

    Er kennt sie nicht, aber sie scheint ihn zu kennen, zumindest seinen Namen. Sie hat ein schmales, ausdrucksvolles Gesicht, einen nun im Schmerz fest zusammengepreßten Mund und hellblaue Augen.

    »Ja, Lady. Ben Garson. Moment, legen Sie sich auf den Rücken.«

    Er hebt sie langsam hoch und trägt sie dann um den Stall bis in die Küche.

    »Augenblick, ich muß die Tür aufmachen, Lady.«

    Er hebt das Knie an, stößt dann die Tür auf und findet in der Dunkelheit seinen Weg bis zum Sofa. Dort legt er sie vorsichtig so hin, daß ihre Beine gleich über das Kopfteil kommen und sie im Knie das Polster hat.

    »Ich mache Licht, Lady.«

    Nach kaum einer Minute brennt die Lampe. Die Lady liegt still, die linke Hand am Knie, und sieht ihn groß an.

    »Wie sind sie hierher gekommen, Lady?«

    »Ich erinnerte mich, daß mein Vater etwas von Ihrer Ranch hier gesagt hat. Sie soll am Bach liegen, aber wo, das hat er nicht gesagt. So bin ich hergelaufen, so gut es gegangen ist. Oberhalb der Sweet-Gras-Quelle ist mein Pferd auf dem Hang einer Geröllhalde ausgerutscht und gestürzt.«

    »Und dann haben Sie noch den Weg mit dem Sattel und dem Gewehr gemacht?« fragt er erstaunt, denn es sind mindestens zehn Meilen bis zu ihm, bis zu den Lorraines aber nur etwa acht. »Sie hätten zu der anderen Seite gehen sollen, zu den Lorraines.«

    Er bemerkt das kaum wahrnehmbare Zucken in ihrem Gesicht, und so etwas wie Widerwillen in ihrem Ausdruck, als sie sagt:

    »Zu den Lorraines? Das wäre vielleicht das Letzte, was ich täte, Garson. Nun, ich habe meinen Sattel mitgenommen, weil ich neben anderen Dingen eines gelernt habe: Ein Reiter darf seinen Sattel niemals liegenlassen. Oh, was machen Sie, Garson?«

    »Tut mir leid, das Bein muß etwas höher, Lady. Ich schneide die Stiefelnaht durch, es geht ganz gut. Schön geschwollen, sehe ich. Sie sind nicht zeitig aus dem Sattel gekommen, wie?«

    »Es ging so schnell. Wird es schmerzen?«

    »Kaum, Lady. So, Ihr Vater hat von mir gesprochen?«

    »Ja. Er hat gesagt, daß Sie hier eine kleine Ranch haben, ein prächtiges Haus und viel mehr hat er nicht gesagt, Garson. Ich bin anderthalb Jahre in Minneapolis gewesen. Eine schreckliche Zeit ohne viel Blickfeld und frische Luft, aber etwas habe ich dort gelernt, weil er es so gewollt hat.«

    »So, Minneapolis? Ziemlich weit entfernt, Lady. Wird Ihr Vater Sie suchen?«

    Donnerwetter, denkt Ben, ich stoße sie mit der Nase darauf, mir endlich zu sagen, wer sie ist, aber dieses Girl sagt es nicht. Das ist doch eine verdammte Geschichte.

    »Sicher, bestimmt suchen sie jetzt schon. Ich wollte nach Ringling reiten, um meine Freundin zu besuchen. Auf dem Rückweg dann…« Sie sieht ihn plötzlich groß an und lächelt mühsam. »Oh, Sie wissen ja gar nicht, wer ich bin, Garson. Nun, Ward Talbot ist mein Vater. Au – aua!«

    Er hat den Stiefel in der Hand, betrachtet ihren Fuß, streift vorsichtig die Hose etwas höher und zeigt sein Erstaunen kaum. Also Wards Tochter.

    »Versuchen Sie die Zehen zu bewegen.«

    Es geht, wenn auch nur wenig.

    »Nichts gebrochen, Sie haben recht, Lady. Ich hole Binden, um einen festen Verband zu machen. Etwas Wasser ab und zu über die Binden gegossen, wird dann helfen.«

    »Oh, daß ich Närrin allein reiten mußte. Die Straße sollte ich nehmen, aber ich bin den Paßweg über die Berge geritten.«

    »Dann hätten Sie den Lorraines begegnen können, wie?«

    »Sie würden sich hüten, mir etwas zu tun. Diese Burschen sind nicht alle so schlimm, wie man es sagt, aber in der Nacht möchte ich nicht hingehen. Und dann – es würde den alten Mann zu sehr ärgern.«

    »Ja, ich denke, Ihr Vater hat früher etwas Ärger gehabt mit den Lorraines«, murmelte er von der Küche her und kommt mit den Binden und der Flasche essigsaurer Tonerde wieder zurück. »Es geht mich nichts an.«

    »Sind Sie sicher?« fragt sie ihn da überraschend.

    Sie furcht die Brauen, blickt ihn an und sagt dann unvermittelt:

    »Kommen die Lorraines oft, Garson?«

    »Sie sind einmal zu Anfang des Hausbaues hiergewesen, aber auch nur um zu fragen, ob ich das Land gekauft hätte.«

    »Sie haben es gekauft?« fragt sie erstaunt. »Ich habe gedacht, Sie hätten es von Big Ward gepachtet, Garson. Es ist wirklich Ihr Land?«

    »Natürlich«, sagt er verwundert. »Big Ward hat es mir verkauft.«

    Das Mädchen ist beinahe verstört, jedenfalls sieht es ihn an wie jemand, der geradewegs vom Himmel gefallen ist.

    »Er hat es verkauft«, stammelt sie verwirrt. »Das begreife ich nicht, das ist doch unmöglich. Er verkauft sein Land, um das er Adam Lorraine… Nein, das verstehe ich nicht. Er hat mir auch nichts davon gesagt. Du lieber Gott, wozu denn das nun wieder? Manchmal verstehe ich ihn gar nicht. Was hat er verlangt, Garson?«

    »Genau tausend Dollar für einen Streifen von zehn Meilen Länge und sieben Meilen Breite beiderseits des Bachlaufes«, antwortete Ben. »Was ist daran so verrückt, Lady? Und was haben die Lorraines mit diesem Land zu tun?«

    »Hat Ihnen niemand etwas gesagt?« fragt sie ihn hastig und streckt das linke Bein lang aus. »Ach, es brennt nicht mehr so arg, Garson. Hat Ihnen kein Mensch etwas gesagt?«

    Was ist das? denkt Garson bestürzt. Die Lady tut so, als stehe für sie die Welt auf dem Kopf, nur weil ihr Vater mir ein gutes Stück Land verkauft hat.

    »Nein«, gibt er zurück. »Niemand hat mir etwas gesagt. Ich lebe hier allein, reite alle zwei Wochen mal in die Stadt, und kenne kaum jemanden. Wer sollte mir etwas sagen? Was ist mit diesem Land, Lady?«

    »Sie wissen es also nicht?« fragt sie und schüttelt matt den Kopf. »Garson, wissen Sie nicht, daß mein Vater, vor zehn Jahren Adam Lorraine hier auf diesem Stück Land erschossen hat, als der sein Vieh zum Weiden herauftreiben wollte?«

    Garson blickt das Mädchen kühl und beherrscht an. So sehr ihn diese Nachricht überrascht, er zeigt es nicht, aber es ist ihm, als wenn er etwas auf sich zukommen sieht, das wie eine gewaltige, düstere Gewitterwand drohend am Himmel aufragt und ihn zu erdrücken droht.

    »Er hat Adam Lorraine hier erschossen?« fragt er langsam. »Ist es denn nicht immer sein Land gewesen?«

    »Nicht immer«, erwiderte sie gepreßt. »Er hat es vor zehn Jahren heimlich gekauft, kurz vor der Zeit, als Adam Lorraine seine Rinder hier heraufgetrieben hat. Sie wissen es tatsächlich nicht, Garson. Adam Lorraine war von den beiden Lorraine-Brüdern der wildeste. Jake Lorraine der Schlaukopf. Vater hat einmal gesagt, daß er den falschen Mann erschossen hat.«

    »So«, sagt Ben Garson langsam. »Er hat also den Falschen erschossen. Warum haben die Lorraines diese Weide haben wollen, Lady?«

    »Weil sie in den Bergen nicht genug Gras im Sommer haben, Garson.«

    »Ich verstehe«, erwiderte er knapp. »Jetzt ist es in Ordnung mit dem Bein, Miss Talbot, damit ist alles in Ordnung.«

    Er dreht sich um, geht in die Küche und nimmt die Kanne vom Herd, weil er urplötzlich einen ganz trockenen Mund und einen schalen Geschmack im Hals hat.

    Ben Garson gießt sich einen Becher voll Kaffee und trinkt.

    Darum, denkt er, hat er mir Land angeboten. Wir haben uns zufällig getroffen, als ich beim Sheriff war und davon geredet habe, daß ich nicht mehr reiten wollte. Dieser schlaue, alte Halunke Ward Talbot, er muß es vom Sheriff erfahren haben, nur von dem. Sicher, nicht ich habe ihn angesprochen, er war es. Und dann hat er mir sein Land angeboten, der Bursche. Dieser

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