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Hyänen in Durango: Die großen Western 351
Hyänen in Durango: Die großen Western 351
Hyänen in Durango: Die großen Western 351
eBook132 Seiten1 Stunde

Hyänen in Durango: Die großen Western 351

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Über dieses E-Book

Der Autor steht für einen unverwechselbaren Schreibstil. Er versteht es besonders plastisch spannende Revolverduelle zu schildern und den ewigen Kampf zwischen einem gesetzestreuen Sheriff und einem Outlaw zu gestalten. Er scheut sich nicht detailliert zu berichten, wenn das Blut fließt und die Fehde um Recht und Gesetz eskaliert.
Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).

Das Geräusch ist nur schwach, aber der Hagere hat gute Ohren. Als er den Kopf wendet und zum geschlossenen Fenster blickt, sagt der Mann an der anderen Seite des Tisches: »Rede weiter. Rede, tu so, als sei ich noch hier.« Der Hagere flüstert nur, der andere Mister mit den wenigen Haaren, der etwas breiten Nase und den tief liegenden braunen Augen nickt. Dann redet er, als sei nichts passiert, greift zur Flasche. Ohne auch nur mit dem Stuhl zu schurren, kommt der Hagere hoch. Er ist ein großer Bursche, hat ein Raubvogelgesicht und eiskalte Augen. Lautlos stellt er den Stuhl zurück, genauso geräuschlos erreicht er die Tür zum Nebenzimmer. Nun blickt er sich um, starrt eine Sekunde lang auf die Lampe. Aber es ist wenig Licht in diesem Raum. Am Tisch greift der Mann mit den wenigen Haaren nach der Flasche. »Nun nimm noch einen«, sagt der Mann mit der Glatze freundlich. »Die Nacht ist noch lang, mein Freund.« Danach brummelt er vor sich hin und schlägt leicht mit dem Glas an den Flaschenhals. Es hört sich an, als gäbe ihm der Hagere Antwort. Aber er steht schon an der Tür, hat sie lautlos aufgezogen, schleicht nun um die Stühle, steht in dem dunklen Raum im Erker und zieht den Vorhang behutsam ein kleines Stück weg. Der Hagere steht still, nur die Hand bewegt sich, bis der Spalt groß genug ist und er in den Hof sehen kann. Sein Blick huscht die Mauer entlang, wandert über den Flachwagen hinweg, der dicht an der Wand steht. Dann erfasst er die Gestalt unter dem Fenster.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum27. Feb. 2024
ISBN9783989369665
Hyänen in Durango: Die großen Western 351

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    Buchvorschau

    Hyänen in Durango - G.F. Waco

    Die großen Western

    – 351 –

    Hyänen in Durango

    Unveröffentlichter Roman

    G.F. Waco

    Das Geräusch ist nur schwach, aber der Hagere hat gute Ohren. Als er den Kopf wendet und zum geschlossenen Fenster blickt, sagt der Mann an der anderen Seite des Tisches: »Rede weiter. Rede, tu so, als sei ich noch hier.«

    Der Hagere flüstert nur, der andere Mister mit den wenigen Haaren, der etwas breiten Nase und den tief liegenden braunen Augen nickt. Dann redet er, als sei nichts passiert, greift zur Flasche.

    Ohne auch nur mit dem Stuhl zu schurren, kommt der Hagere hoch. Er ist ein großer Bursche, hat ein Raubvogelgesicht und eiskalte Augen. Lautlos stellt er den Stuhl zurück, genauso geräuschlos erreicht er die Tür zum Nebenzimmer. Nun blickt er sich um, starrt eine Sekunde lang auf die Lampe.

    Aber es ist wenig Licht in diesem Raum. Am Tisch greift der Mann mit den wenigen Haaren nach der Flasche.

    »Nun nimm noch einen«, sagt der Mann mit der Glatze freundlich. »Die Nacht ist noch lang, mein Freund.«

    Danach brummelt er vor sich hin und schlägt leicht mit dem Glas an den Flaschenhals. Es hört sich an, als gäbe ihm der Hagere Antwort. Aber er steht schon an der Tür, hat sie lautlos aufgezogen, schleicht nun um die Stühle, steht in dem dunklen Raum im Erker und zieht den Vorhang behutsam ein kleines Stück weg.

    Der Hagere steht still, nur die Hand bewegt sich, bis der Spalt groß genug ist und er in den Hof sehen kann. Sein Blick huscht die Mauer entlang, wandert über den Flachwagen hinweg, der dicht an der Wand steht. Dann erfasst er die Gestalt unter dem Fenster.

    Eine volle Minute gewöhnt der Hagere seine Augen an die Dunkelheit. Währenddessen redet der Mann mit der Halbglatze nebenan weiter.

    »Lies das erst, mein Freund, lass dir nur Zeit. Die drei Seiten enthalten Dinge, die dich ein wenig klüger machen werden.«

    Klüger, denkt der Hagere. Das ist es, er ist klüger als jeder andere. Ich wäre nicht auf die Idee gekommen, diesen Trick mit dem Lesen zu benutzen. Jemand, der liest, braucht nicht zu reden, was? Teufel, ist er gerissen, damit überbrückt er die Zeit.

    *

    Der Mann drüben hat die Tischlade aufgezogen und den Colt nun in der Faust. Er blickt auf den schweren Vorhang, der den Blick nach draußen, aber auch in das Zimmer verschließt.

    »Interessant?«

    Danach brummelt er Zustimmung. Der Lauscher draußen trägt eine dunkle Hose, eine hellbraune Lederweste und ein knallgelbes, auch bei diesem Licht leuchtendes Halstuch. Sein Hut ist hellgrau, der Colt sitzt linksseitig.

    Sieh mal einer an, denkt der Hagere grimmig. Du bist das, mein Freund? Neugierig, Mister, soll man nie sein.

    Der Hagere schleicht zurück, macht leise die Tür hinter sich zu und setzt sich genauso heimlich wieder dem Mister mit den wenigen Haaren gegenüber. Der deutet auf die Zeitung, die der Hagere nun nimmt und zusammenfaltet. »Ganz schön wichtig, was?«

    »Du sagst es, ich bin ziemlich überrascht. Sie vermuten uns also nicht in jener Ecke, sondern zweihundertneunzig Meilen weiter östlich.«

    Der Bursche mit dem Haarkranz blickt ihn bestürzt an. Ist der Hagere verrückt, noch weiter über Einzelheiten zu sprechen? Was macht er?

    Der Hagere schreibt einen Namen auf den Rand der Zeitung, wendet das Papier dem anderen zu.

    »Ja«, erwidert der fast glatzköpfige Mister doppelsinnig. »Aber warum?« Dabei blickt er auf das Fenster.

    »Einen Grund gibt es immer«, murmelt der Hagere hintergründig. »Es wird sich herausstellen.«

    Nun trinkt er, lauscht. Dann knirscht der Kies im Hof kaum hörbar.

    »Mach weiter.«

    Mit einem Satz ist der Hagere hoch, hastet wieder in das Nebenzimmer und huscht zum Vorhang. Nun sieht er den Mann verschwinden.

    »Er ist weg«, meldet der Hagere, und der Grimm leuchtet in seinen Augen. »Ich hatte den Kerl die ganze Zeit schon in Verdacht. Er interessiert sich für alles. Ein neugieriger Bursche, muss ich sagen. Zu neugierig, was?«

    Über das Gesicht des anderen Mannes huscht ein Schatten, aber er scheint sich keine großen Sorgen zu machen.

    »Wie lange ist er bei dir?«

    »Zwei Wochen, doch wir haben nichts unternommen, wir sind unterwegs gewesen und haben nur ein paar Pferde getrieben.«

    »Gekauft oder …«

    »Idiot. Hältst du mich für närrisch, jemand, den ich nicht gut genug kenne, auf irgendeinen wilden Ritt mitzunehmen? Lew brachte ihn zu mir, er lernte ihn in Santa Fé kennen. Der Bursche knöpfte Lew eine Menge Geld beim Kartenspiel ab. Als Lew ihm dann auflauerte und ihm das Geld wieder abnehmen wollte, erwischte der Halunke ihn und brachte ihm ein paar Kartentricks bei. Sie wurden gute Freunde.«

    »Und das gefiel Lew so sehr, dass er ihn mitbrachte, was? Ich habe dir oft genug gesagt: Gib den Boys nicht so viel Geld in die Hand.«

    »Ich kann gerade Lew nicht anbinden oder ewig kontrollieren, das weißt du, denke ich«, antwortet er missmutig. »Teufel, wenn der Kerl von jemandem geschickt wurde? Er ist einmal mit Lew in Socorro gewesen. Das war vor etwa zehn Tagen. Wenn ich nur wüsste, ob Lew ihm mehr erzählt hat, als er wissen durfte. Ich habe ihm eingeschärft, so zu tun, als ritte er manchmal für mich. Aber der Bursche muss dennoch mehr erfahren haben. Wäre er mir sonst nachgeschlichen?«

    »Er war also mit Lew drei Tage allein auf der Ranch?«

    »Ja.«

    »Hm, da könnte er dem guten Lew die Dinge aus der Nase gezogen haben, die er wissen wollte. Und Lew hat es sicher nicht gemerkt. Dann sind sie nach Socorro geritten und haben sich mit den anderen getroffen. Richtig?«

    »Vielleicht wissen sie was, vielleicht nicht. Es kommt darauf an, wie viel Lew geredet hat. Das werden wir schnell erfahren. Oder bist du anderer Meinung?«

    »War ich das schon mal?«, fragte der Mann mit der Halbglatze und steht auf. »Geh zu ihm, reite zum Store, lass ihn warten, während du dir etwas holst. Brauchst du Tabak?«

    »Nein, aber Brandy, das fällt am wenigsten auf. Und du?«

    Der andere wiegt seinen Revolver in der Faust. »Ich werde ein wenig reiten. Sagen wir bis zur Brücke über den Florida River. Kurz hinter der Brücke stehen ein paar Büsche am Wegrand. Vielleicht hältst du dort und steckst dir eine Zigarre an?«

    »Manchmal hat man kein Streichholz. Die Idee ist gut.« Der Hagere grinst.

    »Du sagst es«, erklärt der andere Mister. »Also, geh jetzt!«

    Die Nacht ist still, nur der Wind kommt von Südwest und bläst das Streichholz aus, ehe es die Zigarre in Brand setzen kann. Der Hagere beginnt zu suchen, dreht dabei sein Pferd und kramt in allen Taschen.

    »Kein Feuer, Boss?«

    »Das ist mir auch schon passiert«, murmelt ein Mann mit knallgelbem Halstuch besänftigend, als sein Boss flucht. »Hier, Boss, du kannst sie behalten, ich habe noch zwei Päckchen in der Satteltasche. Moment.«

    Hilfsbereit wie immer, denkt der Hagere. »Pass auf, Goffin, der Wind bläst hier ganz schön«, sagt er, als sein Mann das Streichholz mit den Händen abschirmt und es dennoch erlischt. »Die Weste, mein Freund.«

    Goffin ist nun vorsichtiger, als er ihm Feuer gibt. Er knöpft die Weste auf, reißt das Streichholz dann erst an.

    Goffin sieht nur die Zigarrenspitze, den roten Punkt, der sich unter den tiefen Zügen vergrößert. Den dritten Mann sieht Goffin nicht und auch nicht das Gewehr.

    Der Mann schiebt sich aus dem einen Busch, macht vier lange Schritte und holt dann aus.

    Goffin sieht den glühenden Punkt zu einem riesenhaften Ball anwachsen. Der Feuerball fliegt ihm vor den Kopf. Er glaubt noch, einen Schmerz zu spüren, dann kippt er schwer nach vorn. Sein Boss aber streckt die Hände, mit denen er die Zigarre und das Streichholz beschirmt hat, jäh aus. Ein Doppelgriff erwischt Goffins Hemd.

    »Er war ein Narr«, sagt der Hagere kühl.

    »Und nun werde ich ihn binden«, erklärt der Halbglatzkopf und stellt sein Gewehr an einen Zweig. »Hier, mein Freund, halt ihn mal fest. Wie weit wollen wir mit ihm reiten?«

    »Nicht zu weit.«

    Wenig später klappern die Hufe auf Gestein, dann kommt ein Tal, das zu einer Hochfläche hinaufführt. Als die beiden Männer mit Goffin hier ankommen, halten sie auf vier Bäume zu. »Der hat einen schönen Ast«, sagt der Hagere. »Es ist weit genug. He, er stöhnt. Will er aufwachen?«

    Während der zweite Mann dicht neben Goffin hält, bindet der Hagere sein Lasso um den Strick, der die Hände des Gefangenen zusammenhält. Danach wirft er das Lassoende über einen Ast und sieht fragend den Mann mit der Halbglatze an.

    »Ist er munter genug?«

    »Noch nicht, denke ich, aber er wird es bald sein.«

    Goffin fliegt vom Pferd. Beide Männer sind abgestiegen, ziehen am Lasso und bringen Goffin so auf die Beine. Schließlich steht der Gefangene mit gebundenen Beinen stöhnend unter dem Ast. Der Hagere zieht noch etwas am Lasso. Nun steht Goffin auf den Zehenspitzen. Er atmet heftig, aber er gibt sonst keinen Laut von sich.

    »Na, mein Freund, wieder beieinander?«

    »Was ist los?«, fragte Goffin keuchend. »Was soll das, Boss?«

    »Ich fürchte, Goffin, du musst mir einige Fragen beantworten. Warum hast du gelauscht?«

    »Ich war neugierig«, keucht Goffin. »Du wolltest nicht in die Stadt reiten, sondern die Pferde am Fluss zurücklassen. Ich dachte, da wäre vielleicht ein Girl oder mehrere. Darum

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