Der Kopfgeldjäger: Die großen Western 208
Von Joe Juhnke
()
Über dieses E-Book
Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).
Vier Monate sind wir hinter den Kerlen her, dachte Shane, während er den speckigen Zylinderhut zwischen den Felsen anvisierte, vier Monate harte Entbehrung und Strapazen in der Hölle New Mexicos, und nun haben wir sie.
Ein harter Zug glitt um Shanes Lippen, sein Zeigefinger berührte den Stecher.
»Skinner, leg die Ohren an und gib auf«, rief Shane kalt, als er den Abzug tätigte.
Im peitschenden Knall der Detonation segelte die schwarze Tüte über den Felsriß hinweg, der dem Halunken als Deckung diente, und verschwand in der Tiefe.
Als das Echo der Explosion sich niedersenkte, donnerte Shanes dröhnende Baß: »Du bist ein Spieler, Skinner! Du solltest wissen, wann man eine Partie beendet. Skrull hat deinen Kumpanen längst erwischt. Willst du, daß er dich auch auf dem Sattel liegend nach Lincoln schleppt?«
Ein Fluch war die Antwort.
Aber Shane gab nicht auf. »Du hast keine Chance, lebend aus den Felsen herauszukommen, Skinner. Vielleicht hat Skrull dich bereits im Visier. Wie du ihn kennst, würde er bestimmt nicht nach deinem speckigen Mountains gezielt haben.«
»Skrull ist ein Teufel!« hallte es aus den Felsen zurück. »Er hat noch keinen, den er jagte, lebend zum nächsten Marshalposten gebracht. Glaubst du, ich gebe mich wehrlos in seine Hände? Ein Narr müßte ich sein. Ein verdammter Narr.«
Shane zog den Kopf ein, als drüben zwei blaßblaue Wolken hochstiegen, und Steinsplitter über ihn hinwegzogen.
Cimarron Skrull ist wirklich ein Teufel, dachte Shane, während er die verschossene Patrone ergänzte, aber ich habe mich mit ihm zusammengetan, um dich zu erwischen, Skinner. Du hast meinen Freund Smoley umgelegt, der
Mehr von Joe Juhnke lesen
Die neuen großen Western
Ähnlich wie Der Kopfgeldjäger
Titel in dieser Serie (100)
Die großen Western 105: Sie kamen und starben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 107: Giddings Rache Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 116: Tornado Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 100: Der Country-Hai Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 101: Die Todfeindschaft Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 110: Die Morgan-Sippe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 128: Todesstaub Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 121: Kampf um die Range Mavericks Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 108: Treck-Banditen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 143: Nur die Hölle ist heißer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 118: Der Goldtransport Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 102: Der Rustlerboss Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 151: Shane und die Rebellen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 104: Sattelhyänen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 120: Ohne Chance Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 122: Töte ihn zweimal Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 114: Blutige Skalps Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 135: Partner bis zum Tod Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 125: Wildwasser-Fehde Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 129: Gewalt bricht Gewalt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 103: Das Höllenlied vom Wüstentrail Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 148: Der Marshal und das Biest Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 111: Die Schlinge Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 156: Kati Benders Killerclan Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 123: Weg der Verlorenen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 126: Die Totengräber warten schon Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 147: Der Galgenrichter Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 119: Wolfszeit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 112: Langes Sterben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 145: Raubwölfe in Pecos Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Der Kopfgeldjäger reitet: Die großen Western 327 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Western 198: Jäger ohne Gnade Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Hölle von Tombstone Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSein Name war Gesetz (Western) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Hölle von Tombstone: Die großen Western 301 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenU.S. Marshal Bill Logan Band 69: Wir jagen dich gnadenlos Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenU.S. Marshal Bill Logan, Band 87: Phil Jameson will Rache Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlabama: Die großen Western Classic 67 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen3 Top Western Januar 2023 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenU.S. Marshal Bill Logan Band 82 Marshal Logan und der Bankräuber Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenU.S. Marshal Bill Logan, Band 65: Handlanger des Teufels Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenU.S. Marshal Bill Logan, Band 20: Stirb, Sausalito! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNORDSTERN Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEr war wie Stahl: Die großen Western 318 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen8 Wilde Western Großband 1006 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAdios, Amigo: Die großen Western Classic 30 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Deputy rächt sich: Cassiopeiapress Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDuell ohne Gnade: Die großen Western Classic 39 – Western Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSOLOMON KANE - DIE KOMPLETTE SAGA Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIM SCHATTEN DER GEIER: Der Western-Klassiker Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenU.S. Marshal Bill Logan, Band 85: Raubzug der Skrupellosen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenU.S. Marshal Bill Logan, Band 26: Am Ende siegt das Recht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenU.S. Marshal Bill Logan Band 57-64 (Sammelband) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen13 Western für den Sommer 2023 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDIE TEMPONAUTEN Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenU.S. Marshal Bill Logan, Band 57: Nitro, Terror und zwei Marshals Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBis ans Tor zur Hölle: Die großen Western 246 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPferdesoldaten 1 - Vorposten am Rio Grande Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeewölfe - Piraten der Weltmeere 6: Feind im Dunkel Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Banditenjäger: Die großen Western 313 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Action- & Abenteuerliteratur für Sie
Yzra: Das Abenteuer beginnt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas geheime Dinoversum (Band 15) - Die Rettung des Plateosaurus Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIn 80 Tagen um die Welt: in Einfacher Sprache Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas geheime Dinoversum Xtra (Band 4) - Flucht vor dem Quetzalcoatlus Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas geheime Dinoversum Xtra (Band 2) - Gefahr für den Triceratops Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Ruf der Wildnis: Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZu viele Putzfrauen: Ein Wiener Krimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas geheime Dinoversum (Band 17) - Umzingelt vom Preondactylus Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIn 80 Tagen um die Welt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBushcraft und Survival Basiswissen: Ratgeber für Recht, Theorie und Praxis Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBildermaus - Schlittenrennen am Nordpol: Mit Bildern lesen lernen - Ideal für die Vorschule und Leseanfänger ab 5 Jahre Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSühne Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenReise um die Erde in 80 Tagen (Illustriert & mit Karte der Reiseroute) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMilas Reise - Etappe 1: Mila und Josh Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDean Koontz - Jane Hawk ermittelt (3in1) Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Beast Quest (Band 3) - Arcta, Bezwinger der Berge Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKorona Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenScary Harry (Band 1) - Von allen guten Geistern verlassen: Lustiges Kinderbuch ab 10 Jahre Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Der Schatzberg Band 5: Der Weg nach Shamballah - der zweite Tunnel Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Schatzberg Band 6: Geheimnisse der Menschheitsgeschichte - der Weg in die Göttlichkeit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenOld Surehand I Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5JURASSIC DEAD: Horror-Thriller Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Dorf 1 - Der Fremde: Ein Roman für Minecrafter Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5OPERATION SIBIRIEN: SciFi-Horror-Thriller Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTHE CAVERN - Das Grauen aus der Tiefe: Horrorthriller Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWings of Fire (Band 1) – Die Prophezeiung der Drachen: Spannendes Kinderbuch für Drachenfans ab 11 Jahre Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Still: Thriller Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRobinson Crusoe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Salomon Siegel Band I: Maria Magdalena Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Der Kopfgeldjäger
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Der Kopfgeldjäger - Joe Juhnke
Die großen Western
– 208 –
Der Kopfgeldjäger
Joe Juhnke
Vier Monate sind wir hinter den Kerlen her, dachte Shane, während er den speckigen Zylinderhut zwischen den Felsen anvisierte, vier Monate harte Entbehrung und Strapazen in der Hölle New Mexicos, und nun haben wir sie.
Ein harter Zug glitt um Shanes Lippen, sein Zeigefinger berührte den Stecher.
»Skinner, leg die Ohren an und gib auf«, rief Shane kalt, als er den Abzug tätigte.
Im peitschenden Knall der Detonation segelte die schwarze Tüte über den Felsriß hinweg, der dem Halunken als Deckung diente, und verschwand in der Tiefe.
Als das Echo der Explosion sich niedersenkte, donnerte Shanes dröhnende Baß: »Du bist ein Spieler, Skinner! Du solltest wissen, wann man eine Partie beendet. Skrull hat deinen Kumpanen längst erwischt. Willst du, daß er dich auch auf dem Sattel liegend nach Lincoln schleppt?«
Ein Fluch war die Antwort.
Aber Shane gab nicht auf. »Du hast keine Chance, lebend aus den Felsen herauszukommen, Skinner. Vielleicht hat Skrull dich bereits im Visier. Wie du ihn kennst, würde er bestimmt nicht nach deinem speckigen Mountains gezielt haben.«
»Skrull ist ein Teufel!« hallte es aus den Felsen zurück. »Er hat noch keinen, den er jagte, lebend zum nächsten Marshalposten gebracht. Glaubst du, ich gebe mich wehrlos in seine Hände? Ein Narr müßte ich sein. Ein verdammter Narr.«
Shane zog den Kopf ein, als drüben zwei blaßblaue Wolken hochstiegen, und Steinsplitter über ihn hinwegzogen.
Cimarron Skrull ist wirklich ein Teufel, dachte Shane, während er die verschossene Patrone ergänzte, aber ich habe mich mit ihm zusammengetan, um dich zu erwischen, Skinner. Du hast meinen Freund Smoley umgelegt, der dich beim Falschspiel erwischte. Du hast dem Jungen nicht einmal eine Chance gegeben. Verdammt, Skinner, dafür wirst du hängen.
Wie eine Vision stieg das Bild jenes sonnenklaren Tages vor ihm auf, als er, Fred Smoley und ein paar Jungs der Doppel X Ranch nach zwei Wochen harter Arbeit auf den Weiden nach Lincoln ritten, um die Eintönigkeit des Alltags für einige Stunden zu vergessen.
Übermütige Cowboys, den Monatslohn in den Taschen, bereit, ihn für ein kurzes Vergnügen zu verschleudern. Es wurde viel getrunken an diesem Tag im Alhambra, und auch getanzt. Sie spielten Faro, Black Jack und mit den Würfeln, bis Smoley sich bei einer der Pokerrunden niederließ.
Dies war das letzte Mal, daß Shane den jungen Freund lebend sah, denn ihn interessierte Lesley, dieser blondgelockte Feuerkopf mit den schlanken Hüften und kräftigen Brüsten, die bei Whisky und Wein seinen Kopf verdrehte und ihm für ein paar Dollar den Himmel auf Erden versprach.
Er nahm sie beim Wort und verschwand hoffnungsvoll im Obergeschoß des Saloons. Es war ein netter Anfang, als die kleine Hure ihre Hüllen fallenließ und ihm offenbarte, was eine erfahrene Frau zu bieten hatte.
Aber den Himmel konnte sie ihm nicht mehr zeigen, weil plötzlich unter ihm die Hölle losbrach. Ein Stakkato Schüsse riß Shane aus seinen Gefühlen für Lesley und brachte ihn in Bewegung. Er stürzte aus dem Zimmer zur Balustrade und sah Fred Smoley reglos vornüber in einer Blutlache auf dem runden Pokertisch liegen. Die Gäste im Saloon lagen flach auf ihren Bäuchen und über ihre Köpfe hinweg feuerten zwei Hitzköpfe ihre Revolver ab, bis sie den Ausgang erreichten und auf ihre Pferde sprangen.
Er stürzte die Treppe hinunter durch ein Wirrwarr sich fluchend aufrichtender Männer, um dem jungen Freund zu helfen. Aber Fred Smoley war tot. Eine Kugel oberhalb der Nasenwurzel hatte sein junges Leben jäh beendet.
Natürlich nahmen er und seine Freunde die Verfolgung des Mörders und seines Komplicen sofort auf. Vier Tage saßen sie im Sattel, ehe sie die Fährte am Rio Hondo verloren und so zur Umkehr gezwungen waren. Als sie nach Lincoln zurückkehrten, war die ganze Stadt auf den Beinen, um dem armen Jungen das letzte Geleit zum Stiefelhügel zu geben.
Es war ein Begräbnis, eines Senators würdig, und Reverend Josefs donnernde Rede zur Abkehr der Gewalt war eine wahre Demonstration. Aber sie brachte Fred Smoley nicht ins Leben zurück.
Auf dem Weg in die Stadt rief Marshal Track ihn – Shane – überraschend ins Office. Er stellte ihm einen Mann vor, dessen Name nicht gerade rühmlich, doch sehr bekannt war.
Cimarron Skrull.
Dies war seine erste Begegnung mit dem Kopfgeldjäger.
Skrull reichte ihm damals ein halbes Dutzend Steckbriefe aus angrenzenden Staaten, die Skinners und Roads Konterfei zeigten. Skrull berichtete, daß er schon Jahre hinter den beiden her war, ohne sie zu erwischen. Er war ihnen noch nie so nahe wie an diesem Tag. Das sagte er und lockte Shane mit dem Angebot, sein Partner zu werden.
Shane mochte diesen hageren, undurchsichtigen Mann nicht. Aber seine Gedanken beschäftigten sich unablässig mit seinem toten Freund. Also sagte er zu.
Nun waren sie vier Monate unterwegs, um Skinner und Road zu stellen. Immer nach Süden ziehend, denn Skrull, der erfahrene Kopfgeldjäger, tippte richtig, als er vermutete, daß die Banditen nach Mexiko verschwinden wollten.
In Roswell, Artesia oder Carlsbad erwischen wir sie, hatte Skrull prophezeit und tatsächlich fanden sie auf diesem Weg ihre blutige Spur.
In Carlsbad konnten die Halunken unter widrigen Umständen fliehen. Aber Shane und Skrull hatten eine sichere Fährte, die quer durch die Azotea Mesa zu den San Simon Swale führte. Und hier in dem rissigen Gebirge, kaum achtzig Meilen vor der mexikanischen Grenze, stellten sie die beiden.
Skinner und Road hatten sich getrennt, und so mußten auch Shane und Skrull auf eigene Faust handeln. Skrull wußte nicht, daß er hinter Road her war, aber es war dem eiskalten Bastard gleich, ob er zuerst Road und dann Skinner töten würde. Das beeinträchtigte nicht seinen blutigen Job.
Shane neigte lauschend den Kopf. Er hörte am verräterischen Schlagen stürzenden Gesteins, daß Skinner einen Weg in die Felsschlucht suchte, wo er irgendwo seinen lahmenden Gaul verborgen hatte.
»Du gibst wohl nie auf, Skinner?« rief Shane wütend.
Aber der Spieler antwortete nicht. Er rutschte die schmale Felsrinne abwärts, durch die in der Regenzeit ein rauschender Wasserfall in die Tiefe stürzend, zahllose Creeks im Grenzland bewässerte.
Skinner hatte Angst. Wie so oft, wenn er erkannte, daß Skrull auf seiner Fährte saß. Aber er war ein Spieler und hoffte auf sein Glück. Mexiko lag greifbar nahe. In diesem wilden Land gab es tausend Möglichkeiten unterzutauchen.
Shane richtete sich vorsichtig auf, ging über den Felsriß und schob den kargen Buschbewuchs beiseite. Tief unter ihm verlief eine schmale Felsschlucht in südwestlicher Richtung. Irgendwo würde sie in den Canyon hinter dem Bergkamm münden.
Während er mit schnellen Schatten der Felsmulde entgegenstrebte, in der er seinen Gaul zurückgelassen hatte, erreichte ihn das Echo eines einzelnen Schusses. Es kam von Westen her, nicht von dort, wo Skinner sein Heil in der Flucht suchte.
Shane ahnte, daß Skrull auf King Road gestoßen war.
*
Cimarron Skrull war ein Mann ohne Gefühle. Die Jahre, in denen er Menschen jagte, hatten ihn abgestumpft. Wenn er auf der Jagd war, zählte nicht der Mensch, sondern die Prämie, die auf seinem Kopf stand.
Am Anfang seiner blutigen Laufbahn hatte er sich noch bemüht, seine Gefangenen lebend dem Richter zu übergeben. Aber dann erlebte er immer wieder, daß der Mann, den er brachte, nach kurzer Verhandlung aufgehängt wurde, und er sagte sich mit der Zeit, warum ein Risiko eingehen und einen langwierigen Weg ohne Schlaf in Kauf nehmen, wenn die Kerle doch am Ende hängen. So änderte er seine Praktiken und wählte den einfacheren Weg, indem er sein Wild erschoß.
Nicht, daß er ein hinterhältiger Mordschütze war. Nein, Cimarron Skrull ließ seinem Gegner meist eine Chance. Nicht aus Menschlichkeit heraus, sondern einfach, weil er den Nervenkitzel brauchte.
Skrull wußte, wie schnell und sicher seine Schußhand war. Niemand landauf und landab konnte sich mit ihm messen. Er brauchte die Bestätigung, um zu erkennen, daß er mit achtunddreißig Jahren noch kein verbrauchtes Eisen war.
Er lag stumm zwischen den knorrigen Stauden eines Zapotestrauchs, den Karabiner ins Anschlag, die Mündung auf den Reiter gerichtet, der vorsichtig über die Hügelkuppe trabte.
Skrull brauchte nicht zu raten, wer ihm dort entgegenritt, denn er kannte Roads Visage nicht nur von den Zeichnungen der Steckbriefe her, die er in der Brusttasche trug.
Road war noch etwa 100 Yards entfernt und schien dem Frieden nicht zu trauen. Er wirkte abgehetzt und müde und ebenso sah sein Gaul aus.
Skrull hatte Roads staubbedecktes