Meine Wahrheit 10: 12 Private Bekenntnisse
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Über dieses E-Book
Hier sind die dramatischen Geschichten aus dem wahren Leben, authentisch und voller Emotionen!
Jede Menge ergreifende Schicksale und aufregende Bekenntnisse – aktuell, ehrlich und persönlich.
Jetzt wird endlich mal deutlich Klartext geredet!
Geschichte 1:
Ohne Skrupel
"Meine beste Freundin hat mir den Mann ausgespannt."
Karen und ich waren seit über fünfzig Jahren befreundet. Wir waren quasi wie Schwestern aufgewachsen, zusammen zur Schule gegangen und hatten dann gemeinsam eine kaufmännische Ausbildung absolviert. Wir hatten uns damals geschworen, einander nie aus den Augen zu verlieren.
Mit Anfang zwanzig hatte Karen ihren Olaf geheiratet. Kurz darauf ich meinen Norbert. Die Männer waren ebenfalls schon länger befreundet. So sahen wir uns auch als junge Ehepaare regelmäßig. Wir kochten zusammen, gingen tanzen oder ins Kino. Dann kamen die Kinder. Fast zur gleichen Zeit brachten Karen und ich unsere Söhne Jan und Ben zur Welt. Und wir beschlossen, gemeinsam ein Doppelhaus zu bauen. Die Kinder sollten im Grünen aufwachsen. Außerdem konnten die Männer dann viel besser ihr gemeinsames Hobby pflegen, während wir Frauen uns gegenseitig in allen möglichen Dingen unterstützten.
All die Jahre waren Karen und ich ein Herz und eine Seele gewesen. Es hatte nie Streit zwischen uns gegeben. Wir fühlten uns wie eine Familie, die immer füreinander da war. Bis zum vergangenen Sommer.
Ähnlich wie Meine Wahrheit 10
Titel in dieser Serie (15)
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Rezensionen für Meine Wahrheit 10
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Buchvorschau
Meine Wahrheit 10 - Martin Kelter Verlag
Inhalt
Geschichte 1
Geschichte 2
Geschichte 3
Geschichte 4
Geschichte 5
Geschichte 6
Geschichte 7
Geschichte 8
Geschichte 9
Geschichte 10
Geschichte 11
Geschichte 12
Meine Wahrheit –10–
50 Seiten Private Bekenntnisse
Diverse Autoren
Geschichte 1
Ohne Skrupel
Roman von Sabine N. (58)
»Meine beste Freundin hat mir den Mann ausgespannt.«
Karen und ich waren seit über fünfzig Jahren befreundet. Wir waren quasi wie Schwestern aufgewachsen, zusammen zur Schule gegangen und hatten dann gemeinsam eine kaufmännische Ausbildung absolviert. Wir hatten uns damals geschworen, einander nie aus den Augen zu verlieren.
Mit Anfang zwanzig hatte Karen ihren Olaf geheiratet. Kurz darauf ich meinen Norbert. Die Männer waren ebenfalls schon länger befreundet. So sahen wir uns auch als junge Ehepaare regelmäßig. Wir kochten zusammen, gingen tanzen oder ins Kino. Dann kamen die Kinder. Fast zur gleichen Zeit brachten Karen und ich unsere Söhne Jan und Ben zur Welt. Und wir beschlossen, gemeinsam ein Doppelhaus zu bauen. Die Kinder sollten im Grünen aufwachsen. Außerdem konnten die Männer dann viel besser ihr gemeinsames Hobby pflegen, während wir Frauen uns gegenseitig in allen möglichen Dingen unterstützten.
All die Jahre waren Karen und ich ein Herz und eine Seele gewesen. Es hatte nie Streit zwischen uns gegeben. Wir fühlten uns wie eine Familie, die immer füreinander da war. Bis zum vergangenen Sommer.
*
Olaf und Jan waren im Jahr vorher, kurz vor Weihnachten, bei einem schrecklichen Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Gleichzeitig ihren Mann und den einzigen Sohn, auch wenn er schon erwachsen war, zu verlieren, hatte Karen ins Bodenlose stürzen lassen.
Olaf und Jan waren ihr Ein und Alles gewesen. So niedergeschmettert und hilflos hatte ich sie noch nie erlebt. Aber ich war ja selbst wie gelähmt. Mit so einem harten Schicksalsschlag hatte doch niemand gerechnet.
In den ersten Wochen nach dem Unfall verließ Karen nicht mal das Bett. Sie wollte nichts essen, sich nicht waschen. Es hatte Monate gedauert, bis sie wieder einigermaßen auf den Füßen stand.
In dieser schlimmen Zeit war ich jeden Tag für sie da. Ich hatte ihren Haushalt geschmissen und für sie gekocht. Schließlich musste sie wieder zu Kräften kommen. Manchmal hatte ich sogar bei ihr geschlafen, weil nachts ihr Kummer am größten gewesen war. Auch Norbert hatte seinen Teil dazu beigetragen, um Karen zu helfen, wo er nur konnte. Irgendwann war sie dann fast wieder die Alte gewesen.
Mein Mann und ich atmeten auf. Natürlich unterstützten wir sie weiterhin. Vor allem Norbert verbrachte oft Zeit bei Karen, weil ständig irgendetwas zu reparieren war. Einmal hatte der Wasserhahn getropft. Ein anderes Mal war die Waschmaschine kaputt gegangen. Und das Kaminholz musste ja auch gespalten werden. Es gab immer etwas für ihn zu tun. Nach getaner Arbeit kredenzte Karen ihm dann meistens noch ein Bier oder ein Schnäpschen.
Ich hatte mir nichts dabei gedacht, als sie so oft seine Hilfe beanspruchte. Schließlich war sie meine Freundin. Dass es meistens nur ein Vorwand war, um Norbert in ihrer Nähe zu haben, erfuhr ich von meinem Mann nicht. Er verschwieg mir diese Kleinigkeit geflissentlich. Warum, ist mir heute klar. Das Luder hatte ihm damals schon schöne Augen gemacht.
*
Ende August saßen wir vorm PC und studierten die unzähligen Last-Minute-Reiseangebote. »Keine Ahnung, wohin wir in diesem Jahr fahren sollen«, stöhnte Norbert.
»Ich auch nicht«, erwiderte ich.
Wir hatten schon ziemlich viele Länder bereist, da wurde es immer schwieriger, etwas zu finden, das uns noch reizte.
»Was hältst du von Bali? Eine Trauminsel. Da wollten wir doch schon immer mal hin«, warf Norbert schließlich ein.
»Ja, ich weiß. Aber Bali ist so weit weg. Wenn man diesen langen Flug auf sich nimmt, sollte man wenigstens auch drei Wochen da bleiben«, gab ich zurück.
»Was hindert uns daran?«, wollte er wissen.
Norbert war im Frühjahr in den Vorruhestand getreten. Und ich arbeitete seit Kurzem auch nur noch fünfzehn Stunden pro Woche. Mein Chef war äußerst kulant. Bis auf wenige Ausnahmen, wenn er mich dringend brauchte, konnte ich mir meine Arbeitszeit so einteilen, wie ich wollte. Wenn ich also vorarbeiten würde, könnte ich bestimmt kurzfristig drei Wochen Urlaub nehmen. Ich war aber trotzdem noch unentschlossen.
»Was ist mit Karen? Meinst du, wir können sie so lange allein lassen?«
»Karen?« Norberts Augen blitzten auf.
»Ich mache mir immer noch Sorgen um sie«, sagte ich.
»Sie könnte uns begleiten. Allein macht sie garantiert keine Ferien. Auf jeden Fall wäre es gut, wenn sie mal etwas anderes sieht, aber trotzdem vertraute Menschen um sich hätte«, schlug er eifrig vor.
Norbert war wirklich ein Schatz. Das dachte ich zumindest. Denn ich hatte ja keine Ahnung, weshalb er Karen wirklich dabeihaben wollte.
»Ich werde gleich zu ihr gehen und sie fragen. Wenn sie einverstanden ist, rede ich morgen mit meinem Chef und die Sache ist geritzt«, beschloss ich.
*
Was? Ihr wollt nach Bali und ich… soll euch begleiten? Aber… das geht doch nicht«, stammelte Karen.
»Natürlich geht das. Wir würden uns darüber sehr freuen!«, beruhigte ich sie, doch sie schüttelte immer wieder den Kopf.
Wie scheinheilig und gerissen sie doch gewesen war! Fast eine Stunde hatte sie mich reden lassen wie ein Wasserfall, bis sie sich endlich herabließ, Ja zu sagen. Natürlich sollte mir nicht auffallen, wie viel es ihr bedeutete, Norbert in ihrer Nähe zu haben. Im Urlaub wären wir von früh bis spät zusammen. Etwas Besseres konnte ihr doch gar nicht passieren, um ihn mir endgültig auszuspannen.
»Ach, Sabine! Ich bin euch ja so dankbar. Du glaubst gar nicht, wie gut es mir tut, solche treuen Freunde zu haben. Auf euch ist immer Verlass. Und nun wollt ihr mich auch noch mit in den Urlaub nehmen«, sagte sie und schniefte theatralisch in ihr Taschentuch.
»Dafür sind Freunde doch da, dass man sich auf sie verlassen kann. Du würdest umgekehrt nicht anders handeln«, erklärte ich mit einem Lächeln.
Daraufhin zog Karen mich in die Arme und drückte mich ganz fest. Es war übrigens das letzte Mal, dass dies in so einer innigen Form geschah.
Unser Hotel war wunderschön gelegen. Wir bewohnten zwei Bungalows, direkt nebeneinander gelegen. Die ersten beiden Tage verbrachten wir nur damit, am Strand auszuspannen. Wir bummelten sozusagen in den Tag hinein.
Ein süßlicher Blütenduft aus Zimt und Vanille, gemischt mit tropischer Wärme, lag in der Luft. Die Palmenblätter bewegten sich ganz sanft zu dem melodischen Kling-Klong der typischen Bambusinstrumente, die speziell am Nachmittag überall angestimmt wurden. Das kristallklare Meer vor uns glitzerte wie eine Schatztruhe voller Juwelen. Wir lagen auf einer bequemen Liege und schlürften genüsslich an einem kühlen Longdrink.
»Wer kann schon von sich behaupten, im Paradies auf Erden zu leben? Die Balinesen können es. Ein Glück, dass es Reiseveranstalter gibt, die einem dieses Wunder der Natur zugänglich machen. Hier möchte man bleiben. Am liebsten für immer. Ich bin wirklich froh, dass ich euch begleitet habe«, schwärmte Karen und berührte dabei wie zufällig Norberts Hand.
Wieder einmal dachte ich mir nichts dabei. Warum auch? Norbert schien es gar nicht bemerkt zu haben, so angestrengt sah er aufs Meer hinaus.
»Da draußen gibt es atemberaubende Korallenriffe. Ich brenne schon darauf, dort zu tauchen«, sagte er.
»Tja, das wirst du dann allein tun müssen. Du weißt ja, dass ich unter Wasser Angstzustände bekomme«, warf ich ein.
»Ich könnte Norbert doch begleiten«, meldete sich Karen.
»Aber du kannst doch gar nicht tauchen«, erwiderte ich überrascht.
»Na und? Das kann doch so schwer nicht sein. Ich habe erst heute Morgen gelesen, dass die Tauchschulen auch Crashkurse anbieten«, kam es prompt von ihr zurück.
»Na dann, viel Spaß«, sagte ich ein wenig pikiert.
Ich hatte angenommen, dass Karen und ich die Wellnessoase des Hotels besuchen würden, wenn Norbert seinen Ausflug zum Korallenriff unternahm. Aber meine Enttäuschung war schnell verflogen. Stattdessen freute ich mich darüber, dass meine Freundin endlich wieder Lust am Leben fand.
Den Rest des Nachmittags verbrachten wir damit, im lauen Ozean zu baden, zu lachen und darüber zu reden, wie sehr wir uns auf die Inselausflüge freuten, die wir gebucht hatten. Die beeindruckenden Vulkanriesen im Norden wollten wir uns ansehen. Außerdem gab es faszinierende Seen, Flüsse, Schluchten und Hügellandschaften, die den Rahmen für den schöpferischen Umgang mit der Natur boten. Weiterhin stand ein Ausflug zu den smaragdgrünen, stufenförmigen Reisterrassen, die zu den schönsten der Welt zählten, auf dem Programm. Die Balinesen bezeichneten sie wegen ihres Aussehens auch als Himmelstreppe. Und dann wollten wir noch eine Entdeckungsreise in die jahrhundertealte, vom Hinduismus geprägte Kultur starten.
Ganz besonders freute ich mich auf den Tanah Lot, einen Meerestempel vor der Südküste Balis. Wie es hieß, sollte es der schönste Platz für die Götter sein.
Den Abend ließen wir dann an der Cocktailbar unter freiem Himmel ausklingen. Eine Damenriege, die hinter uns saß, machte bereits spitze Bemerkungen über Norbert. Wir flankierten ihn nämlich rechts und links. Und er hatte seine Arme um uns gelegt.
»Seht euch nur diesen Hahn im Korbe an. Ob der mit beiden was hat?«, hörte ich eine der Frauen sagen.
Ich musste spontan lächeln. Na ja, Norbert schien sich nach einigen Drinks in der Rolle unseres Beschützers wirklich recht wohl zu fühlen.
»Der einen streichelt er den Busen, der anderen knetet er den Po«, feixte eine andere aus der Gruppe.
Da war mir dann schlagartig das Lächeln vergangen. Ich schob Norberts rechte Hand von meinem Hintern und stieß ihn heftig in die Seite.
»Autsch«, stöhnte er auf und ließ nun auch von Karen ab.
»Schluss für heute. Du hattest genug Cocktails. Zeit fürs Bett«, bestimmte ich.
»Och, Sabine! Jetzt, wo es am schönsten ist«, begehrte Karen sofort auf.
»… soll man aufhören«, ergänzte ich.
»Es ist noch nicht mal Mitternacht«, protestierte Norbert.
»Wenn ihr weitertrinken wollt, von mir aus. Ich geh jetzt schlafen. Morgen wird ein anstrengender Tag. Oder habt ihr etwa den Ausflug zu den Himmels-treppen vergessen?«, erinnerte ich die beiden, die mir schließlich widerwillig folgten.
»Ich freue mich, dass du so besorgt um unsere Freundin bist. Aber den Busen musst du ihr nun wirklich nicht streicheln«, fauchte ich später im Bett.
»Ich bin