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Meine Wahrheit 4: 12 Private Bekenntnisse
Meine Wahrheit 4: 12 Private Bekenntnisse
Meine Wahrheit 4: 12 Private Bekenntnisse
eBook164 Seiten2 Stunden

Meine Wahrheit 4: 12 Private Bekenntnisse

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Über dieses E-Book

Alle 14 Tage neu!

Hier sind die dramatischen Geschichten aus dem wahren Leben, authentisch und voller Emotionen!
Jede Menge ergreifende Schicksale und aufregende Bekenntnisse – aktuell, ehrlich und persönlich.
Jetzt wird endlich mal deutlich Klartext geredet!

Geschichte 1:

Ich bekenne

Es fing alles ganz harmlos an. Eigentlich nur eine kleine Sammelleidenschaft. Doch irgendwann war es wie ein Zwang. Nichts konnte ich liegen lassen.
Wieder eine Überraschungsei-Figur?" Rainer beäugte misstrauisch mein neues Mitbringsel.
"Ja, der Fußballspieler, nach dem ich schon so lange gesucht habe", bestätigte ich.
Verzückt hielt ich meinem Mann meine neueste Errungenschaft unter die Nase. Dann rückte ich meine Figurensammlung auf der Wohnzimmerkommode zurecht, um unserem neuen Mitbewohner den gebührenden Platz einzuräumen.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum17. Jan. 2017
ISBN9783740913847
Meine Wahrheit 4: 12 Private Bekenntnisse

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    Buchvorschau

    Meine Wahrheit 4 - Martin Kelter Verlag

    Meine Wahrheit 4 – 50 Seiten Private Bekenntnisse

    Inhalt

    Geschichte 1

    Geschichte 2

    Geschichte 3

    Geschichte 4

    Geschichte 5

    Geschichte 6

    Geschichte 7

    Geschichte 8

    Geschichte 9

    Geschichte 10

    Geschichte 11

    Geschichte 12

    Meine Wahrheit –4–

    50 Seiten Private Bekenntnisse

    Roman von Diverse Autoren

    Geschichte 1

    Ich bekenne

    Roman von Margret W. (54)

    Es fing alles ganz harmlos an. Eigentlich nur eine kleine Sammelleidenschaft. Doch irgendwann war es wie ein Zwang. Nichts konnte ich liegen lassen.

    Wieder eine Überraschungsei-Figur?« Rainer beäugte misstrauisch mein neues Mitbringsel.

    »Ja, der Fußballspieler, nach dem ich schon so lange gesucht habe«, bestätigte ich.

    Verzückt hielt ich meinem Mann meine neueste Errungenschaft unter die Nase. Dann rückte ich meine Figurensammlung auf der Wohnzimmerkommode zurecht, um unserem neuen Mitbewohner den gebührenden Platz einzuräumen.

    Nicole, unsere Tochter, wollte heute Nachmittag zum Kaffee kommen. Ich war schon gespannt, wie lange es dauern würde, bis sie bemerkte, welch großer Coup mir auf der Jagd nach den richtigen Figuren gelungen war. Doch kaum war sie da, sprach sie eigentlich nur von ihrer Arbeit, von ihrem Freund und von einer Party, auf der sie gewesen war.

    »Ähäm!«, räusperte ich mich irgendwann und wandte meinen Blick demonstrativ meiner Sammlung zu.

    Mein Kind verdrehte die Augen: »Lass mich raten, du hast eine ganz wichtige Figur ergattert, richtig?«, fragte sie mehr höflich als interessiert.

    »So ist es«, triumphierte ich stolz und wollte gerade mit meinem Bericht loslegen, durch welchen irren Zufall ich an diese wichtige Figur gekommen war.

    Doch Nicole winkte ab. »Mama, du wirst nächsten Monat vierundfünfzig Jahre alt. Meinst du nicht, du bist aus diesem Alter langsam mal raus?«

    »Ach!«, entrüstete ich mich. »Aber du mit deinen neunundzwanzig bist ja ach so erwachsen, ja?«

    »Nein, Mama, das meinte ich nicht. Ich meinte nur…«

    Sie sah sich in unserem Wohnzimmer um. Ihr Blick glitt über die Figurensammlung, dann über die nur halb verdeckten Kartons mit Weihnachtsschmuck, die ich beim Auszug der älteren Dame von nebenan bekommen hatte. Schließlich nahm sie mit gerümpfter Nase die beiden Lampenschirme wahr, die ich beim letzten Flohmarkt erstanden, aber noch nicht fortgeräumt hatte.

    »Ich meinte nur, dass es langsam etwas voll wird bei euch.«

    Ich hörte einen leisen, kritischen Unterton in ihrer Stimme. Ich fing Rainers Blick auf, der ebenfalls nicht begeistert schien. Dabei waren die Lampenschirme wirklich außergewöhnlich interessant gearbeitete Exemplare!

    »Ach, ihr habt einfach keinen Blick für das Schöne!«, höre ich mich heute noch patzig entgegnen.

    Ja, ich fand es wirklich schön, was ich damals sammelte. Mit den Figuren hatte es angefangen. Dann hatte ich mein Herz an die wunderschöne Festtagsdeko verloren. Nach und nach hatte ich bei Haushaltsauflösungen und Flohmärkten immer mehr davon angeschafft. Weil ich es nicht immer rechtzeitig schaffte, die Sachen vernünftig wegzuräumen, stand eben auch schon mal etwas in unserem Wohnzimmer oder im Fahrradkeller des Hauses herum. Schließlich musste ich ja noch kochen, waschen und Fenster putzen! Aber wenn ich Zeit hätte, würde ich umräumen, damit es besser passte. Das hatte ich mir fest vorgenommen. Und davon war ich überzeugt.

    *

    Zwei Wochen nach unserem Nachmittagskaffee äußerte Rainer zum ersten Mal seinen Unmut über meine Sammlungen. »Sag mal, wann willst du eigentlich die Kartons aufräumen?«, wollte er wissen.

    Seine Stimme klang wie die von Nicole, als sie mir vorgeworfen hatte, ich sei zu alt für die Figurensammlung. Nur, dass zusätzlich noch ein Vorwurf in seiner Stimme mitschwang. Ich ärgerte mich, wollte es mir aber nicht anmerken lassen.

    »Ach, die Kartons, ja. Die sind morgen dran. Heute war so viel zu tun«, verschob ich die Arbeit auf den nächs-ten Tag.

    »Stimmt«, pflichtete Rainer mir bei. »Heute ist sogar eine ganze Menge zu tun. Die Nachbarn haben sich beschwert, weil die Lampenschirme im Fahrradkeller stehen. Schneiders würden gern ein Fahrrad für ihren Enkel kaufen. Aber das passt wegen des ganzen Krempels nicht mehr in den Fahrradkeller.«

    »Welcher Krempel?«, empörte ich mich. »Haben die Schneiders sich die Lampenschirme eigentlich mal genauer angeguckt? Handwerklich so gut gearbeitete Stücke finden sie sonst kaum noch! Und ich habe sie auch noch umsonst bekommen!«

    »Das mag ja sein«, beschwichtigte Rainer, »aber der Fahrradkeller ist ein Gemeinschaftsraum, und der ist für Fahrräder gedacht und nicht für deine Lampenschirme.«

    Da hatte er leider recht. Rainer bot mir seine Hilfe an, doch meine wertvollen Errungenschaften wollte ich lieber selbst verstauen. Dann wusste ich wenigstens, was sich wo befand, redete ich mir ein.

    Also stieg ich nach dem Kaffee in den Keller hinab und stellte die Kartons mit den Schirmen auf die anderen Kartons, die sich bereits in unserem Kellerabteil sammelten. Als ich fertig war, war es finster in dem kleinen Raum. Das Fenster, das knapp unter der Raumdecke angebracht war, war vollständig verdeckt. Ich sah mich kurz um. Sobald ich Zeit hätte, würde ich das Ganze sortieren, nahm ich mir vor.

    *

    Vier Tage später kündigte die Wettervorhersage den ersten warmen Frühlingstag an. Mein Mann beschloss, mit den Fahrrad zur Arbeit zu fahren.

    Ich selbst machte mich am Vormittag auf den Weg zu einer Haushaltsauflösung, die in den Kleinanzeigen der Wochenzeitung für jenen Tag angekündigt war. Leider hatte der Bus Verspätung. Dadurch verpasste ich die Bahn und kam viel zu spät an der Wohnung an. Immerhin konnte ich noch ein Backblech abstauben.

    Mit meiner mageren Beute machte ich mich wieder auf den Weg nach Hause. Dort spülte ich das Backblech und legte es zu den anderen vier, die ich bereits gesammelt hatte. Schließlich ging immer mal etwas kaputt, da war es nicht falsch, Ersatz auf Lager zu haben, fand ich.

    »Außerdem wäre es doch sinnlos gewesen, so etwas Brauchbares dem Sperrmüll zu überlassen«, erzählte ich Nicole am Telefon von meinem kleinen Erfolg.

    »Mama, ich muss arbeiten«, wollte sie mich abwimmeln.

    »Weiß ich«, antwortete ich pikiert. »Ich muss auch arbeiten. Ich dachte nur, du könntest dich mal ein bisschen für mich freuen.«

    »Ach, Mama, ich freu mich ja auch für dich. Aber jetzt mal ehrlich: Wozu brauchst du fünf Backbleche in Reserve?«

    »Also weißt du, du kannst einem aber auch alles madig machen«, beschwerte ich mich.

    Dann hörte ich den Schlüssel im Schloss und beendete enttäuscht das Gespräch. Keine Minute später stand Rainer vor mir, hochrot angelaufen und den Fahrradhelm noch auf dem Kopf. Ich sah sofort, dass er kurz vor dem Explodieren stand.

    »Alles in Ordnung?«, fragte ich vorsichtig.

    »Alles in Ordnung?«, wiederholte er langsam. »Ja, es war alles in Ordnung. Heute Morgen zumindest. Das Wetter war klasse, die Fahrradtour zur Arbeit war wunderbar. Und dann kam nach der Arbeit der Rückweg.«

    Er lief noch eine Spur roter an.

    »Und was ist da passiert?«, fragte ich noch vorsichtiger.

    »Das lässt sich leicht zusammenfassen.« Er holte tief Luft. »Ich hatte zwei Kilometer von hier einen Platten. Also habe ich das Rad bis hierher geschoben. Dann wollte ich im Keller das Flickzeug holen, um mein Fahrrad zu reparieren.«

    Sofort fielen mir die Lampenschirme ein, die ich hatte aufräumen wollen.

    »Ach ja, die paar Lampenschirme, die wollte ich noch…«, wollte ich erklären.

    Doch Rainer ließ mich nicht ausreden. »Die paar Lampenschirme? Weißt du überhaupt noch, wie viele das sind?«

    Ich überlegte einen Moment. Es war mir peinlich, wie er mich mit der Nase auf meine kleine Schwäche stieß.

    »Na ja, so viele sind es eigentlich gar nicht«, wiegelte ich ab.

    Nun wurde mein Mann laut: »So viele sind es nicht? Es sind so viele, dass ich einen halben Tag brauchen würde, um an mein Fahrradwerkzeug zu kommen!«

    Er lief einige Male im Wohnzimmer auf und ab, um sich zu beruhigen. Ich hielt es für besser, erst mal nichts mehr zu sagen. Endlich hatte er sich wieder im Griff.

    »Ich gönne dir ja deine Hobbys«, erklärte er einlenkend. »Aber mich gibt es auch noch hier. Und wenn ich an meine Sachen dran will, dann will ich nicht erst einen halben Umzug bewerkstelligen müssen!«

    »Jetzt übertreibst du aber!«, verteidigte ich mich erbost. »Trink du mal deinen Kaffee, ich hole dein Fahrradwerkzeug. Du wirst sehen, ich bin in zehn Minuten wieder da.«

    »Da bin ich mal gespannt«, antwortete er nur.

    Innerlich musste ich zugeben, dass er nicht ganz falsch lag. Als ich vor unserem Keller stand und die Tür öffnete, musste ich das sogar ganz und gar zugeben. Natürlich schaffte ich es nicht, das Fahrradwerkzeug innerhalb von zehn Minuten herauszufischen. Zwei geschlagene Stunden räumte und wurschtelte ich, bis ich es endlich in der Hand hatte. Unser Kellerabteil sah danach schlimmer aus denn je. Morgen räume ich dieses Chaos auf, nahm ich mir vor.

    Ich brachte Rainer sein Werkzeug und sprach das Thema Keller vorsichtshalber an diesem Tag nicht mehr an. Doch bald schon fiel mir ein, dass ich mich im Wochentag geirrt hatte. Morgen war doch Samstag! Und da würde Flohmarkt sein! Da musste ich natürlich hin! Der Keller würde unter diesen Umständen eben noch bis Montag Vormittag warten müssen, beschloss ich.

    *

    So gingen Tage und Wochen ins Land. Es wurde immer schlimmer. Nichts konnte ich liegen lassen. Irgendwann begann ich, selbst kaputte Sachen mitzunehmen. Wenn man sie reparierte, würde man sie doch noch einmal brauchen können, so dachte ich.

    Unser Keller füllte sich bis auf den letzten Quadratzentimeter. Auch unsere Wohnung wurde immer voller. Immer mehr Figürchen und unnützes Zeug sammelte und stapelte ich.

    »Mama, wie sieht’s denn hier aus?«, fragte Nicole entsetzt, als sie uns besuchte.

    Ich sah mich um. Irgendwie stimmte es schon. Selbst ich hatte das Gefühl, dass es etwas zu vollgestellt war.

    »Deine Mutter hat noch mehr Sammelobjekte gefunden«, kommentierte Rainer entnervt.

    So manches Mal hatte er in den letzten Wochen irgendwelche Kommentare losgelassen. Meistens fühlte ich mich einfach nur beleidigt. Nur in seltenen Momenten merkte ich, dass wirklich etwas nicht stimmte mit dem, was ich tat. Immer versprach ich, es in den nächsten Tagen aufzuräumen. Und fast immer verschob ich es wieder.

    Eines Abends stand Rainer traurig vor mir. »Margret, es tut mir leid.«

    »Was tut dir leid?«, wunderte ich mich.

    »Es tut mir leid, aber ich kann nicht mehr. Ich kann so einfach nicht mehr leben.«

    Erst jetzt sah ich die gepackte Reisetasche neben ihm stehen. »Was soll das heißen?«, fragte ich völlig perplex.

    »Das heißt, dass ich für ein paar Tage zu einem alten Freund ziehe. Ich muss meine Gedanken sortieren. Auch in Bezug auf uns.«

    Wortlos sah ich ihn an. Er ließ seinen Blick noch einmal durch das zugestellte Wohnzimmer schweifen, dann nahm er seine Tasche und ging. In mir verbreitete sich unaufhaltsam ein furchtbares Gefühl. Das Gefühl schrecklicher Leere befiel jede meiner Zellen. Ich ließ mich auf einen freien Platz auf

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