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Meine Wahrheit 11: 11 Private Bekenntnisse
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eBook161 Seiten1 Stunde

Meine Wahrheit 11: 11 Private Bekenntnisse

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Über dieses E-Book

Alle 14 Tage neu!

Hier sind die dramatischen Geschichten aus dem wahren Leben, authentisch und voller Emotionen!
Jede Menge ergreifende Schicksale und aufregende Bekenntnisse – aktuell, ehrlich und persönlich.
Jetzt wird endlich mal deutlich Klartext geredet!

Geschichte 1:

Schicksalhafte Begegnungen

"Und ich hatte ihn auch noch zu dieser Astrologin geschickt…"
Nur aus Liebe und um meinem Mann in einer schwierigen emotionalen Situation zu helfen, machte ich ihm den Vorschlag, sich doch mal von einer Astrologin beraten zu lassen. Er ging tatsächlich darauf ein! Das sollte der Anfang vom Ende unserer Ehe sein.
Rolf war nur noch ein Schatten seiner selbst. Seit mehr als einem halben Jahr gab es Gerüchte über die drohende Schließung der Fabrik, in der mein Mann als Werkmeister arbeitete. Die Firmenleitung mauerte, etwas Genaues war nicht zu erfahren. Selbst der Betriebsrat wusste angeblich von nichts.
Doch gerade diese Ungewissheit war es, die Rolf und seine Kollegen zermürbte. Für meinen Mann war es ganz besonders schlimm. Er schlief schlecht und fühlte sich tagsüber oft ausgelaugt und erschöpft.
"Ich werde dieses Jahr fünfundfünfzig", sagte er mehr als einmal zu mir. "Ich kriege doch nie wieder einen Job, schon gar nicht in unserer Gegend. Und wegziehen? Das geht auch nicht, das Haus ist doch noch lange nicht abbezahlt."
Das wusste ich natürlich auch. Wir waren immer davon ausgegangen, dass Rolf bis zur Rente in der Fabrik arbeiten konnte. Ich verdiente zwar mit einem 400-Euro-Job als Kassiererin im Supermarkt etwas dazu. Aber das war leider nur der sprichwörtliche Tropfen auf den heißen Stein.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum25. Apr. 2017
ISBN9783740917364
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    Buchvorschau

    Meine Wahrheit 11 - Martin Kelter Verlag

    Meine Wahrheit 11 – 50 Seiten Private Bekenntnisse

    Inhalt

    Geschichte 1

    Geschichte 2

    Geschichte 3

    Geschichte 4

    Geschichte 5

    Geschichte 6

    Geschichte 7

    Geschichte 8

    Geschichte 9

    Geschichte 10

    Geschichte 11

    Meine Wahrheit –11–

    50 Seiten Private Bekenntnisse

    Diverse Autoren

    Geschichte 1

    Schicksalhafte Begegnungen

    Roman von Monika P. (49)

    »Und ich hatte ihn auch noch zu dieser Astrologin geschickt…«

    Nur aus Liebe und um meinem Mann in einer schwierigen emotionalen Situation zu helfen, machte ich ihm den Vorschlag, sich doch mal von einer Astrologin beraten zu lassen. Er ging tatsächlich darauf ein! Das sollte der Anfang vom Ende unserer Ehe sein.

    Rolf war nur noch ein Schatten seiner selbst. Seit mehr als einem halben Jahr gab es Gerüchte über die drohende Schließung der Fabrik, in der mein Mann als Werkmeister arbeitete. Die Firmenleitung mauerte, etwas Genaues war nicht zu erfahren. Selbst der Betriebsrat wusste angeblich von nichts.

    Doch gerade diese Ungewissheit war es, die Rolf und seine Kollegen zermürbte. Für meinen Mann war es ganz besonders schlimm. Er schlief schlecht und fühlte sich tagsüber oft ausgelaugt und erschöpft.

    »Ich werde dieses Jahr fünfundfünfzig«, sagte er mehr als einmal zu mir. »Ich kriege doch nie wieder einen Job, schon gar nicht in unserer Gegend. Und wegziehen? Das geht auch nicht, das Haus ist doch noch lange nicht abbezahlt.«

    Das wusste ich natürlich auch. Wir waren immer davon ausgegangen, dass Rolf bis zur Rente in der Fabrik arbeiten konnte. Ich verdiente zwar mit einem 400-Euro-Job als Kassiererin im Supermarkt etwas dazu. Aber das war leider nur der sprichwörtliche Tropfen auf den heißen Stein.

    Wenigstens unsere Kinder waren aus dem Gröbsten raus. Die neunzehnjährige Ines arbeitete als Erzieherin im Nachbarort. Michael war siebzehn und lebte noch bei uns, wollte aber nach dem Abitur als Offizier zur Bundeswehr gehen. Den Traum von einer Karriere als Fußballprofi hatte er glücklicherweise nur kurze Zeit gehabt. Um unseren Nachwuchs brauchten wir uns also zum Glück keine großen Sorgen zu machen.

    Aber das Haus war unser kleines Paradies. Wir hatten viel Arbeit und Herzblut hineingesteckt. Der Gedanke, es verkaufen zu müssen, war für Rolf und mich ein wahrer Horror.

    Die Ungewissheit war das Schlimmste. Wenn Rolf abends am Küchentisch saß und die Wand anstarrte, versank er in dumpfe Grübelei.

    Ich wollte ihm Zuversicht vermitteln, die ich selbst nicht hatte. »Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird«, sagte ich.

    Doch Rolf durchschaute meine aufgesetzte Fröhlichkeit sofort. »Du

    hast doch keine Ahnung«, knurrte er schlechtgelaunt. Im nächsten Moment stand er auf und nahm mich in die Arme.

    »Es tut mir leid, Moni. Ich wollte nicht gemein zu dir sein. Aber ich halte das nicht mehr lange aus. Jedes Mal, wenn ich Fischers Unschuldsmiene sehe, kriege ich Magenkrämpfe.«

    Hans Fischer, das war der Seniorchef des Unternehmens. Ich schmiegte mich in Rolfs Arme und strich ihm sanft über die Wange.

    »Ich weiß auch nicht, was wir machen sollen, Rolf. Vielleicht muss du mal mit einer neutralen Person über alles reden.«

    »Aber mit wem denn? Unsere Freunde und Verwandten arbeiten doch auch fast alle in der Fabrik. Oder sie sind in Rente und somit fein raus.«

    »Vielleicht kannst du zum Arzt gehen?«

    »Ich bin nicht krank, sondern demnächst arbeitslos«, sagte Rolf abweisend. »Und dagegen gibt es keine Medizin.«

    »Du weißt doch noch gar nicht, ob sie dich hinauswerfen.«

    »Eben, es ist alles völlig in der Schwebe. Und das macht mich noch verrückt.«

    Verrückt war ein gutes Stichwort. Insgeheim hatte ich gehofft, dass Rolf sich einem Psychiater anvertrauen würde. Aber das würde mein Mann nie tun. Er hielt überhaupt nichts von den ›Seelenklempnern‹, wie er die Nervenärzte nannte.

    Da kam mir plötzlich eine Idee. »Warum gehst du nicht zu einem Astrologen? Wir wissen nicht, was die Zukunft bringt. Aber vielleicht kann ein Sternendeuter etwas Licht ins Dunkel bringen.«

    Rolf runzelte die Stirn und schaute mich an, als hätte ich den Verstand verloren hätte. Aber dann nickte er zu meiner größten Überraschung.

    »Ja, das ist gar nicht mal übel. Schlimmstenfalls zieht so ein Kaffeesatzleser mir ein paar Euro aus der Tasche. Aber selbst wenn er mir etwas Schlimmes prophezeit, wäre das immer noch besser als diese Ungewissheit.«

    Ich war erleichtert, weil mein Mann auf meine Idee einging. Noch konnte ich nicht ahnen, dass ich damit ungewollt das Ende meiner Ehe eingeläutet hatte.

    *

    Ich entdeckte am Schwarzen Brett im Supermarkt einige ausgelegte Zettel, auf denen eine Astrologin ihre Dienste anbot. Sie nannte sich Madame Cassandra. Ein Foto von ihr war nicht zu sehen, es gab nur eine Handynummer und ein paar allgemeine Informationen über Sterndeutung.

    Ich fand das Flugblatt recht ansprechend, jedenfalls nicht reißerisch. Also nahm ich eines davon für meinen Mann mit.

    Als Rolf an diesem Abend nach Hause kam, sah er ganz besonders verzweifelt aus.

    »Walter ist in den Vorruhestand gegangen«, sagte er statt einer Begrüßung. »Dabei ist er nur ein Jahr älter als ich, und ich weiß, dass er gern weitergemacht hätte. Aber ihm war diese Unsicherheit einfach auch zu viel – was ist das denn?« Er unterbrach sich selbst und warf einen Blick auf den Zettel, den ich auf den Küchentisch gelegt hatte.

    Ich fürchtete schon, Rolf würde einen Wutanfall bekommen.

    Stattdessen grinste er breit und sagte voller Galgenhumor: »So, es gibt jetzt also eine Astrologin in unserer Stadt. Dann werde ich sie mal anrufen. Vielleicht kennt sie ja meine Zukunft, wenn sich schon die Firmenleitung darüber ausschweigt.«

    Einerseits war ich froh darüber, dass Rolf meinen Einfall aufgreifen wollte. Andererseits fürchtete ich mich vor den möglichen Folgen, an die ich bisher nicht gedacht hatte.

    Was, wenn diese Sternendeuterin ihm nun eine sehr negative Voraussage machte? Wie würde mein Mann damit umgehen? An diese Gefahr hatte ich noch gar nicht gedacht. Aber ich wollte Rolf auch nicht davon abbringen, mit der Astrologin Kontakt aufzunehmen.

    Ich konnte nur hoffen, dass diese Frau sich ihrer Verantwortung bewusst war.

    *

    Schon am nächsten Abend kam Rolf zum ersten Mal seit Monaten lächelnd von der Arbeit. Er schien förmlich zu sprühen vor Energie. Mein Mann kam mir zehn Jahre jünger vor. »Madame Cassandra hat mir die Augen geöffnet, Moni. Wie konnte ich nur so ängstlich und verzagt sein? Ich bin ein Mann, der von den kosmischen Kräften gesegnet ist.«

    Kosmische Kräfte? Diesen Ausdruck hatte mein Mann während der 21 Jahre unserer Ehe ganz gewiss noch niemals benutzt. Er hatte diese Worte offenbar bei der Astrologin aufgeschnappt.

    Rolf war gar nicht mehr zu bremsen: »Moni, wir alle sind Teil eines großen Ganzen. Deshalb ist es auch Unsinn, sich wegen der möglichen Firmenschließung Sorgen zu machen. Was geschehen soll, das geschieht.«

    »Dann konnte dir also Madame Cassandra auch nicht sagen, ob du deinen Job verlieren wirst?«

    Mein Mann zog die Augenbrauen zusammen. Offenbar empfand er meine Frage als eine Kritik an der Astrologin.

    »Sei doch nicht so kleingeistig, Moni! Selbst wenn ich arbeitslos werde, ändert das trotzdem nichts an dem positiven Einfluss der Mars-Pluto-Konjunktion im Löwen, die meinem Leben eine ganz neue Richtung geben wird.«

    Ich verstand nur noch Bahnhof. Ehrlich gesagt, glaube ich nicht wirklich an Astrologie. Und mein Horoskop in der Tageszeitung lese ich nie.

    »Schon gut«, lenkte ich ein. »Ich freue mich, dass Madame Cassandra dir weiterhelfen konnte.«

    Rolf nickte begeistert. »Ja, sie ist eine Perle, auf die ich nicht mehr verzichten möchte.«

    Hätte ich an diesem Abend schon ahnen können, dass mein Mann sich in die Astrologin verliebt hatte? Vielleicht. Aber Rolf hatte mich in über zwanzig Jahren Ehe niemals betrogen, da war ich mir sicher. Deshalb schöpfte ich noch keinen Verdacht. Ich freute mich einfach nur über die gute Laune meines Mannes.

    Doch schon bald sollte ich unsanft auf dem Boden der Tatsachen landen.

    *

    Eine Woche später wollte ich für die Wochenendeinkäufe Geld abheben. Doch der Bankautomat spuckte keine Scheine aus. Stattdessen erschien eine Meldung auf dem Display: Auszahlung nicht möglich.

    Ich runzelte die Stirn. War meine EC-Karte defekt? Ich eilte zur Bankfiliale und sprach eine Mitarbeiterin an, die ich schon lange kannte. »Frau Fink, mit meiner Karte stimmt etwas nicht.«

    Sie nahm den Plastikchip entgegen und tippte auf ihrer Computertastatur herum. Als Frau Fink antwortete, senkte sie diskret ihre Stimme. »Ihre Karte ist in Ordnung, Frau Peters. Allerdings ist Ihr Dispo-Rahmen ausgeschöpft. Und auch die erlaubte Überziehung ist bereits völlig ausgereizt. Wir können Ihnen leider kein Geld mehr auszahlen.«

    Ich wurde knallrot im Gesicht. So etwas war noch niemals vorgekommen. Eigentlich hatte ich unsere Finanzen nämlich sehr gut im Griff. Die Bankerin druckte die Kontoauszüge für mich aus. Als ich sie anschaute, wurde mir flau im Magen. Wir standen mit über 4.000 Euro in den Miesen! Zwar besaßen wir noch ein Sparbuch, aber das hatte ich jetzt nicht dabei.

    »Sie sollten den Rückstand umgehend ausgleichen, Frau Peters«, sagte Frau Fink eindringlich.

    »Ja, natürlich… Da muss bei uns wohl etwas schiefgelaufen sein… Ich werde mich darum kümmern«, stammelte ich und verließ fluchtartig die Bank.

    Natürlich hätte ich das Sparbuch von daheim holen und zurückkehren können. Aber ich schämte mich so sehr, dass ich zumindest an diesem Tag nicht mehr in der Bankfiliale erscheinen wollte.

    Stattdessen lieh ich mir von meiner Nachbarin Evi fünfzig Euro, um überhaupt meine Besorgungen machen zu können. Während ich die Lebensmittel in meinen Einkaufswagen lud, wurde ich so richtig wütend auf Rolf. Natürlich war mein Mann für das Konto-Chaos verantwortlich. Was hatte er nur mit dem ganzen Geld gemacht? Normalerweise werden größere Anschaffungen von uns nämlich gemeinsam entschieden. Der sollte etwas zu hören bekommen, wenn er nach Hause kam!

    *

    Doch einstweilen musste ich mich noch gedulden. Rolf erschien nämlich nicht zur üblichen Zeit, sondern mit anderthalb Stunden Verspätung. Wenigstens war unser Sohn Michael beim Fußballtraining. Daher konnte ich meinem Unmut freien Lauf lassen. Und das tat ich auch.

    »Wo kommst du jetzt her?«, herrschte ich Rolf an, als er das Haus betrat. »Warst du wieder bei deiner Kosmos-Tante?«

    »Warum bist du denn so aufgebracht, Moni?«, gab mein Mann zurück. »Kannst du es nicht ertragen,

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