Meine Wahrheit 14: 12 Private Bekenntnisse
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Über dieses E-Book
Jede Menge ergreifende Schicksale und aufregende Bekenntnisse – aktuell, ehrlich und persönlich.
Jetzt wird endlich mal deutlich Klartext geredet!
Geschichte 1:
Gewissenlos
"Als er mich abservierte, machte ich mich an seinen Sohn ran."
Wir waren schon fast ein Jahr ein Paar. Als seine Frau ihn damals rausgeworfen hatte, war er sofort bei mir eingezogen. Ich rechnete fest damit, dass er sich scheiden lassen würde und wir eine eigene Familie haben könnten. Doch dann ging er aus heiterem Himmel zu seiner Frau zurück. Ich konnte das nicht fassen und schmiedete Rachepläne…
Es war ein Tag wie jeder andere, als Jan mir sagte, dass es vorbei war. Er sagte es beim Frühstück. Und zwar so, als ob er mir mal eben mitteilte, dass es heute Abend später werden würde: "Anja, ich muss dir was sagen. Es brennt mir schon seit Tagen auf der Seele", raunte er.
"Was denn?", wollte ich lächelnd von ihm wissen.
"Ich gehe zurück zu meiner Familie", kam es von ihm.
"Wie bitte?", keuchte ich.
Ich fühlte mich, als hätte mich der Blitz getroffen. Mir war mit einem Mal eiskalt. Meine Hände wurden taub. Und meine Füße spürte ich auch nicht mehr. Ich war wie gelähmt. Alles drehte sich plötzlich um mich, aber ich fiel nicht um. Ich saß wie festgeleimt auf meinem Stuhl und starrte Jan an.
"Es tut mir leid", raunte er wieder mit seiner einzigartigen Samtstimme.
"Aber… wieso? Ich… du …", stammelte ich orientierungslos.
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Buchvorschau
Meine Wahrheit 14 - Anja G.
Inhalt
Geschichte
Geschichte 2
Geschichte 3
Geschichte 4
Geschichte 5
Geschichte 6
Geschichte 7
Geschichte 8
Geschichte 9
Geschichte 10
Geschichte 11
Geschichte 12
Meine Wahrheit
– 14–
50 Seiten Private Bekenntnisse
Geschichte 1
Gewissenlos
Roman von Anja G. (26)
»Als er mich abservierte, machte ich mich an seinen Sohn ran.«
Wir waren schon fast ein Jahr ein Paar. Als seine Frau ihn damals rausgeworfen hatte, war er sofort bei mir eingezogen. Ich rechnete fest damit, dass er sich scheiden lassen würde und wir eine eigene Familie haben könnten. Doch dann ging er aus heiterem Himmel zu seiner Frau zurück. Ich konnte das nicht fassen und schmiedete Rachepläne…
Es war ein Tag wie jeder andere, als Jan mir sagte, dass es vorbei war. Er sagte es beim Frühstück. Und zwar so, als ob er mir mal eben mitteilte, dass es heute Abend später werden würde: »Anja, ich muss dir was sagen. Es brennt mir schon seit Tagen auf der Seele«, raunte er.
»Was denn?«, wollte ich lächelnd von ihm wissen.
»Ich gehe zurück zu meiner Familie«, kam es von ihm.
»Wie bitte?«, keuchte ich.
Ich fühlte mich, als hätte mich der Blitz getroffen. Mir war mit einem Mal eiskalt. Meine Hände wurden taub. Und meine Füße spürte ich auch nicht mehr. Ich war wie gelähmt. Alles drehte sich plötzlich um mich, aber ich fiel nicht um. Ich saß wie festgeleimt auf meinem Stuhl und starrte Jan an.
»Es tut mir leid«, raunte er wieder mit seiner einzigartigen Samtstimme.
»Aber… wieso? Ich… du …«, stammelte ich orientierungslos.
Mit allem hätte ich gerechnet, aber damit nicht. Ich kapierte es nicht. Vor allem, weil wir in der vergangenen Nacht noch miteinander geschlafen hatten. Und es war wunderschön gewesen. Jan hatte mich mit einer Leidenschaft und Hingabe geliebt wie schon seit Wochen nicht mehr. Ich hatte sogar damit gerechnet, dass er sich nun endgültig von seiner Frau trennen würde. Immerhin lebten wir jetzt schon seit zehn Monaten zusammen.
Das Trennungsjahr war bald um, und er könnte sich scheiden lassen. Wozu sonst waren wir erst kürzlich in diese große Wohnung gezogen? Es waren unsere eigenen vier Wände. Gemeinsam hatten wir sie liebevoll eingerichtet. Es gab sogar ein Kinderzimmer. Und jetzt das!
»O Gott, Anja, es tut mir wirklich so leid! Weißt du, ich…«, stammelte er plötzlich.
»Liebst du mich denn nicht mehr?«, hauchte ich verzweifelt.
»Doch. Aber ich habe im Laufe der Zeit auch festgestellt, dass ich ohne meine Familie auf Dauer nicht sein kann. Ich liebe meine Kinder. Ich…«
Um Himmels willen, wenn es nur das war! Mit einem Mal kam wieder Leben in mich. »Wo ist das Problem, Jan? Ich habe dir nie verboten, deine Kinder zu sehen. Du kannst so oft mit ihnen zusammen sein, wie du willst«, versicherte ich ihm.
»Ich weiß, Anja. Dafür bin ich dir auch dankbar. Aber das allein ist es nicht«, erwiderte er.
»Worum geht es dann?«, bohrte ich.
»Um Simone«, murmelte er.
»Was ist mit ihr? Setzt sie dich unter Druck wegen der Kinder? Glaubt sie, dich so in letzter Sekunde doch noch zurückzugewinnen? Vergiss nur nicht, dass sie es war, die dich vor die Tür gesetzt hat, weil sie sich erst mal selbst finden musste«, bestürmte ich ihn.
»Wir hatten damals eine schwierige Zeit. Das kommt in jeder Ehe vor. Immerhin waren wir zu dem Zeitpunkt schon zwanzig Jahre verheiratet. Da kommt man eben mal an einen Punkt, wo man denkt, es geht nicht weiter«, verteidigte er seine Frau.
»Ja. Und dann geht man einfach mit seiner jungen Sekretärin ins Bett, um sich von seinen Eheproblemen abzulenken. So einfach ist das«, schluchzte ich.
»Jetzt werd bloß nicht ungerecht, Anja. Du warst doch auch scharf auf mich. Meine Eheprobleme kamen dir doch gerade recht. Du hattest leichtes Spiel mit mir. Wenn du mich nicht bei dir einziehen lassen hättest, dann…«
»Was dann?«, fauchte ich.
»Dann hätte ich versucht, mit Simone klarzukommen. Es war ein Fehler, ihren Trennungswunsch so schnell zu akzeptieren. Das hat sie inzwischen auch erkannt. Wir haben uns ausgesprochen, sind uns wieder nähergekommen. Wir haben uns neu ineinander verliebt, wir schlafen wieder zusammen. Simone ist noch einmal schwanger von mir«, brach es aus ihm heraus.
»Du lügst! Deine Frau ist doch viel zu alt, um noch ein Kind zu bekommen«, krächzte ich.
»Heutzutage ist es kein Problem, mit fünfundvierzig Jahren noch mal Mutter zu werden. Anja, bitte versteh doch! Wir wollen dieses Kind. Es ist ein Geschenk Gottes und ein Zeichen dafür, dass Simone und ich zusammengehören, dass unsere Liebe stärker ist als alles andere«, sprudelte es aus ihm heraus.
»Und alles andere – das bin wohl ich, ja? Was bist du nur für ein mieser Mistkerl! Du hast mich nur benutzt. Und nun schiebst du mich eiskalt aufs Abstellgleis«, schluchzte ich wieder.
Daraufhin versuchte Jan, mich in seine Arme zu nehmen. Aber nach allem, was er mir da eben offenbart hatte, war das absolut kein Trost für mich. Aufgebracht stieß ich ihn von mir.
»Anja, bitte! Versuch doch wenigs-tens, mich zu verstehen. Du bist noch so jung, erst Mitte zwanzig. Dein ganzes Leben liegt noch vor dir. Du findest bestimmt bald einen netten Mann, in den du dich verliebst. Einen Mann, an dem nicht schon ein halbes Leben und eine komplette Familie dranhängt«, versuchte er, mich zu beschwichtigen.
Aber für das, was er mir angetan hatte, gab es keine Worte, um mich zu beruhigen. Denn ich hatte alles für ihn aufgegeben. Meinen damaligen Freund und meinen Job als seine Sekretärin. Ich hatte mich in einen Zweigbetrieb versetzen lassen und musste nun täglich eine Stunde Fahrtzeit zur Arbeit in Kauf nehmen. Außerdem hatte ich meine gemütliche kleine Wohnung gekündigt und nahezu meinen gesamten Freundeskreis im Stich gelassen. Alles nur für Jan! Sogar mit meinen Eltern hatte ich mich seinetwegen überworfen. Die hatten mir nämlich gleich prophezeit, dass er sich nie wegen mir scheiden lassen würde. Damals hatte ich darüber gelacht. Heute weinte ich bittere Tränen, weil nun doch alle recht behielten, die mich vor einer Affäre mit ihm gewarnt hatten.
»Du wirst darüber hinwegkommen«, sagte Jan, als er noch am selben Tag unsere Wohnung verließ.
»Und du wirst bereuen, dass du mich verlassen hast. Das schwöre ich dir!«, hatte ich ihm hinterhergerufen.
Von diesem Moment an war ich vom Hass zerfressen. Und ich wusste auch schon ganz genau, wie ich Jan fertigmachen konnte.
*
Noch vor einigen Wochen war ich nicht gerade glücklich darüber gewesen, dass er seine Kinder nie mit zu uns nach Hause gebracht hatte. Jetzt war genau das der Trumpf in meinem Ärmel, dass mich seine Familie, einschließlich seiner Frau, nicht kannte. Als es mit uns begann, war ich noch nicht lange für ihn als Sekretärin tätig. Seine Frau war damals nie in der Firma gewesen, weil es da bereits zwischen den beiden gekriselt hatte. Und seine drei Kinder hatte er von mir ferngehalten, weil er wahrscheinlich immer im Hinterkopf gehabt hatte, eines Tages wieder nach Hause zurückzukehren.
Die Kids wussten mit Sicherheit überhaupt nicht, dass es mich gab. Das würde meinen Plan wesentlich vereinfachen. Insbesondere, was Jans ältesten Sohn anbelangte.
Manuel. Ein wirklich hübscher Bursche. Ich kannte ihn von zahlreichen Fotos. Das letzte hatte Jan aufgenommen, als Manuel seinen zwanzigsten Geburtstag gefeiert hatte. Das war im Herbst gewesen. Da hatte er mit ihm und den dreizehnjährigen Zwillingen eine Raftingtour gemacht.
Manuel war seinem Vater sehr ähnlich. Zumindest äußerlich. Er hatte schwarzes Haar und blaue Augen, genau wie der Herr Papa. Außerdem hatte er einen tollen Körperbau. Er machte bestimmt Krafttraining. Ich mochte Männer mit Muskeln.
Okay, ein richtiger Mann war Manuel noch nicht, aber er gefiel mir. Das würde es mir leichter machen, meinen Racheplan durchzuziehen. Denn als Manuels Freundin würde ich Zugang zu Jans Familie finden. Ich würde in seinem Haus ein- und ausgehen. Jan würde keine ruhige Minute mehr haben, weil er nichts dagegen tun konnte und gleichzeitig immer Angst haben musste, dass ich mich und ihn outen könnte.
Ob seine Ehe das aushalten wird?, fragte ich mich. Dabei grinste ich schadenfroh in mich hinein.
*
An Manuel heranzukommen, war ein Kinderspiel für mich. Ich wusste, dass er Medizin studieren wollte und gerade ein praktisches Jahr in der städtischen Klinik absolvierte. Ihm dort über den Weg zu laufen, war nicht schwer. Ich provozierte eine Fahrradkollision.
»Oh, das tut mir aber leid! Ich… ich hab dich gar nicht gesehen«, stieß er betroffen hervor, als ich ihm ins Hinterrad fuhr.
»Konntest du ja auch nicht«, jammerte ich und hielt mir das Knie.
»Zeig mal her! Oh, es blutet. Das muss sofort desinfiziert werden«, legte er fest.
Genauso hatte ich mir das vorgestellt. Mit seiner Unterstützung humpelte ich in die Klinik, wo Manuel unter Aufsicht des Unfallarztes mein Bein versorgte.
»Wie kann ich das wiedergutmachen?«, fragte er unsicher.
Daraufhin strahlte ich ihn an. »Halb so schlimm. Also, wenn du Lust hast, darfst du mich auf einen Drink einladen«, schlug ich vor.
»Ja, sehr gern. Wie wär’s mit heute Abend?«, fragte er mutig.
»Toll. Wann hast du hier Schluss?«, hakte ich zufrieden nach.
»Gegen sechs«, antwortete er lächelnd.
Für einen kurzen Augenblick bekam ich eine Gänsehaut. Denn ich stellte mir vor, Manuel wäre Jan, nur fast dreißig Jahre jünger. In diesem Moment sagte ich mir, dass es falsch war, was ich vorhatte. Denn ich würde Manuel nur benutzen und am Ende furchtbar verletzen. Aber dann dachte ich wieder an mich. Wer hatte danach gefragt, wie es mir ging, als Jan mir einfach den Laufpass gab? Und Manuel? Er würde es schon überleben, wenn er nach seinem Vater kam.
»Gut. Dann hole ich dich um sechs hier ab«, hauchte ich.
*
Ja, auch der Abend wurde ein voller Erfolg. Manuel entpuppte sich als ein richtiger Draufgänger. Kein Wunder bei dem Vater! Schon nach dem ersten Drink machte er mir eindeutige Komplimente. Nach dem zweiten Drink suchte er Körperkontakt. Beim dritten fragte ich ihn, ob er Lust hätte, noch einen Kaffee bei mir zu trinken. Er nickte grinsend.
Als ich in seine Augen sah, sah ich in Jans Augen. Ich küsste ihn, schmeckte die Lippen seines Vaters und spürte seine Zunge. Ein wohliger Schauer rieselte über meinen Rücken. Ob es sich im Bett auch so anfühlen würde wie mit seinem Dad?
Es war sogar besser! Obwohl Manuel die Erfahrung seines Vaters noch fehlte, machte er dieses Defizit durch seine Ausdauer und seine Kraft wett. Und er lernte sehr schnell.
Ich genoss die