Tag X von Andreas Stern: Dreimal in Haft - Geschichte nach einer wahren Begebenheit
Von Nicole Sunitsch
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Über dieses E-Book
Die Erzählung nach einer wahren Begebenheit beschreibt die emotionalen Ebenen der einzelnen Haften eines Strafgefangenen mit jeweils einer kurzen Vorgeschichte und befasst sich mit dem Alltag in einem österreichischen Gefängnis.
Andreas Stern, aufgewachsen mit sechs Geschwistern in Wien, von seiner Mutter mit dreizehn Jahren in ein Heim abgeschoben, versucht nach mehreren Gefängnisaufenthalten, sein Leben wieder in den Griff zu bekommen. Andreas gibt Teile des Gefängnisalltages preis und beschreibt die Gefängnisaufenthalte aus seiner Sicht.
Eine spannende Geschichte, die mit Tag X beginnt und mit Hoffnung endet.
Nicole Sunitsch
Der Gedichteband "Was ich dir wünsche!" ist die fünfzehnte Buchveröffentlichung von Nicole Sunitsch. Die Autorin verleiht diesem Wunsch auf einmalige Weise Ausdruck und lässt dieses Buch zu einem unverzichtbaren Gefährten für das ganze Leben werden. Ein wertvolles Geschenk mit poetisch-stimmungsvollen Texten und liebevollen Gedichten. Die Autorin Nicole Sunitsch Mehr Info`s gibt es auf meinem Blog: nicolesunitsch.blogspot.com Ich würde mich über einen Besuch sehr freuen. Links: https://www.pinterest.at/nicolesunitschs/ https://www.instagram.com/nicolesunitsch/ https://www.facebook.com/nicolesunitsch/ https://nicolesunitsch.jimdo.com/
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Buchvorschau
Tag X von Andreas Stern - Nicole Sunitsch
Inhalt
Vorwort
Mein Elternhaus
Vorgeschichte
Tag X - Check-in ins Gefängnis
Tag X - Mein erster Tag im Gefängnis
Die nächsten Tage im Gefängnis
Wie es zur zweiten Verurteilung kam
Tag X - Das zweite Mal in Haft
Vorgeschichte
Tag X - Das dritte Mal in Haft
Entlassung/Schlusswort
Erfahrungsbericht
Tag X
Dreimal in Haft/Frau Brooks
Poetischer Anhang – Gefängnisgedichte
Zwiespalt
Zeit
Die Rückkehr
Freiheit
Aufstehen
Danksagung
Bücher der Autorin
Vorwort
Liebe Leser!
Diese Geschichte beruht auf einer wahren Begebenheit, welche das emotionale Gefühlsleben in der Haft aus der Sichtweise eines Strafgefangenen in Österreich beschreibt und widerspiegelt. Die Namen und Handlungen wurden geändert.
Viel Spaß beim Lesen!
Mein Elternhaus
Mein Name ist Andreas Stern. Ich wuchs mit meinem Zwillingsbruder und fünf Schwestern in Wien auf. Wir hatten eine nicht allzu große Wohnung. Heute würde ich sagen, wir gehörten zu den sozial schwachen Familien. Mein Vater verließ meine Mutter, als mein Bruder und ich drei Jahre alt waren. Danach ließ er sich nie wieder blicken. Die Alimente bekamen wir vom Staat. Im Jahr 2010 erfuhr ich von seinem Tod. Obwohl er nur wenige schöne Erinnerungen hinterließ, verabschiedeten wir uns beim Begräbnis von ihm. Danach heiratete meine Mutter einen Alkoholiker und aus dieser Ehe entstanden drei weitere Schwestern. Sein Name war Joseph und wir verstanden uns nie. Ich fühlte mich gegenüber den Geschwistern oft benachteiligt. Egal, was ich anpackte, ich war immer sein Sündenbock. Bei Problemen gab Joseph meistens mir die Schuld. Diese Ehe hielt zum Glück nicht lange und so entstanden mit dem nächsten Mann die zwei jüngsten Schwestern.
Die Jahre vergingen und irgendwann war meine Mutter eine alleinerziehende Frau mit sieben Kindern. Ich sehnte mich nach Liebe und es blieb vieles auf der Strecke. So wurde ich nach und nach zum Problemkind. Meine Mutter gab mich mit dreizehn Jahren in ein Heim, weil sie mit ihrem Leben und mir nicht mehr zu Recht kam. Halt erfuhr ich weder im Heim noch zuhause. Auch der neue Freund von ihr war dem Alkohol nicht abgeneigt. Meistens trank er nicht nur Bier, sondern auch Schnaps und Magenbitter. Meine Mutter litt schon längere Zeit unter Depressionen, Krankenhausaufenthalte zur Behandlung verweigerte sie immer. Da sie des Öfteren mit meinem neuen Stiefvater mittrank, verstärkte der Alkohol ihre Depressionen. Manchmal lag sie tagelang auf der Couch. Den Einkauf erledigten bis dahin mein Bruder und ich. Als ich im Heim war und mich nicht mehr um den Haushalt kümmerte, befand sich die Wohnung in einem miserablen Zustand.
Die Kindergartentante fand nach einiger Zeit bei den jüngsten zwei Schwestern Läuse in den Haaren. Daraufhin besuchte die Fürsorge die Wohnung, sah den verschmutzten Zustand und fand meine alkoholisierte Mutter vor. Es dauerte nicht lange und es wurden ihr von der Bezirkshauptmannschaft die zwei jüngsten Geschwister abgenommen. Mein Zwillingsbruder und die zwei älteren Schwestern blieben bei meiner Mutter.
Vorgeschichte
Da ich als Jugendlicher schon eine Vorstrafe wegen Nötigung (§ 105 StGB) bekommen hatte, und ich abermals meinen Betreuer im Heim beschimpfte, wurde mein ganzes Leben immer schwieriger.
In meiner Jugendzeit dachte ich über gewisse Dinge gar nicht nach. Mein damaliger Betreuer schikanierte mich ständig und ließ mich nie in Ruhe.
Meldungen und Beschwerden an die Leiterin der Einrichtung wurden nicht ernst genommen.
Mein Handeln bestärkte meinen Betreuer und so wurde für mich die Unterbringung im Heim immer unerträglicher. Irgendwann hatte ich die Geduld verloren und sagte zu ihm: „Wenn du mich nicht bald in Ruhe lässt, dann haue ich dir eine runter und glaub mir, ich schlage dich so fest, dass dir die Lichter ausgehen! Dann kannst du dir die Welt von unten ansehen!"
Ich war damals sechzehn Jahre alt. Für diese Aussage bekam ich eine bedingte Strafe von fünf Monaten. Danach wechselte ich das Heim. Meine Therapeutin sagte immer, »du musst an deiner Impulskontrolle arbeiten, du bist noch nicht soweit.« Weiterhin besuchte ich regelmäßig die Therapien und arbeitete an mir.
In der neuen Wohngemeinschaft (WG) begann alles wie im Bilderbuch. Es gab verschiedene Gruppen, Ausflüge und Veranstaltungen. Jeden Sonntag spazierten wir zum Gottesdienst in die Kirche.
Mein Stundenplan war ausgebucht, ich bemühte mich, hielt die Regeln ein und arbeitete mit. In der WG wurde mir der Betreuer Jonson zugeteilt.
Nach einer Zeit bemerkte ich einige Ähnlichkeiten mit Jonsen und meinem letzten Betreuer. Ab und zu war es sogar offensichtlich, dass er immer Recht benötigte, da er mich ständig auf meine Fehler hinwies. Herr Jonson war groß, pummelig und hatte zwei Warzen auf der Nase. Manchmal roch er nach Schweiß und obwohl er sich selten bewegte, schwitzte er meistens. Wenn er die Hände hob, sah man die großen Schweißflecken unter den Achseln beim T-Shirt. Von Art und Wesen machte er eher einen mürrischen Eindruck, doch ab und zu lernte ich sogar die nette Seite von ihm kennen. Herr Jonson hatte ein lautes Organ und wurde sehr schnell aufbrausend. Durch seine wankelmütige Art wusste ich nie, wie ich bei ihm dran war und welches Verhalten, ihm gegenüber am besten wäre. Einmal empfand er alles für in Ordnung und in der nächsten Sekunde wurde er ohne Grund laut. Er gehörte zu den schwierigen Menschen und es fiel mir schwer, ihn zu durchschauen.
Trotz seiner komischen Art war er bei den Kolleginnen und Kollegen der Wohngemeinschaft beliebt und er sagte des Öfteren zu mir, dass er den Job als Betreuer gerne ausübt. Ich kam von Anfang an nicht mit ihm klar und er saß mir auf.
Ich probierte, mich im Griff zu haben, nicht impulsiv zu handeln und wie immer still zu sein. Jeglichen Konflikt versuchte ich zu vermeiden.
Nach einer gewissen Zeit lernte ich meine Freundin Emilia kennen. Sie befand sich im siebzehnten Lebensjahr und war mit einer Größe von 1,75 Meter etwas kleiner als ich. Sie hatte langes dunkles Haar, grüne Augen und das allerschönste Lächeln.
Ich war zum ersten Mal verliebt und hatte Schmetterlinge im Bauch. Emilia wohnte bei ihren Eltern. Wir trafen uns regelmäßig und mir wurde es erlaubt, am Wochenende bei ihr zu schlafen. Wie das Leben so spielt, wurde Emilia nach nur zwei Monaten schwanger. Durch mein junges Alter und meine Naivität freute ich mich damals schon wahnsinnig auf das Kind, doch ich wusste nicht, was da auf