Dr. Williams entdeckt die Liebe
Von Louisa Heaton
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Über dieses E-Book
Nach einer Enttäuschung hat Schwester Naomi sich geschworen, um Männer einen Bogen zu machen. Doch eine Notlage zwingt sie, bei ihrem attraktiven Boss Dr. Williams einzuziehen! Tag und Nacht mit diesem Traummann zusammen zu sein bringt ihr eigenes Versprechen in höchste Gefahr …
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Buchvorschau
Dr. Williams entdeckt die Liebe - Louisa Heaton
IMPRESSUM
Dr. Williams entdeckt die Liebe erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2016 by Louisa Heaton
Originaltitel: „One Life-Changing Night"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA PRÄSENTIERT ÄRZTE ZUM VERLIEBEN
Band 110 - 2018 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg
Übersetzung: Michaela Rabe
Umschlagsmotive: sivilla / Shutterstock
Veröffentlicht im ePub Format in 01/2021 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783751505253
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
An ihrem ersten Arbeitstag in den Armen eines überwältigend gut aussehenden Mannes zu landen – damit hatte Naomi bestimmt nicht gerechnet. Auch nicht damit, eine wacklige Leiter in der Notaufnahme des Welbeck Memorial Hospital zu erklimmen. Aber es war beinahe Ende Januar und der Weihnachtsbaum samt Schmuck immer noch nicht abgebaut.
Naomi hatte angeboten, es nach ihrem zwölfstündigen Dienst zu übernehmen, und ihr schwirrte immer noch der Kopf von den vielen Informationen, Formularen und Abläufen. Aber zu Hause wartete niemand auf sie, nicht einmal eine Katze. Da erschien es ihr als die bessere Option, nicht jetzt schon in ihre winzige Wohnung mit den abgewohnten Möbeln zurückkehren zu müssen. Ein neues Leben zu beginnen, war eine Sache, eine ganz andere war es hingegen, den Neustart in einer schäbigen, von Schimmel befallenen Miniwohnung zu wagen – in einem Haus, das eigentlich abgerissen gehörte.
Als sie sich angeboten hatte, den Baum wegzuräumen, hatte die Stationsschwester sie angelächelt. „Also, das müssen Sie nicht tun, Naomi! Wir können einen der Pfleger darum bitten. Es ist schließlich Ihr erster Tag hier."
Aber Naomi hatte darauf bestanden. „Ehrlich, ich mache das gern. Außerdem bringt es Unglück, den Baum so lange stehen zu lassen. Das alte Jahr ins neue mitzunehmen."
„Na schön. Aber seien Sie vorsichtig. In meinem Büro finden Sie eine Stehleiter, holen Sie sich jemanden, der sie festhält. Sonst bekomme ich Ärger, weil die Vorschriften zu Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz nicht eingehalten wurden."
Bei dem Gedanken an die Belehrung über ebendiese Vorschriften heute Morgen lächelte Naomi in sich hinein. Sie war entschlossen, sie zu befolgen und vernünftig zu sein. So wie sie es immer hielt. Im Büro der Stationsschwester entdeckte sie auch die Kartons für den Christbaumschmuck und begann damit, die Weihnachtskugeln und das Lametta von den unteren Zweigen abzunehmen und sorgfältig zu verstauen.
An manchen Stellen war der künstliche Weihnachtsbaum beinahe kahl, er musste Jahrzehnte alt sein. Er wurde wohl jedes Jahr aufs Neue aufgestellt, um der Station weihnachtliche Stimmung zu verleihen. Als Naomi sich vorbeugte, wirbelte Staub auf, und ihr stieg der Duft vergangener Weihnachtstage in die Nase.
Sie verzog das Gesicht und richtete sich auf, als ihr ein weiterer, sehr viel unangenehmerer Geruch nach Alkohol und ungewaschenem Körper entgegenwehte. Ein ungepflegter Mann mit verschmutzter Kleidung taumelte auf sie zu.
Sie trat zur Seite, um ihn Richtung Wartezimmer vorbeizulassen, aber mit wütendem Gesicht fuhr er sie an: „Ich habe die Nase gestrichen voll! Sie sollten sich lieber um Ihre Patienten kümmern, als am Weihnachtsbaum herumzufummeln! Seit einer Ewigkeit warte ich hier schon, und Sie verplempern Ihre Zeit mit dem Ding!"
In der Notaufnahme hatte man öfter mit Betrunkenen zu tun, und Naomi wusste, dass sie in der Regel ungefährlich waren. Wichtig war, sich auf keinen Streit einzulassen und freundlich zu bleiben.
Sie lächelte und führte den Mann in den Warteraum zurück. „Sie kommen bestimmt gleich dran, Sir. Haben Sie bitte noch etwas Geduld."
„Sie haben gut reden, Sie liegen hier auf der faulen Haut", lallte er.
Sie sparte es sich, ihn darauf hinzuweisen, dass sie bereits einen anstrengenden Dienst von zwölf Stunden hinter sich hatte und eigentlich schon zu Hause sein sollte. Das würde ihn nicht interessieren. „Es wird nicht mehr lange dauern, da bin ich sicher."
Als er sich schwer in einen der Sessel fallen ließ, ging sie zurück zum Baum. Um auch oben den Baumschmuck zu entfernen, benötigte sie jetzt die Leiter. Und jemanden, der sie festhielt. Naomi kehrte auf die Station zurück, aber alle hatten gerade zu tun. Außerdem kannte sie niemanden gut genug, als dass sie sich getraut hätte, ihn von der Arbeit abzuhalten. Natürlich gingen die Patienten vor.
Naomi warf einen Blick auf die Leiter. Hoch war sie nicht. Nur drei Stufen. Was konnte schon passieren?
Ich werde vorsichtig sein. Diese Sicherheitsvorschriften sind meistens sowieso übertrieben.
Sie stellte die Leiter vor den Baum. Okay, sie stand nicht ganz sicher, aber das konnte sie bestimmt ausgleichen. Rasch sah Naomi sich um, ob sie auch niemand beobachtete, und stieg hinauf. Sie arbeitete zügig, und sobald die Leiter anfing zu wackeln, verlagerte sie ihr Gewicht. Die Tannenbaumspitze allerdings war ein wenig außer Reichweite.
Naomi reckte sich und streckte die Arme aus. In dem Moment kippte die Leiter zur Seite und sie mit ihr.
„Oh!" Sie machte sich auf einen harten Aufprall gefasst.
Unerwartet wurde sie von starken Armen aufgefangen. Verblüfft sah sie ihren Retter an, um sich zu bedanken, aber ihr blieben die Worte im Hals stecken.
Der Mann hatte faszinierend himmelblaue Augen, ein willensstarkes Kinn, und er duftete … einfach himmlisch! Maskulin und frisch.
„Haben Sie den Verstand verloren?"
Diese Stimme. Kultiviert. Gebildet. Auch wenn ihr Besitzer sie gerade strafend anblickte.
Naomi errötete, während sie ihm atemlos in die Augen starrte. Es war ihr fürchterlich peinlich, dass sie mit der Leiter umgekippt war. Sie war nach London gekommen, um ein neues Leben zu beginnen als starke, unabhängige Frau – und wo fand sie sich an ihrem ersten Arbeitstag wieder? In den Armen eines Mannes!
Eines sehr attraktiven Mannes.
Ihr brannten die Wangen, als er sie auf die Füße stellte und sie erst freigab, als sie sicher stand. Sie war fast ein wenig enttäuscht, nicht länger von diesen kraftvollen Armen gehalten zu werden, aber … Oh!
Er war groß, fast einen Kopf größer als sie, bestimmt weit über einen Meter achtzig, und er hatte wirklich die aufregendsten blauen Augen, die sie je gesehen hatte. Er musterte sie prüfend von oben bis unten.
Sie schaffte es tatsächlich, ein paar Worte herauszubringen.
„Danke … ich … hätte nicht allein hinaufsteigen sollen." Wieder wurde sie rot und wischte sich die Hände an der Hose ab, als wären sie schmutzig. Was nicht der Fall war. Sie wusste nur nicht, wohin mit den Händen, und irgendetwas musste sie doch tun!
Noch nie hatte ein Mann sie so in den Armen gehalten. Sie hatte sich beschützt gefühlt. Geborgen. Vincent hatte sie nie so gehalten. Nicht dass es seine Schuld gewesen war …
Dieser Mann war es sicher gewohnt, dass Frauen in seiner Gegenwart rot wurden. Nach Luft schnappten, keinen vernünftigen Satz herausbrachten.
Der Anzug musste maßgeschneidert sein, so tadellos saß er an seinem perfekten Körper. Er wusste sich zu kleiden. Um den Hals hatte er einen roten Schal geschlungen, der das warme Kastanienbraun seiner Haare betonte.
Zum Glück schaltete sich endlich ihr Verstand ein. Blendend aussehende Männer bedeuteten Gefahr. Ließ man sich auf sie ein, ging man ein hohes Risiko ein. Das war schon ihrer Mutter passiert.
Trotzdem hätte Naomi gern gewusst, wer er war. Suchend blickte sie zu seinem Revers. Das übliche Namensschild fehlte.
„Sie sind wohl neu hier?" Ein kurzer Blick auf ihr Namensschild.
„Naomi. Sie streckte ihm die Hand entgegen. „Naomi Bloom. Schwester in der Notaufnahme. Heute ist mein erster Arbeitstag.
Er sah flüchtig auf ihre Hand, als würde sie ihm ein schmutziges Taschentuch anbieten. „Tom Williams. Leiter der Notaufnahme und Arzt. Beinahe Ihr Arzt, wäre Ihre unverantwortliche Einlage gerade eben missglückt."
Sie ließ die Hand sinken. Das war ihr Chef? „Tut mir leid, ich …"
„Hatten Sie heute Morgen keine Einweisung?"
In einer anderen Situation hätte sie dieser Stimme den ganzen Tag zuhören können. Sie war warm und voll, distinguiert.
Konzentrier dich.
„Das schon, aber …"
Sein Lächeln erreichte nicht die Augen. „Auch über die Vorschriften für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz?"
Naomi nickte und fühlte sich wie ein ungehorsames Kind vor dem Schulleiter. „Ja, aber ich wollte niemanden von seiner Arbeit abhalten. Alle waren sehr beschäftigt, und deshalb dachte ich, das schaffe ich schon allein."
Schon vor längerer Zeit hatte sie gelernt, es zu schätzen, wenn man Dinge selbst erledigen konnte, ohne um Hilfe bitten zu müssen. Was viele Menschen für normal hielten, war anderen verwehrt. Eine Schranktür öffnen und eine Tasse herausholen zum Beispiel, oder eigenständig zur Toilette zu gehen.
„Sie können von Glück sagen, dass ich Sie vor einem verstauchten Knöchel bewahrt habe. Oder vor Schlimmerem. Er warf einen Blick auf den Baum. „Sie hätten sich die Halswirbelsäule stauchen können – und mir die unerfreuliche Aufgabe aufgebrummt, einen dreiseitigen Unfallbericht verfassen zu müssen. Und das, nachdem ich nonstop zwanzig Stunden Dienst hatte.
„Es tut mir leid, Dr. Williams."
Er runzelte die Stirn, sah sich prüfend um und fragte: „Wer hat Sie beauftragt, den Baumschmuck abzunehmen?"
„Niemand, ich habe mich freiwillig angeboten."
„Tatsächlich? Er schnaubte ungeduldig. „Also gut, wenn Sie darauf bestehen, es zu Ende zu bringen, bleibe ich besser bei Ihnen, damit Ihnen nichts passiert.
„Oh, das müssen Sie nicht …"
„Steigen Sie wieder auf die Leiter. Eigentlich habe ich Dienstschluss und wollte nur nach Hause." Er legte seinen ordentlich gefalteten Mantel auf seine Aktentasche, nahm seinen Schal ab, zog das Jackett aus und rollte die Hemdsärmel hoch.
Was für Arme … So stark.
Hätte er sie nicht gerade heruntergeputzt, wäre sie vielleicht in Versuchung geraten, den Anblick ein wenig länger zu genießen. „Na schön. Und … danke."
Er musterte den Baum von oben bis unten. „Der hätte schon vor Jahren durch den Schredder gejagt werden sollen."
„Mit Plastikbäumen macht man das nicht, glaube ich."
„Nein. Wahrscheinlich nicht."
Er begann, Weihnachtsschmuck in einer Höhe abzunehmen, die Naomi nicht erreichen konnte, und gab ihn ihr. Sie legte alles zu den anderen Sachen in die Schachteln. Ihr gefiel es nicht, wie ein kleines Kind gerügt zu werden, deshalb versuchte sie sich in Small Talk. „Sie arbeiten hier schon eine Weile?"
Er sah sie an. „Ja. Und was führt Sie ausgerechnet an das Welbeck Memorial?"
Sie wollte ihre Gründe für sich behalten. Außerdem interessierte es ihn wahrscheinlich gar nicht. Er war nur höflich.
Naomi hatte entschieden, mit niemandem über ihre Vergangenheit zu sprechen. Sie wollte weder Mitleid noch Mitgefühl, sondern einfach ihr Leben leben. Jedes Mal, wenn sie erzählt hatte, dass sie in ihrer Ehe mehr Pflegerin als Ehefrau gewesen war, hatten alle sie nur mitleidig angesehen.
„Ich habe in den East Midlands gelebt und wollte einen Tapetenwechsel. Also habe ich mir eine günstige Wohnung gesucht und freue mich auf mein neues Leben hier."
„Ich meine, da einen Dialekt herauszuhören …"
Sie lächelte. Nie hätte sie gedacht, dass man ihr ihre Herkunft anhören könnte. „Wirklich?"
„Ja. Es klingt ein wenig nasal, wie oft im Norden. Und nun steige ich auf die Leiter und hole den Rest herunter."
„Bitte sehr." Sie hielt die Leiter fest, als er hinaufstieg, und rasch war der restliche Christbaumschmuck entfernt. Danach bauten sie gemeinsam den Baum ab und verstauten die Teile fürs nächste Jahr im Karton.
„Vielen Dank für Ihre Hilfe. Das war wirklich nett von Ihnen."
„War mir ein Vergnügen." Er sah sie länger an, als