Feuriges Spiel der Leidenschaft
Von Annie Claydon
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Über dieses E-Book
Auf seinen Armen rettet er sie aus dem flammenden Inferno - ohne Reece Fletcher wäre Sara im australischen Buschfeuer verloren gewesen! Hals über Kopf verliert sie ihr Herz und zieht in seine Villa - obwohl sie ahnt, dass sie und Reece keine gemeinsame Zukunft haben: Ihr Traummann ist ein Abenteurer, den es nicht lange an einem Ort und bei einer Frau hält …
Annie Claydon
Annie Claydon wurde mit einer großen Leidenschaft für das Lesen gesegnet, in ihrer Kindheit verbrachte sie viel Zeit hinter Buchdeckeln. Später machte sie ihren Abschluss in Englischer Literatur und gab sich danach vorerst vollständig ihrer Liebe zu romantischen Geschichten hin. Sie las nicht länger bloß, sondern verbrachte einen langen und heißen Sommer damit, ein eigenes Buch zu schreiben. Doch es wurde nicht veröffentlicht, und Annies Leben führte plötzlich in eine andere Richtung, sodass sie sich eines Tages in einem anderen Berufsfeld wiederfand: Sie hatte tatsächlich einen IT-Job! Glücklicherweise hörte das geschriebene Wort jedoch nie auf, sie zu reizen. Heute lebt sie in London und verfasst dort ihre erfolgreichen Arztromane. Sie bereut es nicht, den Weg zu ihrer wahren Leidenschaft zurückgefunden zu haben!
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Buchvorschau
Feuriges Spiel der Leidenschaft - Annie Claydon
IMPRESSUM
Feuriges Spiel der Leidenschaft erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2013 by Annie Claydon
Originaltitel: „The Rebel and Miss Jones"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA PRÄSENTIERT ÄRZTE ZUM VERLIEBEN
Band 74 - 2015 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Übersetzung: Claudia Weinmann
Umschlagsmotive: GettyImages_LuckyBusiness
Veröffentlicht im ePub Format in 09/2020 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733719319
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
„Ich muss jetzt los. Und du weißt auch, dass ich hierbleiben würde, wenn ich könnte."
Da sie diese Unterhaltung schon mehrfach geführt hatten, lächelte Sara nachsichtig. „Natürlich weiß ich das. Mir ist vollkommen klar, was es bedeutet, in Rufbereitschaft zu sein. Man kann ja dem Buschfeuer schlecht erklären, dass es einem gerade nicht in den Kram passt. Ich komme schon ein paar Tage allein zurecht."
Zum ersten Mal, seit er am Morgen den Anruf bekommen hatte, entspannte ihr Bruder Simon sich ein wenig. „Ich vergesse immer wieder, dass du inzwischen erwachsen bist. Liebevoll stupste er sie an. „Zehn Jahre sind eine lange Zeit.
Und es war einiges passiert, seitdem sie sich das letzte Mal gesehen hatten. Doch dies war nicht der passende Zeitpunkt, um darüber zu reden.
„Na los, beeil dich! Wenn ich als Rettungsassistentin gerufen werde, lasse ich mir nicht so viel Zeit."
Simon zögerte. „Du wirst doch noch hier sein, wenn ich zurückkomme?" Er schien ehrlich besorgt zu sein. Vielleicht dachte er, ihre vorsichtige Annäherung in den letzten zwei Tagen würde bei der erstbesten Gelegenheit wieder zunichte gemacht werden. Sara konnte ihn gut verstehen, denn auch sie war unsicher.
„Wohin sollte ich schon gehen? Wenn du zurück bist, habe ich meinen Jetlag überwunden, dein Haus komplett umgestaltet und Trader beigebracht, mit einem englischen Akzent zu bellen."
„He! Ich habe durchaus noch einen englischen Akzent", protestierte Simon.
„Nein. Tut mir leid. Da muss ich dich leider enttäuschen. In Saras Ohren klang ihr Bruder wie ein waschechter Australier. Auch sonst hatte er sich sehr verändert. Mit dem schlaksigen großen Bruder, der sich kurz nach seinem Studium so heftig mit ihrer Mutter überworfen hatte, dass er für immer aus ihrem Leben verschwinden wollte, hatte er kaum noch etwas gemein. Inzwischen wirkte er viel reifer und besonnener. Und er war viel ordentlicher als früher. „Hab ich dir schon gesagt, dass ich sehr stolz auf dich bin?
„Nein, aber danke." In seinem Lächeln erkannte sie die alte Verbundenheit, die früher zwischen ihnen bestanden hatte.
Simon nahm seinen Rucksack und die Autoschlüssel. „Sobald ich in der Einsatzleitstelle bin, sage ich jemandem Bescheid, dass du noch hier bist. In der Küche liegt eine Telefonliste, falls du ein Problem hast. Sollte ich es nicht schaffen, bis morgen Abend zurück zu sein, schicke ich jemanden her."
„Beruhige dich, Simon. Ich bin keine sechzehn mehr."
„Entschuldige, ich muss mich erst daran gewöhnen. Trotzdem – mit den Buschfeuern hier ist nicht zu spaßen. Im Augenblick breitet es sich nach Westen aus, sodass du hier sicher sein müsstest. Aber die Richtung kann sich jederzeit ändern. Es wäre also gut, wenn du deine Wertsachen in eine Tasche packst, um im Notfall alles griffbereit zu haben. Falls es gefährlich wird, kommt jemand, um dich abzuholen und …"
„Das weiß ich doch alles längst, unterbrach Sara ihn. „Du hast es mir schon mehrmals erklärt.
„Gut. Simon zögerte noch immer. Schließlich gab er ihr etwas unbeholfen einen Kuss auf die Wange. „Pass auf dich auf! Ich komme so schnell es geht zurück.
„Mach dir um mich keine Sorgen", versuchte Sara ihn zu beruhigen und schob ihn sanft zur Tür.
Obwohl sie sich Simon gegenüber gelassen und zuversichtlich gegeben hatte, spürte Sara den ganzen Tag über eine unerklärliche Unruhe. In der Nacht schlief sie schlecht und schreckte immer wieder hoch. Lag es an der ungewohnten Stille? Oder an ihren Ängsten, die sich von logischen Argumenten nicht verscheuchen ließen? Selbst das fahle Morgenlicht wirkte irgendwie bedrohlich.
Vielleicht war Simon ja in der Nacht zurückgekommen. Schnell stand Sara auf und ging zum Fenster. Nein, sein Wagen stand nicht vorm Haus. Obwohl ihr klar war, dass sie sich vollkommen irrational verhielt, sah Sara in seinem Schlafzimmer nach, ob er doch da war.
Mit Situationen wie dieser kam sie nicht zurecht. Aktives Notfallmanagement war kein Problem für sie, doch tatenlos herumzusitzen und zu warten, während andere sich um die Katastrophe kümmerten, war für sie kaum auszuhalten.
Am Abend zuvor hatte sie mit Trader einen langen Spaziergang gemacht, bei dem ihr nicht ein einziger Mensch begegnet war. Gespenstisch. Wieder in Simons Haus angekommen, hatte sie alle Lichter angeknipst und ununterbrochen den Fernseher laufen lassen, nur um menschliche Stimmen zu hören.
Bestimmt würde ein Kaffee ihr guttun.
Unten in der Küche hörte sie ein energisches Kratzen an der Tür. Nachdem sie den Riegel zur Seite geschoben und die Tür geöffnet hatte, stürmte der riesige Australische Hütehund an ihr vorbei ins Haus.
„Hallo, Trader!" Der Hund lief zu Simons Schlafzimmer und blickte sich hoffnungsvoll um.
„Tut mir leid, aber er ist noch nicht wieder da. Heute Morgen werde ich dir dein Frühstück machen."
Trader schien nervös zu sein. Bestimmt würde er wieder ruhiger werden, wenn er etwas zu fressen bekam. Sara öffnete eine Dose Hundefutter und ging hinaus auf die Veranda, wo sein Napf stand.
Der Geruch draußen raubte ihr fast den Atem.
Offenbar hatte der Wind sich gedreht. Aus westlicher Richtung wehte beißender Rauch zu ihr herüber.
Trader drückte sich an ihre Beine, um sie zurück ins Haus zu drängen. „Ist schon gut, beruhigte sie ihn, obwohl ihr vor Angst schlecht geworden war. Schnell hob sie seinen Napf auf, eilte zurück ins Haus und verschloss sorgfältig die Tür. „Du kannst heute in der Küche fressen.
Als sie den Wasserhahn aufdrehte, um Traders Schüssel zu füllen, geschah nichts. Entsetzt schaute sie sich in der Küche um und bemerkte, dass die LED-Leuchten an Herd und Kühlschrank erloschen waren.
„Verdammt!" Die Stromversorgung war unterbrochen. Sie goss Trader Mineralwasser ein und trank auch selbst etwas. Bestimmt würde sie besser nachdenken können, wenn sie nicht mehr so durstig war.
Was sollte sie tun? Kam das Buschfeuer näher? Sie kannte sich nicht gut genug aus, um die Situation beurteilen zu können. Würde Simon sein Versprechen halten und jemanden schicken, der sie abholte?
Das Telefon war tot, und ihr Handy hatte hier von Anfang an keinen Empfang gehabt. Panik stieg in ihr auf. Ihr durfte nichts passieren, denn sie trug schließlich Verantwortung!
Plötzlich erschien diese ganze Reise ihr völlig leichtsinnig. Gran hatte sie gedrängt, zu Simon zu fahren; sie hatte sich für die drei Wochen sogar selbst ein Pflegeheim gesucht. Natürlich nur vorübergehend. Sie war über neunzig und vollkommen von Sara abhängig. Was sollte aus ihr werden, falls Sara nicht zurückkam?
Simon würde jemanden herschicken. Ganz bestimmt. Auch wenn ihre Mutter ihn immer als nichtsnutzig und verantwortungslos beschimpft hatte, wusste Sara, dass sie ihrem Bruder damit unrecht getan hatte. Er würde sich um sie kümmern.
Um sich abzulenken, fing sie an, Simons Wertsachen einzupacken. Dabei fand sie ein altes Kofferradio mit Batteriebetrieb. Sofort schaltete sie es ein und suchte einen lokalen Sender. Dann ging sie nach draußen, wo es immer durchdringender nach Qualm roch, und schloss die Fensterläden.
Wieder im Haus, setzte sie sich vor das Radio und versuchte, trotz des Rauschens und Knackens etwas zu verstehen. Nur einzelne Wortfetzen kamen an: Evakuierung. In Sicherheit bringen. Notfallunterkünfte.
Wohin sollte sie gehen? Sie hatte ja nicht einmal ein Auto. Selbst wenn es ihr gelingen sollte, sich an den Weg zum nächsten Ort zu erinnern, wäre es Wahnsinn, die zwanzig Meilen zu Fuß gehen zu wollen. Simon hatte sein Haus selbst entworfen, und all sein Können als Architekt bei der Planung eingebracht. Er hatte von Anfang an gewusst, dass er in einem Buschfeuer-Gebiet lebte, und deshalb verschiedene Brandschutzvorrichtungen eingebaut. Ein mittleres Feuer würde das Haus also überstehen – sie musste sich nur mit Trader im Haus verbarrikadieren, warten und das Beste hoffen.
Bei diesem Gedanken rann ihr kalter Schweiß den Rücken herunter. Mühsam unterdrückte sie die Tränen und wandte sich an Trader. „Er wird uns nicht vergessen. Ganz bestimmt nicht. Der Hund schien ihre Angst zu spüren und leckte ihr Schwanz wedelnd die Hand. „Vielleicht wird es ja gar nicht so schlimm.
Mit zusammengekniffenen Augen schaute sie aus dem Fenster. Eine Rauchwolke näherte sich dem Haus. Oder war es eine Staubwolke? Gerade als Saras Panik sie zu überwältigen drohte, erkannte sie, dass es ein Auto war. Mit hoher Geschwindigkeit kam es auf Simons Haus zu. Da die Straße hier aufhörte, musste der Besucher zu ihr wollen.
Schnell lief Sara nach draußen und winkte aufgeregt. Der Fahrer blendete auf.
„Danke, flüsterte Sara unter Tränen. „Siehst du, Trader, alles wird gut! Es kommt jemand, um uns abzuholen.
Als der Geländewagen vor dem Haus hielt, bellte Trader freudig und rannte dem Fahrer entgegen.
Am liebsten wäre Sara dem Mann um den Hals gefallen. Wäre er älter und unattraktiver gewesen, dann hätte sie es vermutlich getan, doch der Fremde war genau der Typ Mann, dem man sich nicht so einfach in die Arme warf, wenn man nicht wollte, dass die Geste falsch interpretiert wurde. Er war groß, kräftig und hatte unglaublich blaue Augen. Sein dichtes blondes Haar wirkte, als wäre es schon eine ganze Weile nicht mehr gekämmt worden, was den Eindruck eines verwegenen Abenteurers noch verstärkte.
„Sind Sie Sara? Sara Jones? Langsam kam er auf sie zu. Sara nickte. „Simon hat mich hergeschickt, um Sie zu holen.
Dies war nicht der Moment, um zu fragen, weshalb er nicht früher gekommen war. Und es war auch nicht der Augenblick für Zurückhaltung Fremden gegenüber. Außerdem schien Trader den Mann zu kennen, denn er war widerstandslos auf den Rücksitz gesprungen.
„Wir müssen uns beeilen", erklärte der Fremde, während er an Sara vorbei über die Veranda zur Haustür lief. Vergeblich rüttelte er am Türknauf.
„Ich habe den Schlüssel hier!", rief Sara und folgte ihm. In ihrer Aufregung ließ sie den Schlüssel jedoch fallen, sodass er durch eine Ritze der Holzplanken des Verandabodens fiel.
Freundlicherweise verzichtete der Fremde darauf, sie zu tadeln, was Sara jedoch nicht davon abhielt, leise zu fluchen. Ohne etwas zu sagen, machte er sich auf den Weg zur Hintertür. Verzweifelt lief Sara ihm nach. „Ich habe alle Türen abgeschlossen. Vielleicht können wir die Holzplanke lösen und …"
Ungläubig blickte er sie an und schüttelte den Kopf. „Ja, das könnten wir vielleicht. Machen wir aber nicht. Bleiben Sie hinter mir!" Noch bevor Sara ihn aufhalten konnte, hatte er sich mit Wucht gegen die Tür geworfen, die prompt nachgab.
„Ist das denn wirklich nötig gewesen?", fragte Sara vorwurfsvoll. Eine Vase war durch den Windstoß heruntergefallen und in tausend Scherben zerbrochen. Nur weil sie ein kleines bisschen zwanghaft war, was das Abschließen