Wenn Nächte wie Champagner prickeln
Von Sarah Morgan
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Über dieses E-Book
Selene ist die pure Versuchung. Und ausgerechnet zu ihm flieht sie vor ihrem tyrannischen Vater! Für Stefan Ziakas ist die süße Tochter seines Rivalen das ideale Rachewerkzeug. Aber als sie ihn auf seiner Party champagnerselig anstrahlt, ist all sein Zorn verflogen …
Sarah Morgan
Sarah Morgan is a USA Today and Sunday Times bestselling author of contemporary romance and women's fiction. She has sold more than 21 million copies of her books and her trademark humour and warmth have gained her fans across the globe. Sarah lives with her family near London, England, where the rain frequently keeps her trapped in her office. Visit her at www.sarahmorgan.com
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Buchvorschau
Wenn Nächte wie Champagner prickeln - Sarah Morgan
IMPRESSUM
Wenn Nächte wie Champagner prickeln erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2013 by Sarah Morgan
Originaltitel: „Unlocking Her Innocence"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA EXTRA
Band 373 - 2013 by Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg
Übersetzung: Irmgard Sander
Umschlagsmotive: Harlequin Books S.A.
Veröffentlicht im ePub Format in 05/2018 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733736019
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, MYSTERY, TIFFANY
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1. KAPITEL
„Niemand wird dir Geld leihen, Selene. Sie haben alle zu viel Angst vor deinem Vater."
„Nicht alle. Selene setzte sich auf die Bettkante und streichelte ihrer Mutter über das Haar. „Mach dir keine Sorgen. Ich werde dich von hier wegbringen.
Sie sagte „von hier, meinte aber, wie sie beide wussten, „von ihm
.
„Das sollte eigentlich ich dir versprechen, erwiderte ihre Mutter kläglich. „Ich hätte ihn schon vor Jahren verlassen sollen. Aber als ich deinen Vater kennengelernt habe, war er so charmant. Alle Frauen rissen sich um ihn, und er hatte nur Augen für mich. Kannst du dir vorstellen, was das für ein Gefühl ist?
Wie sollte ich, wo ich doch den größten Teil meines Lebens auf dieser Insel gefangen gewesen bin? schoss es Selene durch den Kopf. Aber sie wollte ihrer Mutter nicht noch mehr wehtun. „Es muss sehr aufregend gewesen sein, sagte sie deshalb. „Er war so reich und mächtig.
Sie würde niemals den Fehler machen, sich von ihren Gefühlen über den wahren Charakter eines Mannes täuschen lassen.
„Ach, warum reden wir überhaupt von weggehen, wo wir doch genau wissen, dass er uns nie fortlassen wird? Er wird alles tun, um der Welt da draußen das Bild der perfekten Familie zu bieten." Ihre Mutter drehte sich mit dem Gesicht zur Wand.
„Wir fragen ihn gar nicht", meinte Selene unbeirrt. „Es ist unsere Entscheidung. Höchste Zeit, der Welt zu zeigen, dass das Bild von der heilen Familie eine Lüge ist."
Es wunderte sie nicht, dass ihre Mutter stumm blieb. Zu lange hatte ihr Vater ihr Leben diktiert und kontrolliert.
Trotz der drückenden Sommerhitze und der Tatsache, dass ihr festungsähnliches Heim keine Klimaanlage hatte, fröstelte Selene. Wie viele Jahre dauerte es, bis der Mensch den Glauben verlor, dass es sich lohnte, um sein Leben zu kämpfen? Wie viele Jahre, bevor sich Hoffnung zu Hilflosigkeit wandelte, Zorn zu Duldung und der Widerstandsgeist gebrochen wurde? Wie viele Jahre, bis auch sie sich wie ihre Mutter lieber im Bett mit dem Gesicht zur Wand drehen würde, anstatt sich dem Leben zu stellen?
Hinter den geschlossenen Fensterläden schien die Sonne an einem strahlend blauen Himmel, und das Mittelmeer glitzerte in unwahrscheinlichem Blau. Für viele Menschen waren die griechischen Inseln ein Paradies. Für manche der Inseln mochte das zutreffen. Selene kannte nur diese eine, und Antaxos war alles andere als ein Paradies. Abgeschnitten von den Nachbarinseln durch gefährliche Untiefen, in denen Felsen wie die spitzen Zähne eines Monsters aus dem Meer ragten, und durch den Angst einflößenden Ruf des Eigentümers, kam Antaxos eher der Hölle als dem Himmel gleich.
Fürsorglich deckte Selene ihre Mutter mit dem kühlen Laken zu. „Überlass alles mir."
„Mach ihn nicht wütend."
Eine verzweifelte Warnung, die Selene schon so oft gehört hatte, dass sie es gar nicht mehr zählen konnte.
Traurig betrachtete sie ihre Mutter. Deren kühle, nordische Schönheit hatte einst die Aufmerksamkeit des reichen Playboys Stavros Antaxos erregt, und geblendet von Reichtum und Macht, war sie seinem Charme erlegen, ohne zu erkennen, was für ein Despot er eigentlich war.
Eine falsche Wahl, dachte Selene. Ihre Mutter hatte eine falsche Wahl getroffen, und die Folgen hatten dafür gesorgt, dass sie im Lauf der Jahre all ihren Lebensmut verloren hatte. „Reden wir nicht über ihn, sagte sie aufmunternd. „Ich habe diese Woche eine E-Mail von Hot Spa in Athen bekommen. Erinnerst du dich? Das ist diese gehobene Wellness-Hotelkette mit Häusern auf Kreta, Korfu und Santorini, an die ich Proben meiner Duftkerzen und Seifen geschickt habe. Anscheinend sind die Produkte so gut angekommen, dass drei der besten Kundinnen sogar darauf bestanden haben, sie gegen Zahlung eines beachtlichen Preises mit nach Hause zu nehmen. Hot Spa bittet jetzt, dass ich bei ihnen vorspreche, weil man wegen eines größeren Auftrags verhandeln möchte. Das ist der Durchbruch, auf den ich gehofft habe!
Doch ihre Mutter schüttelte nur den Kopf. „Er wird das nie zulassen."
„Ich brauche nicht seine Erlaubnis, um mein Leben so zu führen, wie ich es will."
„Und wie willst du das anstellen? Um dein eigenes Geschäft zu gründen, brauchst du doch Geld. Und das wir er dir niemals geben, weil es uns ermöglichen würde, ihn zu verlassen."
„Ich weiß. Genau deshalb habe ich auch nicht vor, ihn zu fragen. Ich habe einen anderen Plan." Mit einem Blick über die Schulter vergewisserte sie sich, dass die Tür geschlossen war und keiner mithörte. Obwohl sie wusste, dass er nicht einmal auf der Insel war. Aber die Erfahrung hatte sie gelehrt, dass im Haus ihres Vaters sogar die Wände Ohren haben konnten. „Ich reise heute Abend ab, und sage dir das jetzt nur, weil ich mich ein paar Tage nicht bei dir melden kann und du dir keine Sorgen machen sollst. Offiziell bin ich zu meiner gewohnten Woche der Ruhe und Besinnung im Kloster."
„Wie willst du das anstellen? Selbst wenn du es schaffst, an seinen Sicherheitsvorkehrungen vorbei die Insel zu verlassen, wird man dich erkennen. Irgendjemand wir ihn anrufen, und er wird außer sich vor Zorn sein. Du weißt doch, wie besessen er davon ist, nach außen das Bild der perfekten Familie zu wahren."
„Ausnahmsweise ist es vielleicht einmal ein Vorteil, dass ich als Tochter dieses allseits so gefürchteten Mannes abseits von aller Öffentlichkeit lebe. Niemand erwartet, mich zu sehen, und kaum einer wird mich erkennen. Zur Sicherheit habe ich aber auch noch eine Verkleidung." Genaueres verriet sie nicht einmal ihrer Mutter, die sie jetzt schon Panik erfüllt ansah.
„Und wenn du es wirklich aufs Festland schaffst, was dann?"
„Keine Sorge, ich habe einen Plan. Aber du brauchst nichts davon zu wissen. Du musst mir nur vertrauen und darauf warten, dass ich zurückkomme und dich hole. Ich würde dich ja am liebsten gleich mitnehmen, aber wenn wir zu zweit reisen, erregen wir eher Aufmerksamkeit. Sobald ich das Geld und eine Unterkunft organisiert habe, hole ich dich nach."
Ihre Mutter drückte ihre Hand. „Solltest du das wirklich schaffen, komm nicht zurück. Es ist zu spät für mich."
„Das darfst du gar nicht erst sagen! Selene umarmte ihre Mutter. „Ich komme natürlich zurück, und wir gehen gemeinsam von hier fort. Soll er sich jemand anderen zum Tyrannisieren suchen.
Es war einer der ersten und schlauesten Züge ihres Vaters gewesen, unmittelbar nach der Heirat dafür zu sorgen, dass ihre Mutter keine eigenen Einkünfte mehr besaß und in jeder Hinsicht von ihm abhängig war. Am Anfang hatte ihre Mutter das sogar romantisch gefunden … ein Mann, der ganz und gar für sie sorgen wollte. Nach und nach hatte sie jedoch erkannt, dass dahinter lediglich der Wunsch steckte, sie restlos zu kontrollieren. Aber als ihr dass bewusst wurde, hatte sie längst die Kraft verloren, um für ihre Unabhängigkeit zu kämpfen, weil er ihr Selbstbewusstsein systematisch und grausam unterminiert hatte.
„Ich habe genug Geld, um nach Athen zu gelangen. Und dann besorge ich mir einen Kredit, um mein Geschäft zu gründen", beruhigte Selene ihre Mutter nun.
„Du weißt doch, dass er gute Kontakte hat, Selene! Keine Bank wird dir Geld leihen!"
„Deshalb werde ich mich auch gar nicht erst an eine Bank wenden."
Ihre Mutter schüttelte den Kopf. „Nenn mir eine Person, die bereit ist, mit dir Geschäfte zu machen. Zeig mir den Mann, der den Mut hat, sich deinem Vater in den Weg zu stellen."
„Es gibt ihn. Selene atmete tief ein. „Es gibt einen Mann, der vor nichts und niemandem Angst hat.
„Wer?"
„Stefanos Ziakas, antwortete sie betont ruhig. „Ihn werde ich aufsuchen.
Bei der Nennung des Namens wurde ihr Mutter kreidebleich. „Ziakas ist auf seine Weise genau wie dein Vater. Ein skrupelloser, egoistischer Playboy. Lass dich nicht von seinem attraktiven Gesicht und seinem gewinnenden Lächeln täuschen. Er ist gewissenlos."
„Nein, das stimmt nicht. Ich bin ihm vor Jahren einmal begegnet. Es war auf einer Party auf der Yacht – einer der typischen Anlässe, bei dem wir ‚heile Familie‘ spielen mussten. Er war sehr nett zu mir." Zu ihrem Ärger errötete Selene.
„Bestimmt nur, weil er wusste, dass es deinen Vater ärgern würde. Die beiden hassen sich bis aufs Blut!"
„Er wusste ja gar nicht, wer ich bin, als wir anfingen, uns zu unterhalten."
„Ich erinnere mich an die Party. Du warst die einzige Siebzehnjährige, und jeder wusste wohl, wer du bist, meinte ihre Mutter müde. „Überleg doch einmal, warum ein so weltgewandter Mann wie er seine Zeit mit dir vergeuden sollte, wenn er in Begleitung der Schauspielerin Anouk Blaire gekommen war.
„Er meinte, dass sie langweilig sei. Eine Frau, die nur daran denkt, wie sie aussieht, wer über sie schreibt und dass es ihrer Karriere förderlich sei, sich mit ihm zu zeigen. Er fand, ich sei viel interessanter. Wir haben uns fast den ganzen Abend unterhalten." Über buchstäblich alles. Sie hatte ihm Dinge anvertraut, die sie noch keinem Menschen zuvor gesagt hatte. Natürlich nicht über ihre Familie – in diesem Punkt hatte ihr Vater sie gut indoktriniert –, aber über ihre Träume und Hoffnungen für die Zukunft. Und er hatte sie nicht ausgelacht, sondern ihr aufmerksam zugehört, wobei er sie mit seinen faszinierenden Augen so intensiv angesehen hatte. Als sie ihn dann schließlich gefragt hatte, ob er meine, sie könnte es eines Tages schaffen, ein eigenes Geschäft zu führen, hatte er etwas geantwortet, was sie nie vergessen hatte.
Du kannst alles schaffen, wenn du es nur genug willst.
Nun, sie wollte es wirklich.
Ihre Mutter seufzte. „Das Schulmädchen und